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Montag, 31. Dezember 2012

Syrien macht eine humanitäre Katastrophe durch


Es ist unfassbar, was das syrische Volk unter diesem Verbrechergesindel zu leiden hat, das von den Westmächten permanent ins Land geschleust wird. Homs wurde inzwischen schon mehrmals gesäubert, aber kaum widmet sich die Armee einem neuen Brennpunkt, kommen tausend neue Ganoven aus Jordanien, Katar und Saudiarabien. Wie soll sie sich dieser nie versiegenden Horden erwehren können,  die genau wie im Irak, in Afghanistan und Libyen genauestens instruiert werden, die Infrastruktur gründlich zu zerstören? Das allein ist schon ein Kriegsverbrechen par excellence. Und nun scheint für viele dieser Folterer, Mörder, Vergewaltiger und Diebe die Hauptaufgabe im Plündern zu bestehen und sie fangen an, sich um die Beute zu schlagen. Der Gedanke, solchen Unmenschen in die Hände zu fallen, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Der Bericht aus dem Guardian , der beschreibt, wie diese Typen beisammensitzen, um die Beute zu verteilen, ist hier finden.

Bill van Aucken
29. Dezember 2012


Nach zwei Jahren von zunehmendem Bürgerkrieg steht Syrien einer humanitären Katastrophe gegenüber, wo etwa 4 Millionen Menschen – ca. 20 % der Bevölkerung – nicht ausreichend Nahrung und Unterkunft haben. Hunderttausende haben sich in die Flüchtlingslager in den Nachbarländern geflüchtet und bis zu drei Millionen sind interne Flüchtlinge.

Die UNO berichtete am Donnerstag, dass ihre Hilfsrationen für die 1.5 Mill. Syrer reduziert werden mussten, weil es an Mitteln mangelt und der Bedarf ständig wächst.

„Die Hilfsorganisationen in Syrien haben es schwer und die Menschen verlieren die Hoffnung, da die Gewalt zunimmt und dadurcch alles schlimmer wird“, sagte ein UN-Beamter. „Es wird immer schwieriger, den elementarsten Bedarf zum Überleben zu decken“, sagte Ging, der Direkter der UN-Hilfsoperationen.

Die Bedingungen sind durch den einsetzenden Winter noch erschwert worden. Viele Familien leben in Zelten oder ungeheizten Wohnungen ohne passende Kleidung. „Da der Konflikt weiter geht, brechen die Nachschublinien zusammen, die Ersparnisse nehmen ein Ende und die Gewalt greift um sich,“ berichtete IRIN, der UN- Nachrichtendienst. „Für hunderttausende Menschen wird es schwieriger einen sicheren Ort zu finden, weshalb sie immer erneut fliehen müssen.“

Die Krise des syrischen Gesundheitssystems, das früher eins der effektivsten in der ganzen Region war, ist akut. Die Weltgesundheitsorganisation sagte, dass durch die Kämpfe 88 Krankenhäuser und 186 seiner insgesamt 1919 örtlichen Gesundheitszentren teilweise oder völlig zerstört wurden.

Besonders verheerend sind die Angriffe auf Syriens pharmazeutische Industrie gewesen, die zuvor 90 % des Medikamentenbedarfs im Lande deckte. Die Industrie produziert nur noch ein Drittel. Die Fabriken sind ein spezielles Ziel der Zerstörung und Plünderung durch die vom Westen gestützten Rebellen geworden. „Auch andere Fabriken haben mit Rohstoffmangel zu kämpfen wegen der durch westliche Länder auferlegten Sanktionen“, berichtet IRIN.

Die englische Zeitung Guardian brachte am Donnerstag einen Bericht eines Korrespondenten aus Aleppo, in dem das Ausmaß der Plünderung aufgezeigt wurde, die zu einem „way of life“ für die sogenannten Rebellen geworden sei. „Raubgut ist jetzt zum Hauptantrieb für viele Rebellen-Einheiten geworden, deren Kommandeure damit ihre Macht zu stärken suchen.“

Der Bericht zitiert einen Apotheker, der erklärte, wieso er kein Penizillin mehr hat. Die „Rebellen“ hatten ein Lager des Pharmaunternehmens in Aleppo erbeutet und dann alles verkauft oder raus aus der Stadt gebracht.

„Ich ging zum Lager und sagte ihnen, dass sie kein Recht hätten, die Medikamente zu nehmen und dass sie dem Volk gegeben und nicht verkauft werden sollten“, sagte der Apotheker. „Sie verhafteten mich und sagten, sie würden mir beide Beine brechen, wenn ich wiederkäme.“

Wesentliche Medikamente sind kaum zu haben und die Preise sind für gewöhnliche Menschen unbezahlbar. Das Ergebnis ist, dass viele Menschen sterben an chronischen Krankheiten, die normalerweise heilbar sind.

Elizabeth Hoff, Vertreterin der WHO in Syrien, berichtete, dass Insulin in vielen Gebieten nicht mehr zu haben sei. Insulinspritzen, die früher von den Gesundheitszentren an die 40 000 Diabetiker verteilt wurden, seien ausgegangen, was die Leute zwingt, zu schmerzlichen und schwierigeren Methoden zu greifen.

Auch die ärztliche Versorgung ist drastisch gesunken. „Viele Ärzte haben das Land verlassen“, hieß es in einem WHO-Bericht. In Homs seien 50 % aller Ärzte geflohen.

„In Damaskus, Aleppo und Homs leben ca. 70 % des Gesundheitspersonals in den umgebenden ländlichen Gebieten und können daher oft wegen fehlender und unregelmäißiger Verkehsverbindungen nicht zur Arbeit kommen,“ heißt es im Bericht.

Die UNO kündigte an, dass sie die bisher größte Geldsammlung für die Syrienhilfe starten werde und auf 1.5 Mrd. $ hofft. Das Problem sei, dass die bisherigen Aufrufe nicht einmal die Hälfte ihrer Ziele erreicht hätten.

Die USA, England, Frankreich und die Monarchien in Saudiarabien und Katar hingegen erhöhen ihre Hilfe für die Rebellen. Der britische Premier David Cameron hat angekündigt, dass er die Erlaubnis des kommenden EU-Treffens erhalten will, das Waffenembargo gegen Syrien aufzuheben, damit England die anti-Assad-Milizen direkt bewaffnen kann. Washington behauptet öffentlich, keine Waffen geliefert zu haben, doch hat es eine CIA-Basis an der türkisch-syrischen Grenze eingerichtet, um den Strom der Waffen von den reaktionären Golfstaaten zu koordinieren; davon sind der größte Teil an islamistische Kräfte gegangen, von denen viele direkt mit Al Qaida Verbindung haben.

Washington und seine Alliierten berufen sich auf angebliche humanitäre und demokratische Gründe, um ihr Schüren des sektiererischen Bürgerkriegs und der Zerstörung der syrischen Gesellschaft zu rechtfertigen, aber die Absicht ist die Installierung eines Regimes, das besser seinen geo-strategischen Interessen dient. Aber keiner von ihnen hat bisher die geringste Neigung gezeigt, Mittel für die Millionen Menschen bereitzustellen, die obdachlos, hungrig, krank und verwundet sind als Ergebnis der räuberischen militärischen Intervention.


Quelle - källa - source



1 Kommentar:

  1. Da kann einem schon der Kragen platzen, wenn man so etwas liest.
    Nicht, weil die westliche Wertegemeinschaft wie an vielen anderen Kriegsschauplätzen, ihre unfassbare Menschenverachtung zeigt, dieser Kragen ist längst geplatzt.
    Nein, es sind die sogenannten Freunde Syriens, allen voran China und Russland, die einen sensiblen Menschen wütend machen. Was für ein Spiel spielen diese Staaten, für China und Russland wäre es ein leichtes, eine humanitäre Luftbrücke einzurichten, niemand würde es wagen, chinesische oder russische Transportmaschinen abzuschießen, es gäbe auch die Möglichkeit, die Transporte militärisch abzusichern. China, eines der devisenreichsten Länder der Welt und einer der größten Hersteller von Medikamenten aller Art weltweit, könnte problemlos die medizinische Versorgung in Syrien sichern, Russland könnte mit seinen Sateliten die syrischen Grenzen derart überwachen, daß kriminelle Banden von der syrischen Armee sofort bekämpft werden könnten, ja, so ist das mit den Freunden Syriens. Sie halten die Ohren steif, scheinbar sind die Geschäfte mit der westlichen Wertegemeinschaft so wichtig für China und Russland, daß man die humanitäre Katastrophe billigend in Kauf nimmt, in was für einer Welt leben wir eigentlich? Das syrische Volk wird in die Steinzeit zurückgebombt, und die Freunde gucken zu. Eine unfassbare Sauerei, wer solche Freunde hat, braucht im Prinzip keine Feinde mehr.

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