einartysken

Mittwoch, 28. März 2012

Über die feige und brutale Ermordung Shaima Alawadis in Kalifornien



Einar Schlereth
28. März 2012

Justin Raimondo, den ich sehr schätze, hat einen bewegenden Artikel 'Zum Tod von Shaima Alawadi - Ermordet durch ein Jahrzehnt von militaristischer Demagogie' geschrieben.
Er beginnt: „Es macht mich krank, dies zu schreiben, über die neueste Manifestation des Hasses, der mein Land erfasst hat und der sich über die ganze Welt wie ein gigantisches Öl-Leck verbreitet, aber der Tod von Shaima Alawadi, eine 32-jährige irakische Frau und Mutter von fünf Kindern, ist eine moralische Obszönität – ein Verbrechen, für das die Kriegspartei die Verantwortung übernehmen muss.“
Er beschreibt die Fakten: mit einem Brecheisen den Schädel zerschmettert, weil sie ein Kopftuch trug – ein Zettel mit der Notiz 'Geh zurück in dein eigenes Land, du Terroristin' – von ihrer jungen Tochter gefunden.
Raimondo zählt all die rassistischen Handlungen auf, die seit einigen Jahren nicht nur in Kalifornien, sondern im ganzen Land begangen wurden, die Hetzparolen, die von 'Journalisten', Predigern und Politikern ausgespuckt wurden.
Und er erzählt von einer inter-religiösen Veranstaltung für die Obdachlosen in Yorba Linda, die von schreienden Totschlägern eingekesselt wurde, die ihren Hass gegen Moslems hinausbrüllten und wobei drei Politiker – zwei Kongress-Mitglieder und eine weibliche Stadträtin – anwesend waren und die Hassorgie noch anheizten, bei der alle grölten: Geht nachhause, geht nachhause!
Und mitten durch die tobende Menge gehen Frauen und Kinder in Hijabs in ruhiger Würde.
Und Raimondo fragt sich, ob jetzt nach dem Mord einer von ihnen sich entschuldigen wird. Aber nein, er verwirft es und sagt: „Natürlich wird es keine Entschuldigung geben, kein Bedauern von diesen hasserfüllten Kretins.“

Und seine Erklärung ist: „... dass wir in einer Gesellschaft leben, wo Krankheit rapide zur „Norm“ wird. Ja, eine mentale Krankheit – und, mehr als das, eine moralische Krankheit, die sich wie Krebs bis ins Herz frisst.“ Aber dann gibt er auch zu, dass dies „die Mentalität schlecht erzogener und allzu typischer Amerikaner ist, die so in ihren eigenen giftigen Ausdünstungen gebadet sind, dass sie sich tatsächlich als Christen begreifen“. Wie kann es sein – fragt er – dass sie sich auf Gott und gar die Bibel beziehen, auf eine Religion, die angeblich auf „Liebe“ aufbaut und „haltet die andere Backe hin“?
Und er denkt beim Anblick obiger Szene (es gibt sie auf Video), dass so den frühen Christen-Märtyrern zumute gewesen sein muss, die von dem geifernden und johlenden Mob angespuckt wurden.
Aber da begibt sich Justin Raimondo aufs Glatteis. Wie Karlheinz Deschner in seiner 10-bändigen 'Kriminalgeschichte des Christentums' überzeugend  nachgewiesen hat, gab es so gut wie keine 'Märtyrer'. Es gab nur gewöhnliche Kriminelle – nicht unähnlich den heutigen Salafisten und sonstigen moslemischen Dunkelmännern - die es als ihre 'heilige' Aufgabe betrachteten, heidnische Schreine und Tempel zu schänden, niederzubrennen und zu zerstören. Und sie wurden nach dem Gesetz bestraft. Basta.
Und auch das mit der christlichen Nächstenliebe hat er falsch verstanden – obwohl ich nicht glaube, dass er ein gläubiger Christ ist – aber das verstehen nicht einmal die wirklich Gläubigen, weil die allerwenigsten die Bibel gründlich gelesen haben.
Wenn Jesus von der Liebe zum Nächsten sprach, meinte er damit die christlichen Brüder und Schwestern. Sie sollten Frieden untereinander halten, damit sie dem Feind geschlossen entgegentreten können, was ihnen von allem Anfang an schwer fiel. Sie haben sich mit Begeisterung auch allzu gerne gegenseitig abgemurkst.
Was die 'Anderen' betraf, all jene außerhalb der christlichen Gemeinde, für die hatte Jesus eine anderes, sehr deutlich bezeichnetes Rezept parat:
„Die, die da nicht glauben wollen, zerret sie vor meinen Thron und zerreisset sie vor meinen Augen.“ Man mache den Versuch: Zitiert diesen Vers und alle werden schreien: Das ist gelogen, das steht nicht in der Bibel. Und hält man ihnen die Bibel dann unter die Nase, herrscht betretenes Schweigen. Ich nenne bewusst nicht zum 100-sten Male die Bibel-Stelle. Sucht sie selber. Aber sucht in älteren Bibeln. In jeder neuen Ausgabe wird dieser Vers immer mehr abgeschwächt und 'umschrieben'.

Justin Raimondo fährt fort, dass dieser Hass gegen die Moslems nicht nur von den Neo-Konservativen und Republikanern entfacht wird, sondern ebenso von den sogenannten 'Liberalen' in der Obama-Verwaltung. Und er meint, dass der Zettel neben dem zerschmetterten Schädel einer unschuldigen Frau das Echo von Slogans ist, die von Robert Spencer, David Horowitz, Pamela Geller, Rep. King, Rep. Royce, Rep. Miller, Newt Gingrich und dem ganzen Rest der republikanischen Hasser und Militaristen hinausgeschrien werden. Dass sie alle das Blut von Shaima an ihren Händen haben.
Und am Ende schreibt er: „Das alte Amerika ist tot“ - vorsichtig hinzufügend - „falls es das je gegeben hat“. Das heutige Amerika sei ein Zombie-Amerika, finanziell und philosophisch bankrott, ein Land „der willigen Sklaven und der wandelnden Toten“.
Ja, das ist ja alles richtig und man kann es so umschreiben. Aber es trifft nicht den Kern, meiner Meinung nach.
Nochmals zurück zur Religion. Sie sind alle gleich und da meine ich die großen Religionen. Judentum, Chistentum, Islam, Hinduismus. In allen sind - gestern wie heute - schreckliche Pogrome und Gemetzel nachzuweisen, alle betrachten ihre Konkurrenten mit Hass und Verachtung und im besten Fall mit Argwohn. Als einzige Religion erkennt der Islam die Religionen des Buches (Juden und Christen) als gleichberechtigt an. Eigentlich eine contradictio in adjecto. Sie predigen doch alle den Frieden und die Nächstenliebe. Doch allein in den Naturreligionen gibt und gab es keine Religionskriege.
Aber im Grunde eben kein Widerspruch. Denn alle ihre Götter sind ALLMÄCHTIG und ALLWISSEND. Tja, und von der Sorte kann es doch nur einen geben. Ergo sind die anderen Fälschungen. Und schaut man sich die Götter genauer an, dann verlangen sie alle den absoluten Gehorsam, die genauesten Riten der Ansprache, exakt beschriebene Vorschriften für ihre Anbetung. Und nicht zu vergessen: härteste Strafen bei Zuwiderhandlung.
Und was ist eine solche Person? Nichts anderes als die Widerspiegelung der Vorstellung von dem übermächtigen Vater, der einem genau sagt, was man zu tun und zu lassen hat, mit anderen Worten ein unumschränkter Diktator.
Dem Kind wird also schon eingeimpft, wie es sich in der Welt der Erwachsenen zu verhalten hat: Schnauze halten und gehorchen.
Heute etwas dahingehend abgeändert, dass man dem eigenen Alten nicht so sehr gehorchen muss, weil der selbst nur ein kleiner Wicht ist. Umso mehr muss man dem GROSSEN VATER gehorchen: STAAT, POLIZEI, MILITÄR.
Ergänzend dazu und passend wie die Faust aufs Auge kommt die Erziehung, die bewusst die Aufgabe hat, unwissende Befehlsempfänger heranzuziehen, wofür die USA das Paradebeispiel ist. Eine Erziehung, die exakt den Bedürfnissen der Herrschenden angepasst ist. Den Horizont auf die Nasenspitze verkürzen und den Blickwinkel auf maximal 10 Grad einengen.
Hier das Gegen- und Heilmittel:

Wer aufruft oder verlangt – sei er Pfaffe, Politiker oder Vorgesetzter - den eigenen Bruder zu töten, die Schwester oder die Mutter – und das sind alle Menschen dieser Welt – der ist ein Verbrecher, ein potentieller Verbrecher, der geächtet gehört. Wer verlangt Waffen zu erfinden und herzustellen und anzuwenden, ist ein Verbrecher. Wer sich freiwillig in die Armee einreiht, ist ein potentieller Mörder und meistens ein wirklicher.
Sie all gehören verachtet und geächtet. Um das zu erreichen muss die Angst überwunden werden, Widerstand geleistet werden und der aufrechte Gang gelernt werden.
Würde dies in das Bewusstsein vieler Menschen dringen, wäre den Mächtigen ihr liebstes Instrument aus der Hand gerungen: der Untertan.

1 Kommentar:

  1. .....und Religionen sind Werkzeuge der Macht zur Ohnmacht zur Sklaverei der Gläubigen.Die Erde ist so schön,ist schon ein Paradies,aber das böse Existiert Wirklich,aber man muß es nicht Annehmen und Tätigen............

    AntwortenLöschen