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Sonntag, 9. Oktober 2011
Der „Krieg gegen den Terror“ tobt in den Philippinen
Dieser Artikel von Joe Penney vom 5. Oktober 2011 muss der US-Zensur bei Al-Dschasira entgangen sein. Man lese nur, zu welch schandbaren Verträgen die Marionetten-Regierungen in der ganzen Welt von den USA gezwungen werden.
Während die Gewalt zwischen aufständischen, lokalen
Regierungen und amerikanischen Truppen in Afghanistan und Irak
weitergeht, fährt die USA fort, lokale militärische Operationen zu
finanzieren, um in dutzenden Ländern rundum in der Welt den
„Terrorismus“ zu bekämpfen. Der sogenannte Globale Krieg gegen
den Terror, der jetzt in das zehnte Jahr geht, ist zu einem
militärischen Ungeheuer geworden, das den größten Teil der Militärausgaben der USA verschlingt. In den Philippinen, ein strammer Alliierter der USA,
die den größten Teil ihrer Militärausgaben und -training von den
USA erhält, hat das Pentagon die Operation 'Dauernde
Freiheit-Philippinen' im Jahr 2002 gestartet – Teil der gleichnamigen Operation in Afghanistan, um gegen „terroristische
aufständische Gruppen“ zu kämpfen. Obwohl die Armee ihre Mission in den Philippinen beinahe 10 Jahre
später als Erfolg bezeichnet, sind die Ergebnisse verheerend. Die
Generalangriffe gegen die Moslemische Separatistengruppe 'Moro
Islamic Liberation Front' (MILF), die kommunistische Neue Volks-Amee
(NPA) und die islamistische Gruppe Abu Sayyaf haben eine Spur der
Zerstörung quer durch die ländlichen Gegenden des Landes gelegt. Obwohl die US-Armee behauptet, dass ihre Gegenwart
ein stabilisierender Faktor in den südlichen Philippinen gewesen
ist, gehen die Kriege zwischen der Regierung und den Aufständischen
mit beinahe täglichen Todesopfern weiter. Und obwohl die
philippinische Verfassung es ausländischen Truppen verbietet, an
Kampfoperationen im Lande teilzunehmen, werden gemeinsame Operationen
in den Kriegszonen oft als „Militär-Übungen“ bezeichnet, um
Ärger zu vermeiden. Beinahe 10 Jahre nach Beginn des ersten
Truppeneinsatzes sind immer noch 600 US-Spezialverbände im Lande und
werden wohl für die absehbare Zukunft auch da bleiben.
1. Ameril Umbra Kato (Mitte), Führer
einer Splittergruppe der islamischen Rebellen, Bangsamoro Islamic
Freedom Movement (BIFM), schwingt sein Gewehr mit seinen Soldaten im
Camp Omar, Maguindanao am 28. August 2011. Kato hat sich kürzlich
von der Moro Islamic Liberation Front (MILF) getrennt und gab als
Grund die Friedensgespräche der MILF mit der Regierung an. [Alle
Bilder von Joe Penney/Al Jazeera]
2. Soldaten der BIFM. Die USA
beschuldigen den BIFM Führer Ameril Umbra Kato, Terroristen in den
Reihen der BIFM zu haben, eine Anklage, die Kato entschieden
verneint. Er sagt, er habe US-Drohnen und Soldaten in seinem Gebiet
gesehen und wird sie bekämpfen, wenn er provoziert wird.
3. Ein Aktivist verbrennt eine Papp-US-Fahne bei
Demonstration vor dem Parlament in Manila am 25. Juli 2011.
Aktivisten protestieren häufig gegen das 'Abkommen für Besuchende
Streitkräfte', das 1999 geschlossen wurde und den US-Truppen
erlaubt, die Philippinen ohne Visa zu betreten und ohne die
philippinische Öffentlichkeit über ihre spezifischen Aktivitäten
informieren zu müssen.
4. Ein philippinischer Soldat bewacht
die kürzlich erbaute Große Moschee von Cotabato City, Mindanao. Die
Kämpfe zwischen Regierung und Moslemrebellen über beinahe 4
Jahrzehnte hat in allen Moslem-dominierten Regionen im Süden der
Philippinen ein fest verwurzeltes Milieu der Militarisierung
geschaffen.
5. Ein Polizist in Kampfausrüstung steht Wache bei
einer Oppositionsdemo in Manila am 25. Juli 2011.
Menschenrechtsorganisationen klagen die Philippinische Nationale
Polizei (PNP) an, hunderte von außergerichtlichen Hinrichtungen seit
9/11 begangen zu haben. Ein Wikileaks- Kabel von 2005, das von der
US-Botschaft in Manila geschickt wurde, schildert, dass abgesehen von
der Korruption viele Polizisten bei Verhören Gewalt anwenden,
Beweisematerial selbst fabrizieren und manchmal unter Anleitung
örtlicher Parlamentarier außergerichtliche Morde an kriminellen
Verdächtigen vornehmen.
6. Polizisten schlafen auf dem
Boden während einer friedlichen Demo gegen Präsident Benigno Aquino
III am 25. Juli 2011. Ein Wikileakskabel von 2005 beschrieb die
Führung der PNP als Sauhaufen und notierte, dass sie die korrupteste
aller Institutionen im Lande sei.
7. Eine von der USAID und der philippinischen
Ölgesellschaft Petron finanzierte Schule im ölreichen Datu Piang,
Provinz Maguindanao. Als fester Bestandteil des US Krieges gegen den
Terror fungiert USAID als 'soft power', die jährlich fast 40
Millionen $ für verschiedene Projekte in Mindanao ausgibt,
insbesondere in Konfliktgebieten, um die Wurzeln des Terrorismus
anzugehen und Armut zu verringern.
8. Wütende Aktivisten auf einer Demo während der
jährlichen Rede an die Nation von Präsident Benigno Aquino III am
25. Juli 2011. Er hat viel Energie und US-Gelder für den „Krieg
gegen den Terror“ gegen linke und Moslem-Aufständische aufgewandt.
9. Außenansicht der SM North Mall an der EDSA Avenue
in Manila durch ein Innenfenster gesehen. Einkaufszentren sind häufig
Ziel von Bombenattentaten, die gewöhnlich der als Terroristen
bezeichneten Abu Sayyat Gruppe zugerechnet werden. Seit 2000
untersuchen Sicherheitsbeamte alle Taschen der Leute, die ein Mall
betreten, was die militarisierte Atmosphäre noch verstärkt.
10. Eine kleine Goldmine beim Dorf Panganason in den
mineralreichen Bergen des Compostelatales. Ein hoher
Regierungsbeamter beschrieb Mindanao als Schatzgrube laut einem
Wikileakskabel von 2006. Das Kabel merkte auch an, dass 70% des
Mineralreichtums der Philippinen in Mindanao liegen und dass Multis
bereits Gebiete für mögliche Projekte aussuchen.
11. Lenonona Abellano schaut Fernsehen im Raum einer
Arbeiterbaracke, den sie mit drei anderen Leuten in Cavite, in der
südlichen Tagalog Region teilt. Millionen Frauen arbeiten in der
Bekleidungsindustrie, die für US-Firmen tätig sind. Abellano
arbeitet für eine koreanische Zulieferfirma, die Kleider für Gap
herstellt. Sie hat fast ihr ganzes Leben in Fabriken gearbeitet und
verdient weniger als 8 $ täglich.
12. Ein nächtliches Gewerkschaftstreffen der
Bananenarbeiter in Davao Oriental, Mindanao am 23. August 2011.
Während ein Wikileaks Diplomatenkabel von 2006 behauptet, dass
Arbeit bei Dole sichtbare Verbesserungen der Lebensqualität für
viele Leute gebracht habe, sagen die Plantagenarbeiter, dass
amerikanische und japanische Firmen, die die Exportindustrie
landwirtschaftlicher Produkte kontrollieren oft die Gewerkschaften
bekämpfen und ihre Löhne auf Subsitenzniveau oder darunter halten.
13. Bilder von Frauen, die als Haushaltsgehilfen im
Ausland arbeiten, auf einer Wand vor der Agentur in Cotabato Stadt,
Mindanao, die Anstellungen in Übersee vermittelt. Frauen in Gebieten
mit Moslem-Mehrheiten werden oft als Haushaltsangestellte in
moslemischen Ländern am Golf
angeheuert. Entsprechend den Schwankungen der Gewalt zwischen
Regierung und Aufständischen suchen viele Frauen Anstellung für
niedrige Arbeiten im Ausland, um sich und ihre Familien zu ernähren.
14. Die Mutter von Solimon Gomez umarmt ein Bild
ihres in den Vororten von Manila ermordeten Sohnes. Gomez war
Gemeindearbeiter in einem Slum nördlich der Hauptstadt und wurde im
Juli von Sicherheitsagenten ermordet beim Versuch, den Abriss von
Häusern in seiner Gemeinde zu verhindern.
15. Ahmad Hamja posiert für ein Foto neben seiner
Frau und seinem Sohn in einem Moslemviertel von Manila. Sein Vater
Mohammed Hamja verbrachte fast vier Jahre im Gefängnis für die
Entführung eines Missionarsehepaars. Er wurde 2005 entlassen, als
herauskam, dass er fälschlich von jemandem im Dorf angeklagt worden war,
Mitglied der terroristischen Abu Sayyaf Gruppe zu sein, der die 1000
$ aus dem US-Fond „Belohnung für Gerechtigkeit“ kassieren wollte. Das Original ist hier zu finden.
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