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Mittwoch, 17. Oktober 2012

SYRIEN-NACHRICHTEN


Einar Schlereth
17. Oktober 2012

Nun haben also US-Geheimdienstler laut der New York Times zugegeben, dass der größte Teil der Waffen, die von den USA an Katar und Saudiarabien geliefert werden, in die Hände der Al Qaida und anderer Ultra-Islamisten gelangen. Das ist ja etwas ganz Neues. Die Jungs sind tüchtig – nach einem Jahr haben sie das entdeckt. Diese Waffen sollen eigentlich in die Hände der säkularen Opposition gelangen, die sich aber längst hinter Assad gestellt hat, weil sie die Gefahr einer fundamentalistischen Regierung à la Libyen erkannt hat. Zumal diese Fundamentalisten inzwischen gar kein Hehl mehr daraus machen, dass sie die Sharia einführen wollen. Es ist obendrein grotesk, dass die USA die Waffen für die 'Gemäßigten' an die radikalsten Ultra-Islamisten schickt. Außerdem haben die USA ständig behauptet, sie schicken keine Waffen sondern nur Kommunikations-Mittel an den Widerstand. Aber es ist halt schwer, bei all den Lügen zu wissen, was man gestern gesagt hat.
Nun ist Obama sehr beunruhigt, wie es in Syrien und im Nahen Osten weitergehen wird, und dass die außenpolitische Krise noch mehr so kurz vor den Wahlen verschärft wird. Vielleicht können ja die Europäer, die doch nun den Friedens-Nobelpreis erhalten haben, ihm bei seinen endlosen Friedensanstrengungen aus der Patsche helfen.

Inzwischen hat es sich sogar bei der Deutschen Welle herumgesprochen, dass die CIA in aller Stille die syrische Opposition von der Türkei aus unterstützen, was die US-Regierung auch immer noch leugnet. Erich Schmidt-Eenboom vom Forschungsinstitut für Friedensfoschung sagte zu Deutschen Welle: „Die CIA ist seit Monaten hauptsächlich in der Türkei aktiv. Sie ist, nachdem sie das Gaddafi-Regime in Libyen gestürzt hat, jetzt auch in Syrien an der Arbeit.“ Allerdings ist er überzeugt, dass der Westen nur die gemäßigten Kräfte in Syrien unterstütze.
David Pollock, Chef des Washingtoner Instituts für Nahostpolitik sagt, die CIA sei in der Türkei, um den Strom von Waffen zu kontrollieren und um dafür zu sorgen, dass sie nicht in die Hände religiöser Extremisten kämen. Offensichtlich haben die Al Qaida Leute die Experten der CIA ausgetrickst.

Interessant ist, dass nun sogar schon im Libanon Libanesen und Syrer gemeinsam für Bashar al-Assad demonstrieren. Zuerst waren sie vor der syrischen Botschaft und dann marschierten sie weiter zur russischen Botschaft und riefen: „Wir danken Russland!“ und „Libanon für immer mit Assads Syrien!“, während sie Parolen gegen Saudiarabien und Katar einflochten. Es wurden die Fahnen Syriens und der Hisbollah geschwenkt. Da sieht man, wie es den USA gelingt, sich überall Freunde zu schaffen.

Der englische Telegraph berichtete am 13. Oktober 2012, dass der neue Friedensgesandte der UNO Lakhdar Brahimi Pläne für eine 3000 Mann starke Friedenstruppe aus europäischen Truppen mache für den Fall eines Waffenstillstandes. Das hatte ich ja schon am 11. Oktober hier berichtet. Aber der Telegraph verschweigt, dass die UNO einen Vertrag mit dem CTSO (die anti-NATO Verteidigungsallianz, der Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirghisistan, Tadschikistan und Russland selbst angehören) geschlossen hat, die eine 50 000 Mann starke Friedensmacht bereit hält.
Laut Brahimi sollen der UN-'Friedensmacht' Unifil Irland, Deutschland, Frankreich, Spanien beitreten. Na ausgerechnet die NATO-Länder, die hinter den Kulissen kräftig die Eskalation der Aggression gegen Syrien vorangetrieben haben, um Assad zu stürzen.
Man kann nur hoffen, dass sich Russland und die CTSO nicht wieder vom Westen übers Ohr hauen lassen. Zumal Brahimi auch davon spricht, dass die 15 000 Unifil-Truppen, die an der libanesischen Grenze zu Israel stehen, auch eine wichtige Rolle in Friedens-Operationen haben könnten. Das wären dann insgesamt schon 18 000 Mann. Wäre diese 5. Kolonne erst einmal in Syrien, könnte sie durchaus verhindern, dass die CTSO-Truppe zum Einsatz käme. Aber inzwischen sollte die CTSO wohl gelernt haben.

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