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Donnerstag, 8. März 2012

'Die Russische Mauer' und Video zu Putins Wahl



von Adrian Salbuchi
6. März 2012


Als ausländischer Beobachter in Argentinien ist man voller Erwartung über die russischen Wahlen. Wie bei allen Wahlen, die weit weg ablaufen, kennt man außer den Kandidaten vielleicht noch ein oder zwei Namen, aber der Rest ist eine verwirrende Serie von Unbekannten und mit den Fragen vor Ort ist man meist nicht vertraut.
Ich bin nicht Russe. Ich lebe nicht in Russland. Ich spreche – leider – nicht Russisch. Und ich muss gestehen, dass ich nur eine lückenreiche Vorstellung von Russland habe.
Aber so viel kann ich Ihnen sagen: als geopolitischer Analytiker weiss ich, dass Russland von entscheidender Bedeutung für die Menschheit ist an dem Kreuzweg, an dem wir uns in diesen sehr dunklen Zeiten befinden. Politik ist niemals nur eine schwarz-weiße, guter-Jungen-gegen-Bösen Angelegenheit (tut mit leid Hollywood … tut mir leid, Weißes Haus). In der Politik liegt die „Wahrheit“ immer in einer leichten Grauzone. Worum die Politiker streiten und zanken, ist das – was ist die „korrekte“ Grauzone. Aber sie werden sich nie einig. Warum? Weil es keine „korrekte“ Grauzone gibt. Es ist wie mit der Schönheit: Es kommt immer auf das Auge des Betrachters an.
In der Politik ist das Allerwichtigste, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. So sind weder die USA noch England noch Europa „der Feind“ der Menschheit, aber die privaten Herren der Globalen Macht, die jene Länder gekidnappt und sich tief in deren private und öffentlichen Machtstrukturen eingebettet haben, sie sind es. Sie kontrollieren die Ökonomien, Banken, Finanzen, Außenpolitik, Armeen, Medien und andere Aspekte so total, dass praktische diese Mächtigen der Feind SIND und immer, wenn sie ihre hässlichen Köpfe durch US-Außenministerium/Pentagon oder NATO Aggressionen, Überfälle und Invasionen zeigen, dann werden diese öffentlichen Institutionen dieser Länder in der Tat zu Instrumenten dieses Feindes.

Für einen Bürger Südamerikas ist in geopolitischen Begriffen Russland ein Freund und Verbündeter, nicht weil Russland und Lateinamerika notwendigerweise gemeinsame Interessen in allen Bereichen haben, sondern weil wir einen gemeinsamen Feind haben: die Herren der Globalen Macht, die in den USA, England und Europa eingebettet sind. Russland hat eine unglaubliche Fähigkeit gezeigt, vergangene Fehler zu überwinden und neue Wege zu suchen zu seinem eigenen Besten und dadurch zum Besten anderer. Es gibt fast kein anderes Land in der Welt, das in der Lage war, ein so großes Trauma, wie den Untergang der ehemaligen Sowjetunion, auf die Weise wie es Russland tat, durchzumachen.
Ich sage „fast“, weil es ein anderes Land gibt, das den Übergang vom marxistischen Kommunismus in einer sehr effektiven Weise löst: China. China hat sehr erfolgreich soziale und ökonomische Reformen in seinen Küsten-Regionen eingeführt und arbeitet sich langsam in das Hinterland vor.
Heute spielt Russland (und China) auf dem Globalen Geopolitischen Schachbrett eine so fundamentale Rolle, dass, gäbe es sie nicht, der Planet Erde bereits schlimmsten Orwell-ähnlichen Monsterregime erlegen wäre, das von den privaten Mammut-Banken Eliten dirigiert wird und Massenpsychologische Kriege gegen uns alle führt und in unsere Gehirne hämmert, dass „Krieg Frieden ist“ und „Big Brother is watching you!“ Und da spielt Russland die Rolle, mal als Puffer, mal als Bremse und (potentiell) als eine Mauer.
Wenn Russland als Puffer handelt, fühlen wir uns oft frustriert. Nimm Libyen, Irak, Afghanistan und Palästina zum Beispiel, wo Russland eine andere Haltung gegen USA/England/EU/Israel einnimmt, aber wo diese in diesen Ländern auf ihre Weise handeln. Selbst wenn es damit endet, dass sie sich selbst in den Fuß schießen, wie es in Irak und Süd-Libanon passierte, ist die Wahrheit die, dass Russland (und China) im Grunde eine Menge Erklärungen und Beschwerden vorgebracht haben, aber nicht wirklich gehandelt haben. Keine Flotten wurden in Stellung gebracht, keine UN-Resolution wurde mit Vetos belegt.
Wenn Russland als Bremse handelt, heben wir die Augenbrauen mit neuer Hoffnung. Nimm Syrien und Iran als Beispiel, wo Russland offen die von US/England gesponserten Resolutionen gegen Syrien mit Vetos belegt haben und sich weigerte, sich hinter die IAEA Pseudo-Berichte und die Sanktionen gegen Iran wegen seines Atomprograms zu stellen. Da bekommen wir diesen erhebende Gefühl und beginnen uns zu fragen, ob es nicht zu einem Schusswechsel kommt. Die USA, England, Frankreich und Israel werden allmählich nervös und zögern, ihre Drohungen wahr zu machen. Sie sind in der Tat gezwungen, immer mehr auf geheime und kriminelle Operationen zurückzugreifen, was bewirkt, die Tatsache zu enthüllen, dass diese Ländern im Grund von Mafias geführt werden.
Die größte Frage ist heute, was geschehen muss, damit Russland als eine solide Mauer handelt und den Westmächten sagt: „So weit könnt ihr gehen; das ist das Äußerste, was wir tolerieren werden“. Ob und wenn Russland das tut, werden die Westmächte Halt machen oder werden ihre Bulldozer die russische Mauer durchbrechen?
Das ist die Schlüsselfrage, denn in ihr liegt die Antwort, ob es einen 3. Weltkrieg gibt oder nicht.


Adrian Salbuchi ist politischer Analytiker, Autor, Redner und Radio/Fernseh Kommentator in Argentinien.
Quelle
In diesem Video (auf Englisch) wird Salbuchi von RussiaToday zu der Wahl Putins befragt. Er gratuliert dem russischen Volk und der Welt zur Wahl Putins, denn "Im allgemeinen gibt es in der Öffentlichkeit Politiker und Staatsmänner, und gerade jetzt, was die Welt heute braucht sind STAATSMÄNNER. Denk mal, früher gab es einen Adenauer, einen Churchill, einen De Gaulle und heute haben wir eine Merkel, einen Sarkozy, einen Cameron, die nur ganz ordinäre Politiker sind, und ich denke, worin mir sicherlich viele zustimmen werden, auch das russische Volk, das Vladimir Putin ein Staatsmann ist, und das macht einen Unterschied."


Quelle des Videos



1 Kommentar:

  1. Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie sich die russische Gesellschaft in den nächsten Jahren entwickeln wird. Wir hier in Europa können doch nur eher schlecht die Entwicklungen im Land beurteilen, auch wenn über das Internet wie beispielsweise Blogs schon einige neue Perspektiven auf Russland ermöglicht werden.

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