einartysken

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Eritrea: Afrikanischer ideologischer Ebola für Imperialisten

Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als diesen ellenlangen Artikel zu übersetzen, erstens weil er gut ist und zweitens, weil ich der Anlass dafür gewesen bin. Als André und ich uns vor fast drei Jahren hier in Schweden trafen, sprachen wir u. a. über Eritrea. Ich musste lachen, als er mir seine Meinung über das Land sagte, weil auch er der Propaganda des Mainstream auf den Leim gegangen war. Das ist uns allen schon passiert. Wieviele Märchen und Lügen wurden in uns hineingepumpt, die wir später nur mit Mühe abstreifen konnten. Ich überzeugte ihn schließlich, dass er sich das Land selbst ansehen müsse. Und jetzt hat er sich "dies am meisten missverstandene Land auf dem Globus" angesehen. Es gibt ein eisernes Gesetz: Wenn Mainstream über etwas oder über jemandem schimpft, dann ist das/die Person gut und umgekehrt. Das gilt für jeden einzelnen Fall. Wenn die USA von Frieden reden, bereiten sie einen Krieg vor. Reden sie von Menschenrechten, bauen sie ein neues KZ. Und wer etwas anderes sagt, ist ein Troll. Ein bezahlter oder gründlich 'brainwashed'. So einfach ist das.


Eritrea: Afrikanischer ideologischer Ebola für Imperialisten

André Vltchek
13. Dezember 2014

Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Qohaito ist eine mysteriöse, alte prä- aksumitische Stadt im eritreischen Hochland, mit verschiedenen, eindrucksvollen monolithischen Säulen, die sich zum Himmel erheben. Man erzählt, dass genau hier, unter der Oberfläche, eine andere verlorene Stadt exisiert. Beim Laufen bebt die Erde und irgendwo tief unter einem kann man das Echo der eigenen Schritte hören.

Nur ein paar Minuten Fahrt von den Säulen entfernt endet das Plateau abrupt. Da ist eine Klippe und ein atemberaubender Blick in ein tiefes Tal. Dieser Ort wird Ishka genannt. Und hier war es, wo sich tausende eritreische Freiheitskämpfer und Zivilisten zu verstecken pflegten vor den brutalen ethiopischen Besatzungskräften.


Ich stellte meine Kameras direkt am Klippenrand auf, bat meinen örtlichen Kameramann, sie zu bedienten, und dann stellte ich die erste Frage an Ibrahim Omar, einen heimischen Bergbewohner: "Wie ist das Leben hier für Sie, vor und nach der Unabhängigkeit?"

"Das sind zwei unterschiedliche Leben," erklärte er. "Das erste - vor der Unabhängigkeit - das war schwer, brutal. Und dann kam das andere Leben, ein völlig anderes, nachdem wir gewonnen hatten. Das war, als unsere grundlegenden Menschenrechte anerkannt und respektiert wurden. Die Schulen, Gesundheitsposten und Straßen wurden gebaut. Alles wurde plötzlich verändert."

Ich bitte Omar um ein Beispiel und er antwortet bereitwillig:

"Vorher musste eine schwangere Frau auf einem Kamel viele Stunden reiten, um einen Gesundheitsposten zu erreichen, um zu entbinden. Viele Frauen starben unterwegs. Jetzt sind Gesundheitsposten in diesem Gebiet leicht zu erreichen ..."

Er denkt ein paar Sekunden nach und fügt hinzu: "Und das nenne ich Leben."

Als wir in die Hauptstadt - Asmara - zurückfuhren, können wir neue Straßen sehen, manche geteert, manche noch nicht, die durch zerklüftetes, bergiges Terrain führten. Und parallell dazu Stromleitungen, die sich bis zum Horizont erstreckten.

Im Wagen denke ich daran, was Omar als "Menschenrechte" definiert hatte. Das steht in direktem Widerspruch zu dem, was im Westen mit dem Ausdruck gemeint ist. In den USA und in Europa wurden die 'Menschenrechte' als ideologisches Werkzeug geschaffen, eine Waffe im Kalten Krieg. In Eritrea hat er eine ganz einfache Bedeutung: das Volk ernähren, ihm freie Erziehung und medizinische Versorgung zu geben, neue Straßen zu bauen und sie mit Strom zu versorgen.

* * *

Eritrea zu verstehen, ist nicht leicht. Aber außerhalb Asmara wird alles deutlich; es kann nichts verborgen werden. Sowohl Armut und die heroischen Versuche, sie auszurotten, liegen direkt vor meinen Augen. Bauern arbeiten hart; viele Straßen und Stromleitungen sind im Bau.

Aber die westliche Propaganda gegen Eritrea ist so mächtig, dass ich mich selbst oft ertappe, wie ich mich an deren Parolen erinnere, statt mich darauf zu konzentrieren, die Realität mit eigenen Augen zu beobachten. Und schließlich bin ich  Professioneller: Ich habe mein Leben der Entlarvung westlicher Indoktrinierungs-Kampagnen gewidmet!

Ich filme und photografiere, um die Wahrheit einzufangen mit Hilfe meiner Linsen.
Nach nur wenigen Tagen wird ein sehr klares Bild deutlich: Eritrea, das afrikanische Kuba, steht auf eigenen Beinen.
Eritrea - eine stolze und entschlossene Nation - die dreißig Jahre für ihre Unabhängigkeit kämpfte und dabei hunderttausende ihrer Söhne und Töchter im Kampf verlor.

Eritrea - ein Land mit seinem eigenen egalitären Entwicklungsmodell, das unermüdlich für die Wohlfahrt seines Volkes arbeitet.

Eritrea - eine Nation, die nicht bereit ist, ihre Bürger den Launen des Imperiums und seiner Unternehmen auszuliefern.

All dies steht in direktem Widerspruch zur Propaganda, die aus London und New York verbreitet wird, um das Land anzuschwärzen, es als Verbrecherland darzustellen, das Terroristengruppen in Ostafrika unterstützt, seine Bürger unterdrückt und die grundlegenden 'Menschenrechte' verletzt.

Auf dieser Reise bei meiner Suche nach der Wahrheit durch das Land, das der Westen als das vielleicht am meisten abgeschlossene Land auf Erden beschreibt, werde ich von drei Leuten begleitet - Frau Milena Bereket (Direktorin von "African Studies", ein unabhängiger Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit-Thinktank in Asmara), von einem heimischen Kameramann und einem Fahrer.

In Eritrea bin ich Gast von 'African Studies', aber praktisch gehen sie auf meine Wünsche ein, arrangieren Interviews und Beförderung zu Orten, die ich besuchen möchte. Wir planen zusammen, arbeiten Schulter an Schulter. 'African Studies' ist ein unabhängiger Thinktank, der 2011 online ging, ursprünglich geschaffen, um - virtuell - auf die wachsenden Bedürfnisse der Diaspora und der Eritrear in Afrika einzugehen und Afrikaner mit faktischen und örtlichen Informationen über das Horn von Afrika und insbesondere über Eritrea zu beliefern.

In relativ kurzer Zeit gelang es mir, drei Regionen (Zonen) des Landes zu besuchen und es wäre mir erlaubt worden, alle sechs Zonen zu besuchen, hätte ich mehr Zeit gehabt. Wie es nun einmal war, konnte ich in den acht Tagen kaum schlafen, aber ich traf Menschen in Gebirgsdörfern und in der Hafenstadt Massawa, ich leitete eine Runder-Tisch-Diskussion mit mehreren prominenten jungen Intellektuellen und ich diskutierte Politik und das Entwicklungsmodell von Eritrea mit Beamten aus dem Ministerium für Erziehung und Gesundheit, sowie mit ehemaligen Freiheitskämpfern und eritreischen Diplomaten.

Alle meine Begegnungen waren spontan. Die eritreischen Leute sind gut informiert und erzogen. Unsere politischen Diskussionen sind offen und leidenschaftlich. Ich kann meinen eigenen Augen nicht trauen oder genauer gesagt: Ich kann nicht den Lügen glauben, die über dieses Land erzählt werden.

* * *

Im Hotel Asmara Palace (das ehemalige Inter-Continental) treffe ich den angesehenen ethiopischen Autor und Forscher Dr. Mohamed Hassan, ein ehemaliger äthiopischer Diplomat in Washington, Beijing und Brüssel, sowie Abgeordneter der militanten Belgischen Arbeiterpartei. Er verbringt jetzt viel Zeit in Eritrea, das ihm sehr am Herzen und nahe seinen ideologischen Ideen liegt.

Ohne viel Zeit mit Formalitäten zu verbringen, fangen wir gemeinsam zu arbeiten an - zu filmen und die Diskussion aufzunehmen.

Dr. Hassan erklärte mir gleich zu Beginn seine gut definierte These:

"Ich komme vom Horn in Afrika und ich sehe es unter Eritreas Gesichtspunkt, schon in der Zeit seines Kampfes, der nicht nur ein nationaler Befreiungskampf für Eritrea, sondern für das Horn von Afrika im allgemeinen war. Es ist wahr, dass der Kampf des eritreischen Volkes für Freiheit, die ihm verweigert wurde, äußerst lange dauerte, bis es seine Unabhängigkeit gewann ... es brauchte 30 Jahre, den Feind zu besiegen, zu dem leider auch mein Land Äthiopien gehörte - das wiederum von vielen mächtigen Kräften unterstützt wurde ... Zu einem Zeitpunkt waren es die USA und alle westlichen Länder ...  dann unterstützten die Israelis Spezialeinheiten im Kampf gegen Eritrea ... 1991 endete der Kampf und wir dachten, dass wir alle zusammen das neue Horn von Afrika aufbauen könnten, auf der Basis von Gleichheit, als Brüder und Schwestern, ohne Unterschiede zwischen uns und ohne Hierarchie ... 1991, dachte ich, war der beste Moment, den unsere Region jemals gehabt hat. Eritrea besiegte das benachbarte Regime und es unterstützte die Revolutionäre in Äthiopien; Leute wie wir ... Es fanden damals große Veränderungen in Äthiopien statt. Wir hofften, dass unsere Ökonomien integriert werden könnten und dass wir neue Beziehungen von Volk zu Volk aufbauen könnten ..."

Aber das sollte nicht sein. Es gab riesige Veränderungen in der Welt, wie Hassan sich erinnert. Die Sowjetunion verschwand und die Balance der Macht neigte sich zu einer Seite.

Hassan fährt fort:

"Plötzlich schrieb in den Vereinigten Staaten ein Beamter, einer der sehr wichtigen Beamten im Pentagon, für ein Militärjournal, "Parameters" genannt, ein Memorandum und sein Verständnis von dem, was in Afrika getan werden müsse. Er beschrieb die US-Interessen in Afrika und er teilte Afrika in vier Regionen auf ... Eine Region sollte der südliche Teil Afrikas werden, das ganze riesige Gebiet von Südafrika bis zum Kongo; die Region voller Minerale, die Region, die 'sehr wichtig für die US-Armee und die US- Unternehmen' sei ... Die zweite Region war das Horn von Afrika, zu dem Ostafrika und der 'größere Nahe Osten' gehören sollte, den G. W. Bush später zu schaffen versuchte. Westliche Militärbasen am Horn von Afrika sollten im Nahen Osten und in anderen afrikanischen Ländern eingreifen können ..."

Die dritte Zone sollte Westafrika werden; reich an Öl, das gefördert wird, um den Bedarf Nordamerikas zu decken. Die vierte Zone sollte Nordafrika, von Ägypten bis Mauretanien werden.

Alle vier Zonen sollten natürlich voll vom Westen kontrolliert werden.

"Unmittelbar, nachdem dieses Dokument veröffentlicht wurde, wurde von Anthony Lake, damaliger Berater für nationale Sicherheit unter Clinton, seine neue Theorie unter dem Namen 'Anchor States' veröffentlicht. Er teilte ebenso den afrikanischen Kontinent in vier Basen ein: wobei er vier 'Anker-Staaten' definierte. Eins: Südafrika, 'verantwortlich' für das südliche Afrika; zwei: Äthiopien, 'verantwortlich' für das Horn von Afrika; drei: Ägypten für Nordafrika und vier: Nigeria für das westliche Afrika.
Sehr bald intervenierte Nigeria in Sierra Leone und Liberia, und Äthiopien akzeptierte ebenfalls seine Rolle und wurde die Basis für westliche Aggressionen in der Region."

Eritrea hat sich nie verkauft. Es akzeptierte nicht das Spiel der Imperialisten in der Region. Es stand deutlich im Weg der westlichen Beherrschung der Region, wegen seiner Prinzipien von nationaler Unabhängigkeit, Nicht-Einmischung, keine Militärbasen am Horn von Afrika und seinem Wunsch, ein neues Horn von Afrika zu errichten ... All dies wurde von den großen Mächten als 'negativ' angesehen, laut Dr. Hassan. Deshalb wurde Eritrea als Paria-Staat bezeichnet.

                         * * *

Wie brutal, wie beständig konnte die Strafe sein - als Vergeltung für das Erreichen seiner Unabhängigkeit und für seine Sorge um das Volk, für soziale Gerechtigkeit?

Die Embargos gegen Kuba sind ein sehr gutes Beispiel, wie weit das Imperium bereit ist zu gehen. Oder 'die Ökonomie zum Schreien bringen' unter der sozialistischen Regierung von Salvador Allende in Chile, der offenbar einen sehr 'schlechten Einfluss' - laut Kissinger und den Unternehmens-Bossen - auf ganz Lateinamerika und sogar bis hinüber auf die Mittelmeerländer hatte. Oder vielleicht direkte militärische Angriffe, wie jene, die gegen Indonesien unter der Herrschaft des auf Unabhängigkeit bedachten Sukarno durchgeführt wurden.

Sowohl Indonesien (1965) als auch Chile (1973) wurden in Blut gebadet, durch westlich orchestrierte Coups. Chile hat sich jüngst erholt, aber Indonesien schaffte es nicht. Kuba hielt stand, zu einem unerhörten Preis und mit unvergleichlicher Entschlossenheit und Mut.

Und so hat es Eritrea auch gemacht - aufrecht und gegen ständige Subversionen, Angriffe, Propaganda, Embargos und Provokationen kämpfend.

Daher wird es oft das 'Afrikanische Kuba' genannt. Oder vielleicht sollte man es mit Vietnam vergleichen oder mit beiden. Aber um genau zu sein, so hat Eritrea sein eigenes Modell des Widerstandes entwickelt. Sein Mut, sein Kampf gehört ihm. Es ist ein völlig einzigartiger Ort und sein Volk ist stolz, anders zu sein.

Aber kann Eritrea überleben, während viel größere und reichere Länder wie Libyen, Irak und Syrien eins nach dem anderen fallen, einfach, weil das Imperium beschlossen hat, dass sie zu viel ihrem eigenen Volk geben und zu wenig an die Multis?

* * *

"Wir wollen nicht herumgestoßen werden", wird mir wieder und wieder gesagt, wann immer ich frage, ob Eritrea ein sozialistisches Land ist.

"Schau dir Amílcar Cabral in Guinea-Bissau an", sagte mir Elias Amare, einer der besten Schriftsteller und Denker Eritreas, der auch eine wichtige Person  im 'Peace Building Center for the Horn of Africa' (PCHA) ist. "Cabral sagte immer: 'Beurteilt uns nach dem, was wir vor Ort tun'. Dasselbe kann von Eritrea gesagt werden."

Die meisten Führer Eritreas, die meisten Denker sind entweder Marxisten oder zumindest sind ihre Herzen sehr nahe den sozialistischen Idealen. Aber es wird wenig über Sozialismus gesprochen hier und es gibt fast keine roten Fahnen. Die eritreische Fahne steht im Zentrum von allem, was geschieht, und Unabhängigkeit, Autarkie, soziale Gerechtigkeit und Einheit können als grundlegenden Säulen der nationalen Ideologie bezeichnet werden.

Laut Elias Amare:

"Eritrea hat Erfolge, wesentliche Errungenschaften erzielt darin, was von der UNO als 'die Jahrtausend Entwicklungs - Ziele' bezeichnet wird, insbesondere in der Sicherstellung von Grunderziehung für alle, kostenlos; Sicherstellung der Frauenemanzipation und Gleichheit der Frauen in allen Bereichen. Im Gesundheitswesen hat es eine dramatische Reduzierung der Kindessterblichkeit  und auch der Muttersterblichkeit erreicht. In dieser Hinsicht wird Eritrea als exemplarisch in Afrika angesehen; wenig andere Länder sind so weit gekommen. Trotz aller Hindernisse, denen das Land gegenübersteht, ist das Bild positiv.

...

Eritrea fährt auf dem Weg nationaler Unabhängigkeit fort. Es hat eine progressive Ansicht vom Aufbau nationaler Einheit. Eritrea ist eine multi-ethnische, multi-religiöse Gesellschaft. Es hat 9 ethnische Gruppen und zwei große Religionen: Christentum und Islam. Zwei Religionen ko-existieren harmonisch und dies ist hauptsächlich der toleranten Kultur zu verdanken, die von der Gesellschaft aufgebaut wurde. Es gibt keinen Konflikt oder Animosität zwischen den ethnischen oder religiösen Gruppen. Die Regierung und das Volk sind darauf erpicht, die nationale Einheit zu bewahren."

Dies steht in starkem Widerspruch zum Rest von Afrika. Ethnische und religiöse Konflikte zerreißen den Sudan, Kenya, Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi und viele andre Länder. Dahinter steckt of der alte Kolonialismus und neo-Kolonialismus.

Was Eritrea erzielt hat, ist keine geringe Errungenschaft, sondern ein wesentlicher Durchbruch.

Weshalb dann, frage ich Elias, ist der Westen so aggresiv gegen den eritreischen Weg? Er antwortet:

"Ich verweise auf Noam Chomskys Ansicht darüber: Wann immer ein kleines Land versucht, einen unabhängigen nationalen Weg zu gehen und glaubwürdige Entwicklungsarbeit leistet, dann gefällt das den westlichen Ländern nicht. Sie wollen 'Marionetten-Staaten'. Sie wollen Staaten, die sich den globalen, kapitalistischen Interessen unterwerfen ... All dies ist Tabu in den Augen der westlichen imperialistischen Länder. Sie wollen neo-koloniale Regime, die den Diktaten der Weltbank, des IWF, WTO usw. gehorchen."

* * *

Der Hafen von Massawa liegt immer noch in Ruinen. Äthiopien hat diese historische Stadt dem Erdboden gleich gemacht im letzten Stadium des eritreischen Krieges um Unabhängigkeit.

Seither geht der Wiederaufbau voran, langsam aber sicher.  Und der Hafen funktioniert gut; er ist modern und effizient. Frachtschiffe fahren in alle Ecken der Welt, während Passagierfähren das Festland mit den Dahlak-Inseln verbinden.

Doch in der Stadt selbst ist der Horror des Krieges noch bei jedem Schritt sichtbar. Viele historische Gebäude sehen gespenstisch aus, nur noch Gerippe. Am Eingang des Hafens steht ein massiver Sockel und ich fragte, welche Statue dort einmal stand in den alten Zeiten. "Haile Selassie", wird mir gesagt.

Wir halten vor einem alten Kaffeehaus, das für seine langwierigen Kaffee-Zeremonien bekannt ist. Das Leben kehrt langsam zurück zur Normalität. Die Leute trinken und reden.

Zwei Frauen kochen vor ihrem Haus. Wir sprechen sie an. Ich möchte wissen, wie sich ihr Leben verbessert hat.

Frau Maaza, 55 Jahre, antwortet:

"Es ist unendlich viel besser als zur äthiopischen Zeit. Erwachsene werden erzogen ... die Kinder auch und alles kostenlos. Es gibt medizinische Versorgung, wenn wir krank werden. Wir sind optimistisch, hoffnungsvoll für die Zukunft."

Dann lädt sie uns zum Essen ein.

Massawa erwacht wieder einmal zum Leben. Es gibt ein neues College (College of Marine Sciences and Technology), einen neuen internationalen Flughafen und eine Freihandelszone. Hotels öffnen ihre Tore.

Auf dem Land sind überall noch Kriegsrelikte zu sehen, mit Monumenten, zerstörten Panzern und gepanzerten Fahrzeugen.

Was dieses Land durchgemacht hat, ist unglaublich. Die Tatsache, das es existiert, dass es überlebte, dass es gewonnen hat, es ihm gelang, voran zu kommen, ist an sich selbst schon ein Wunder. Oder genauer: Es ist der Beweis des Heroismus seines Volkes.

* * *

In Asmara habe ich ein Gespräch mit einem hohen ertreischen Diplomaten, Tesfamichael Gerahtu, ehemaliger Botschafter in England. Aber Herr Gerahtu ist nicht nur ein Repräsentant Eritreas im Ausland; er ist einer der nationalen Helden, der viele Jahre für die Unabhängigkeit seines Landes kämpfte, allen Widrigkeiten zum Trotz. Und er trägt dazu bei bis zum heutigen Tag, das Land aufzubauen:

"Eritrea ist friedlich und stabil, wegen des 'integrierten Entwicklungs-Musters' der Regierung - gleiche Gelegenheiten für alle, unter besonderer Berücksichtigung der Landgegenden und den Gegenden, die zuvor besonders vernachlässigt waren. Wir verbessern die allgemeine und insgesamt die Qualität des Lebens ... wir arbeiten an einer kulturellen Umgestaltung, die zur Schaffung eine 'Wissens-Gesellschaft' führen soll, wo jede Person ein Teilhaber am Entwicklungsprozess ist. Wir versuchen, Kooperation herzustellen, die auf Dialog, Respekt und Teilhaberschaft an Entwicklungsprogrammen und -prozessen beruht."

Ich frage, wie die USA das Land - diesen afrikanischen Rebellen - behandelt haben.

"Das US-Verhaltensmuster gegenüber Eritrea  ist in all den Jahren voller Konspirationen gewesen."

Er zitierte den ehemaligen US-Botschafter bei der UNO (später US-Außenminister) John Foster Dulles. "Vom Standpunkt der Justiz müssten die Meinungen des eritreischen Volkes berücksichtigt werden. Nichtsdestoweniger machen die strategischen Interessen der USA im Roten Meer Bassin und die Sicherheits-Erwägungen und der Weltfrieden es notwendig, dass das Land mit unserem Verbündeten Äthiopien verbunden werden muss."

Ich erwähnte, dass die USA fortfährt, verschiedene Vorwände und Mechanismen zu benutzen, um Eritrea zu destabilisieren, worauf der Botschafter leidenschaftlich anwortete:

"Sie haben aktiv eine ökonomische Blockade befürwortet   und als das scheiterte, benutzten die USA Äthiopien, um 1998 den Krieg zu beginnen ... als das danebenging, versuchten sie es mit politischem Widerspruch im Land und versuchten, Spaltung entlang ethnischer Linien zu erzeugen ... als das scheiterte, benutzten sie die Religion - die Zeugen Jehovas ... als das auch nicht ging, begannen sie die Jugend aus dem Land zu locken, gaben sogar Visen illegal an Leute ohne Pässe ... was dann umgedreht wurde und man behauptete, dass die Regierung "human trafficking" (Menschenhandel) beginge ... als das auch nicht wirkte, hetzten sie eifrig benachbarte Länder auf, um Streit mit Eritrea zu beginnen und ermutigten sie, Eritrea vermittels IGAD [Entwicklungsgemeinschaft ostafrikanischer Länder. D. Ü.] einzukreisen ...  Sie benutzten ihre 'Marionetten'-Staaten, um ihre eigene Strategie für die Region zu befördern ... und als auch das scheiterte, benutzten sie den schandbaren 'Terroristen-Stempel", um illegale und ungerechte Sanktionen zu fabrizieren ... Und am Ende, als das danebenging, benutzten sie und tun es noch, die 'Menschenrechte' und die 'Demokratie' als Schlachtruf für eine Intervention ..."

* * *

"Schau, was wir tun und sag uns, ob wir ein sozialistisches Land sind oder nicht", wird mir immer wieder von vielen gesagt.

Je mehr ich sehe, desto mehr bin ich überzeugt, dass Eritreas Plan, sein Prozess, seine Revolution extrem nahe dem stehen, wofür in Kuba, Venezuela oder Ecuador gekämpft wurde.

Aber hier gibt es großen Stolz und auch eine große Bescheidenheit. Der eritreische Prozess ist scheu, nicht marktschreierisch. Als Ergebnis weiß die Welt sehr wenig über dieses bemerkenswerte Land.

* * *

Dr. Taisier Ali ist ein Sudanese, der seit 15 Jahren im Land lebt. Er ist der Direktor der PCHA. Wir setzen uns in seinem Büro und versuchen zu analysieren, warum das eritreische Modell im Ausland so falsch interpretiert wird oder warum es in den westlichen Massenmedien ignoriert wird.
"Wenn du über Eritrea sprichst zu der internationalen Gemeinschaft und der Welt draußen, glaube ich, dass es eins der am meisten missverstandenen Länder auf dem ganzen Globus ist ... Nachdem ich hierher kam, merkte ich bald, dass sie einen Sinn für das Ziel haben, ein 'nationales Projekt', das in dem 30 Jahre langen Kampf  konzipiert und entwickelt wurde. Wir müssen es nicht akzeptieren, aber sie sind zumindest entschlossen, ihr Land vom Punkt A zum Punkt B zu bringen. Sie sehen sich vielen Herausforderungen gegenüber, aber sie haben immer den Kurs eingehalten. Der Rest Afrikas ist ähnlich wie mein Land - der Sudan - kein Sinn für ein Ziel."

...


"Ein verwirrender Faktor im Sudan und in Afrika im allgemeinen ist die Korruption. In Eritrea gibt es nichts dergleichen. Ich musste immer denken, dass wenn Eritrea sich auf seine Entwicklung konzentrieren kann; eine Entwicklung von Grund auf, ausgehend von den wahren Bedürfnissen seines Volkes, warum können wir es nicht, der Rest von uns auch tun?"

Ich fragte: "Ist es das nationale Projekt und das 'Ziel', was den Westen am meisten bekümmert und verängstigt? Die Tatsache, dass Eritrea positiv den Rest der Region beeinflussen könnte?"

"Die internationale Gemeinschaft, der Imperialismus, neo-Kolonialismus - sie können nicht irgendeine Gesellschaft durchdringen, es sei denn, sie ist gespalten, schwach und unwissend, welche Richtung sie einschlagen soll; wenn sie kein nationales Projekt hat. Das nationale Projekt setzt alle natürlichen Ressourcen ein, rüttelt die nationalen Akteure wach, das menschliche Kapital, um ein Niveau von Entwicklung zu erreichen, das den Standard des Lebens für das Volk zu erhöht."

"Wie in Kuba?"

"Kuba ist ein sehr gutes Beispiel, ja! Ich glaube auch, dass  einer der Gründe für das Missverständnis von Eritrea mit dem Streben nach Autarkie der Partei und der gewöhnlichen Bürger zu tun hat. Das sieht man sonst fast nirgends auf der Welt."

Ali sagt, dass viele andere Länder über Selbstversorgung geredet haben, wie Tansania, aber das war meistens nur Rhetorik. Eritrea setzte es um. Und wenn er mit den Genossen vor Ort spricht, dann wird ihnen klar, dass mit dieser Herangehensweise die Reise länger dauern wird, aber zu den Bedingungen Eritreas vonstatten gehen wird.

Und das ist definitiv etwas, das der Westen nicht wünscht.

* * *

"Eritrea ist kein neo-kolonialer Staat. Eritrea ist ein unabhängiger Staat. Eritrea hat keine Militärbasen, keine ausländischen Streitkräfte im Land. Eritrea hat eine Vision und nicht nur für Eritrea, sondern für die Region. Es fördert das Verlassen auf die eigenen Kräfte und die regionale Integration. Es baut auch auf dem Ideal auf: 'Lasst uns unsere eigenen Ressourcen nutzen und lasst uns unsere Unabhängigkeit bauen. Es bedeutet, das Leben des eritreischen Volkes zu verbessern, besonders auf dem Lande. Dies Herangehen wurde im Westen, wie Chomsky sagte, als 'ein verfaulter Apfel' angesehen."

Und da kommt Dr. Hassan nochmals.

Auch ihn frage ich: Ist dies die wichtigste Sache, vor der der Westen Angst hat? Ein Domino-Effekt: der Einfluss, den Eritrea auf den Rest Afrikas haben könnte?

"Natürlich", antwortet er. "Afrika hat etwa 50 % aller Naturressourcen der Welt ... Dann musst du noch dies bedenken: die Führung dieses Landes stiehlt nicht. Sie lebt ein normales Leben, das der normalen Menschen. Keine Führung in irgendeinem Land Afrikas lebt wie unsere hier. Geh eine Tür weiter - der Premierminister von Äthiopien, der gerade gestorben ist - hat seiner Familie 8 Mrd. Dollar hinterlassen."
[Ein sehr wichtiger Punkt: Eritrea ist der Spiegel, in den die anderen Führer nicht schauen können, ohne sich selbst anzuspucken. Auch deswegen verdammen sie das Land. D. Ü.]

Ich begreife: das Fehlen der Korruption könnte auch als 'sehr gefährlich' angesehen werde. John Perkins erklärte mir vor langer Zeit, dass Korruption das effektivste Instrument ist, das vom Westen zur Kontrolle der Welt benutzt wird. Sie gibt den Eliten Macht und sie macht verschuldete und gespaltene Länder wehrlos.
"Eritrea hat niemanden angegriffen. Aber seine Ansichten gelten als gefährlich. Und wie du gesagt hast, wird Eritrea als ein Virus angesehen, der viel größere Länder anstecken könnte," schließt Dr. Hassan.

Ein großer eritreischer Intellektueller, Elias Amare, fügt hinzu im selben Sinne:

"Eritrea hat darauf bestanden, dass seine Unabhängigkeit eine wirkliche Unabhängigkeit sein soll. Es besteht auf Selbstversorgung." Das bedeutet nicht, dass Eritrea direkte ausländische Investitionen etwa zurückweist. Nein. Aber wenn direkte Investitionen, dann zu gleichen Bedingungen Zum Beispiel: Eritrea hat riesige Naturressourcen. Gold, Kupfer, Zink, um nur einige zu nennen. Aber es will nicht, dass sich wiederholt, was in der DR Kongo passierte oder in Sambia. Es will eine gleichwertige Partnerschaft. Viele westliche Länder sehen das nicht als günstig an. Und das ist der Hauptgrund für die Feindseligkeit gegenüber Eritrea."

Aber, Elias, der Westen benutzt doch auch dauernd die Anklage, dass Eritrea terroristische Bewegungen in der ganzen Region unterstützt.

Elias antwortet entschieden:

"Das ist völlig grundlos und falsch. Erstens, weil schon auf Grund der Art, wie Eritrea seine Unabhängigkeit gewann, es grundsätzlich gegen jeden religiösen Extremismus ist. Es ist außerdem jahrelang von islamistischen Extremistengruppen angegriffen worden. Eritrea ist ein säkularer Staat: Politik wird nicht mit Religion vermischt. Es ist von vielen forschenden Journalisten bewiesen worden, dass es seitens Asmara keine Unterstützung des Terrorismus gibt, keine Hilfe für islamische Extremisten oder für christliche Extermisten.
...

Große Mächte wollen nicht, dass sich das eritreische Beispiel in Afrika wiederholt. Ich sage es nochmals, Afrika hat riesige Naturressourcen. Großmächte versuchen nun, sich diese Ressourcen zu greifen. Was wird geschehen, wenn andere Regierungen in Afrika versuchen sollten, Eritreas Beispiel zu folgen? Das wäre definitiv nicht zum Wohle der Großmächte."

* * *

Ich sehe in den Tagen, die ich in Eritrea verbringe, Dämme und Bewässerungssysteme, Dörfer, die am Arbeiten und Aufbau strategischer Nahrungsreserven sind. Ich sehe Schulen und Gesundheitsposten, neue Straßen.

Ich halte an und rede mit mehreren Mädchen, die auf der neuen Domhina Straße laufenn, ein paar hundert Kilometer von Asmara entfernt. Sie gehen alle in die 5. und 6. Klasse; sie sind fröhlich, lachend, optimistisch:

"In unserem Dorf haben wir schon eine Grundschule, und jetzt gehen wir in die höhere Schule in einem größeren Dorf. Wir sind gut in der Schule; wir lieben Englisch und Mathematik."

Die Mädchen wollen Lehrer und Arzt werden, aber eins will unbedingt Ingenieur werden, um Brücken, Straßen und Stromleitungen für ihr Land zu bauen.

Eritrea ist noch sehr arm, aber es ist sauber und ordentlich. Die Verbrechensrate ist extrem gering. Ich sprach mit einem laotischen Augenärztin, Dr. Soukhanthamaly Phonekaseumsouk, dir seit vielen Jahren Altersstar operiert im tiefen Hinterland von Eritrea, wo Batterien mit Sonnenenergie geladen werden für ihre Ausrüstung. Eritrea liegt bei der pro-Kopf-Nutzung von Sonnenenergie an 2. Stelle in der Welt. Die Ärztin erklärt, dass sie sich niemals als Alleinstehende gefährdet sah, weder auf dem Land noch in der Stadt; sie wurde nie belästigt.

Der Berater des Gesundheitsministers Dr. Ghebrehiwet Mismay nahm mich zum Besuch der Krankenhäuser in Asmara mit. Die sauberen Einrichtungen standen in schockierendem Widerspruch zu den monströsen Hospitälern, die ich in mehreren turbo-kapitalistischen Ländern wie Kenya und Uganda gesehen hatte.

In Eritrea ist die Gesundheitsversorgung einschließlich Medikamente praktisch kostenlos. Die Krankenstationen sind sauber; die für Kinder sind voller Stofftiere. Dem Land ist es gelungen, die Kindessterblichkeit dramatisch zu senken durch Impfprogramme und ständige Verbesserung der medizinischen Versorgung.

China hat gerade mehrere Spezial-Blocks des Krankenhauses in Asmara fertiggestellt, wie etwa einen für Krebsbehandlung und einen für Herzchirurgie. Mehrere kubanische Ärzte lehren dort und behandeln Patienten.

Mehrere Wohnungsbauprojekte laufen in verschiedenen Teilen der Hauptstadt, aber auch in Massawa und sonstwo.

Am Tag vor meiner Abfahrt traf ich zwei Erziehungs-Experten der Regierung, Herrn Tquabo Aimut und Frau Mehret Iyob, die mir sehr klar erklärten, wie ernst hier die Alphabetisierung Erwachsener genommen wird.

Eritrea ist jetzt eins der wenigen afrikanischen Länder, die viele der Millennium Entwicklungsziele erreichen werden. Bei der Unabhängigkeit lag die Lebenserwartung bei 49 Jahren und beim letzten Zensus bei 63 Jahren (sehr hoch nach afrikanischem Standard). 1991 lag die Erwachsenen- Alphabetisierung bei 20 - 30 % und bei Frauen bei 10%. 2008 war sie auf 65 % und 2010 auf 74% gestiegen und das realistische Ziel für 2015 wird bei 80% liegen.

Wir sprechen über post- und funktionelle Alphabetisierung Programme, aber vor allem, wie wirklich demokratisch das System ist. Nicht 'demokratisch' im westlichen Sinne, sondern demokratisch im Sinne von Teilnahme des Volkes bei der Beschlussfassung; der Entwickung von Schulbüchern und der Blockierung von Projekten, die den Gemeinden keinen Vorteil bieten.

Beide Ministerien - das für Gesundheit und das für Erziehung - stimmen überein, dass Eritrea, obwohl es wiederholt von mehreren UN-Behörden gelobt wird, wie der UNDP und der UNESCO, nur sehr selten in der West-Presse Erwähnung findet.

* * *

In all diesen Tagen ist es nicht immer ganz einfach gewesen. Eines Abends halte ich eine Diskussion am Runden Tisch mit jungen Intellektuellen ab. Wir schreien, wir argumentieren über Sozialismus, den Kampf gegen den Imperialismus, ob Eritrea sich mehr engagieren sollte, ob es sich näher an sozialistische Länder anlehnen sollte oder nicht.

Ich filme, photografiere und nehme auf.

Ich werde Herrn Zemhret Yohannes vorgestellt, Direktor des Forschungs- und Dokumentations-Zentrums der PFDJ (Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit) und wir führen eine lange Diskussion über die turbulente eritreische Geschichte und über das Recht des Landes, das Leben seines Volkes zu verbessern. Wir sprechen bis tief in die Nacht, bis alle Tapes und meine Speicherkarten voll sind.

In der letzten Nacht meines Aufenthaltes spreche ich in einer Halle voller Menschen. Ich spreche zu den einheimischen Intellektuellen und Jugendlichen. Und ein paar Stunden zuvor wurde ich vom ERI-TV interviewt.
Alles ist total inter-aktiv; es ist alles ein großer "Prozess"; nichts ist vorbereitet, alles ist spontan.

* * *

Eritrea liegt unter Beschuss; es steht eindeutig auf der Abschussliste des Westens, weil es dem Volk dient und weil es sich weigert, dem Imperium und der Unternehmer-Welt zu dienen.

Der Westen benutzt seine giftige Propaganda aufs Äußerste, um das Land mit Dreck zu bewerfen. Er fördert auch systematisch "die Opposition", finanziert und produziert sie, wie er es überall in der Welt tut.

In Abständen werden von der BBC und anderen Quellen westlicher Propaganda riesige Kampagnen gestartet, die direkt gegen Asmara gerichtet sind.

Zum Beispiel auf dem Höhepunkt des "Staatsstreichs" der nie stattfand (Januar 2012) diente 'African Studies' als todesverachtende Kraft, um den Patrioten in der ganzen Welt zu helfen, das Sperrfeuer an Desinformation gegen Asmara und die Regierung von Eritrea aufzuhalten, das von sogenannten "Experten" erzeugt wurde. [Ich möchte hier auf den bahnbrechenden Dokumentarfilm verweisen, der hier liegt und Lügen des Imperiums, die hier auf Wikileaks zu finden sind. Auch über diesen sogenannten Coup liegt ein Artikel bei mir auf. D. Ü.]

Das war damals, als die westlichen Nachrichten und Al-Dschasira  über die "Rebellion" in der Hauptstadt berichteten. Mein örtlicher Kameramann Azmera fasst das Ereignis zusammen:

"Als der 'Coup' stattfand, verließ ich gerade die Residenz des  Präsidenten, nachdem ich dort gearbeitet hatte. Ich ging hinaus, aß zu Mittag ... Dann wurde ich um 16.00 angerufen und mir wurde gesagt: 'Al-Dschasira berichtet, dass es einen 'Coup' in Asmara gab!' Ich ignorierte es und ging nachhause."

* * *

Nach meiner intensiven Arbeit in Eritrea bezeuge ich, dass das Land sozialistisch ist!
Es ist sozialistisch, wenn die Definitionen Lateinamerikas angewandt werden.
Gleichzeitig ist es sozialistisch auf seine Weise. Es wird nie Befehle von irgendjemanden entgegennehmen, weder vom Westen, aber auch nicht von freundlichen Ländern aus Lateinamerika, Südafrika, China oder Russland.



Eritrea gehört seinem Volk.
Ich habe in 150 Ländern der Welt gearbeitet und habe nie ein Land wie dieses gesehen. Meine ersten drei Tage waren verwirrend. Ich versuchte, Eritrea irgendwie in eine Schachtel einzuordnen. Später gab ich einfach auf und lächelte ... Und ich genoss die Reise, sozusagen.

Welch eine Schönheit es ist! Und welche Kraft, Mut und Widerstandsfähigkeit es ausstrahlt!
Als mein Flugzeug nach Kairo um 4 Uhr morgens abhebt, summte ich froh ein Lied. Ich ließ ein Land zurück, das ich wirklich bewundern konnte.
In meinem Herzen fühlte ich mich viel reicher als vor meiner Ankunft.

Wenn dies für den westlichen Kapitalismus und Imperialismus  ein Virus ist - ein politischer und ökonomischer, sozialer Ebola - Virus - dann bin ich bereit, mich glücklich immer wieder anstecken zu lassen!

Informationen über André Vltchek gibt es reichlich im Netz.

Quelle - källa - source

3 Kommentare:

  1. I talked to a few Eritrean refugees in Sweden a few months ago. I wondered why they left Eritrea, was it to escape the regime? No, they had left their home country for the same reason young men leave their home country in the west, to see the world, to work. Why did they come to Sweden? Well, they had worked for some time i Libya, when romours about weapons being smuggled in to the country reached them, when the NATO bombplanes started flying over head, they jumped on the first boat out of Libya and eventually made it to Sweden. They are having a hard time to find jobs here, in Libya they had no problem finding work. I asked about politics and Eritrea, I asked about the prospects of an exile opposition, they looked at me like I was crazy, most Eritreans regard Afwerki as the best president in the world.

    I understood från the few hours I talked to these Eritreans that my view of Eritrea was based on something other than the truth, I realized I know nothing about Eritrea. I realized there is a reason Afwerki is an extremely popular name. Talking to some people from the countries our media drive campaings against can crush the propaganda in a matter of minutes and open your eyes to the lies you have been told. If you never met someone from the country media writes about, you know nothing about the place, less than nothing actually. Eritrea is no exception to this road.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ehh, that post somehow got run through google translate, who mangled it. Point being however, Afwerki is well liked and everything you learn in the west about Eritrea is false or misleading.

      Löschen
  2. You're absolutely right. We get but lies from our media fabricated by BIG BROTHER. During their liberation struggle I was working with a group of left Eritrean students in Hamburg. Wonderful people, very educated and polite. We could learn a lot from them.

    AntwortenLöschen