Samstag, 27. August 2016

Kaschmir – die Tragödie gebrochener Versprechen (Update)


Ein kleines Update. Im Artikel wird der Tod von Burhan Wani genannt. Hier liegt ein kurzer Artikel dazu mitsamt einem Foto der riesigen Menge, die bei seiner Beerdigung anwesend waren.
Über 200 000 Menschen versammelten sich zur Beerdigung von Burhan Wani.

Amina Mohsin
5. August 2016


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Fast tägliche Morde der indischen Soldateska
Mehr als 100 000 unschuldige Zivilisten sind in Kaschmir von den brutalen indischen Streitkräften getötet worden. In Kaschmir sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten ständig mehr als eine halbe Million indische Truppen stationiert. Die gegenwärtige Periode der Gewalt erweist sich als die tödlichste seit den Protesten von 2010 in Kaschmir, bei denen 120 Zivilisten  von indischen Soldaten auf den Straßen abgemetzelt wurden.

indische Brutalität
1947 wollten die Kaschmiri sich Pakistan anschließen, aber der Hindu-Herrscher von Jammu Kaschmir beschloss gegen ihren Willen, dass die indische Armee das Land besetzen solle. 1949 verabschiedete die UNO eine Resolution, ein freies und neutrales Plebiszit abzuhalten zur Festlegung der Zukunft des Jammu Kaschmir Staates. Der indische Premier Jawaharlal Nehru versprach, ein Referendum abzuhalten, nahm es aber später zurück und es fand nie statt.

Zur Zeit der Teilung (Spaltung der englischen Kolonie Indien in 2 Staaten: Indien und Pakistan) wurde der Staat Junagarh in Gujarat mit Hindu-Mehrheit von einem moslemischen Herrscher geführt. Es wurde ein Plebiszit gehalten und der Staat wurde indisch. Eine Hindu-Majorität mit einem moslemischen Herrscher kann das Recht auf Selbstbestimmung genießen, aber einer moslemischen Majorität mit einem Hindu-König wird dieses Recht verweigert.

Maskierte Kaschmiri-Demonstranten rufen pro-Pakistan und pro-Freiheit-Parolen bei einer Demo im Zentrum von Srinagar am 31. Juli 2016. Mehr als 50 Menschen wurden getötet und tausende verwundet in den Wochen der Unruhe, die durch den Tod des beliebten Rebellen-Kommandeurs Burhan Wani am 8. Juli in einem Feuergefecht mit den Regierungsstreitkräften ausgelöst wurden / AFP PHOTO / TAUSEEF MUSTAFA
Indien hat eigentlich nie die Zwei-Länder-Theorie akzeptiert und wenn in Kaschmir ein Referendum stattfinden würde, wird das Volk für Pakistan stimmen und das würde die 2-Staaten-Theorie stärken.

Die Kaschmiri geben ihrer Liebe zu Pakistan durch verschiedene symbolische Gesten Ausdruck – indem sie Beifall für das pakistanische Cricket Team klatschen; die pakistanische Nationalhymne auf ihre Handies legen oder pakistanische Fahnen bei Demos mit sich führen. Sie hissen am 14. August, dem Unabhängigkeitstag, pakistanische Fahnen und den Unabhängigkeitstag Indiens sehen sie als „Schwarzen Tag“.

Unabhängigkeit ist das grundlegende Recht der Kaschmiris, die nicht unter den Stiefeln der indischen Armee leben wollen. Ihr Recht auf Proteste, das Recht der freien Meinungsäußerung werden den Kaschmiris nicht nur verweigert, sondern ihnen wird auch ihr Leben genommen, wenn sie diese Rechte einfordern.

Die Erniedrigung gehört dazu
Vor kurzem benutzte die indische Armee schonungslos pellet-guns (Hartgummi-Geschosse), um friedliche und unbewaffnete Demonstraten zu vertreiben, aber diese nicht-tödlichen Waffen haben mehr als 3700 Verletzungen verursacht, die Hälfte davon ernste Augenverletzungen.

Am 13. Juli sagte ein Arzt am Shri Maharaja Hari Singh Hospital in Srinagar zu Al Dschasira, dass seine Abteilung von Patienten mit Augenverletzungen überflutet wurde. „Wir haben mehr als 90 Leute operiert. Viele hatten Mehrfach-Verletzungen, mit Geschossen in ihren Augen, in der Stirn, im Rücken und Unterleib. Viele brauchten mehrere Operationen. Es ist sehr schmerzhaft und grausam,“ sagte er.

Die Welt hat die ezessive und brutale Gewalt der indischen Sicherheitskräfte im besetzten Kaschmir verurteilt und kritisiert. Amnesty International hat an die indische Regierung appelliert, die Benutzung von Hartgummi-Gewehren einzustellen.

„Pellet guns sind inhärent ungenau und wahllos und haben keinen Platz bei Polizeikräften,“ sagte Zahoor Wani, Aktivist bei Amnesty India.

Laut den Vereinten Nationen ist Kaschmir ein international anerkanntes umstrittenes Territorium, aber der indische Innenminister hat das von der UNO vorgeschriebene Plebiszit als 'veraltet' bezeichnet.

Die indische Regierung muss sich erinnern, dass ihre falschen Versprechen die Welt nicht irreführen können und sie kann die Vision vom Freien Kaschmir nicht vor den Augen der Kaschmiris verschwinden lassen.

Quelle - källa - source

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