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Sonntag, 6. Juni 2021

Lieber Bernt Bleckmann, verzeihen Sie mir bitte, dass ich diesen wunderbaren Artikel mir einfach gegriffen habe. Ich habe es sofort getan, weil ich noch nicht weiß, ob ich morgen schon wieder im Krankenhaus liege. Es geht mir nicht gut - dieser Artikel aber hat mir gut getan. Herzlichen Dank.


Auf zum letzten Diktator!

Auf zum letzten Diktator!

Ausgerechnet in einer Zeit, in der der „freie Westen“ immer autoritärer wird, arbeiten sich kalte Krieger an Weißrusslands Staatschef Lukaschenko ab.

Alexander Lukaschenko ist für den Werte-Westen „der letzte Diktator“. Zwar gibt es viele Diktaturen und -toren auf dieser Welt, doch es gibt da Unterschiede. Wenn Washington sagt: „Er ist zwar ein Schurke, aber er ist unser Schurke“, wird kein Aufhebens gemacht. Jedoch über Lukaschenko hält Putin seine Hand.

Berlin will, dass wir nicht mehr Weißrussland sagen, sondern nur noch „Belarus“. Wir sollen gegen Russland jetzt auch etymologisch klare Kante zeigen. Im Folgenden werden beide Bezeichnungen nach Belieben verwendet.

Die slavischen Völker sagen schon immer Belarus (Bjelorusija, Białoruś, Bielorusko), weil das in ihren Sprachen Weißrussland heißt.

Und noch ein Paradox: In zwangsregulierten Corona-Zeiten ist eine Reise nach Weißrussland/Belarus in gewisser Weise eine Fahrt in die Freiheit.

Flug nach Minsk

April 2021: Für Österreicher im westlichen Teil des Alpenlandes wäre der Flughafen München viel näher, aber das bayrische Regime hat die Grenzen dicht gemacht. Ich fliege daher von Wien nach Minsk. Das Ticket hin und zurück bekommt man für rund 230 Euro. Der Zug von Mattighofen zum Flughafen Wien/Schwechat kostet 19,90 Euro. Von dem ebenso weit entfernten Salzburg kostet die Fahrt mit der ÖBB 61,80 Euro. Preispolitik, verstehe sie einer!

Der Wiener Flughafen ist gespenstisch leer. Beim Check-In hat ein japanisches Pärchen Schwierigkeiten, weil die beiden als Touristen nach Belarus einreisen wollen. Ich kann die Einladung einer weißrussischen Firma vorlegen, somit bin ich „geschäftlich“ unterwegs. Das öffnet mir Tür und Tor. Ich muss weder ein Corona-Testergebnis noch eine Impfbestätigung vorweisen. Wer mit der weißrussischen Belavia fliegt und nicht länger als 30 Tage bleiben möchte, braucht zudem kein Visum.

Nach einer Stunde und vierzig Minuten landen wir in Minsk. Auch hier bewahrt mich meine Einladung als „business-men“ vor einer 10-tägigen Quarantäne. Die Kontrollen sind korrekt und freundlich. Ich gönne mir ein Taxi in die Stadt. Insider wissen, dass das 40 Rubel (entspricht 13 Euro) kostet. Spontan nennen mir die umstehenden Taxichauffeure deutlich höhere Preise. Es ist 17 Uhr, daher nimmt der Taxifahrer den äußeren Ring. Nach 77 Kilometern sind wir am Ziel.

Minsk ist mit rund 2 Millionen Einwohnern eine großzügig angelegte Stadt mit breiten Hauptstraßen und vielen Parks und Grünflächen. Von Nord nach Süd und von Ost nach West sind es gut 20 Kilometer Luftlinie.

Das alte Minsk wurde von der Wehrmacht dem Erdboden gleich gemacht. Nach dem Krieg zimmerten sich hunderttausende Obdachlose bescheidene Holzhäuschen. Der Staat stellte hierfür kleine Grundstücke zur Verfügung, auf denen auch Kartoffeln angebaut und ein paar Obstbäume gepflanzt werden konnten, — in kostenfreier Pacht auf Lebenszeit. Elektrizität, Gas zum Heizen und Wasser wurden geliefert. Und ein Plumpsklo außerhalb gehörte auch dazu.

Aus der Luft ähneln diese Behausungen riesigen Schrebergartensiedlungen. Sie schrumpfen schon seit Jahren, weil an ihrer Stelle Wohnblocks errichtet werden, oft 12 oder 20 Stockwerke hoch. In Sowjetzeiten wurden größere Abstände zwischen den Blocks eingehalten. Aber der Kapitalismus kennt kein Menschenrecht auf Sonne. Daher fällt der Schatten der benachbarten Gebäude in der flachen nordischen Sonne oft schon früh auf die unteren Stockwerke. Dennoch sind die Abstände immer noch großzügiger bemessen als in mitteleuropäischen Neubaugebieten. Die Bautätigkeit ist, trotz Wirtschaftskrise, enorm und man fragt sich, wie lange der Boom noch anhalten kann und wo die Mieter oder Käufer der Wohnungen herkommen sollen.

Besuch im Restaurant

Es ist Mittwoch, der 7. April, ein ganz normaler Werktag. Die Verwandten wollen unser Wiedersehen mit einem Besuch in einem Restaurant feiern. Dazu fahren wir mit der Metro ein paar Stationen stadteinwärts. An der gläsernen Eingangstür zur Station klebt ein eher unauffälliger Hinweis, dass Masken zu tragen sind.

Viele setzen nun eine Maske auf, oder das, was sie dafür halten. FFP2-Masken sieht man so gut wie nicht, stattdessen diese hellblauen Fetzchen, von denen es bei uns hieß, sie würden kaum etwas nützen. Besonders junge Burschen scheinen Masken „uncool“ zu finden und fahren oft ohne.

Von den Maskierten gönnen viele ihrer Nase frische Luft. Manchmal fordern die Kontrolleure an der Sperre jemanden auf, die Maske aufzusetzen, nicht immer mit Erfolg.

Irgendwelche Strafen oder Diskriminierungen habe ich nicht mitbekommen. Lediglich bei Amtsgebäuden ist die Anweisung barscher: „Eintritt ohne Maske verboten.“

Während die Bahn zur nächsten Station donnert, sausen die Fahrgäste durchs Internet.
Alles unter 30 und darüber wischt und tippt auf dem Display eines Smartphones, im Sitzen, im Stehen und selbst beim Aussteigen wird das Display oft noch im Auge behalten. Diese Generationen, es sind inzwischen schon zwei, beziehen ihr Weltbild, ihre Nachrichten, ihr Wissen und ihre Urteile und Vorurteile überwiegend aus dem Internet und nicht aus Zeitungen und Fernsehen. Und in gewissen Zeiten bezieht ein gewisser Teil auch seine Bewegungsimpulse aus einem polnischen Internetportal, das regierungsfeindliche Demonstrationen steuert. Und noch etwas fällt auf: Es gibt viele höfliche junge Leute, die Älteren Platz machen.

Die Fahrt kostet 85 Kopeken, das sind an diesem Tag 27 Eurocent (ein Euro entspricht 3,15 Rubel). Damit kann man in einer Richtung so weit fahren, wie man will, inklusive umsteigen. Die beiden Metrolinien haben derzeit eine Streckenlänge von 37 Kilometern mit 29 Bahnhöfen. An einer dritten Linie wird gebaut. Die Einzelfahrt mit der Münchner U-Bahn kostet 3,40 Euro. Paradiesische Preise in Minsk? Für Eurobesitzer Ja. Die Inflationsrate lag von April 2020 bis April 2021 bei 8,6 Prozent. Ziel des Finanzministers waren nicht mehr als 5 Prozent (1).

In der Metro lese ich eine Werbetafel. Ein gastronomisches Unternehmen sucht Mitarbeiter: Einstiegsgehalt für einen Koch „durchschnittlich“ 950 Rubel, „Spitzensatz“ 1.700 Rubel, Einstiegsgehalt für eine Bedienung 500 Rubel. Die Miete für eine mittelmäßige Zweizimmerwohnung liegt bei 250 bis 300 Dollar. Das sind wesentlich mehr als 500 Rubel. Wegen der hohen Inflation werden Immobilien oder Autos meist in US-Dollar angeboten. Damit ist das derzeitige Hauptproblem Weißrusslands umrissen.

Mit solchen Löhnen und Gehältern kommt man nicht mehr über die Runden. Und man wird niemanden finden, der das bestreitet, sondern jeder äußert darüber offen seinen Unmut. Hier liegt der eigentliche Nährboden für die Unruhen im vergangenen August. Wer solche Probleme hat, braucht keinen Disput über „westliche Werte“. Die bürgerlichen Freiheiten sind in Belarus nicht geringer als in westlichen Demokratien. Die politischen Freiheiten haben dort ihre Grenzen, wo das System insgesamt in Frage gestellt wird, ganz wie im Westen.

Das letzte sowjetische Wirtschaftssystem ohne Sowjets

Wer trägt die Schuld an dieser schwierigen ökonomischen Situation? Im Nachlass der Sowjetunion ist Weißrussland ein Sonderfall. „Das letzte sowjetische Wirtschaftssystem ohne Sowjets“ meint der Unternehmensberater, mit Wohnsitz in Minsk, Daniel Krutzinna.

Die Vorgeschichte geht so: In jenem versteckten Jagdhaus in der Bjelawjeschskaja Puschscha, nahe der polnischen Grenze, beschlossen am 8. Dezember 1991 drei Verschwörer, nämlich Boris Jelzin, der Ukrainer Leonid Krawtschuk und der weißrussische Regierungschef Stanislau Schuschkjewitsch, die „Abwicklung“ der Sowjetunion.

In einem Akt von nicht zu überbietender Illoyalität gegenüber Michail Gorbatschow informierte Jelzin zuerst den amerikanischen Präsidenten George Busch sr. von seinem Putsch, vermutlich um sich im Falle eines Falles Rückendeckung zu holen. Nun war er nicht mehr König von Russland, unter dem Zar der Sowjetunion Gorbatschow, sondern er war der Zar von Russland. Und seine beiden Kumpane wurden zu selbständigen Königen in ihren vormaligen Lehen.

Jelzin begann postwendend ein ökonomisches Vernichtungswerk, das den Westen in eine Ekstase des Verzückens versetzte, die fast ein Jahrzehnt anhielt.

Am Ende seines Wirkens, als der Alkoholismus seine zerstörerische Schaffenskraft erlahmen ließ, waren große Teile des Volksvermögens in den Händen von einem Dutzend Oligarchen und die Bevölkerung wusste buchstäblich nicht, wovon sie leben sollte.

Noch niemals in der Menschheitsgeschichte waren solch gewaltige Vermögenswerte so schnell und so leicht in die Hände einiger Weniger gelangt. Und der Westen freute sich schon auf die Schnäppchen aus dem großen Ausverkauf — Michail Chodorkowski, Eigentümer eines der größten sibirischen Rohölförderunternehmen, verhandelte bereits mit US-Investoren. Diese Gaudi hat Vladimir Putin vermasselt. Deshalb wird er gehasst.

Weißrussland ging — einer Laune des Schicksals folgend — einen anderen Weg. Die Laune hatte einen Namen und war der Quereinsteiger und Überraschungskandidat der Präsidentenwahlen von 1994, Alexander Lukaschenko, ein 40-jähriger Kolchosvorsitzender.

Lukaschenko versprach, die guten Seiten der Sowjetunion zu bewahren und machte die begonnenen Privatisierungen rückgängig. Er brachte das Wunder fertig, Belarus oligarchenfrei zu halten, die Kriminalität im Zaum und die Staatsbetriebe in die Gewinnzone zu führen.

„Als Standort für Hochtechnologien in der Sowjetunion modernisierte Belarus in den 1990er Jahren seine staatlichen Unternehmen. In den 2000ern erlebte das Land ein erstaunliches Wirtschaftswachstum von jährlich 6 bis 8 Prozent. Neben den stabilen Staatsbetrieben gründeten sich zudem innovative, erfolgreiche Privatbetriebe“, so Daniel Krutzinna (2).

Die Bevölkerung dankte es ihm bei den Wahlen. Bis 2010 ging das gut, auch deshalb, weil er den Russen die Union versprach, wobei er allerdings nur eine wirtschaftliche Union im Sinne hatte, die Russen aber eine echte, wirtschaftliche und politische Union erhofften. Diese Hoffnung brachte Weißrussland russisches Rohöl zu Inlandspreisen, während die veredelten Produkte zu Weltmarktpreisen an den Westen verkauft wurden.

Diese indirekte Subventionierung der belarussischen Wirtschaft kostete, Schätzungen zufolge, Russland bisher circa 50 Milliarden Dollar. Einige Quellen sprechen von hundert Milliarden. Mit dem Verfall des Ölpreises um 2010 kam Russland selber in Schwierigkeiten und wollte sich die Subventionierung des kleinen Bruders nicht länger im bisherigen Umfang leisten, zumal Lukaschenko politisch bisweilen fremdging.

„In den 2010er Jahren flachte das Wirtschaftswachstum trotz einiger Reformbemühungen auf 1,5 bis 2 Prozent ab. Die Wirtschaft bemüht sich bis heute um Diversifizierung und wird — teilweise durch große chinesische Investitionen im Rahmen des Seidenstraßenprojekts — modernisiert.

Die Proteste jetzt sind auch deshalb auf so fruchtbaren Boden gefallen, weil die Reallöhne seit zehn Jahren nicht mehr steigen und das Land in eine Stagnation geglitten ist.

Belarus leidet unter dem niedrigen Ölpreis. Die beiden Raffinerien und die petrochemische Industrie machen 25 Prozent des Bruttosozialprodukts und 50 Prozent der Exporte aus. Und dann hat Russland seine Subventionen konsequent zurückgefahren beziehungsweise sie von politischen oder auch wirtschaftlichen Zugeständnissen abhängig gemacht. Die Botschaft lautet: Wir finanzieren euren Sozialismus nur weiter, wenn ihr auf Integrationskurs geht“, so Daniel Krutzinna.

Kommen wir zurück ins gastliche Minsk. Das „Lido“, unser Ziel, liegt im dritten Stockwerk eines Einkaufszentrums. Unten am Eingang ein Hinweis, dass Masken zu tragen sind. Nicht wenige der zahlreichen Passanten halten sich daran, aber viele nur halbherzig, oder richtiger gesagt, nasenfrei. Das „Lido“ ist eine Mischung aus Selbstbedienungstheke mit dem Interieur eines Schnellimbiss und einem Altwiener Kaffeehaus. An der Theke kann man sich kalte und warme Speisen aussuchen, köstliche Teigtaschen und Palatschinkenartiges oder kräftige Suppen und so weiter.

Auch Konditoreiwaren gibt es. Wir ziehen uns in das Wienerische Abteil mit den bequemen Sofas und Lehnstühlen zurück. Eine freundliche Bedienung bringt uns zum Einstieg verschiedene Kreationen von Tee in elegant hohen Gläsern. Tee mit Minze, mit Moltebeeren und anderen schmackhaften Geheimnissen, die ich nicht entziffern kann.

Die Preise machen etwa ein Drittel dessen aus, was man bei uns zahlen würde. Das trifft nicht nur auf die Gastronomie zu, sondern auf alles mit einem hohen Anteil an menschlicher Arbeitskraft, also Handwerkerdienste, Optikerarbeiten, Autoreparaturen et cetera.

Seidenstraße im Werden

In Minsk gibt es große, hochmoderne Supermärkte, die sich nur dadurch von westlichen Unterscheiden, dass hier die Seidenstraße schon Gestalt annimmt, indem es neben russischen Produkten beispielsweise auch Trockenfrüchte aus dem Iran oder Usbekistan gibt und anderes aus asiatischen Ländern. Hier beträgt der Preisunterschied zu westlichen Supermärkten allerdings nicht eins zu drei.

Die Milchprodukte sind zwar von hervorragender Qualität, aber nicht deutlich billiger als die massiv subventionierten im Westen. Brot von bester Qualität kostet etwa die Hälfte. Wer seinen Gaumen mit Suchard-Milka, Sarotti oder Lindt&Sprügli verwöhnen will, zahlt, was er bei uns zahlt. Angesichts des Lohnniveaus müssen die Menschen also einen erheblichen Teil des Einkommens fürs tägliche Brot ausgeben.

Interessehalber besuche ich einen großen Baumarkt — Männer machen so was. Es ist das Materik an der Metro-Station Kamena Gorka. Die breiten Glastüren öffnen sich und ich wähne mich vor einer Kolonie weißer Robben. Es sind aber Badewannen. Jedes Preisschild verrät das Erzeugerland. Wannen aus Germania machen sich ganz vorne breit, dann folgen die Kontingente aus Polen, Spanien, Russland und Belarus. Die beiden Letzteren sind günstiger. Warum, das entzieht sich meinem prüfenden Auge.

Nachdem ich die etwa 50 Exemplare überflogen habe, wende ich mich den passenden Badarmaturen zu. Ich habe die Auswahl zwischen geschätzt 200 Stück. Hier spielt Russland ganz vorne mit, gefolgt von Germania, Spanien, Ungarn, Tschechien, Estland, Polen, Litauen und der Türkei, wobei ich nicht garantiere, dass die Aufzählung vollständig ist. Im anschließenden Korridor stoße ich auf Küchenarmaturen. Ich schätze es sind mehr als 250, aber meine selektive Aufmerksamkeit lässt nach und ich wende mich Bunterem zu.

Um die Ecke entdecke ich eine fröhliche Schar von bunt gestylten Klodeckeln, so schön, dass man sich nie wieder von ihnen trennen möchte. Alle aus China! Etwas weiter bietet sich mir ein halbes hundert Klomuscheln an, schlank und geschmeidig oder vollschlank und selbstbewusst, aus heimischer, polnischer und russischer Produktion.

Nach diesem Ausflug in modern art will ich mich proletarischen Dingen zuwenden. Nach einem gehörigen Fußmarsch lande ich in der Hammer-Abteilung. Die schwersten kommen aus Russland. Logisch. Aber da sehe ich, dass den Chinesen doch schon wieder eine Weltneuheit geglückt ist. Stiele aus Plastik. Und noch eine Überraschung in der Hammer-Abteilung: Indien kommt auf die Bühne und spielt mit einem ansehnlichen Ensemble ganz vorne mit.

Wenn es um Präzision geht, ist Österreich mit von der Partie. Die österreichischen Wasserwaagen sind die teuersten, vor denen aus Israel, Slowenien und China. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass ganz große Nägel aus Russland kommen und kleinere aus Deutschland. Der Rundgang durch die riesige Abteilung mit den Heimwerkermaschinen ist enttäuschend, zumindest was das multinationale Flair betrifft. Die Chinesen haben auf weite Strecken restlos jede Konkurrenz verdrängt. Und selbst wenn man glaubt, eine Alternative entdeckt zu haben, ist es ein „Fake“, denn die Bosch- oder Makita-Bohrmaschine aus Ungarn stammt von einer chinesischen Niederlassung.

Es gibt in Minsk große Konsumpaläste, Shopping Malls, wo sich auf mehreren Etagen die Schickeria der Modebranche ein Stelldichein gibt. Alles, was designt, stylt und weltweit Rang und Namen hat, ist hier vertreten. Es muss also auch eine Mittelschicht geben, die sich das leisten kann. Neben den staatseigenen, großen Betrieben hat sich eine private, rasch wachsende IT-Branche entwickelt, die vermutlich höhere Gehälter zahlen kann.

Im Vergleich zu früheren Jahren ist Minsk noch schöner geworden. Es wurden neue Parks angelegt und auch zahlreiche Radwege. Sehr interessant ist auch der Radverleih Kolobike, der sich in weißrussischen Städten etabliert hat. Allein in Minsk gibt es über Tausend dieser gelben stabilen Räder quer über das Stadtgebiet verteilt.

Man lädt eine App auf das Smartphone und sieht, wo das nächste Rad steht, scannt den Q-Code, den das Rad hat, und schon kann man das Schloss öffnen und losfahren. Natürlich muss man sich einmalig mit Kreditkarte anmelden. Man lässt das Rad stehen, wo es einem passt. Der Nächste findet es mittels Standortbestimmung. Für zwei Stunden kostet der Spaß etwa 2,5 Rubel. Elektroscooter und Elektroräder gibt es auch, aber die sind nicht so dicht gestreut.

Die Abfallentsorgung wurde in Teilen der Stadt von Remondis übernommen. Remondis ist einer der weltweit größten Dienstleister für Recycling, Service und Wasser. Remondis-Belarus ist ein deutsch-weißrussisches Joint Venture.

Während ich das alles sehe, stelle ich mir die sehr naive Frage: Warum kann der Westen dieses Land nicht einfach in Ruhe seinen Weg gehen lassen?

Er ist doch wirtschaftlich längst in Belarus angekommen. Mehr Westen geht nicht mehr. Der Westen beherrscht die Szene im Konsumgüterbereich, mindestens im oberen Segment.

Die österreichische A1 hat Velcom geschluckt und ist nun größter Telekomanbieter in Belarus. Die österreichische Raiffeisen Gruppe besitzt 88 Prozent der Aktien der Priorbank, einer der größten Banken des Landes. Im Stadtbild ist nicht zu übersehen, dass Baumit mitbaut. Baumit hat seinen Stammsitz in Bad Hindelang im Allgäu, und so weiter, und so fort.

Die Liste ließe sich seitenlang fortsetzen. Die Sanktionen schaden der Wirtschaft und die Konsumenten können weniger für Westwaren ausgeben. Die Wareneinfuhr aus der EU betrug im Jahre 2020 6,4 Milliarden Dollar, die Ausfuhr in die EU 5,4 Milliarden. EU-Politiker könnten westliche Unternehmer fragen, die in Belarus Geschäfte machen, wenn sie wirklich wissen wollten, was in Belarus los ist. Aber die Antworten würden nicht ins Feinbild passen und das wissen die Herrschaften natürlich. Also halten sie sich an Informanten, die von US-Agenten geschult werden, siehe weiter unten.

Donnerstag, 3. Juni 2021

Extra Benachrichtigung

Extra Benachrichtigung


Heute vormittag saß ich 4 1/2 Stunden zusammen mit einem Arzt, der mir ein ungefähres Todesdatum nannte. Und als er mit mir die zahllosen Röntgen-Aufnahmen von drei Tomographie-Terminen und Kontrastmittel-Aufnahmen zeigte, muss selbst einem Laien wie mir keinerlei Zweifel mehr kommen. Überall Metastasen, Klumpen in beiden Lungenflügeln, Schatten in Leber und Niere und es nimmt kein Ende. 

Ich habe es gefasst zur Kenntnis genommen. Danach zählte er mir auf, was heutzutage an Maßnahmen ergriffen werden. Das meiste kenne ich ja, weil ich auch eine Reihe von Krankenprozessen miterlebt habe. Jede Art von Chemotherapie habe ich sofort kategorisch ausgeschlossen. Es gibt eine Anzahl von Maßnahmen, die gegen kleinere Übel ergriffen werden können. Kann man ja machen, auch wenn es ziemlich bedeutungslos ist. 

Wie in einer Vorahnung hat Anwalt und Freund Erik ein Patent-Testament mitgebracht und mir einen Tag vor Abfahrt in die Hand gedrückt. Das wird mir viele Gedanken und überflüssiges Hin- und Herüberlegungen ersparen.

Ich habe mich schon mit anderen Deutschen beraten. Es wäre nicht dumm, das Haus in Deutschland anzubieten. Und ich möchte es möglichst an Kunst und Literatur- Interessierte verkaufen, damit nicht auf einen Schlag alle 6000 Bücher und Bilder auf den Müll transportiert werden. Ein Künstlerhaus für Künstler. Ein paar meiner Lieblingsbücher werde ich mir in einen Koffer packen.

Die nächste Maßnahme wird sein, mir ein Domizil auf den Canarias zu suchen. Was den Vorteil hat, dass ich a) meine Psoriasis an den Füßen definitiv los werde und b) die Meeresluft mir das Atmen erleichtern wird. Da ich Spanisch spreche, muss ich mich nicht dauernd auf deutsch unterhalten. 

Zwei Jahre werden mir genügend Zeit bieten, mein neues Buch, mit dem ich gerade angefangen hatte, fertig zu werden. Wahrscheinlich zum Missvergnügen vieler Leute, was mich dann aber nicht mehr stören wird. 

Euer Einar


Mittwoch, 2. Juni 2021

Präsident Bashar Al-Assad gewann die Wiederwahl mit 95.1% der gesamten Stimmberechtigten

Was immer ich über und von Bashar al-Assad und seine Frau Asma gehört habe, machte sie mir in meinen Augen lieber und anständiger. Komisch, dass man in unseren Breitengraden kaum je Menschen von dieser Sorte mit hoher Bildung, Zuvorkommenheit und Anstand findet. Ich wüsste nicht einen aus dem Stegreif zu nennen. Der/die sich zudem der Liebe des Volkes erfreut.

Präsident Bashar Al-Assad gewann die Wiederwahl mit 95.1% der gesamten Stimmberechtigten

Arabi Souri

28. Mai 2021

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Bashar & Asma bei der Stimmabgabe 

Präsident Bashar Assad hat das Rennen um die Präsidentschaftswahlen mit satten 95,1 % der Wählerstimmen gewonnen, Mitbewerber Mahmoud Ahmad Mar'ai kam mit 3,3 % auf Platz 2 und Abdullah Salloum Abdullah mit 1,5 % auf Platz 3.

Der Sprecher des syrischen Parlaments verkündete die Ergebnisse, die er seinerseits vom Verfassungsgericht kurz vor Mitternacht, Ortszeit Damaskus, erhalten hat, in einer Fernsehsendung und führte sie detailliert aus:

Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten im Land und in der Diaspora erreichte 18.107.109 Wähler.

Die Gesamtzahl der Wähler, die ihre Stimme abgegeben haben: 14.239.140 Wähler, ein überwältigendes Ergebnis von 78,64%.

Die Gesamtzahl der Stimmen, die der amtierende Präsident Bashar Assad erhielt: 13.540.860, das sind 95,1%.

Die Gesamtzahl der Stimmen, die Herr Mahmoud Ahmad Mar'ai erhielt: 470.276 Stimmen, das sind 3,3%.

Gesamtzahl der erhaltenen Stimmen für Herrn Abdullah Salloum Abdullah: 213.968 Stimmen, das sind 1,5%.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Es gab massive Kundgebungen im ganzen Land, die die Straßen jeder Stadt zur Unterstützung von Präsident Assad überschwemmten, beginnend mit dem 16. des Monats, als die Kampagne begann, die Syrer verpackten alle Städte, die auf die Ergebnisse warteten, während sie in Freude waren, da sie dies als den wichtigsten Meilenstein in ihrem Sieg über den von den USA geführten Terrorkrieg und Zermürbungskrieg über ein ganzes Jahrzehnt betrachten.

Die Wiederwahl von Präsident Assad wurde erwartet, das syrische Volk ist ein Volk des Stolzes und es ehrt seine Helden, die für es kämpfen und verachtet diejenigen, die es verraten haben. Ein hohes Ergebnis der Wähler für die Wahlen wurde auch erwartet, aber nicht auf dem Niveau, das wir in allen Städten im ganzen Land verfolgt haben, mit Ausnahme der Al-Qaida-Hochburg in Idlib, die von der von der Türkei gesponserten Nusra-Front (alias Al-Qaida Levante) und Teilen des Nordostens Syriens unter der Kontrolle der von den USA gesponserten kurdischen SDF separatistischen Terroristen geführt wird. Es gab massive Kundgebungen im ganzen Land, die die Straßen jeder Stadt zur Unterstützung von Präsident Assad überfluteten, beginnend mit dem 16. des Monats, als die Kampagne begann. Die Syrer füllten alle Städte und warteten auf die Ergebnisse, während sie in Freude waren, da sie dies als den wichtigsten Meilenstein in ihrem Sieg über den von den USA geführten Terror- und Zermürbungskrieg über ein ganzes Jahrzehnt betrachten.

Die Wiederwahl von Präsident Assad wurde erwartet, das syrische Volk ist ein Volk des Stolzes und es ehrt seine Helden, die für es kämpfen und verachtet diejenigen, die es verraten haben. Ein hohes Wahlergebnis wurde ebenfalls erwartet, aber nicht in dem Maße, wie wir es in allen Städten des Landes erlebt haben, mit Ausnahme der Al-Qaida-Hochburg Idlib, die von der von der Türkei gesponserten Nusra-Front (alias Al-Qaida Levante) kontrolliert wird, und Teilen des Nordostens Syriens, die unter der Kontrolle der von den USA unterstützten kurdischen SDF-Separatisten stehen.

Die Feinde Syriens in den USA, der EU, den Golfstaaten, Israel, Al-Qaida und die kurdischen SDF-Terroristen haben ihre Absicht erklärt, die syrischen Präsidentschaftswahlen nicht anzuerkennen, und zwar unter Berufung auf verschiedene Gründe, und das war, bevor die Wahlen stattgefunden haben, ihre Anerkennung wird von der syrischen Verfassung nicht verlangt.

Einer der Hauptverantwortlichen für den Terrorkrieg gegen Syrien, der ehemalige US-Botschafter in Syrien und Chef der Terrorgruppen Robert S. Ford, schrieb in einem Artikel, nachdem er die Syrer gestern bei der Wahl im ganzen Land beobachtet hatte, wie sie Präsident Assad und die First Lady in Duma wählten, woraufhin die Syrer im Ausland in großer Zahl zu den diplomatischen und konsularischen Vertretungen Syriens im Ausland strömten, um ihre Unterstützung für Präsident Assad zu zeigen: "Die US-Politik in Syrien ist gescheitert. Hoffen wir, dass die Junta des Weißen Hauses unter Joe Biden die Lektion erkennt und ihre Politik korrigiert, je früher, desto besser für sie.

Präsident Bashar Assad ist jetzt der syrische Präsident für die kommenden 7 Jahre, die US-Beamten und ihre westeuropäischen Handlanger, die Gulfies und andere Feinde der Menschheit können jetzt zum Mond heulen, sie können auch mit ihrer Kehrtwende von ihrer bösen und kriminellen Politik beginnen, die dazu führte, dass Hunderttausende von Syrern getötet, verstümmelt, vertrieben und verarmt wurden. Die Offiziellen der NATO und ihrer Handlanger können auch damit beginnen, wieder richtige Brücken zurück nach Syrien zu bauen und mit der Demütigung der Besiegten in einem der schlimmsten globalen Terrorkriege, die von den Supermächten und superreichen Ländern der Welt gegen ein einziges kleines Land geführt wurden, erfüllt zu werden.

Glückwunsch an die Sieger des Krieges, das syrische Volk wird nun unter der Führung von Bashar Assad ein besseres Kapitel der Geschichte schreiben, ein helleres und ein Kapitel voller Stolz und Ehre.


Quelle - källa - source