Dienstag, 22. Januar 2013

Das Zeitalter der Belagerung: Ein Remake der Nazi-Militärtaktiken – NATO Strategien, Wirtschaftssanktionen und die „Verantwortung zu schützen“


Die Amis und der Westen lassen Babies im Mutterleib verrecken oder bevor sie noch in Inkubatoren gelegt werden können. Das, was die Iraker NICHT gemacht haben, Babies aus Inkubatoren zu reissen (für diese ekelhafte Lüge hat sich ein arabisches Dreckmensch hergegeben), macht der Westen noch viel schlimmer. Nazi-Taktiken werden von ihm nicht nur nachgeeifert sondern noch vollendet.
 
Felicity Arbuthnot
11. Januar 2013
„Vermeidet und unterlasst jede Unterstützung für alles, was die Menschheit ausnützt, herabwürdigt und erniedrigt.“ (Alice Walker 1944)
„Anders Fogh Rasmussen, du hast Blut an deinen Händen.“ Dänischer Demonstrant 2003

Belagerung Leningrads
Die Belagerung von Leningrad wird immer noch als die tödlichste Belagerung der Weltgeschichte angesehen, als eine schockierende „rassistisch motivierte Aushungerungspolitik“ und „als integraler Bestandteil der Nazi-Politik in der Sowjetunion im 2. Weltkrieg“.

Die 872 Tage währende Belagerung begann am 8. September 1941. Sie wird beschrieben als „eine der längsten und zerstörerischsten Belagerungen in der Geschichte und vor allem betreffs der Kosten an Menschenleben“. Manche Historiker nennen sie einen Genozid. Wegen der komplexen Aufzeichnungs-Methoden ist die genaue Zahl der durch die Blockade verursachten Toten unsicher – die Zahlen schwanken zwischen 632 000 und 1.5 Millionen [1230 000 Mill. sind mit Sicherheit dokumentiert. D. Ü.].

Belagerungen umfassen heute ganze Länder, sie sind zur Folter vor der Vernichtung geworden. Und sie werden nicht in langen Tagen gezählt, sondern in langen Jahren. Iran dreiunddreißig Jahre, Irak dreizehn Jahre. Ironischerweise entsprechen die Unterschiede der Toten in Irak, die durch die Belagerung entstanden, genau der Zahl, die in Leningrad als „Genozid“ angesehen wurde.

Syrien ist seit 2011 den „Restriktionen“ der EU ausgesetzt, die immer härter werden und beinahe jede Art finanzieller Transaktionen seit Mai 2011 unmöglich machen, als die „Restriktionen“ auch auf Präsident Assad und Regierungsbeamte und die Chefs der Armee ausgedehnt wurden.

Die Liste der verweigerten Güter ist schwindelerregend. i Seit Februar 2012 wurden Guthaben von Privatpersonen und der Bank von Syrien eingefroren. Syrische Frachtflüge in die EU wurden verboten, ebenso der Handel mit Gold, wertvollen Metallen und Diamanten – mit allem, was zu Geld gemacht werden könnte, wodurch Menschen oder Länder lebenswichtige Güter kaufen können. Im Juli 2012 wurde auch die Syrian Arab Airlines und sogar die Baumwoll-Vermarktungs-Organisation von den Sanktionen betroffen.

Amerika lag natürlich weit voraus. Das Syria Accountability und das Lebanese Sovereignty Gesetz ii traten schon am 12. Dezember 2003 in Kraft, dem Jahr der von den USA geführten umfassenden Zerstörung Iraks. Also geht die persönliche Belagerung der USA von knapp 21 Millionen Menschen jetzt ins zehnte Jahr.

Seit August bedeutet, wie zuvor schon im Irak, dass mit der Unmöglichkeit, Handel zu treiben, die EU als neue Nobel-Friedenspreisträgerin und die Politik des Nobel-Friedenspreisträgers Obama wie immer die Schwächsten in Syrien aufs Korn nehmen.

Viele pharmazeutische Unternehmen haben geschlossen, was zu Mangel an Medikamenten für chronisch Kranke und zu Todesfällen bei Operationen laut der World Health Organisation (WHO)iii führt. Vor der US-UK-EU-NATO Unterstützung für den Aufstand hat Syrien 90 % seiner Bedürfnisse an Medikamenten selbst hergestellt.

Jedoch ist „ … die Produktion durch die Kämpfe beeinträchtigt worden und durchden Mangel an Rohstoffen, die Auswirkungen der Sanktionen und die hohen Benzinkosten“. Außerdem lagen fast alle pharmazeutischen Unternehmen in Gebieten schwerer Kämpfe, wie in den Provinzen Aleppo, Homs und Damaskus und sind schwer beschädigt worden. Das Ergebnis ist ein „kritischer Mangel an Medizin“ laut Sprecher Tarik Jasarevic von der WHO.


Es werden dringend Medikamente gegen Tuberkulose, Hepathitis, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs benötigt und Hämodialyse für Nierenkranke.“

Gesundheitszentren mussten schließen wegen Gewalt, Zerstörung oder Übernahme durch die vom Westen gestützten Terroristen.


Die Gesundheitszentren, die nicht mehr funktionieren, liegen genau in den meist betroffenen Gebieten mit dem größten Bedarf“, sagte Jasarevic.
Zerstörung in Homs
Das syrische Gesundheitsministerium berichtete, dass man 200 Ambulanzen in wenigen Wochen des Juni und Anfang August „verloren“ habe - d. h. gestohlen oder zerstört.

B
anken haben kein Bargeld mehr und die Weizenernte von 2012 ist großenteils gescheitert wegen Mangel an Arbeitern, wie die UN-Behörden sagen. Im Nahen Osten ist Brot immer noch wahrhaft die „Lebensbedingung“. All dies spiegelt Irak, bis hin zur verlorenen Weizenernte, wo die Aggressoren dreizehn Jahre lang vor der Invasion Brandbomben auf den geernteten Weizen warfen, womit nicht nur das Brot zerstört sondern auch eine neue Aussaat unmöglich gemacht wurde.

Syrien bemüht sich, seine jährlichen Weizenimporte von etwa 4 Millionen Tonnen zusammen zu bekommen wegen der Taschenspielertricks der Sanktionen-Meister. Grundnahrungsmittel sind zwar von Sanktionen ausgeschlossen, aber da das Geld eingefroren wurde, gibt es auch keinen Handel. Das Land steht ständig kurz vor einer Hungersnot.

2011 war Syriens eigene Weizenernte von Mehltau, Dürre und den Konflikten betroffen. Im Dezember 2012 schickte Iran Weizen nach Syrien, wodurch vorrübergehend die Krise gemildert wurde, aber auch Iran ist belagert und hat enorm su kämpfen, worüber bei uns kaum berichtet wird.

Als Iran Weizen nach Syrien verschiffte, ist Irans Gesundheitsministerium an Indien herangetreten mit einer Liste von lebenswichtigen Medikamenten für Patienten mit den kritischsten Krankheiten. Dazu gehörten „Medikamente zur Behandlung von Lungen- und Brustkrebs, Gehirntumor, Herzkrankheiten, Infektionen nach Leber-, Herz- und Pankreas-Transplantationen, Meningitis bei Aids-Patienten, Arthritis, Bronchitis und Atemnot bei Neugeborenen sowie Epilepsie“.iv

Und hier kommt wieder der Taschenspielertrick: „Obwohl Handel mit Medikamenten ausgenommen ist von Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat und den unilateralen Sanktionen der USA und EU, lehnen westliche Banken es ab, Transaktionen vorzunehmen.“

Kranke leiden zu lassen, ist die Handlung von kranken Kriminellen. Neugeborene aufs Korn zu nehmen, dafür gibt es überhaupt keinen Ausdruck, außer von Madeleine Albright, als sie mit Bezug auf die halbe Million toter Babies durch die US-Sanktionen sagte, dass „Es den Preis wert war“. Es war kein Versprecher, es war ganz klar die Neue Weltordnung.

Diese Teilliste von Medikamenten, die Iran vorenthalten werden, sollte auf eine Mauer der Schande in Washington und allen EU-Hauptstädten mit ihrem Nobel-Friedenspreis angeschlagen werden.


VERWEIGERT: Chemotherapie, Medikamente zur Vermeidung von Infektionen der Leber, des Herzens und Pankreas-Transplantate und für die AIDS-Behandlung. Für Behandlung von Rückenmarkkrebs, Lungenzellenkrebs, Gehirn-Krebs-Tumore, Chemotherapie für Lungen-, Eierstock- und Testikelkrebs sowie für das non-Hodgkin-Lymphom.“

EBENFALLS VERWEIGERT: „Eine Reihe von Medikamenten für Brustkrebs-Chemotherapie, lebensbedrohliche Herzprobleme, spezifische Meningitis-Behandlungen, Medikamente gegen Atemnot bei Neugeborenen, anti-Krampf-Behandlung bei Epilepsie-Anfällen sowie eine Reihe von Medikamenten bei Herz-Problemen.“

ZUSÄTZLICH VERWEIGERT: „NITROGLYCERIN für Angina und Kranzgefäße, Behandlung für Septikämie und bakterielle Meningitis, Medikation gegen Frühgeburten; Behandlung von akuter Bronchitis, Pneumonia, Knochen-Infektionen, gynäkologische und Harnweg-Infektionen.“

Nimidopin, was Schadensrisiken nach Gehirn-Blutungen reduziert, steht auch auf der Liste. Welch ein Glück für Frau Clinton, dass sie ihre angebliche Gehirnblutung nicht in Iran erlitt.

Im vergangenen Oktober hat Irans Chefin der Foundation for Special Diseases Fatemah Hashemi erklärt, dass sechs Millionen Patienten potentiell in Gefahr seien als Ergebnis der sanktionierten Medikamente v Eine Vorwarnung eines Holocausts – von der „internationalen Gemeinschaft“ mit fast völligem Schweigen beantwortet.

Mehmaz Shahabi vi listet weitere Folgen in diesem „Zeitalter der Belagerungen“ auf:


Iran erzeugte 97 % seiner benötigten Medikamente selbst … Die entwertete Valuta bedeutet, dass die importierten Rohstoffe für die Medikamenten-Produktion erheblich teurer geworden sind.

Und in vielen Fällen kann das Rohmaterial nicht einmal bezahlt werden wegen der Bankensanktionen, vor allem weil die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) in Übereinstimmung mit den EU-Sanktionen die elektronischen Kommunikations-Dienstleistungen für iranische Finanzinstitute und Transaktionen aus dem Iran gestoppt hat.“

Folglich sind, wie in Syrien, die im Land produzierten Medikamente nicht erhältlich.


AUßERDEM: „Die besten lebensrettenden Medikamente können nicht in generischer Form hergestellt werden. Dazu gehören Medikamente für Herzkrankheiten, Lungenprobleme, Nierenkrankheiten und Dialyse, multiple Sklerose, Thalassämie, Hämophilie und viele Formen von Krebs.“

Krebs ist in Iran in die Höhe geschossen und ein „Krebs-Tsunami“ wird für 2015 vorhergesagt. Da Iran an Irak grenzt und dieselbe Luft wie der Irak einatmet, wäre es nicht absurd anzunehmen, dass Amerika und England bei der Bestrafung Irans wegen seiner Atomindustrie durch ihre Verwendung von DU-Waffen [depleted uranium= abgereichertes Uran] im Irak einige Verantwortung für eine weitere enorme Gesundheitstragödie haben.


Alle Operationen für tausende Hämophilie-Patienten sind eingestellt worden, weil wir einen Mangel an gerinnungsfördernden Medikamenten haben. Der Chef von Irans Hämophilie-Gesellschaft hat gesagt: „Hiermit findet eine offensichtliche Geiselnahme der anfälligsten Menschen statt durch Länder, die behaupten, sich um Menschenrechte zu kümmern. Selbst wenige Tage Aufschub können ernste Konsequenzen haben in Form von Blutung und Invalidität.““

Als in ganz Europa und im „Land der Freien“ Neujahr gefeiert wurde, schrieb der syrische Höchste Mesopotamische Erzbischof Jacques Behnen Hindo einen dringenden Aufruf an den Präsidenten der UN Nahrungs- und Landwirtschaftsorganisation (UNFAO). In einer Situation wie dieser, so warnte er, „könnte es bald zu einer Katastrophe kommen“, weil die Nachschublinien unterbrochen werden und „jede ökonomische Aktivität parlysiert wird, was die Erschöpfung lebenswichtiger Güter und enorme Preise verursacht.


Der Mangel an Treibstoff verhindert die Heizung von Wohnungen und führt zur vollständigen Einstellung aller landwirtschaftlichen Aktivitäten, wo gerade die Zeit der Aussaat gekommen ist. Die Getreidesilos wurden geplündert und der Weizen wurde an türkische Händler verkauft, die ihn in die Türkei unter den Augen des Zolls schafften.“

Es ist ncht unmöglich, den NATO-Alliierten Türkei mit den Brandbombenwerfern auf irakische Felder zu vergleichen.

Außerdem verurteilt der Erzbischof neben der Plünderung des Getreides das allmähliche Verschwinden eines anderen wichtigen Produkts: Babymilch – wie im Irak.

Erzbischof Hindo schickte auch einen Appell an Iraks Premierminister Nuri al-Maliki: „Helfen Sie bitte so schnell wie möglich, 600 Treistofftanks, 300 Benzintanks und ein paar Tonnen Getreide zu schicken.

Die ersten Opfer sind die Kinder. Man erfährt am eigenen Körper, der eigenen Seele – und in die Kindern alle die Ungerechtigkeiten“, die von drakonischen, lebensbedrohenden, illegalen, kollektiven Strafen an der Bevölkerung eines Landes begangen werden, wobei man wieder bei den Ungeborenen, den Neugeborenen und den gerade Laufenlernenden anfängt.

Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Leningrad (jetzt Sankt Petersburg) der Status einer Heldenstadt verliehen für ihren kollektiven, unbeirrten Mut, Widerstand und Erfindungsreichtum während der Nazi-Verbrechen.

Die Welt braucht gewiss auch den Status eines Heldenlandes für jene, die denselben Mut zeigen gegenüber Ländern, die denselben Verbrechen nacheifern.


Fußnoten:

i. http://www.sanctionswiki.org/Syria


ii http://www.bis.doc.gov/licensing/syriaimplementationmay14_04
.htm


iii http://www.reuters.com/article/2012/08/07/syria-crisis-
health-idUSL6E8J74NZ20120807

.
iv http://www.indianexpress.com/news/shackled-by-sanctions-iran
-sends-india-sos-for-lifesaving-drugs/1054837/


v http://www.dailystar.com.lb/News/Middle-East/2012/Oct-21/
192191-sanctions-affecting-6-million-patients-in-iran-report
.ashx#axzz2HZnCUyUS

vi http://www.deliberation.info/sanctions-aganst-iran-a-form-of
-genocide


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