einartysken

Dienstag, 31. Mai 2011

Fukushima Katastrophe erreicht die Nahrungskette

Diesen Artikel von Greenpeace habe ich vor ein paar Tagen auf unserer Tlaxcala Seite aufgelegt und er hat bereits fast 800 Leser gefunden (siehe hier - nur auf Englisch gibt es die Seite mit den Messergebnissen von Greenpeace). Das zeigt, welch enormes Interesse an wahren Nachrichten zu dieser ungeheuren Katastrophe vorhanden ist. Und gleichzeitig natürlich, dass die meisten offiziellen Nachrichten vornehmlich Beschwichtigungen sind. Erfreulich ist auch, dass in Japan selbst die Kritik langsam am Wachsen ist.
Andererseits  überwiegen die verheerenden Nachrichten. Die USA wollen fleißig weiterbauen, die Inder haben neue Verträge zum Bau von AKWs unterzeichnet und auch die Polen wollen jetzt unbedingt welche haben. Waren sie nicht dicht genug an Tschernobyl dran? Und wie ich höre, hat die Merkel auch schon wieder einen Rückzieher gemacht. Sie wird wohl etliche blaue Flecken von den Prügeln durch die Atomlobby davongetragen haben.
Dabei gibt es jetzt schon eine ganz neue Technik, um in wenigen Jahren sämtliche AKWs der Welt stillzulegen. Davon im nächsten Blog.

Mittwoch, 25. Mai 2011

AUFRUF AN DIE AFRIKANISCHEN VÖLKER - VOR ALLEM AN DIE JUGEND UND DIE FRAUEN


AFRIKANER – ERHEBT EUCH

Vor allem die Jugend und die Frauen – ihr seid gemeint, vereinigt euch. Worauf wartet ihr? Die Jugend der Welt erhebt sich und wartet auf euch. Afrika ist im Krieg. Libyen ist der Anfang. Ist Libyen besiegt und Gaddafi ermordet, seid ihr dran. Ganz Afrika bis zum Kap.

AFRIKA ODER AFRICOM

AFRICOM ist der Westen, ist Washington, die NATO, Europa – sie alle wollen Afrika. Seine Reichtümer, seine Gehirne, sein Blut. Der Westen kämpft um sein Überleben. Aber gewinnt er Afrika, kann er noch 100 Jahre überdauern. Doch Afrika wird abermals in der Sklaverei versinken.

AFRIKA VOM KAP BIS KAIRO

Afrika ist die Wiege der Menschheit. Der Mensch wurde in Afrika geboren und seine Kultur in Ägypten und Nubien. Das hat die Menschheit vergessen, das hat selbst Afrika vergessen. Afrika hat seine großen Lehrer vergessen – Cheikh Anta Diop und Kwame Nkrumah. Sie riefen die Afrikaner auf, ihre großartige Kultur zurückzuerobern und sich zusammenzuschließen. Sie warnten vor den Gefahren einer Rückeroberung durch alte und neue Kolonialisten.

AFRIKAS RÜCKEROBERUNG HAT BEGONNEN

Das Instrument dafür heisst AFRICOM. Es wurde unter Führung der USA geschmiedet, die am genauesten den Wert Afrikas für ihre imperialen Ziele erkannten. Ein Werkzeug für diese Ziele sind die meisten Regierungen Afrikas. Und jene, die sich nicht unterordnen, werden beseitigt. Nun steht Gaddafi ganz oben auf der Liste. Aber es geht weniger um seine Person als um seine Vision von einem vereinten, starken Afrika wofür er auch konkret die Mittel bereitstellte, die jetzt von den Yankees gestohohlen wurden. Er wäre nicht der erste Führer und Freund der Afrikaner, der ermordet wird. Denken wir an Toussaint L'Ouverture, der feige von Napoleon ermordet wurde, und an dessen Heimat Haiti heute noch die USA Rache nimmt. Oder Martin Luther King oder Malcolm X oder Lumumba oder Cabral oder Mondlane.

AFRIKANER ERHEBT EUCH

Afrikanische Jugend und Frauen – die Bomben auf Libyen gelten auch euch. Sie sollen euch in Angst und Schrecken versetzen. Trotzdem kämpfen die Libyer für ihre Freiheit. Wollt ihr sie alleine lassen? Es geht um ganz Afrika. Die Wahl steht zwischen Afrikas Freiheit oder der  Diktatur der AFRICOM.

Englische und französische Version siehe hier

Samstag, 21. Mai 2011

POSCO – der Stahlgigant aus Südkorea

Vorwort
Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, das ich so lange nichts hören ließ. Mich tröstet nur, dass ich wirklich nicht faul war. Ich musste unbedingt das Buch von Arundhati Roy fertig übersetzen, dann viele wichtige Dinge für Tlaxcala und für die neue Organisation in Schweden Indiensolidaritet, wo ich natürlich auch gleich Miotlgied wurde. Nun lege ich wenigstens den Artikel auf, den ich für sie auf Schwedisch geschrieben und für Tlaxcala ins Deutsche übersetzt habe.
Aber ich bin einfach zu dämlich, den schwedischen Text auf die Schwedische Seite zu transportieren. Müsste mich genauer damit beschäftigen, aber mir fehlt
einfach die Zeit. Pardon. Vielleicht kann mir ja mal ein Leser auf die Sprünge helfen. Es gäbe ja Einiges hier zu verbessern.

POSCO wurde 1968 gegründet und hat seither viele Stahlproduzenen in Europa und den USA überholt und kam schließlich auf den vierten Platz in der Welt, produzierte aber fast ausschließlich im eigenen Land. Nur mit den USA hatte man ein Kooperationsabkommen.
2005 macht POSCO im Ernst den Sprung ins Ausland. Da wurde mit dem Teilstaat Orissa in Indien ein Memorandum of Understanding (MoU) geschlossen. POSCO zeigte sich bereit, 12 Mrd. $ zu investieren für den Bau eines integrierten Stahlwerkes mit vier Hochöfen. Wenn das zustandekommt, wird es die größte jemals in Indien getätigte Investition sein.
Offiziell heißt es, dass das Ziel die Entwicklung des Staates Orissa und die Verminderung von Indiens Stahlimporten sei. Aber das Projekt stieß von Anfang an auf starken Widerstand seitens der Bevölkerung. Erstens waren die öffentlichen Huldigungen ziemlich vage. Was in dem MoU stand, wurde niemals veröffentlicht – weder die Konditionen noch die damit in Verbindung stehenden Projekte noch die Auswirkungen auf Leben und Treiben des Volkes.
Zum zweiten liegen alle die großen Vorkommen an Eisen, Bauxit usw. genau in den Gebieten, in die Indiens riesige Urbevölkerung – mit 70 Millionen die größte der Welt – im Laufe der Jahrhunderte zurückgedrängt wurde. Und jetzt entdeckt man, dass diese buchstäblich auf Gold sitzen. Dieselbe Geschichte also wie in den USA und Kanada und in Australien.
Für den indischen Staat sind also die Adivasis (Urbevölkerung) und die Dalits (Unberührbare = die Ärmsten der Armen) ein Problem geworden. Aber eigentlich ist es umgekehrt. Der indische Staat ist für die Adivasis und die Dalits ein Problem geworden und ist es eigentlich von Anfang gewesen. Direkt nach der Gründung des unabhängigen Staates Indien hat die Regierung sie mit einem Federstrich landlos gemacht. Alles Land sollte im Besitz des Staates sein. Nach und nach wurden jedoch ein paar schöne Gesetze gemacht, die Adivasis und Dalits schützen sollten – Gesetze, auf die die Regierung seit 60 Jahren gepfiffen hat.
Die übliche Politik ist bisher die gewesen, dass man im Namen des Fortschritt und der Entwicklung die Bewohner 'displaced' hat, d. h. an einen anderen Ort platzieren und dort abzusetzen – im besten Fall in schrecklichen Lagern, aber meistens einfach in der Wildnis ohne Wasser, Strom, Kanalisation oder sonstiger Infrastruktur. Jahrzehntelang protestierten die Menschen friedlich, demokratisch, gesetzlich. Ohne Erfolg. Daher begann das Volk zu den Waffen zu greifen, um seine Rechte und seine Würde zu verteidigen. Alle die Aufstände wurden mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Der größte Aufstand begann Ende der 60-er Jahre unter dem Namen Naxaliten und unter kommunistischer Führung. Auch sie wurden ausgerottet – beinahe. Aber sie überlebten und wurden in den vergangenen beiden Jahrzehnten immer stärker, bis der Innenminister Chidambaram sie 2010 als die „größte Bedrohung der inneren Sicherheit Indiens“ bezeichnete. Dass die Kommunisten dabei sind, ist für die Regierung ein phantastischer Vorwand, heute jede Form von Protest gegen alle Ungerechtigkeiten und die gigantische Korruption als von Naxaliten oder Maoisten inspiriert zu bezeichnen.
Gleichzeitig ist unter den Adivasis und Dalits eine neue Generation junger Leute herangewachsen, denen es in einigen Fällen glückte, eine gute Ausbildung zu erhalten. Unter ihnen gibt es sehr engagierte Verteidiger der Rechte des Volkes. Hier kann man u. a. Gladson Dungdung, Edwa Munda, die Frau CK Janu und den Veteranen Dr. Ram Dayal Munda (siehe hier) nennen. Unter den hinduistischen Akademikern und Intellektuellen sind Verteidiger des Volkes recht dünn gesät. Zu den bekanntesten gehören Arundhati Roy, Gautam Navlakha, Rajesh Kumar Sharma etc.
Zurück zu POSCO. Orissas Regierung und POSCO trafen also auf massiven Widerstand. Die Bewohner der betroffenen großen Gebiete, die gebraucht werden für das eigentliche Stahlwerk plus ein Kraftwerk plus ein supermoderner Hafen, um das Erz außer Landes zu schaffen, plus Infrastruktur waren absolut dagegen, ihr Land aufzugeben. Also griffen Regierung und das Unternehmen zur Gewalt mit Hilfe von Polizei und privaten Gangstern, die misshandelten, folterten, vergewaltigten und mordeten sowie die Dörfer der Bewohner niederbrannten. Aber der Widerstand wuchs weiter. 10 Jahre lang konnte man gegensteuern.
Die Regierung wurde gezwungen, Untersuchungen anstellen zu lassen; sie alle verurteilten das Agieren der Regierung. Gesetze seien missachtet worden, Milieufragen wurden gar nicht erst aufgegriffen, Menschenrechte wurden mit Stiefeln getreten, Gewalt wurde missbraucht usw. Trotz dieser regierungseigenen Untersuchungen beschloss der Umweltminister im April 2011, der POSCO grünes Licht zu geben, mit dem Bau fortzufahren.
Aber Posco Pratirodh Sangram Samiti (der Posco- Widerstandsrat) hat beschlossen, nicht eher zu ruhen, ehe nicht dieses Projekt in ihrer Region aufgegeben wird (siehe hier).
Es ist wirklich an der Zeit, dass POSCO seine Sachen packt und nachhause reist. Denn was man verspricht ist lediglich Augenwischerei. Die Royalties, die der indische Staat bekommen soll, sind minimal und der größte Teil wird dann sowieso in den Taschen der Politiker verschwinden. Und was POSCO zurücklassen würde, wenn die Minen erschöpft sind, wären riesige Zerstörungen von Wäldern, seltenen Pflanzen, Tieren und Vögeln und Zerstörung des noch intakten Schutzgürtels aus Mangroven an der Küste. Und am schlimmsten zehntausende von zerstörten Menschenleben.



POSCO – stålgiganten från Sydkorea

Vorwort
Ich habe echt ein schlechtes Gewissen, wenn ich hier so lange nichts hören lasse. Mich beruhigtnur, dass ich wirklich nicht faul bin. Ich musste dringend das Buch von Arundhati Roy fertig übersetzen, und außerdem gab es auch viele wichtige Dinge für Tlaxcala zu übersetzen und für die Indiensolidaritet, die in Schweden neu gegründet wurde und wo ich natürlich auch gleich Mitglied wurde. Und nun lege ich wenigstens den Artikel auf, den ich für sie auf Schwedisch geschrieben habe, und für Tlaxcala ins Deutsche übersetzt habe.

POSCO grundades 1968 och har sen dess passerat många ståltillverkare i Europa och USA och avancerade till den fjärde stålindustrin i världen men producerade nästan uteslutande i landet. Bara med USA hade man ett samarbets avtal.
2005 togs språnget utomlands på allvar. Då slöts ett Memorandum of Understanding (MoU) med delstaten Orissa i Indien. POSCO sade sig vara berett att satsa 12 mrd $ för att bygga ett integrerad verk med fyra masugnar. Om det blir av skulle det vara den största utländska investitionen i Indien nånsins.
Officiellt säger man att målet är staten Orissas utveckling och minskningen av Indiens avhängighet från stålimporter. Men projektet mötte från början stort motstånd från befolkningens sida. För det första var de offentliga hyllningar ganska vaga. Vad som stod i MoU fick folk aldrig veta – varken konditionerna och alla relaterade projekt som skulle inverka på folkets liv och leverne.
För det andra ligger alla de stora förekomster av järn, bauxit mm just på de områden där Indiens jättestor urbefokning – med 70 miljoner störst i världen – har trängts tillbaka. Och nu upptäcker man att de sitter bokstavligen på guld. Samma historia alltså som i Nordamerika (USA och Kanada) och i Australien.
För den indiska staten har Adivasis (indigena) och Dalits (oberörbara = ytterst fattiga) blivit ett problem. Fastän egentligen är det ju tvärtom. Indiska staten har för adivasis och dalits blivit ett problem och har det varit från första början. Strax efter grundandet av den oavhängiga staten Indien gjorde regeringen dem med ett penndrag landlösa. Allt land skulle staten äga. Efter hand gjordes dock fina lagar som skulle skydda adivasis och dalits - lagar som regeringen har struntat i sedan 60 år.
Den vanliga politiken har varit hittils att i namn av framsteg och utveckling 'displace', dvs. flytta eller omplacera invånarna till annan ort och dumpa dem där – i bästa fall i fasansfulla läger men mest på ödemark utan vatten, el, avlopp eller annan infrastruktur. Under årtionden protesterade folk fredlig, demokratisk, lagenligt. Till ingen nytta. Därför började folk gripa till vapen för att försvara sina rättigheter och värdighet. Alla dessa uppror slogs ner med brutal våld. Det största upproret började på sextiotalets slut under namnet Naxaliterna under kommunistisk ledning. Också den utrotades – nästan. De överlevde ändå och blev under de två sista årtionden allt starkare tills Chidambaram -
inrikesministern kallade dem 2010 för det „största hotet för Indiens inre säkerhet“.
Att kommunisterna är med är för regeringen en fantastisk förevändning att kalla nuförtiden varje form av protest mot alla de orättvisor och den gigantiska korruptionen som naxal- eller maoist-inspirerad.
Samtidigt har bland adivasis och dalits vuxit fram en ny generation av unga människor som i några fall lyckades att få en bra utbildning. Bland dem finns mycket engagerade försvarare av folkets rättigheter. Här kan nämnas bl a Gladson Dungdung, Edwa Munda, kvinnan CK Janu och veteranen Dr. Ram Dayal Munda (se här ).
Bland den hinduistiska akademiska och intellektuella skaran är  det ganska glest med folkets försvarare. Bland de mest namnkunniga måste nämnas Arundhati Roy, Gautam Navlakha , Rajesh Kumar Sharma mm.
Tillbaka till POSCO. Orissas regering och POSCO mötte alltså ett massivt motstånd. Invånarna av de avsedda stora områden som behövs för själva stålverket plus kraftverk plus en supermodern hamn at forsla malmen iväg plus mycket infraskruktur var abolut emot att ge upp sitt land. Alltså tog regeringen och företaget till våld med hjälp av polis och privata gangstrar som misshandlade, torterade, våldtog och mördade folk och brände ner deras byar. Motståndet bara växte. Man lyckades hålla emot i tio år. Regeringen blev tvungen att göra undersökningar som alla dömde ut regeringens agerande. Lagar missaktades, även utslag från högsta domstolen, miljöfrågor togs inte ens upp, mänskliga rättigheter trampades under fötterna, våld missbrukades osv. Trots regeringens egna undersökningar beslöt miljöministeriet i april 2011 att ge klartecken åt POSCO att fortsätta med byggandet.
Men Posco Pratirodh Sangram Samiti (Posco motståndsråd) har beslutat att inte vila tills projektet i deras region blir övergiven (se här).
Det är verkligen på tiden att POSCO packar och åker hem. För vad de utlovar är ju bara fiffel och båg. Royalties som indiska staten skall få är minimala och största delen försvinner sedan med säkerhet i politikernas fickor. Och vad POSCO lämnar efter sig när järnminer är uttömda är en stor förstörelse av skog, sällsynta plantor, djur och fåglar och förstörelse av det ännu intakta skyddsbältet av mangrover vid kusten. Och värst av allt tiotusentals förstörda människoliv.

Freitag, 6. Mai 2011

WASSER AUS DER LUFT - mal eine gute Nachricht

Zur Abwechslung einmal eine gute Nachricht: ein kleiner Apparat, der bis zu 8 l Wasser täglich aus der Luft zieht. Das Wasser wird nach der Kondensierung vielfach gefiltert, wodurch alle Verunreinigungen der Luft durch Staub, organische Teilchen, Schwermetalle usw. entfernt werden, und durchläuft dann Mineralfilter, der ihm wieder nützliche Aufbaustoffe zuführen. Am Ende erreicht es einen Reinheitsgrad von 99.9%.
Vorläufig kostet die Maschine noch ca. 1400 Dollar. Auf den ersten Blick scheint das viel. Aber bedenkt man, welche Unmengen heutzutage von den Konsumenten für auf Plastikflaschen gezogenes Wasser bezahlt werden, das in den allermeisten Fällen eine schlechtere Qualität als Leitungswasser aufweist, dann hat sie sich schnell amortisiert – auch wenn die 280 Watt eingerechnet werden, die der Betrieb kostet. Einen Kostenpunkt hat die Firma EcoloBlue (siehe hier), die sie vertreibt, vorsichtshalber außen vor gelassen: die Filter aller Art, angefangen von denen aus reiner Kohle. Ich nehme an, dass diese nicht gerade billig sind. Nun hängt das davon ab, in welchem Rhythmus sie gewechselt werden müssen.
In die Rechnung muss allerdings der enorme Umwelteffekt einbezogen werden. Man denke an die Milliarden Plastikflaschen, die trotz Pfand täglich in die Umwelt fliegen, Flüsse, Seen und Meere verseuchen und nebenbei den qualvollen Tod ungezählter Tiere verursachen (von Fischen, Vögeln bis hin zu Walen, Robben usw.).

Einen weiteren positiven Effekt, auf den das Video hinweist, könnte – ja könnte, denn bei dem Preis kommt er noch nicht zum Tragen – dieser Apparat in Trocken- und Wüstengebieten bewirken. Denn selbst in der Wüste gibt es ausreichend Wasser in der Luft, um auf jeden Fall die Versorgung mit Trinkwasser zu garantieren. Und als Energiequelle steht die Sonne zur Verfügung.
Der Apparat müsste also in hohen Stückzahlen produziert werden, um für arme Menschen erschwinglich zu werden. Aber ich bin sicher, dass der Erfindungsgeist der Menschen für dieses Problem vielleicht ganz neue pfiffige Lösungen finden wird.

Mittwoch, 4. Mai 2011

KONSUM WICHTIGER ALS KINDERLIEBE - IN JAPAN WIE BEI UNS

Gerade habe ich einen wichtigen Artikel zu Fukushima übersetzt und auf unsere Seite gelegt (siehe hier). In unseren Medien ist das Thema ja durch. Das wird nur noch von diesen verbohrten, technikfeindlichen Anti-AKW-Spinnern diskutiert. Außer in Deutschland und stellenweise in den USA hat es kaum nennenswerte Demonstrationen für die Abschaltung dieser Todesmühlen gegeben. Politiker und die Herren der Atomindustrie kungeln weiter in trauter Vereinigung und betreiben 'business as usual'. Obama hält fest am Neubau von AKW's, den Indern hat man gerade noch ein paar von den Dingern angedreht, obwohl es dort wohl die größten Anti-AKW Demonstrationen gegeben hat. Allerdings waren das die Adivasis, die Ärmsten der Armen, die sich dagegen wehren, dass ihnen auch noch ihr bißchen Land gestohlen wird. Die indische Allgemeinheit hat sich da rausgehalten, da sie ja nicht unmittelbar betroffen ist.
Aber nun zu Japan. Dort dampfen die 4 Reaktoren in Fukushima vor sich hin, stoßen immer größere Mengen Radioaktivität in die Atmosphäre aus, immer größere Mengen verseuchtes Wasser fließt ungehindert ins Meer, japanische und
auch schon südkoreanische Fischer gehen bankrott, aber es passiert nichts.
D. h. nein, es passiert doch etwas. Erstens hat man dem 'armen' Tepco-Unternehmen die erste Ratenzahlung von 50 Mrd. Yen als Entschädigung für die Umgesiedelten aus dem Gefahrenbereich abgenommen. Wird mit Steuergeldern beglichen. Zweitens hat man die Tepco-Arbeiter gezwungen, pardon, sie haben ganz freiwillig JA gesagt zu einer 20-25-prozentigen Verminderung ihrer Löhne. Wodurch das Unternehmen 50 Mrd. Yen sparen wird. Und drittens hat die Regierung neue Höchstwerte festgelegt für die Strahlung, die den Menschen zugemutet werden darf. U. a. wurden die Werte für Kinder, die im Umkreis von Fukushima wohnen, auf das Niveau (20 Millisieverts) gehoben, das für erwachsene Arbeiter in Kernkraftwerken heute gilt. Dies ist das 20-fache dessen, was international erwachsenen Menschen zugemutet werden darf, die nicht in der Atomindustrie arbeiten.
Dagegen hat 1 (eine) Person demonstriert - Professor Toshiso Kosako, Experte für Strahlungssicherheit an der Universität von Tokyo und Sonderberater der Regierung für nukleare Fragen. Er nahm seinen Hut und sagte: "Das kann ich als Wissenschaftler nicht verantworten."
Wie ist das nur möglich! Da werden tausende, zehntausende - wer weiss es - Kinder im unmittelbaren Gefahrenbereich bewusst und willentlich einem qualvollen Tod überantwortet. Und es geht kein Aufschrei durch das Land. Die Menschen gehen nicht zu Millionen auf die Straße, zwingen die Regierung zum Rücktritt, quartieren sie nach Fukushima um. Man fasst es nicht.
Obwohl es ja eigentlich nicht eines solch extremen Anlasses bedürfen sollte. Die 'ideale' Lage der Atomkraftwerke in Japan genau über einer der tektonisch aktivsten Erdbebenzonen der Welt sollte Anlass genug sein, um umgehend diese
Zeitbomben zu entschärfen.
Aber nein. Und warum? Weil die Japaner 70 % ihrer Energie aus AKWs beziehen. Und sie abzustellen, würde für den Moment jedenfalls eine einschneidende Maßnahme auf Kosten des - ja, des Konsums darstellen. Hier zeigt sich das wahre Gesicht unserer Gesellschaft. Wir pfeifen doch auf unsere Mitmenschen, wir pfeifen doch auf das Wohlergehen unserer Kinder- und Enkelkinder, wir pfeifen auf die Tiere und Pflanzen und die Natur insgesamt. Empathie, Solidarität oder Kinderliebe. Alles nur Gequatsche, eine elende Heuchelei. Dass nur keiner auf die Idee kommt, über die Japaner die Nase zu rümpfen. Wir gehen genausowenig nur ein Jota von unseren wohlerworbenen, wohlverdienten Konsumrechten ab. Geben wir es zu: Wir sind auf dem Niveau der schlimmsten nur vorstellbaren Barbaren
angelangt. Obwohl ich glaube, dass wir den Barbaren damit Unrecht tun.