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Montag, 25. November 2013

Fukushima Update bei Global Research


Die wesentlichen Teile dieses Update standen bei mir zwar schon vor einem Jahr, aber es macht nichts, sie nochmals aufzulegen, zumal die wesentlichste Geschichte über den MOX-Brennstoff noch nicht einmal in interessierte Kreisen eingedrungen ist. Da meine Blog-Suchmaschine nicht mehr funktioniert, finde ich jedoch nicht meinen relevanten Artikel unter den zwei Dutzend, die ich mindestens schon über Fukushima geschrieben habe.
Die radioaktive Ozeanströmung, aber die gibt es natürlich auch in der Luft.
Einar Schlereth
25. November 2013


Der Journalist Yoichi Shimatsu fragt, wieso TEPCO die Entfernung der ausgebrannten Brennstäbe jetzt riskiert, wo die Gefahr einer unkontrollierten globalen atomaren Strahlung droht.

Die Dringlichkeit im Vergleich zu Reaktoren, wo eine Kernschmelze eingetreten ist, ergibt sich aus folgenden Faktoren, wie er schreibt:

  • über 400 Tonnen atomaren Materials in dem Pool können sich selbst entzünden
  • der von Feuer beschädigte Tank hat sich stark geneigt und droht eher früher als später zu stürzen
  • der Einsturz des Gebäudes könnte eine Kettenreaktio und Explosion hervorrufen
  • die folgende radioaktive Wolke könnte einen großen Teil der Welt verseuchen.


Das Katastropphenpotential in der Einheit 4 ist wahrscheinlich höher als vermutet wegen des Vorhandenseins neuer Brennstäbe, die von der Aufrüstung des Reaktors 4 just während des Tsunamis am 11. März 2011 stattfand. Was da genau passiert ist, wird bis heute von allen Seiten unter Verschluss gehalten.

Die Operation beginnt

Eine schwierige Prozedur erfordert, dass ein Stahlzylinder, eine Art Fass, in eine Ecke des Pools niedergelassen werden muss, um dann mit dem Kran 300 kg schwere Brennstab-Gruppen eine nach der anderen hineinzuhieven, von denen 22 hineingehen, und dann das Fass in einen Kühlbehälter abzusenken, der neben der Einheit 4 gebaut wurde, bevor sie danach ein Lagergebäude platziert werden. Die 1533 Bündel herauszuholen ist eine schwierige, gefahrvolle Arbeit. Wenn ein Bündel zerbricht und auf die übrigen Brennstäbe fällt, kann eine unkontrollierte atomare Reaktion ausgelöst werden. Außerdem haben viele der Brennstäbe durch die zwei Feuer ihre Schutzhülle verloren.

Da der Pool ebenfalls schief steht, könnte sein Absturz ebenfalls eine atomare Reaktion bewirken. Eine Kaskade von Neutronen könnte die nahegelegenen Pools von Einheit 1 bis 6 emtzünden, von denen jeder 6735 Brennstabbündel enthällt.

Pool 4 enthält geschätzte 400 Tonnen Uranium und Plutoniumoxid, verglichen mit nur 6.2 Kilo Plutonium im Fat Man, der 1945 Nagasaki platt machte.

In der Einheit 1 liegen angeblich mehr als 1700 Tonnen atomaren Materials. „Meinen Nachforschungen zufolge gibt es nicht dokumentierte und illegale große Lagerstätten im Fukushima-Komplex von unbekannter Größe“, schreibt Yoichi. Im Vergleich enthielten die Reaktoren in Tschernobyl 180 Tonnen, wovon nicht alle geschmolzen sind.

Trotz der drohenden Gefahren ist bisher kein Evakuierungs-Plan für Fukushima und Umgebung für den Notfall erstellt worden. Stattdessen gibt es starke Bestrebungen, drakonisch Strafen für Whistleblowers einzuführen, um die Enthüllung von Daten und Zeugenaussagen zu verhindern.

Das Geheimnis um den MOX-Superbrennstoff

Nebenbei wurde von der Zeitung Mainichi Shimbun erwähnt, dass es im Reaktor 4 Pool frische Brennstab-Bündel gibt. Und TEPCO berichtete über das erste Bündel, das in das Fass gehoben wurde, als „nicht-verstrahlte Brennstäbe“. Wieso wurde nicht abgebrannte Brennstäbe in einem Pool für abgebrannte Stäbe gelagert? Welche Gefahr stellen sie dar?

Gegen das offizielle Schweigen und die Fehlinformationen haben ein paar Whistlerblowers und ein ehemaliger Arbeiter bei General Electric enthüllt, dass ein Team von Hitachi und General Electric im Reaktor 4 arbeitete zur Zeit des Erdbebens. Das Team führte die Installation eines neuen hitzebeständigen Metallschilds zu Ende, der den Reaktor an der Innenseite umgab.

Diese ausländische Team musste dann das Gelände am 12.3. 2012 verlassen wegen der Gefahr einer rapiden Kernschmelze. Zu dem Team gehörte auch ein israelisches atomares Sicherheitsteam von der Magna BSP, das in Dimona (dem israelische atomaren Zentrum) stationiert ist.

Im April 2012 gab es eine weitere Enthüllung von einem Fukushima-Arbeiter, der von einer zerbrochenen Stahlhülle hinter dem Pool in Einheit 4 berichtete, die aber nur 15 Monate in Gebrauch gewesen war.

Es handelte sich offenbar um eine Aufrüstung, ähnlich der von Reaktor 3 im Jahr 2010 für MOX Brennstoff, ein Oxid- Gemisch von Uran und Plutonium. Die nicht-verstrahlten Brennstäbe im Pool von Einheit 4 sind wahrscheinlich ein neuer Typ von MOX-Brennstoff, der hoch angereichertes Plutonium enthält. Wenn der Rahmen bricht und ein Feuer im Pool entsteht, dann würde das Plutonium eine ungeheure Neutronen-Explosion verursachen, die möglicherweise selbst entfernte AKWs wie etwa Fukushima 2 in 10 km Entfernung entzünden könnte.

Das Szenario einer Kettenreaktion entlang der Pazifik-Küste ist es wohl, was den damaligen japanischen Präsidenten Naoto Kan veranlasste, eine Massenevakuierung von 50 Mill. Bewohnern (ein Drittel der japanischen Bevölkerung) zu erwägen. Eine Aufgabe, die bei einer gleichzeitigen Katastrophe so gut wie unmöglich wäre.

Die Entfernung der Brennstäbe aus Einheit 4 soll Ende 2014 abgeschlossen sein. Diese Schätzung ist optimistisch, da nicht mit Behinderungen gerechnet wird wie die Splitter von überhitzten Brennstäben bei den zwei Bränden am 13. und 15. März 2011.

Im Artikel von Global Research werden noch eine Reihe von Szenarien durchgespielt, die notwendigerweise spekulativ sind, da durch die Konspiration von TEPCO, General Electric und Regierung kein umfassendes und exaktes Bild vorliegt, das alle Tatsachen und Ereignisse aufzeigt. Die ganze Wahrheit wird wahrscheinlich nie ans Licht kommen, weder wenn die Operation glückt und erst recht nicht, wenn sie misslingt und die Katastrophe eintritt.

Yoichi Shimatsu ist ehemaliger Herausgeber der Japan Times Weekly in Tokyo. Er führt unabhängige Radioaktivitäts-Messungen durch und verteilt Kräuter-Therapien an die Bewohner auf seinen bisher 10 Reisen in die 20 km entfernte Fukushima-Sperrzone.


Hier gibt es noch eine umfangreiche Zusammenstellung wichtiger Artikel.

Benutzte Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. http://educate-yourself.org/lte/yoichishimatsuaaronswartz17jan13.shtml

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