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Montag, 22. April 2013

Wer ist Nicolás Maduro?



Patrik Paulov
Dienstag, der 9. April 2013

Nicolás Maduro wurde im Dezember vorigen Jahres weltweit bekannt. Es war, als Präsident Hugo Chávez erklärte, dass der Krebs wieder da sei und er nach Kuba zurückkehren müsse zur weiteren Behandlung.

Vor der Abreise gab es eine Zeremonie, bei der die Befugnisse und Pflichten des Präsidenten auf den Vizepräsidenten Nicolás Maduro übertragen wurden. Deutlicher als jemals zuvor sprach Chávez von der Möglichkeit, dass er seinen Posten nicht wieder antreten könnte.

Wenn ein solches Szenario eintreten wird, bitte ich euch von ganzem Herzen, Nicolás Maduro zum konstitutionellen Präsidenten der Republik zu wählen.“

Damit trat der 50-jährige Nicolás Maduro selbst im Westen ins Rampenlicht. Aber in Venezuela und Lateinamerika hat er seit vielen Jahren eine wichtige Rolle gespielt.

Nicolás Maduro, im November 1962 geboren, kommt aus einer politischen Familie. Sein Vater war einer der Gründer der sozialdemokratischen Acción Democrática, die eine wichtige Rolle beim Sturz der Jiménez-Diktatur 1958 spielte.

Als Kind begleitete er seine immer radikaler werdenden Eltern auf Demonstrationen und sonstigen Graswurzelarbeiten. In einem Portrait, das von der mexikanischen Tageszeitung La Jornada gezeichnet wurde, wird erzählt, dass Maduro in der vierten Klasse für 3 Tage vom Unterricht ausgeschlossen wurde, weil er seinen Lehrern zuwidergehandelt hatte und die kubanische Revolution verteidigt hatte.

In den höheren Klassen und später engagierte er sich in einer Reihe von politischen und sozialen Organisationen. Dies wird als seine Universität beschrieben.

Nicolás Maduro wurde in den 1980-er Jahren Mitglied im sozialistischen Bund, eine revolutionäre marxistische Organisation, die jetzt in der herrschenden Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) aufgegangen ist. Durch den Sozialistischen Bund erhielt er 1986 ein Stipendium, das ihm die Möglichkeit gab, ein Jahr in Kuba zu studieren.

Zum Unterschied zu anderen führenden Personen in der bolivarianischen Bewegung hat Maduro weder einen militärischen noch akademischen Hintergrund. Seine wichtigste Berufstätigkeit war stattdessen der Job als Buschauffeur in Caracas von 1991 – 1998.

In jener Zeit war er ein streitbarer Arbeiter, der das Vertrauen seiner Arbeitskameraden gewann. Er war einer der Gründer einer informellen Gewerkschaft für die Angestellten des Kollektivverkehrs. Es war zu jener Zeit verboten, sich zu organisieren. Später wurde Nicolás Madura einer der Führer der Bolivarianischen Arbeiterkräfte (FBT), die erste „Chavisten“-Gewerkschaftsorganisation.

Schon Anfang der 1990-er Jahre schloss sich Maduro als Buschauffeur der radikalen Bewegung an, an deren Spitze Hugo Chávez stand.

Nach dem Regierungswechsel 1999 hatte Maduro eine Reihe verschiedener Positionen inne. Er war einer der vom Volk gewählten Führer, die schon 1999 die neue demokratische Verfassung ausarbeiteten. Im Jahr darauf wurde er zum Abgeordneten für die Bewegung der Fünften Republik (MVR) gewählt, die Partei, die von Hugo Chávez gegründet wurde und die später auch in der PSUV aufging.

Ab 2006 war Maduro einer der wichtigsten Minister in der Regierung Chávez. Schließlich wurde er zum Außenminister ernannt. In dieser Position hat er sich darauf konzentriert, die Allianz mit den progressivsten Staten Lateinamerikas zu stärken, die sich in der Bolivarianischen Allianz für die Völker unseres Amerika (ALBA) vereinigten.

Er hat auch versucht, breitere Allianzen aufzubauen, um den Einfluss des US-Imperialismus zu verringern und die Möglichkeiten zu verbessern, eine unabhänigige Politik zu führen.

Die Kritik, die bürgerliche Kommentatoren und Medien in Venezuela und der Umwelt früher gegen Chávez richteten, trifft jetzt seinen Nachfolger. Die Hetze gegen Maduro wird weder geringer noch freundlicher werden.

Dass er in marxistischer Tradition geschult ist, in Kuba ausgebildet wurde und außerdem seine Basis in der Arbeiterklasse hat, weckt in der bürgerlichen Klasse große Irritation.

Das zeigt sich deutlich in einem aktuelllen Bericht von dem US-amerikanischen Analyse-Unternehmen Global Security:
Maduro ist kein 'Buschauffeur' – er ist ein in Kuba ausgebildeter radikaler Organisator.“

Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Danke für den Artikel; das was laut Autor Patrik Paulov in der bürgerlichen Klasse große Irritation weckt, ist ja geradezu Vertrauen erweckend betreffs Herrschaft des Volkes anstelle alles an die Elite aus Washington und London City zu verscherbeln! ;)

    [Man sehe sich die drei Teile "Der unbekannte Putin" an um zu verstehen, wie das bei den Vasallen so läuft, die dann gnädig an der Macht gehalten werden, wenn sie in vorauseilendem Gehorsam nichts falsch machen. ]

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