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Montag, 10. Juni 2013

MALI: Tausende Jugendliche und Frauen demonstrieren gegen die französische Intervention


Eigentlich wirklich nichts Neues. Das alte Lied von 'Spalten und Herrschen'. Und im französischen Parlament sind sich alle rührend einig - von rechts bis 'links'. Hier werden wenigstens die 'französichen Uran-Interessen' (kommen die Gallier vielleicht von dort?) gesprochen. Die vielen anderen Schätze an Metallen und vor allem Gold wird gar nicht erwähnt. Und ob die Leute Trinkwasser haben oder nicht, interessiert keinen Menschen. Natürlich ist die Ausbildung von Soldaten auch enorm wichtig, denn die müssen die 'französischen Interessen' verteidigen und das Volk unten halten. Während sich 100 NGO (!!!) gegenseitig auf die Füße trampeln. Mit wieviel Männlein und Weiblein die dort sind, wird auch nicht gesagt. Auch nicht, welchen Anteil an der Hilfe die wegfressen und saufen. Mal sehen, wie lange sich die Malier den Zirkus noch anschauen.


Abayomi Azikiwe
4. Juni 2013


Frankreich benutzt spalterische Taktiken, um die Kontrolle über den westafrikanischen Staat zu behalten.


Frankreich fährt fort mit seiner Besatzung Nord-Malis zum wachsenden Unmut der Jugend, die ein sit-in in Gao veranstaltet hat. Die jungen Leute, viele von ihnen Frauen, glauben, dass Paris versucht, seine Kontrolle über die Region zu behalten, indem es die Touaregs gegen andere Nationalitäten im Lande aufhetzt.

Am 30. Mai klagte die Jugend Frankreich an, die Touareg-Rebellen-Bewegung (MNLA) anderen Gruppen vorzuziehen, ohne breite Gespräche über Pläne für die Zukunft des Landes einzuleiten. Im Juli sollen allgemeine Wahlen stattfinden und im benachbarten Burkina Faso haben bereits Gespräche zwischen verschiedenen Parteien stattgefunden.
Die zivile Regierung von Präsident Amadou Toumani Touré wurde durch einen Militärcoup am 20. März 2012 gestürtzt durch den Hauptmann Amadou Sanogo, der an verschiedenen Militärakademien in den USA ausgebildet wurde.

Bei den Protesten in Gao hatten die Leute Schilder dabei, auf denen „Keine Wahlen ohne Vertrauen“ und „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, nicht bei den Tätern“ stand.

Große Aufmerksamkeit wurde der nördlichen Stadt Kidal gewidmet, wo Frankreich in Allianz mit der MLNA bei der Besetzung zu operieren scheint. Berichte deuten an, dass die malische Armee die Stadt nicht betreten durfte laut einem Abkommen zwischen Frankreich und der MNLA.

Ein jugendlicher Aktivist in Gao sagte zu 'Middle East online', dass „die Banderolen, die sich an Francois Hollande richteten, lauteten 'Du hast Mali von den Terroristen befreit, jetzt befreie Kidal, sonst wird sich Mali brutal von dir trennen“. (30. Mai)

Trotz der verbreiteten Auffassung, dass Frankreich eine positive Rolle spielte bei der Verjagung verschiedener islamistischer Organisationen aus den nördlichen Städten, ist die Kritik in den vergangenen Monaten an Paris gewachsen. Angriffe auf die französiche Ockupation hat es in der Presse gegeben und von verschiedenen malischen Politikern, die den Besatzern vorwerfen, daran zu arbeiten, ihre Präsenz im Lande zu festigen.

Gao war die erste Stadt, die von der französischen Armee im Januar angegriffen wurde. Folglich ist es von Bedeutung, dass die erste Demonstration dort stattfand. Einer der Organisatoren der Gao-Demonstration, Moussa Boureima Yoro, sagte, dass „wir Frankreich eine Warnung geben und sagen wollten, dass wir in Kidal nicht eine Situation zulassen, die wir nicht verstehen. Wir wollen, dass Frankreich uns sagt, was es vorhat – denn wir sind verwirrt, wenn es einerseits sagt, Kidal sei ein Teil von Mali und gleichzeitig handelt, als ob es nicht zu Mali gehöre.“ (AP vom 30. Mai)


Humanitäre Krise verschlimmert sich in Gao und anderen Orten


Seit dem Rebellenfeldzug der MNLA und anderen bewaffneten Gruppen in Nord-Mali sind hunderttausende Menschen geflohen und ins Exil gezwungen worden. Gao mit einer Bevölkerung von 70 000 ist auch stark betroffen worden.

Nach dem Coup hatte die 'Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika' (MUJWA) sowie Ansar Dine in mehreren nördlichen Städten die Macht ergriffen, was Frankreich als Vorwand für die Intervention nahm. Nichtsdestoweniger hat sich die soziale Situation der zivilen Bevölkerung mit der französischen Invasion verschlechtert.

Ein neuer UN-Report berichtet, dass es in Gao große Probleme gäbe – zum Beispiel nimmt der Zugang zu Trinkwasser dramatisch ab. Eine 'Inter-Agency Mission' unter Führung von Aurelien Agbemonci, UN-Koordinator des Malischen Humanitären Beistands, berichtete, dass es absolut nötig sei, die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten … die in den vergangenen Wochen um 60 % gesunken sei (Nachrichten-Dienst der UNO vom 28. Mai).

„Wasser ist das größte Problem: manche Viertel von Gao haben gar kein Wasser wegen kaputter Pumpen und fehlender Elektrizität“, sagte Jens Laerke von UN-Büro für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten (OCHA). „Außerhalb der Stadt ist die Situation noch schlimmer, weil die einzige Wasserquelle der Niger sei und da gibt es die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs.“ Außer Wasser ist auch Nahrung knapp. Die UNO sagt, dass nur ein Drittel der Bevölkerung mit Nahrung versorgt wird.

Gegenwärtig sind annähernd 100 humanitäre Organisationen in Mali tätig. Die UNO hält 410 Mill. $ für die humanitäre Hilfe für nötig, die aber nur zu 29 % gedeckt sind.

Die meisten Schulen in Gao, Timbuktu und Kidal sind immer noch nicht in Betrieb. Die Bedingungen außerhalb der Städt sind noch unsicher wegen mangelnder Sicherheit trotz der Anwesenheit von 4000 französischen Soldaten und tausenden Soldaten aus dem Tschad und anderen Ländern.

Bei diesen anhaltenden Problemen wird es sehr schwierig sein, glaubhafte Wahlen Ende Juli durchzuführen. UN-Berichten zufolge befinden sich gegenwärtig 174 000 Malier außerhalb in benachbarten Staaten.

Die UNO versucht sicherzustellen, dass die Flüchtlinge eine Gelegenheit bekommen, an den Wahlen teilzunehmen. „An den Details für den Wahlprozess außerhalb des Landes wird noch gearbeitet, aber die UNHCR ist bereit, es den Flüchtlingen zu erleichtern, ihr Recht zu wählen wahrzunehmen“, sagte der Sprecher Adrian Edwards von der UNHCR.

Der größte Teil der Flüchtlinge mit 74 000 Leuten befindet sich in Mauritanien, 50 000 in Burkina Faso und 50 000 aus Nord-Mali in Niger.


Frankreich verstärkt seine Stellung in Westafrika


Obwohl Frankreich  öffentlich seinen Rückzug seiner – wie es sagte – 2000 Soldaten für den Mai angekündigt hatte, soll die Besatzung sogar bis 2014 fortgesetzt werden. Das französische Verteidigungsministerium sagte, dass 1000 Mann nach 2013 im Lande bleiben werden, um die malische Armee zu trainieren in Zusammenarbeit mit der UN-Friedensstreitmacht von beinahe 13 000 Mann, die ab 1. Juli die Kontrolle im Lande übernehmen sollen.

Die französische Nationalversammlung und der Senat stimmten am 22. April für eine Verlängerung der Besatzung. Es gab keinerlei Opposition von irgendeiner Partei zu diesem Plan (Zentrum für Forschung zur Globalisierung vom 7. Mai).

Als Mitglieder der MUJWA und der 'Blutsverbündeten' einen gemeinsamen Angriff auf zwei Orte im benachbarten Niger gegen die Areva Uran-Bergwerke in französischem Besitz und die örtliche Armee am 23. Mai durchführten, übernahm Frankreich die Führung der sogenannten Konter-Aufstands-Operationen. Über zwei Dutzend Soldaten aus dem Niger wurden bei den Angriffen getötet, die laut Angaben der Regierung von Libyen ausgingen.

Seit den Angriffen auf die französischen Interessen in Niger hat Frankreich militärische Operationen im südlichen Libyen gefordert, um weitere Angriffe zu verhindern. Die USA haben auch mindestens 100 Mann ihrer Spezialeinheiten in den Uran-reichen Niger geschickt, wo sie eine Drohnenbasis errichten.

Trotz der Anwesenheit von französischen und US-Truppen in Niger gab es am 1. Juni einen Angriff auf ein Gefängnis in der Hauptstadt Niamey, bei dem zwei Wächter getötet und 10 Mann verwundet wurden. Berichten zufolge gehören Insassen des Gefängnisses zur Boko Haram Gruppe, die im nördlichen Nigeria operiert, und anderen als „Terroristen“ bezeichneten Gruppen aus Westafrika.


Abayomi Azikiwe, Herausgeber der Pan-African News Wire hat häufig Beträge in The 4th Media.


Quelle - källa - source

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