einartysken

Sonntag, 4. November 2012

Die gekränkten Verlierer der syrischen Krise

Diesen Artikel musste ich einfach schnell übersetzen, weil der doch ein Ende der sogenannten Syrienkrise bedeutet. Nach fürchterlichen Verlusten, unglaublichen Zerstörungen zurück zum status quo ante. War was Doc? Der Zynismus all dieser Gangster, die das eingefädelt haben, ist nicht zu überbieten. Der einzige Trost ist - wenn denn jetzt alles nach Plan verläuft - dass die US-Weltpolizei nicht ihren Willen durchsetzen konnte.

Thierry Meyssan
2. November 2012

Beim jüngsten Gespräch am Runden Tisch in Ankara kündigte Admiral James Winnfeld, stellvertretender Vorsitzender des Generalstabs an, dass Washington seine Absichten mit Syrien enthüllen würde, sobald die Wahlen am 6. November vorüber wären. Er machte den türkischen Partnern eindeutig klar, dass mit Moskau bereits ein Friedensplan ausgehandelt worden sei, dass Bashar al-Assad an der Macht bliebe und dass der Sicherheitsrat nicht die Einrichtung von Pufferzonen erlauben würde. Hervé Ladsous, der UN-stellvertretende Generalsekretär für friedensichernde Operationen, erklärte seinerseits, dass er die mögliche Entsendung von Blauhelmen nach Syrien untersuche.

Alle regionalen Akteure bereiten sich auf den Waffenstillstand vor, der von einer UN-Friedensmacht kontrolliert werden wird, die hauptsächlich aus Truppen der Kollektiven Sicherheitsvertragsorganisation (Armenien, Belarus, Kasachsten, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan) zusammengesetzt sind. Diese Ereignisse bedeuten, dass die Vereinigten Staaten effektiv ein Prozess fortsetzen, der in Irak begonnen wurde – Rückzug aus der Region und Einverständnis, ihren Einfluss mit Russland zu teilen.

Gleichzeitig enthüllte die New York Times, dass direkte Verhandlungen zwischen Washington und Iran vorgesehen seien, auch wenn die USA ihre Angriffe auf das iranische Geldsystem fortführen. Es wird klar, dass 33 Jahren der Eindämmung Washington zur Erkenntnis gelangen lieẞen, dass Teheran eine Regionalmacht ist, auch wenn man seiner Wirtschaft weiterhin schadet.

Diese neue Situation geht auf Kosten Saudiarabiens, Frankreichs, Israels, Katars und der Türkei, die alle auf einen Regimewechsel in Damaskus gesetzt haben. Diese bunte Koalition ist jetzt in jene gespalten, die einen Trostpreis verlangen und jene, die versuchen, den eingeleiteten Prozess direkt zu sabotieren.

Ankara verändert bereits seinen Ton. Recep Tayyip Erdogan, der zu Anfang auf das Schlimmste vorbereitet war, sucht jetzt die Versöhnung mit Teheran und Moskau. Wenige Tage, nachdem er die Iraner beleidigte und in seinem Land russische Diplomaten schikanierte, ist er jetzt die Freundlichkeit in Person. Er nahm auf der Konferenz der Wirtschaftskooperation in Baku die Gelegenheit wahr, um Präsident Mahmoud Ahmedinejad anzusprechen. Er schlug einen komplexen Rahmen zur Diskussion der syrischen Krise vor, was es der Türkei und Saudiarabien erlauben würde, nicht auẞen vor zu bleiben. Um die Verlierer des Konfliktes nicht zu erniedrigen, deutete der iranische Präsident an, dass er solch einer Initiative gegenüber offen sei.

Was Katar angeht, sucht es bereits neue Horizonte für seinen Ehrgeiz. Emir Hamad unternahm eine Reise nach Gaza und stellte sich als selbsternannter Beschützer der Hamas dar. Er trat für den Sturz des Königs von Jordanien ein, die Umwandlung der Hashemiten-Monarchie in eine palästinensische Republik, um seine Protégés von der Moslembruderschaft an die Macht zu bringen.

Nur Israel und Frankreich stehen noch im Lager der Opposition. Das neue Schema würde eine Sicherheits-Garantie für den Staat Israel bieten, aber es würde auch seinen Sonderstatus auf der internationalen Bühne verändern und seine expansionistischen Träume beenden. Tel Aviv würde auf den Rang einer Zweitmacht verwiesen. Frankreich würde auch an Einfluss in der Region verlieren, vor allem im Libanon. Folglich haben die Geheimdienste beider Länder eine Operation ausgebrütet, um das US-Russland-Iran-Abkommen zu sprengen, die, selbst wenn sie scheitert, es ihnen erlauben würde, die Spuren ihrer Mitwirkung an der syrischen Krise zu verwischen.

Frankreich begann ein Gerücht zu verbreiten, dass Präsident Assad einen Plan der Hisbollah fördere, um fünf libanesische Führer zu ermorden: den Chef der Sicherheitskräfte, den obersten Chef im Innenministerium, den Groẞmufti, den Maroniten-Patriarchen und früheren Premier Fouad Siniora. Dann hat Paris Michel Samaha liquidiert, der Verbindungsmann zur syrischen Armee, der aber in Damaskus in Ungnade fiel und keinen Nutzen mehr brachte. Dieser junge und fähige Politiker fiel in die Falle, die, die General Wassam el-Hassan gestellt hatte, Chef der Freien Syrischen Armee und selbst Verbindungsmann zu den Salafisten. Dann beseitigte Paris General Wassam el-Hassan selbst, der nicht nur bei einem eventuellen Frieden mit Syrien nutzlos geworden war, sondern auch gefährlich war, da er zu viel wusste. Das französische Gerücht wurde Wirklichkeit: die Nummer eins auf der List ist tot und eine pro-syrische Figur wurde verhaftet, als sie sich darauf vorbereitete, den nächsten Mann auf der Liste anzugreifen.

Im Zentrum dieser Ränke steht General Puga. Der ehemalige Kommandant für Spezialoperationen und Direktor des französischen Militärgeheimdienstes war Chef des persönlichen Generastabs von Nicolas Sarkozy und wurde von Francois Hollande beibehalten. Als bedingungsloser Befürworter der jüdischen kolonialen Besatzung Palästinas [1] und mit engen Verbindungen zu amerikanischen Neokonservativen hat er die Kolonialpolitik Frankreichs in der Elfenbeinküste, Libyen und Syrien durchgeführt. Demokratische Institutionen umgehend beschloss er eigenhändig die Richtung der französischen Politik im Nahen Osten, obwohl er keine offizielle Ermächtigung dazu hatte.
Aus dem Französischen von Michèle Stoddard
[1] "Gaza: France oversees the extension of the Separation Wall,"Voltaire Network, 26 December 2009.

Quelle - källa - source

3 Kommentare:

  1. Schade um die viele Arbeit, ich hatte den Artikel vor 6 Tagen im Kommentar hier verlinkt:
    http://www.my-metropolis.eu/

    Die deutsch Übersetzung von Horst Frohlich aus der Quelle:
    New Orient News (Libanon)
    war beim Voltaire Netzwerk | Beirut (Libanon) am 28. Oktober 2012 zu lesen:
    http://www.voltairenet.org/article176397.html

    Und ja, wenn das keine Luftnummer ist dann tschüss Salafisten. Die von der CSTO entwaffnet werden.
    Die Meldung ist auch nicht neu.

    Denkbonus schrieb:
    Russland schickt Blauhelme:
    Veröffentlicht am Juni 6, 2012
    http://denkbonus.wordpress.com/2012/06/06/russland-schickt-blauhelme/

    Vermutlich stützte er sich auf einen Artikel der zuvor bei RiaNovosti zu lesen war.
    Erst muss man aber abwarten was in der Sanddose Doha am Donnerstag beschlossen wird.
    An dem Treffen in Doha unter der Schirmherrschaft der Arabischen Liga nehmen neben dem Syrischen Nationalrat (SNC), der bislang wichtigsten Formation gegen die Führung in der Hauptstadt Damaskus, etliche weitere Gruppen teil. Am Mittwoch wollen die 286 SNC-Mitglieder eine neue Führung bestimmen, am Donnerstag sollen Beratungen über die Bildung einer Exilregierung folgen.

    Hier möchte man gleich kommentieren, schreibt:
    http://apxwn.blogspot.de/2012/11/exilanten.html
    dass “Exilregierung” ein Begriff ist, der für eine echte, reale Regierung verwandt wird, welche aus von ihr nicht zu vertretenden Gründen dazu gezwungen war, den Regierungssitz ihres Landes und ihr Land zu verlassen. Wenn dagegen eine Mischpoke aus sinistren oder zumindest undurchsichtigen Typen unter komfortablen und klimatisch angenehmen Bedingungen und für das Geld anderer Länder irgendein Organ bildet, so muss dieses zweifellos irgendwie anders benannt werden als “Exilregierung”. Bestenfalls noch “Schattenkabinett”, auf jeden Fall aber ist diese konkrete “Regierung” von niemandem irgendwohin ins Exil gejagt worden.

    Einen guten Start in die Woche wünsche ich!

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  2. Ja, ich hörte es schon von Hensel, dass ich mir unnütze Mühe gemacht habe. Aber das kommt davon, wenn man unterwegs ist und nur sporadisch ins Internet schaut. Schaden ist ja nicht entstanden.

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  3. 07.11.2012 - Türkei bestätigt Stationierung von Patriot-Raketen an Grenze zu Syrien. USA plant auch mit Jordanien ein ähnliches Projekt, und wird für die Sicherheit der Flugverbotszone an der türkisch-syrischen und der jordanisch-syrischen Grenze Patriot-Raketen stationieren.
    http://german.irib.ir/nachrichten/politik/item/213028-t%C3%BCrkei-best%C3%A4tigt-stationierung-von-patriot-raketen-an-grenze-zu-syrien
    http://www.politaia.org/terror/turkei-bestatigt-stationierung-von-patriot-raketen-an-grenze-zu-syrien/

    03.11.2012 - US-Außenministerin Hillary Clinton kündigte am Mittwoch bei einer Rede in Zagreb an, dass die USA „können und werden nicht warten“, bis die UN eine politische Lösung für den Krieg in Syrien ausgehandelt haben. Es deutet stark darauf hin, dass die Obama-Regierung für die Zeit nach der Wahl am 6. November eine scharfe Eskalation der amerikanischen Intervention in Syrien vorbereitet. Eine Intervention wäre Teil einer größeren Kampagne zur Vorbereitung eines Krieges mit dem Iran, was sich zu einem regionalen und vielleicht weltweiten Krieg entwickeln könnte.
    http://german.irib.ir/nachrichten/politik/item/212826-washington-sucht-neue-syrische-marionetten-im-krieg-f%C3%BCr-den-regimewechsel

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