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Samstag, 4. August 2012
NATO's geheimer Kurdenkrieg: Türkei bereitet in Syrien Angriffe auf irakische Art vor
Rick Rozoff 2. August 2012
Jüngste Berichte nennen detailliert die türkische Truppenzusammenziehung an der türkisch-syrischen Grenze – Truppen, gepanzerte Mannschaftswagen, Raketenbatterien und 25 Panzer von der 70. Mechanisierten Mardin-Brigade, die nur 2 km von der Grenze entfernt Übungen abhalten.
Die türkische Begründung dafür ist, dass Streitkräfte der kurdischen Demokratischen Unionspartei, die mit der Kurdistan Arbeiterpartei verbunden ist, die Kontrolle über die Städte Efrin, Kobane und Amude im Südosten der Türkei übernommen haben.
Die säkulare linke Kurdistan Arbeiterpartei (PKK) kämpft seit 1978 für die kurdische Autonomie und wird von der Türkei, der NATO und der EU als terroristische Organisation eingestuft.
Die Türkei führt seit 28 Jahren gegen die PKK eine Aufstandsbekämpfung durch in der Türkei und im Norden Iraks mit aktiver Unterstützung des Pentagons und der NATO. Tatsächlich ist dieser Kampf ein weiterer, unbekannter US- und NATO-Krieg, der der immer länger werdenden Liste hinzugefügt werden muss, die Jugoslawien, Afghanistan, Pakisten, Irak, Somalia, Libyen und jetzt Syrien umfasst.
In den vergangenen Jahren sind z. B. die NATO, der European und Central Command des Pentagon zunehmend engagiert bei der Unterstützung der Türkei in den Kämpen gegen die PKK und andere kurdische Gruppen. (Die Türkei gehört zum Gebiet des European Command und der Irak zum Central Command.)
Im September 2005 hat der oberste Kommandeur vom European Command und der NATO General James Jones (später Obamas erster Berater für nationale Sicherheit) sich mit dem türkischen Generalstab getroffen und ein Memorandum of Understanding unterzeichnet für ein NATO-Konterterrorismus- Zentrum in der Türkei.
Sein damaliger Kommentar lautete:
„Wir haben spezifisch türkische Fragen diskutiert, die natürlich die PKK betreffen. … Die Türkei ist ideal gelegen, um das Center of Excellence-Defense gegen den Terrorismus zu beherbergen. Die Türkei hat die zweitgrößte Armee der NATO, ist strategisch gelegen und hat über 30 Jahre Erfahrung im Kampf gegen den Terrorismus.“
Dieses „exzellente Zentrum“ wurde am 28. Juni 2005 eingeweiht. Im Juli 2006 forderte Premierminister Recep Tayyip Erdogan die NATO auf, offen dem Aufstandsbekämpfungskrieg gegen die PKK beizutreten und erklärte:
„Die NATO, die dem Krieg gegen den Terrorismus in Afghanistan beigetreten ist, sollte dasselbe auch hier machen. Es wäre gut, dreifache Anstrengungen (Türkei, NATO und die USA) zu unternehmen und Ergebnisse zu erzielen.“
In den folgenden Monaten wurde seiner Forderung teilweise stattgegeben, als die USA den ehemaligen obersten NATO-und European Command Befehlshaber Joseph Ralston als Sonderbeauftragten für den Kampf gegen die PKK ernannten, ein Posten, den er immer noch innehat.
Die operationelle und logistische Unterstützung für die Türkei beschränkte sich nicht allein auf die Türkei. Ankara hat regelmäßig großangelegte Einfälle und schwere Luftangriffe im Irak durchgeführt. Als Irak von den Armeen der USA, England und der multinationalen Streitmacht besetzt war – von 2003 bis Ende vergangenen Jahres – konnten die türkischen Angriffe mit deren Wissen und Authorisierung und ihrer Kooperation durchgeführt werden.
Die türkischen militärischen Kampagnen in Nord-Irak, eine grobe Verletzung der nationalen Souveränität und territorialen Integrität des Landes, ist das genaue Modell – und Vorläufer – dessen, was im benachbarten Syrien begangen werden könnte.
Um eine Vorstellung zu bekommen, was eine solche Operation mit sich bringt: die Türkei hat 2006 etwa 40000 Soldaten an der irakischen Grenze stationiert, zusätzlich den 250 000 Soldaten, die bereits im Südosten der Türkei standen.
Seither hat die Türkei fortlaufend Attacken zu Luft und zu Lande und mit Artillerie innerhalb Iraks durchgeführt.
Nach einem einjährigen Stopp hat die Türkei die Luftangriffe im Irak im vergangenen September nach einer PKK-Attacke, bei der neun türkische Soldaten getötet wurden, erneut aufgenommen. Am 21. September gab der türkische Generalstab bekannt, dass F-16 Kampfjets in den Qandil-Bergen im Irak 152 Ziele zerstört hätten.
Die Sprecherin des US-Außenministeriums (und ehemalige Botschafterin bei der NATO) Victoria Nuland sagte über die Offensive:
„Hoffnung ist ewig. Man weiss, was es mit der PKK auf sich hat. Wir glauben, dass die Türkei das Recht hat, sich selbst zu verteidigen, dass die PKK eine Terror-Organisation ist, und wir fahren fort, zwischen der Türkei und dem Irak eine gute Beziehung herzustellen.“
Das heisst, dass die irakische Regierung die bewaffneten Angriffe auf sein Territorium von Amerikas Alliiertem dulden muss.
Im vergangenen Oktober sammelten sich 15 000 türkische Elitesoldaten an der irakischen Grenze, um Boden-Operationen gegen kurdische Ziele zu führen. Am 24. Oktober drangen türkische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, unterstützt von Luftangriffen, in Nord-Irak ein.
Im folgenden Monat versprach Obama dem Premier Erdogan, US-Predator-Drohnen aus Irak in der Türkei für die Anti-Kurden-Kampagne zu stationieren. Dazu berichtete Radio Free Europe: „Die Drohnen werden von Ankara als eine entscheidende Waffe in seinem Kampg gegen die PKK, die kurdischen Rebellen, gesehen.“
Dann berichete eine türkische Zeitung, dass die USA vier Predator-Drohnen in der Incirlik-Luftwaffenbasis Ende Oktober stationiert haben, dieselbe Basis, wo das Pentagon etwa 90 B61-Atombomber hat.
Die Türkei verlangte auch, dass die USA ihr für den Kampf gegen die PKK mehr avancierte Reaper-Drohnen verkaufen solle, um die israelischen Herons zu ersetzen.
Radio Free Europa erklärte auch, dass „Obama die Türkei für ihre Hilfe in der Region belohne, insbesondere ihre Entscheidung, an NATOs anti-Raketen-System teilzunehmen, das, wie Washington sagt, gegen die Bedrohung durch Schurkenstaaten wie Iran, dienen soll.“
Gleichzeitig bestätigte das Pentagon, dass es dem Kongress mitgeteilt habe, an die Türkei drei AH-1 SuperCobra-Kampfhelikopter zu verkaufen. Eine Presseerklärung des Außenministeriums erklärte dazu: „Dies werde die Fähigkeit der Türkei zur Selbstverteidigung, Modernisierung und regionaler Sicherheit verhelfen und die gemeinsame Einsatzfähigkeit mit der USA und den NATO-Mitgliedern verbessern.“
Im vergangenen Dezember traf sich US-Vizepräsident Joseph Biden mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gul in Ankara und Gul bestätigte im Namen beider Länder: „Unser Kampf gegen die PKK wird gestärkt fortgesetzt.“
Zwei Wochen später war US-Verteidigungsminister Leon Panetta in der Türkei, um deren Hilfe bei der Überwachung des Irak nach dem Abzug der US-Truppen zu erbitten; in Bezug auf die russischen und iranischen Einwände gegen das NATO-Raketenabfang-Radarsystem sagte er: „Ob sie wollen oder nicht, andere Länder müssen das einfach akzeptieren.“ Er trat auch für eine fortgesetzte, sogar intensivierte US-Beteiligung am Krieg gegen die PKK ein und sagte:
„Wir liefern einige Unterstützung und Hilfe im Kampf gegen die PKK. Wir versuchen, in dieser Eigenschaft besser zu werden und werden weiterhin andere Schritte erwägen.“
Die auf der Incirlik-Luftwaffenbasis stationierten Predator-Drohnen werden von einer US-Bodenkontroll-Einheit unterhalten und von der Creech Air Force Basis in Nevada eingesetzt.
Ende Dezember tötete eine türkischer Luftangriff 35 Zivilisten, von denen der älteste 20 Jahre alt war, in einem kurdischen Dorf nahe der Grenze zu Irak. Das war die größte Anzahl von Toten, die von türkischem Truppen an einem Tag in dem 28-jährigen Kampf getötet worden sind. Alle waren Opfer einer Drohne.
Und in diesem Jahr hat die Türkei ihre von Drohnen unterstützten Luftangriffe im Irak fortgesetzt.
Es ist offensichtlich, dass die Türkei dabei ist, ihre Irak-Politik in Syrien zu wiederholen. Doch anders als im Irak werden Luftangriffe und das Eindringen von Truppen und gepanzerten Fahrzeugen in Syrien auf eine andere Antwort stoßen.
Wie jener türkische F-4 Kampfjet, der über syrisches Territorium flog und im Juni abgeschossen wurde, was dazu führte, dass die Türkei laut Artikel 4 NATO-Beistand forderte.
Das erste türkische Flugzeug, das eine Bombe über syrischem Territorium abwirft, wird eine Reaktion hervorrufen, die sehr viel ernster wird, als bei der Verletzung des syrischen Luftraums.
Nachdem die „humanitäre Intervention“ und die „Massenvernichtungswaffen“ keinen Erfolg hatten, einen Krieg mit der Türkei zu provozieren, kann dies die kurdische „Terroristen“-Karte das am Ende vielleicht bewirken.
Quelle - källa - source
nbm
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