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Sonntag, 14. August 2011

NATO tötet 85 Zivilisten bei Bombenangriff auf Majer

So lautet natürlich die korrekte Meldung von Franklin Lamb am 13. August, die ich hier in der Übersetzung wiedergebe. Das Video weiter unten bedarf keiner Übersetzung. Die Verzweiflung der Menschen, der Schmerz in den Gesichtern, selbst in den Zügen des Pressesprechers Dr. Moussa Ibrahim  sprechen  Bände. Und vor allem sollte man bei jeder einzelnen Meldung von den Greueln, die von US/NATO verursacht werden, im Kopf behalten, dass nicht ein Libyer nur einem Amerikaner oder Europäer etwas zu Leide getan hat, sondern dass im Gegenteil von eben diesen Leuten Libyen seit mehr als 100 Jahren ausgebeutet und seiner Reichtümer beraubt worden ist.



Majer liegt knapp 40 km östlich der alten römischen Stadt Leptis Magna und zehn Kilometer südlich von Zliten. Majer war ein pittoreskes Dorf, bekannt für seine sehr guten Datteln und, wie die Bewohner sagen, für den besten tarbuni (Dattelsaft) in Libyen.

Familienmitglieder, Augenzeugen und libysche Regierungsbeamte behaupten, dass die NATO-Luftangriffe in Majer 85 Menschen töteten, darunter 33 Kinder, 32 Frauen und 20 Männer. Reportern und Besuchern wurden 30 der Leichen in einem örtlichen Leichenschauhaus gezeigt, darunter eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Beamte erklärten, dass etwa 50 Leichen an andere Orte zur Beerdigung gebracht wurden und die meisten Verletzten in die Krankenhäuser von Tripolis überführt wurden.
 
NATO Dorfmassaker wird von der Welt verurteilt (AFP Imed Lamloum)

In Majer hat die NATO drei benachbarte Viertel bombardiert; fünf total ausgebombte Häuser hat man festgestellt. Es gab keinerlei Beweise für Waffen in den Bauernhäusern, nur überall verstreute Matrazen, Kleider und Bücher. Ein 15 Jahre altes Mädchen, Salwa Ageil Al Jaoud, hatte gerade ihren Namen in ein Notizbuch geschrieben, das in den Ruinen gefunden wurde. Man besuchte sie später im Krankenhaus und sie bezeugte wie alle anderen, dass es keine Militärs in den bombardierten Häusern gegeben habe.
Die NATO benutzte dieselbe Taktik, die Israel in den beiden Qana-Massakern benutzte. Nach den ersten drei Bomben, die am Montag, den 8. August um 21.00 Uhr abgeworfen wurden, liefen viele Bewohner zu den bombardierten Häusern, um ihre Lieben zu retten zu versuchen. Sofort schlug die NATO nochmals zu und dann wurden 85 Menschen getötet.

Die schlimm verbrannten und verwundeten Körper zweier Jungen mit Namen Adil Moayed Gafes und Aynan Gafees wurden unter den Trümmern hervorgezogen von traumatisierten Familienmitgliedern. Ein geschockter alter Mann wiederholte ständig: „Es gibt keinen Gott außer Allah und ein Märtyrer wird von Gott geliebt“.
Der libysche Regierungssprecher Moussa Ibrahim stand auf einem Trümmerhaufen und erklärte: „Dieses Verbrechen geht über unsere Vorstellung. Alles an diesem Ort ist zivil!“
Laut libyschen Beamten, die gestern im Rixos Hotel in Tripolis interviewt wurden, griff die NATO Majer an, um den Rebellen zu helfen, in die von der Regierung gehaltene Stadt vom Süden her zu kommen. Sie vertieft ihre Beteiligung, die militärische Führung und Kontrolle der einen Seite in dem, was zu einem Bürgerkrieg geworden ist, in der Hoffnung auf Wiederaufbauverträge in Milliardenhöhe und besondere Ölverträge durch ihr ausgewähltes Team in Ostlibyen“.
NATOs Carmen Romero, stellvertretende NATO-Sprecherin und Oberst Roland Lavoie, Sprecher der Operation „Vereinte Beschützer“ liehen offenbar eine Seite aus dem Propaganda-Buch der israelischen Armee, als sie auf einer gemeinsamen Brüssel-Neapel Konferenz sagten „dass das bombardierte Dorf einen militärischen Sammelpunkt umfasste und dass die NATO bislang keine Beweise für zivile Opfer gefunden habe, und dass die NATO immer außerordentliche Maßnahmen ergreift, um die Sicherheit von Zivilisten zu garantieren“.

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