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Donnerstag, 28. April 2011

Das Phänomen Noam Chomsky

Es gibt Menschen, die tatsächlich eine übermenschliche Vitalität besitzen. Dazu gehört der 82-jährige Noam Chomsky, Linguist - von vielen gar als der Vater der modernen Linguistik angesehen - Philosoph, kognitiver Wissenschaftler, sozialer Aktivist und Professor, der an dem renommierten Massachusetts Institute of Technology lehrte, sowie Autor von 150 Büchern. Hinzu kommen ungezählte Artikel, Vorträge, Interviews. Selbst bezeichnet er sich als libertärer Sozialist. Wenn man ihn ruhig, überlegt und klar sprechen hört, würde niemand sein Alter erraten können.
Aber ich wollte eigentlich nur einen kurzen Hinweis auf einen neuen (und recht langen) Artikel von ihm geben, der vor einer Woche hier veröffentlicht wurde. Der Titel lautet "Who Owns The World? The Contours of Global Order" (Wem gehört die Welt? Die Konturen der globalen Ordnung). Der Untertitel ist ein präzise Zusammenfassung dessen, worum es geht: "Unterstützung für Demokratie ist die Provinz der Ideologen und Propagandisten. In der wirklichen Welt ist der Widerwille gegen Demokratie der Eliten die Norm."
Um dies für die USA zu beweisen, geht Chomsky nur bis 1940 zurück, als führende Militärs und Politiker der USA bereits den kommenden Sieg im Weltkrieg und den ungeheuren Machtzuwachs der USA voraussahen und Pläne
machten. Ein Eckstein dieser Pläne war - in Abwandlung von Churchills 'bloß kein Sport'  - 'bloß keine Demokratie'. Nirgends und nirgendwo, da sie für die unumschränkte Macht der USA ein Hindernis wäre.
Das ist nicht absolut neu, aber er bringt doch neue Gedanken ein, die zeigen, wie zwingend diese imperiale Logik ist. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was er sagt, man mag auch bedauern, dass Chomsky ein paar blinde Flecken hat (Israel und Sowjetunion), aber zumindest nimmt er die Politik seines Landes gnadenlos unter die Lupe. Und das ist sehr viel, wenn man bedenkt, wieviele selbst kluge Leute den größten blinden Fleck dort haben, wo es um ihr eigenes Land geht.

Mittwoch, 27. April 2011

Libyen - es kommt immer bunter - und blutiger

Dieses arme (reiche), kleine (Einwohnerzahl), große (flächenmäßig) Land Libyen,
das noch vor kurzem nicht viele von uns auf der Landkarte gefunden hätten, nimmt eine Bedeutung an, die ganz unfaßbar ist. Manlio Dinucci titelt auf GlobalResearch "Financial Heist of the Century: Confiscating Libya's Sovereign Wealth Funds (SWF)" [Finanzieller Raubüberfall des Jahrhunderts: Konfiszierung von Libyens souveränem Reichtumfonds. Das Original liegt hier]. Es geht also nicht allein um die 60 Milliarden Barrel Erdöl, nicht um die 1500 Milliarden Kubikmeter Naturgas, nicht allein um die jährlichen Erdöleinnahmen von ca. 30 Milliarden Dollar, nicht allein um die geostrategische Bedeutung, nicht um den Ozean von Trinkwasser unter Libyen, den Gaddafi durch gigantische Investitionen nutzbar gemacht hat, nicht allein um all die anderen Bodenschätze im Lande, nicht allein um Gaddafis Projekte der Schaffung der Vereinigten Staaten von Afrika oder die Schaffung einer einheitlichen Währung für Afrika (der Gold-Dinar), sondern ganz unmittelbar um ungeheure Geldmengen.
Da sind erstens 32 Millarden Dollar der Libyan Investment Authority (LIA = Libysche Investitionsbehörde), deponiert auf US-Banken, die Obama 'eingefroren' hat, da sind 45 Mrd. Euros, die von der Europäischen Union 'eingefroren' wurden, die alle für afrikanische Projekte gedacht waren. Nun, diese 'eingefrorenen' Gelder werden niemals mehr bei den rechtmäßigen Besitzern, dem libyschen Volk, 'auftauen', sondern werden schnell ihren Weg in den Taschen der Bankster finden. Wie die damals beschlagnahmten irakischen Milliarden auch. Behilflich bei diesem Coup war der Libyer Mohamed Layas, Vertreter der LIA, der schnell und geschmeidig die Seiten gewechselt hat.
Aber das ist noch nicht alles. John Perkins berichtet hier, dass in den Gewölben der zu 100% in staatlichem Besitz befindlichen Libyschen Staatsbank weitere geschätzte 144 Tonnen Gold liegen. Deswegen haben es die Rebellen-Hanseln unter amerikanischer Anleitung wohl so eilig gehabt, in Benghazi eine 'staatliche Bank' zu gründen.
Man kann sich allerdings fragen, wie naiv, alternativ dumm Führer in der 3. Welt sein dürfen. Die Gelder im Westen zu deponieren!!! Naja, urteilen wir nicht zu hart. Die Gewerkschaften und sogar die Kommunistischen Parteien hatten und haben auch ihre Mitgliedsbeiträge immer brav auf ihre jeweiligen Banken getragen. Hitler brauchte nur abzuräumen. Genau wie jetzt Obama.
Unterdessen eskalieren die USA den Krieg mit Hilfe von Drohnen, diese bislang feigste Waffe des Imperialismus, die jeweils zielgenau von einer Handvoll bis zu Dutzenden Menschen ins Jenseits expedieren.

Montag, 25. April 2011

Was ist los mit dem Internet?

Vor einigen Tagen kam eine Nachricht von Mike Adams, health ranger bei NaturalNews genannt, über die Berichterstattung zu Fukushima (seinen kompletten Artikel kann man hier lesen). Ihm war aufgefallen, dass keine alternativen Artikel zur Fukushima-Suche bei Google auftauchten. Auf Anfrage erhielt er die Antwort, sie seien vom Index genommen worden wegen mangelhafter Qualität und ständiger Wiederholungen. Ein snapshot von Mike ergab, dass Google sage und schreibe ZEHN große US-Zeitungen und -Sender mit haargenau demselben Wortlaut ein- und desselben Artikels aufgelistet hatte. Jeder kann sich darauf einen Reim machen.
Manche Nachrichtenbriefe - z. B. von Uruknet - kommen mit zwei Tagen Verspätung hier an und sind inzwischen teilweise überholt, von der Entwicklung
überrollt worden oder haben sich im besten Fall als falsch herausgestellt.
Zunehmend verschwinden auch Artikel unserer Tlaxcala Webseite vom Index. Man kann sie nach längerer Suche meistens auf Seiten finden, die sie von uns übernommen haben. Aber man fragt sich natürlich, was diese Spielchen zu bedeuten haben. Wenn Google weiterhin diese Schiene fährt, werden allmählich mehr Leute als nur Mike das Vertrauen in diese Suchmaschine verlieren und zum Boykott aufrufen.

Sonntag, 24. April 2011

Libyen und Elfenbeinküste - klassische neokoloniale Interventionen

Nachdem der Propagandastaub von Pentagon und NATO sich etwas gelegt hat, beginnt sich ein ganz anderes Bild vom "Diktator" Gaddafi und dem vom Westen auserkorenen Wahlsieger Ouattara in der Elfenbeinküste abzuzeichnen. Gaddafi bewaffnet das Volk, um gegen die neuen (alten) Kolonialherren ihr Land zu verteidigen und unterzeichnet mit der UNO ein Abkommen für humanitäre Hilfe. Unterdessen sind Ouattaras Soldateska und französische Killerbanden in der Elfenbeinküste am Aufräumen, was regelrechte Gemetzel bedeutet.
In Libyen ist es den Gaddafi-Truppen gelungen, einen hohen Al Qaida Führer im Kampf zu töten. Als Gaddafi am Anfang der Rebellion sagte, dass Al Qaida Elemente in ihr eine Rolle spielen, da hat man ihn in den westlichen Medien ausgelacht, obwohl die CIA genau wusste, dass es stimmte. Nun ja, was uns unsere Medien alles aufgetischt haben, entpuppt sich nach und nach als das, worin sie am besten sind und wofür sie schließlich bezahlt werden: als Lügen.
Er habe seine "eigenen" Leute bombardiert, er sei ein Rassist, er habe schwarze
Söldnertruppen angeworben, seine Mutter sei ein Jüdin, die Bewohner Libyens litten Hunger und was weiss ich alles. Und es bleibt nicht aus, dass bei jedem von uns auch immer etwas hängenbleibt, wenn Lügen hunderttausendfach wiederholt werden.
Ich bin insbesondere Cynthia McKinney, ehemalige US-Kongressabgeordnete und Kandidatin für die Präsidentschaft zu Dank verpflichtet, da sie in ihrem Rundbrief uns auf Quellen verwiesen hat, die von kompetenten Betroffenen stammen:
1. dem schwarzamerikanischen Molefi Asante, Professor an der Temple Universität, Historiker und Philosoph und Autor von ca. 70 Büchern, dessen Video-Vortrag man hier hören/sehen kann.
2. dem Kameruner Jean-Paul Pougala, Professor an der Diplomacy University (Diplomatie-Universität) in Genf, dessen eingehende Analyse man hier lesen kann.
Es verschlägt einem die Sprache, wenn man liest, was Gaddafi alles für ganz Afrika getan hat. Und es verwundert einen gar nicht mehr, dass die Afrikaner ihn schätzen und lieben, u.a. Mandela, der nach seiner Freilassung als erstes Gaddafi
besucht hat (wobei er dem US-Embargo trotzte), um ihm für seine Hilfe bei der Beseitigung des Apartheid-Systems und seine Freilassung zu danken.
3. dem Hauptbetroffenen Muammar Gaddafi mit seiner Rede, die er am 1. Oktober 2009 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen gehalten hat und die man hier auf Englisch lesen kann und auf der sehr zu empfehlenden antikrieg-Seite von Klaus Madersbacher auf deutsch hier.
Ich habe selten eine derart vernünftige und radikale Kritik an der UNO gehört oder gelesen. Dabei ist er sehr diplomatisch vorgegangen, doch gleichzeitig mit beißender Ironie. Er hat die Geschichte des grandiosen Versagens dieser Organisation für den "immerwährenden Frieden", die 65 Kriege zugelassen und sogar befördert hat, zusammengefasst und ihr ganzes Konzept in der Luft zerrissen. Aber er hat auch konkrete und vernünftige Vorschläge für ihre Umwandlung in ein wirklich demokratisches Friedensinstrument gemacht und zur Diskussion gestellt. Diese Rede sollte jeder lesen, um selbst bestimmen zu können, ob Gaddafi ein Verrückter ist oder nicht.

Sonntag, 17. April 2011

Was tun, wenn die Sprachlosigkeit überhandnimmt - Holz hacken!

Heute lese ich, dass die BP-Katastrophe im Golf von Mexico ein Jahr her ist. Nicht zu fassen - ich dachte, ein paar Monate. Wie auch immer. Und was steht da zu lesen? Das BP das Kapitel als abgeschlossen betrachtet. Freund Obama hat die wissenschaftlichen Forschungen über Krankheitsfälle bei Mensch, Tier, Umwelt unter den Teppich gekehrt und erlaubt BP, in ein paar Monaten weiterzubohren. Und die höchsten Bosse bei BP erhielten hohe Bonuse 'für ihren großartigen Einsatz für die Sicherheit". Träume ich, bin ich besoffen?
Zum Glück für BP kam dann ja bald die Welle der arabischen Revolutionen und dann noch der Tsunami in Japan mit folgender Fukushima Katastrophe. Das Szenario war das gleiche - verschweigen, verwischen, hinhalten und lügen, lügen, was das Zeug hält. Aber die setzen doch "die Eigenen Leute dem Tode aus" (Stimme aus dem Off)  - ist das nicht ein Grund, ein Land zu bombardieren? Nja, an sich schon, aber nur bestimmte Länder, die schon lange vorher auf den Generalstabskarten der alten und neuen Imperialisten mit einem roten Kreis versehen wurden. Das waren Irak, Jugoslawien, Afghanistan, Pakistan, Somalia, Sudan, Libyen, Syrien. Irak, Jugoslaien, Afghanistan hat man ganz fertig gemacht, Sudan ist zwar schon geteilt, steht aber nach wie vor auf dem Zettel, Pakistan, Libyen, Syrien sind in Arbeit.
A propos Libyen - da gibt es bis heute nicht einen Beweis, dass Gaddafi "die Eigenen  bombardiert" hat, aber hinreichend Beweise, dass die USA, England und Frankreich schon an die 1000 Zivilisten zusammengebombt haben - wahrscheinlich mit DU-Waffen (depleted uranium - abgereichertes Uran). Und es
gibt auch Beweise, was die 'Rebellen' im Osten des Landes mit gefangenen libyschen Soldaten machen (siehe hier - mit vier Videos). Enthaupten, lebend
verbrennen, foltern usw. Naja, was man halt unter US-amerikanischer Leitung so üblicherweise macht. Alles völlig legal und vom Präsidenten abgesegnet. Das Ganze nennt sich dann Demokratie.
Es spielt überhaupt keine Rolle, dass Brasilien, Russland, Indien, China, die zusammen fast die Hälfte der Menschheit repräsentieren, scharfen Protest gegen die Verfälschung der UN-Resolution 1973 eingelegt haben, das die Afrikanische Union protestiert und noch eine Reihe anderer Länder. Schließlich sind 'wir' - die weißen ehemaligen und Neo-Kolonialisten die 'Weltgemeinschaft'. Basta.
Da soll man nicht sprachlos werden?
Ich bin nur froh, dass ich vor einigen Tagen mein Holz für den nächsten Winter bekommen habe. Da bin ich fast den ganzen Tag "im Holz". Brauche mir nicht von morgens bis abends das Elend hier in der Kiste anschauen. Es erinnert mich auch an eine Einrichtung in japanischen Firmen. Ein Raum mit den Portraits der Firmenbosse und viele Wurfpfeile. Zum Abreagieren. Ähnlich funktioniert das Holzhacken.



Dienstag, 5. April 2011

Westfälischer Friede, Bandung-Konferenz, Elfenbeinküste und Libyen

Was zum Teufel hat das alles miteinander zu tun? Eine ganze Menge, wie wir sehen werden.
Der eine oder andere erinnert sich vielleicht dunkel daran, dass es mit dem Ende des 30-jährigen Krieges zu tun hatte. Und das stimmt ja auch. Aber er war viel mehr - er beendete auch den 80-jährigen Unabhängigkeitskampf der Niederlande. Und er war noch viel mehr. Dieser Friede von 1648 galt fast zwei Jahrhunderte lang als Vorbild für weitere internationale Verhandlungen und anerkannte erstmals die Gleichberechtigung aller Staaten, ob groß oder klein  sowie die Gleichstellung der protestantischen und katholischen Religion. Allein der Papst Innozenz X schien unzufrieden. Er nannte den Vertrag "null, nichtig, ungültig, frevelhaft, ungerecht, verdammenswert, ruchlos, eitel, leer jeden Sinnes und Effektes für alle Zeiten". Nun, das kennt man ja. Der 'Heilige Stuhl' hat sich noch immer gegen jeden, wenn auch noch so kleinen Fortschritt gestemmt.
Noch heute wird der Westfälische Friede als Ausgangspunkt einer europäischen Friedensordnung gleichberechtigter Staaten und für ein friedliches Miteinander der Konfessionen angesehen.
Und Bandung? Das ist eine große Stadt im Westen der indonesischen Insel Java, wo 1955 die erste afrikanisch-asiatische Konferenz abgehalten wurde, an der 23 asiatische und sechs afrikanische Länder teilnahmen, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentierten. Auf der deutschen Wikpedia-Seite wird nur allgemein davon gesprochen, dass es um Antikolonialismus ging. Nichts darüber, welche Länder teilnahmen und was beschlossen wurde. Auf der englischen Wikiseite wird die Teilnahme Chinas unterschlagen, aber im Text wird klar, dass es teilgenommen hat, und es wird immerhin auch die  'Zehn-Punkte-Erklärung zur Förderung  von Frieden und Zusammenarbeit der Welt' aufgeführt (findet sich hier). Ich will nur die drei nennen, die auf die entscheidende Initiative des chinesischen Außenministers Zhou Enlai zurückgingen, um die es hier geht: Punkt 2: 'Respekt vor der Souveränität und territorialen Integrität aller Länder' ; Punkt 3: 'Anerkennung aller Rassen und der Gleichheit aller Nationen, ob groß oder klein' sowie die Aufforderung in Punkt 4: 'sich jeder Intervention oder Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes zu enthalten'.
Diese revolutionären Prinzipien richteten sich natürlich in erster Linie gegen die Supermächte - damals Sowjetunion und insbesondere die USA. Aber auch der Gedanke an all die ungerechten Grenzen, die der Kolonialismus als unseliges Erbe hinterlassen hatte, spielte eine wichtige Rolle. China hat konsequent - und bis heute - darauf gedrängt, die damit verbundenen territorialen Streitigkeiten durch Diskussionen und friedliche Mittel zu lösen.
Dieses Prinzip ist leider nur in den seltensten Fällen zur Anwendung gekommen, allerdings wird heute noch anerkannt, dass der 'Geist von Bandung' wesentlich zum Entkolonialisierungsprozess beigetragen hat. Und Interventionen waren für eine gewisse Zeit verpönt. Deswegen konnten Solidaritätsbewegungen auch in verschiedenen imperialen Kriegen (Algerien, Angola, Guinea-Bissao, Mosambik und vor allem Vietnam) mehr oder weniger stark werden, auch wenn die Linke in den seltensten Fällen geeint war.
Dann kam der erste große Bruch: Der Einmarsch Tansanias 1978 in Uganda zum Sturz Idi Amins und Vietnams 1979 in Kambodscha zum Sturz Pol Pots. Ausgerechnet Tansania - das Symbol des sogenannten 3. Weges und  Vietnam, das sozialistische Symbol eines siegreichen Befreiungskampfes. Beide Invasionen fanden den (fast) ungeteilten Beifall der Welt von links bis rechts. Von Moskau bis Washington, von Rom bis Tokyo. Und seit damals ist die 'Linke' noch heilloser gespalten.
Das Prinzip des Nicht-Angriffs und der Nicht-Einmischung war durchbrochen und viele Gründe für die 'humanitären Interventionen' in Kossovo, Irak, Afghanistan und nun in Libyen und Elfenbeinküste wurden damals gelegt. Und nun ist ein großer Teil dessen, was sich einmal links genannt hat, endgültig fest 'eingebettet' im imperialistischen System. Requiescat in pace.


Das war schon das von Lenin und Ho Chi Minh vorhersagte Los der damaligen Linken, die ihre Prinzipien verrieten und sich in die glorreichen Sozialdemokraten verwandelten.



Freitag, 1. April 2011

Japan - zumindest ein Reaktorkern ist durchgeschmolzen

Die atomare Katastrophe in Japan nimmt immer größere Ausmaße an und dabei erfahren wir nur einen Bruchteil der Wahrheit. Gerade habe ich auf Tlaxcala einen Artikel hier aufgelegt. Dieser Experte meint, die einzige Lösung sei, in jeden der Raktoren eine Mini-Atombombe zu werfen, um die Reaktion zu stoppen. Gewiss, man kann sich gut vorstellen, dass die Japaner vor dieser Lösung zurückschrecken. Aber dann hätten sie von Anfang gegen die Alternative 'Atomkraft' sein müssen, zumal sie von vielen Seiten gewarnt worden sind.
Ich finde es ungeheuerlich, wie eine zahlenmäßig kleine Lobby, wenn auch mit enormer Finanzkraft, es fertiggebracht hat, ein Parlament nach dem anderen mit jeweils hunderten 'Volksvertretern' plus einige Diktatoren auf den Rücken zu legen. All diesen Typen, die rücksichtslos mit Leben und Gesundheit von Millionen und aber Millionen Menschen spielen, hätten zumindest die Auflage bekommen sollen, dass sie neben den Atommeilern wohnen müssen.
Soll sich doch niemand der Illusion hingeben, dass der Mist dort bleibt, wo es knallt. Das müssten wir doch spätestens seit Tschernobyl alle wissen. Trotzdem werden zur Stunde neue Verträge für den Bau von Reaktoren abgeschlossen - von "unseren" Firmen und weit weg. Nur gibt es kein 'weit weg', sonst müssten wir uns wegen Japan ja keine Sorgen machen.
Lobenswert ist, dass jetzt alle alten und auch neue Atomgegner wieder auf den Plan treten. Was ich jedoch merkwürdig finde, dass von diesen ehrenwerten Damen und Herren die wenigstens ein Wort darüber verlieren, dass Stunde um Stunde, Tag für Tag, Monat für Monate, Jahr um Jahr unsere heldenhaften Armeen alle zusammen geschlossen gegen ein paar der ärmsten Länder der Welt atomare Munition massenweise einsetzen, was bereits ungeheure Opfer gefordet hat. Obwohl, ja obwohl, der radioaktive Staub, der in Irak verursacht wird, auch im Westen Europas nachweisbar ist. Lassen sich alle damit beruhigen, dass die Herren dort oben uns versichern, dass es der Gesundheit nicht abträglich sei? Glauben sie denen immer noch - nur ein einziges Wort? Phantastisch, wobei sich rumgesprochen haben sollte, dass die lügen, wenn sie das Maul aufmachen.
Tja, und denen, die auch hier warnen (wie dort weit weg in Japan), das es KEINE UNGEFÄHRLICHE DOSIS gibt, denen glaubt man nicht oder hört ihnen einfach nicht zu. Denn die allerkleinste Dosis wird im Körper gespeichert und all die kleinen Dosen summieren sich. Oder hat man vergessen, dass auch Kleinvieh Mist gibt? Na denn, gute Nacht.