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Samstag, 1. Februar 2014

Amazonas Völker in Peru in Lebensgefahr

Es ist ungeheuerlich, wie wieder und wieder und überall versucht wird mit einer Gier ohnegleichen, die einheimische Bevölkerung zu vertreiben, zu killen mit Krankheiten oder Patronen, um noch mehr Profite zusammenzuraffen. Jeder anständige Mensch würde sich in Grund und Boden schämen, aber die hier, die brüsten sich noch, wie sie wiedermal diese "Affen" und  "Steinzeitkannibalen"  über's Ohr gehauen haben. Und Gesetze? Da kriegen sie einen Lachanfall. Doch nicht für uns, die sind für andere da.


David Hill
24. Januar 2013


Pluspetrol gibt zu, dass es eine Bedrohung für die indigenen Stämme „in freiwilliger Isolation“ durch „anfänglichen Kontakt“ mit ihren Arbeitern gäbe, fährt aber mit der Gas-Exploration und Bauarbeiten im Amazonas fort.

Die erschreckenden Eingeständnisse Pluspetrols stehen in dem Papier zur „Feststellung von Umweltauswirkungen (EIA)“, das der Regierung von Peru gerade zur Absegnung vorliegt.
Beinahe drei Viertel des Gebiets der Konzession 88 liegen innerhalb des „Kugapakori-Nahua-Nanti Territorialen Reservats“, das 1990 geschaffen wurde, um die indigenen Gemeinschaften zu schützen.

Arbeiter werden ermuntert, Kontakte aufzunehmen

Das Unternehmen plant sogar, den Arbeitern zu sagen, mit den sehr anfälligen indigenen Völkern Kontakt aufzunehmen, was das Risiko der Krankheitsübertragung stark erhöht.

Laut dem, was sich „Anthropologischer Berührungsplan“ nennt, sollen die Arbeiter lächeln und freundliche Gesten machen, wenn ein Kontakt hergestellt ist, und Gespräche beginnen, sollen Gegenstände anbieten und gastfreundlich sein und Fotos machen – solange sie keinen Blitz verwenden.

Pluspetrols EIA – geschrieben von dem Unternehmen zusammen mit dem Beraterbüro 'Environmental Resources Management (ERM) -erwägt die Auswirkungen ihrer Pläne, das Camisea Gas-Projekt in der Cusco-Region von Peru, bereits das größte Energie-Entwicklungs-Projekt, auszuweiten.

Fehlen von Immuntoleranz

Im Absatz 4 von EIA steht: „Indigene Völker in der Isolation sind durch anfängliche Kontakte sehr anfällig für Krankheiten von außen wegen ihrer mangelnden Immuntoleranz. Epidemische Ansteckungen und exogene Viruskrankheiten, wie akute Diarrhöe oder akute Atemweginfektionen können [mit Berufung auf einen peruanischen Anthropologen] 'lange Krankheits-Perioden, viele Tote und im besten Fall lange Prozesse der Erholung' verursachen.“

Dennoch erklärt EIA wiederholt, dass die geplante Expansion in indigenen Gebieten stattfinden soll. In Kapitel 6  heißt es – kürzlich für öffentlichen Einblick von der Webseite des Energieministeriums von Peru entfernt worden – dass „bei den 2D und 3D seismischen Tests, Bohrungen und Pipelinelegen die Arbeiter auf die indigenen Völker treffen könnten“.


Es wird Kontakt auch als eine „wahrscheinliche Dringlichkeit“ beschrieben, was „die Möglichkeit eines Angriffs“ aufwirft. Das könnte die Instruktionen für die Gasarbeiter in dem „Anthropologischen Berührungsplan“ erklären, freundliche Beziehungen mit den Völkern herzustellen, denen sie begegnen könnten – egal wie tödlich solche Kontakte sich erweisen würden, wenn Krankheiten übertragen werden. 30 – 50 % der indigenen Bevölkerungen sind schon durch Krankheiten ausgelöscht worden.

Plusperols EIA bestätigt auch, dass zwei indigene Völker in der Region Camisea bereits mehr als dezimiert worden seien durch die Erstkontakte – „etwa  40 % der Nahua“ und „zwischen 30 – 50 %“ der Nanti starben an eingeführten Krankheiten.

Und es werden viele andere ernste Möglichkeiten aufgelistet,von denen die Bewohner der Reservate durch die Expansion betroffen werden oder könnten. Dazu gehört, dass sie von wichtigen Nahrungsquellen abgeschnitten werden und gezwungen würden, längere Zeit als gewöhnlich auf das Jagen zu verwenden, und weniger zu essen zu haben. An einem Punkt erklärt EIA:

„Durch die Möglichkeit direkter Kontakte mit den isolierten Bevölkerungen im Kugapakori-Nahua-Nanti Reservat ist es schwierig, den Umfang der Auswirkungen zu begreifen, die das Projekt auf sie haben kann.

Bei der Einschätzung der Auswirkungen [des Projektes] ist anzunehmen, dass jede Aktivität, die anders als in ihrem täglichen Leben ist, Furcht, Sorge und Änderungen in der Weise, wie sie die Welt sehen und begreifen, hervorrufen wird.“

Obwohl es nicht überraschend ist, das Pluspetrol eingesteht, dass die indigenen Völker extrem anfällig sind, ist die Tatsache, dass man zugibt, dass Kontakt „wahrscheinlich“ ist und dasZusammenwirken mit ihnen ermutigt wird, bemerkenswert.

In jüngsten Jahren haben Gesellschaften, die andernorts in Peru tätig sind, wo es indigene Völker gibt, dazu tendiert, verschiedene Strategien anzuwenden – wie zum Beispiel zu behaupten, dass es die Völker gar nicht gibt.

Warten auf die Billigung der Regierung

Pluspetrols EIA erwartet gegenwärtig das Einverständnis des stellvertretenden Ministers für interkulturelle Fragen (VMI), der dem Kulturministerium (MINCU) untersteht – der unter starken gesetzlichen und politischen Druck geraten ist, die Expansion voranzutreiben.

Ein sehr kritischer Report vom VMI im vergangenen Juli erklärte, dass die Expansion die Nahua „vernichten“ und die Kirineri und Nanti „auslöschen“ könnte; er wurde vor der Öffentlichkeit entfernt und später aufgehoben.

Widerstand gegen die Öl-Multis
MINCU heuerte, nachdem wichtige Leute gekündigt hatten, ein „Spezialteam“ von außerhalb des Ministeriums an, um einen anderen Bericht zu schreiben, der weit weniger kritisch ist. Er wurde im vergangenen November veröffentlicht.

VMIs Juli Report ist besonders kritisch gegenüber Pluspetrols '"nthropogischem Berührungsplan“ gewesen und notierte 20 Punkte, die von dem Unternehmen brücksichtigt werden sollten.

Er erklärte auch, dass Pluspetrol die Ziele eines solchen Plans missverstanden hatte, und dass die gegenwärtige Version die Empfehlungen von Perus Gesundheitsministeriu, die Gesundheit der Indigenen zu erhalten, ignoriert wurden.

Im Gegensatz dazu steht im November-Report der VMI nur eine kurze Erwähung des ACP,  die forderte, das Unternehmen solle erklären, wie es umgesetzt würde, wenn „einige Bewohner des Reservats auftauchten“ bei den Installationen.

Verletzung des peruanischen Gesetzes

Die peruanische NGO 'Rechte, Umwelt und natürliche Ressourcen' (DAR), die in diesen Fragen Kampagnen durchführt, ist besonders besorgt über die potentiellen Auswirkungen der geplanten Expansion auf die Gesundheit der Indigenen.

DAR behauptet, dass die VMI veraltete Informaitonen bei ihrer Einschätzung von Pluspetrols EIA verwendet habe, und dass die Regierung das peruanische Gesetz verletze, indem es versage, einen Plan zu entwickeln, der das Reservat schütze, und Leute  einzustellen, die das durchsetzen können.

In der Presseerklärung der DAR vom 15. Januar heißt es:
„Das Gesundheitsministerium ist dabei, eine neue Analyse über die Gesundheitssituation im Kugapakori-Nahua-Nanti Reservat zu vollenden. Dieser Report muss abgewartet werden, damit seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen in Betracht gezogen werden können als Teil der Einschätzung der EIA in Hinsicht darauf, dass die größte Auswirkung des Projektes die Gesundheit der Indigenen betreffen wird.“

DAR hat zusammen mit Perus 'Nationalem Koordinator für Menschenrechte' und mit den indigenen Organisationen AIDESEP und FENAMED auf die Gefahren der Camisea Expansion bei einem Hearing über die Indigenen hingewiesen, dass vor der 'Inter-amerikanischen Kommission für Menschenrechte' in Washington im vergangenen November stattfand.

Pluspetrols Konzession 88 nimmt fast ein Viertel des Reservats ein und fast die gesamte Expansion – 18 Brunnen an sechs verschiedenen Orten, 2D und 3D seismische Test und der Bau einer 10.5 km Pipeline würde sich im Reservat abspielen.

Gefährliche politische Widersprüche

Rebecca Spooner von der Londoner 'Survival International' (Internationales Überleben) sagt, dass die Position der Regierung „gefährlich widersprüchlich“ sei, einerseits ein Reservat zu schaffen und andererseits hunderten Gas-Arbeitern mit schweren Maschinen Zugang zu verschaffen, die Explosionen durchführen.
Pluspetrol und der Staat haben die großen Gefahren zugegeben, die ihre Arbeit für das Leben der Indios darstelle, aber sie machen trotzdem weier, blind bei der Förderung von nicht erneuerbarer Energie, die dem Volk, die auf dem Boden leben, keinerlei Vorteil bringt.“

Thomas Moore, ein amerikanischer Anthropologe, Mitglied der NGO 'Centro Eori' in Perus Region Madre de Dios, der mit seit 40 Jahren mit indigenen Völkern im Amazonas Gebiet von Peru arbeitet, sagt:

"Die gegenwärtige Regierung wird nichts tun, um die indigenen Völker zu schützen, wo Öl- und Gasentwicklung möglich ist. Der nächste Schritt nach der Expansion in dieses Reservat wird sein, Explorationen im Manu National Park, der an das Reservat grenzt, durchzuführen, wo ebenfalls Indigene leben.“

Auslegungsfragen

Gefragt über die Möglichkeit von „hoher Sterblichkeit“, von der in Pluspetrols EIA die Rede ist, und wie die Camisea Expansion gerechtfertigt werden kann, hat die stellvertretende Ministerin  Perus für interkulturelle Fragen Patricia Balbuena Palacios geschwiegen und stattdessen in einem E-mail geschrieben:

„Das Zitat in der EIA muss korrekt und rigoros sein wie bei einem Forschungsbericht, da es ein Zitat aus einem anderen Text ist.“

Pluspetrol ist zwar auf der Parzelle 88 aktiv, aber leitet auch ein Konsortium von Unternehmen, zu denen Hunt Oil, Repsol und SK Corporation gehören. Weder Pluspetrol noch die ERM konnten für einen Kommentar erreicht werden .

Quelle - källa - source

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