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Montag, 1. April 2013

ANDRE BILDER VON KAMBODSCHA


Über Kampuchea wurde  gelogen, was das Zeug hält. Und es geht immer noch munter weiter.  Selbst der notorische Spiegel musste wieder - zum wievielten Male - seinen Senf dazugeben , als das schwedische Buch von Peter Fröberg Idling über Kampuchea jetzt nach Jahren auch in Deutschland erschien, in dem Jan Myrdal "niedergesäbelt" wurde, wie man auf Schwedisch sagt. Es ist seither viel Zeit vergangen und die hunderttausendfachen Lügen sind tief in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen, und da kann man nochmal kräftig auftrumpfen, die Erde ordentlich feststampfen und den Sieg der Wahrheit ausrufen. 'Man' weiß Bescheid.
Und doch bleiben ein paar Fragen.

Warum wurde der Friedhof beim 'Genozid-Denkmal' geschlossen? Warum sucht man auf den 'Killing Fields' immer noch nach den 'Massengräbern' wie in Irak nach den 'Massenvernichtungswaffen' (Siehe Israel Shamir 'Pol Pot in neuem Licht')? Warum musste mein liebenswerter, pazifistischer Freund Malcolm Caldwell (wohlgemerkt kein Kommunist) in Pnom Penh von den Vietnamesen ermordert werden? Weil er wusste, dass die Medien lügen, und er es aber genau wissen wollte.  Warum überhaupt glaubt man immer noch den notorischen Kriegsverbrechern in Washington, CIA, Pentagon, die uns seit Jahrzehnten die Hucke voll gelogen haben?



JAN MYRDAL

22. März 2013



ANDERE BILDER VON KAMBODSCHA
Jan Myrdal
22. März 2013
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


Gestern Abend, am 21. März 2013, wurde der tote Ieng Sary vor einer großen Menge Trauernder in Malai, Banteay in der Provinz Meanchey im Nordwesten Kambodschas kremiert.





Darüber wurde viel vor allem in südostasiatischen Medien geschrieben. Aber in den schwedischen Medien habe ich nichts gesehen. Das ist nicht bemerkenswert, denn die gehorchen der offiziellen Politik und ein Bericht über Malai wäre für sie politisch nicht tragbar gewesen. Denn an der Zeremonie nahmen tausende Trauernde (laut Bangkok Post) teil, nicht nur Verwandte und Freunde, sonder auch politische Genossen und außerdem Mitarbeiter aus der Zeit des Demokratischen Kampuchea Pol Pots. Der Gouverneur von Pailin, Y Chhiengh, ein langjähriger Genosse aus der Armee der DK zündete den Scheiterhaufen an.

Ieng Vuth, Ieng Sarys Sohn, betet an des Vaters Sarg.

Natürlich kannte ich Ieng Sary, auch wenn Ieng Tririth, seine Frau, Gun Kessles und meine langjährige enge Freundin war. Politisch arbeitete ich in der Solidaritätsarbeit nach Vietnams Invasion jedoch mehr mit Khieu Samphan zusammen.

Über all dies wie über Kambodscha/Kampuchea habe ich eine ganze Menge in den vergangenen 37 Jahren veröffentlicht. Das ist im Netz, in Antiquariaten und in Restauflagen bei der JanMyrdalgesellschaft zugänglich.

Ieng Thirith, jetzt im Rollstuhl, bei der Kremierungs-Zeremonie ihres Mannes
Ieng Tririth hatte mir geschrieben, als ich ihr vorschlug, zum Prozess gegen sie und die anderen Genossen zu kommen. „Ein Freund in Not ist ein wahrer Freund.“, schrieb sie, meinte aber, dass ich nicht kommen sollte. Das würde nichts nutzen und es wäre gefährlich für mich.

Dass ich nicht mit dem übereinstimme, was im allgemeinen über Kambodscha und insbesondere über das Demokratische Kampuchea in den offiziellen Medien in den Staaten von unserem Typ gesagt und geschrieben wird, ist gut bekannt. Ich bin ja dort gewesen. Vor dem Demokratischen Kampuchea, während dem Demokratischen Kampuchea und danach in den Guerilla-Gebieten. Gewiss war das blutig und keine Einladung zum Tee.

Aber die bei uns gültige offizielle Wahrheit ist ebenso falsch wie andere offizielle Wahrheiten. Teils handeln sie von dem, was Khieu Samphan im Prozess als Ammenmärchen bezeichnete, also faktische Falschaussagen, teils um gesteuerte politische Scheinbilder. Man denke daran, dass das Demokratische Kampuchea alle die damaligen großen Propagandazentralen im Vatikan, Washington, Moskau und außerdem die der ehemaligen Kolonialmacht gegen sich hatte. Dazu kam, dass es starke Milleniums-Elemente in der Politik des Demokratischen Kampuchea gab – wie in anderen revolutionären Bewegungen seit Thomas Münzer, dem Taiping-Aufstand bis hin zur Mau Mau- Bewegung, was vor allem akademische 'Linke' in unseren Gesellschaften immer nur schwer begreifen konnten.

Aber auch darüber habe ich viel geschrieben. Hier will ich nur ein paar Bilder aus südostasiatischen Medien zeigen über die Zeremonie von Ieng Sarys Kremierung. Bilder, die etwa anderes zeigen als das, womit das Publikum hier gefüttert wird.



Quelle - källa - source

2 Kommentare:

  1. mit der tendenz dieses artikels kann ich leider nicht mit : hab einige der killig fields in der naehe von pnom pen gesehen und auch die folter zentren ....no, no...pol pot und co. das war eine irre kulturlose moerderbande. anders kann man es nicht nennen.

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  2. Es gibt keinerlei dokumentierte Beweise. Es gibt Behauptungen und zusammengeklaubte Schädel und Knochen, von denen die meisten von den kulturlosen und irrsinnigen US-Mörderbanden und ihren wahnsinnigen Bombardements stammen. Ich lese gerade nochmals die Reportagen von den vier Reportern (inklusive Jan Myrdal) und sehe mir eingehend die vielen Fotos an und kann beim besten Willen nichts von Terror und Furcht in den Gesichtern von den Alten (die ja angeblich alle ermordet wurden), den Kindern, Frauen und Männern sehen. Vor allem sieht man auf Großbaustellen und in Städten - wie alle auch übereinstimmend schreiben - nirgends Polizisten noch Militärs oder bewaffnete Aufseher. Und alle sind 2 Wochen herumgereist, wohin sie wollten und interviewten, wen sie wollten. Fast immer ad hoc.

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