Montag, 4. Januar 2016

Venezuela: Letzte Amtshandlung Maduros - GMO Verbot


Die unglückselige Regierung von Maduro hat mit letzter Kraftanstrengung noch ein revolutionäres Saatgut-Gesetz verabschiedet, das zum Glück von einer breiten Koalition von Basisorganisationen mit beraten und getragen wurde. Zum ersten Mal also war das Volk direkt an der Ausformung eines Gesetzes beteiligt, das ja keineswegs nur die Bauern und die ländliche Bevölkerung betrifft, sondern das Volk insgesamt. Denkt daran, dass es in den USA sogar für eine große Mehrheit der Bevölkerung unmöglich ist, wenigstens die Markierung von GMO-Produkten zu erzwingen. Der Artikel ist mal wieder sehr lang – 13 Seiten – und ich brauche meine Arme noch eine Weile. Deswegen habe ich nur die Einleitung übersetzt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses wichtige Dokument von irgendeiner Ökogruppe übersetzt wird. Wer etwas findet, möge es mir bitte zuschicken, damit ich dies hier einfügen kann.


Letzte Amtshandlung Maduros: GMO Verbot


William Camacaro, Frederick B. Mills und Christina M. Schiavoni

2. Januar 2016


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Die Nationalversammlung von Venezuela hat in ihrer abschließenden Sitzung, bevor eine neoliberal beherrschte Opposition am 5. Januar die Macht übernimmt, eins der progressivsten Saatgut-Gesetze in der Welt am 23. Dezember 2015 erlassen, das sofort von Präsident Nicolas Maduro unterzeichnet wurde. Am 29. Dezember sagte er in seiner Fernseh-Show, Nummer 52, dass das neue Saatgut-Gesetz die Bedingungen schafft, Nahrung zu produzieren „nach einem agro-ökologischen Modell, das die pacha mama (Mutter Erde) respektiert und das Recht unserer Kinder sichert, gesunde Nahrung anzubauen und gesund zu essen“.
Dieses Gesetz ist ein Sieg für die internationalen Bewegungen für Agroökologie und Nahrungs-Souveränität, weil es das genmanipulierte (GMO) Saatgut verbietet und gleichzeitig örtliches Saatgut vor Privatisierung schützt. Das Gesetz ist auch Produkt direkter partizipatorischer Demokratie – das Volk als Gesetzgeber – in Venezuela, weil es in beratender Partnerschaft zwischen Mitgliedern der Nationalversammlung und einer breiten Graswurzelkoalition von Öko-Sozialisten, Bauern und agro- ökologisch orientierten Organisationen und Institutionen geschaffen wurde. Dieser Essay liefert einen Überblick zum Phänomen des Volkes als Gesetzgeber, eine Zusammenfassung des Saatgut-Gesetzes und einen Anhang mit einer inoffiziellen Übersetzung einiger Artikel des Gesetzes.


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4 Kommentare:

  1. Wozu braucht es irgendwelche Gesetze? Die müssen lediglich sicherstellen, dass es (wenigstens in dem Bereich) keine Patente gibt, also Gesetze entfernen, und die Bauern können dann entscheiden welches Saatgut sie für besser halten. Abhängigkeiten entstehen dadurch nicht, weil sie es ohne das geistige "Eigentum" (welches in Wahrheit keines ist) selbst produzieren können. Oder haben da ein paar Ökobauern zu viel Angst vor billigerer und besserer Konkurrenz?

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    1. Immer schön liberal und im Sinne der Ökonomie. Was glaubt Ihr denn wäre geschehen wenn die neoliberale Opposition das Zepter übernimmt? Tür und Tor weit für Monsanto geöffnet. Guck doch mal nach Argentinien und in einigen Jahren in den Irak. In beiden Staaten beherrscht Monsanto die Agrarwirtschaft und die Bauern sind in Knechtschaft. So sieht es doch auch hier aus:
      Die WHO stellt durch Gutachten fest dass Glyphosat krebserregend ist. Unabhängige Gutachter stellen in Europa fest dass Glyphosat gesundheitsschädlich ist. Das Bundesamt für Risikobewertung sagt es ist unbedenklich, und die EU beruft sich bei der Verlängerung der Zulassung auf ein Gutachten, das von Abhängigen der Firma Monsanto erstellt wurde.

      Mensch, mach die Augen auf !!

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    2. Die Opposition wird eh die Macht übernehmen, weil Mad.uros Politik so kläglich gescheitert ist. Selbst wenn Sie Recht haben und diese Studien, von denen eh jede Seite ca. 100 hat, stimmen, dann brauchen Sie lediglich dafür zu sorgen, dass möglichst viele von der angeblichen Gefahr informiert werden und die Bauern werden selbst entscheiden ob sie das Zeug einsetzen oder nicht. Die WHO waren übrigens auch die mit der Schweinegrippe"pandemie" und den Impfungen.

      Meine Augen sind weit offen. Und sie sehen, dass diese Gesetze Anmaßung sind.

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  2. Lasst die neocon-RotePille in Ruhe, der verzapft von Anfang an seinen Blödsinn hier, weil er nicht anders kann.

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