Einar Schlereth
10. September 2014
Du meine Güte, es hat sich schon wieder so viel angesammelt, dass ich mal wieder einiges vom Tisch fegen muss. Aber als erstes eine kleine, schöne Nachricht: die russische Moskau-Lady ist aus Moskau wohlbehalten zurück. Sie hat mir heute so viele schöne Sachen von dort erzählt, dass ich ihr das Versprechen abgenommen habe, etwas davon auf ihrem Blog zu erzählen, da ich weiß, dass es viele Menschen interessiert. Und jetzt nehme ich einfach was kommt. Wird abwechslungsreich.
I. Neun Gründe, warum die Schotten am 18. September für ein unabhängiges Schottland stimmen sollten
Ein Artikel von dem guten Dr. Gideon Polya. Die Engländer tanzen schon im Viereck. Ich liste nur die 9 Punkte auf, deren spannende Erläuterung ihr euch im Detail im Originaltext ansehen könnt:
1. Ein unabhängiges Schottland würde Atomwaffen verbannen und damit kein Atom-Ziel mehr sein.
2. Ein entmilitarisiertes unabhängiges Schottland würde Ressourcen freimachen, um die Armut zuhause und im Ausland zu reduzieren.
3. Schottland beabsichtigt, 100% erneuerbare Energie bis 2020 (durch Wind, Gezeiten- und Wellenkraft) einzuführen, wodurch es ein großes Beispiel für Handeln gegen Klimawechsel wäre.
4. Ein unabhäniges Schottland würde sich vom britischen Staatsterrorismus, vom US- Staatsterrorismus, dem US-Alliierten Staatsterrorismus und dem britischen Imperialismus abkoppeln.
5. Ein unabhängiges Schottland mit einer pro-Friedens-, pro-Gesundheits und pro-Gleichheits Tagesordnung könnte 11000 vermeidbare Tote in Schottland jährlich bewerkstelligen.
6. Ein unabhängiges Schottland könnte die Souveränität, soziale Gleichheit und echte Demokratie durch Steuern für die Reichen herstellen.
7. Ein unabhängiges Schottland würde zurückweisen: "nicht"-Ratschläge von Serien-Invasoren, Serien-Kriegsverbrechern und genozidalen Massenmördern wie Barack Obama und Tony Blair.
8. Ein unabhängiges Schottland würde nach einem Jahrtausend der Hegemonie, Ausbeutung, ethnischen Säuberung und Lügen des englischen Establishments ein vernünftiges und gesundes nationales Leben wiederaufnehmen.
9. Ein pro-Friedens-, pro-Gleichheits-, entmilitarisiertes unabhängiges Schottland würde ein Beispiel für alle Länder und Völker in der Welt abgeben.
Quelle - källa - source
II. Was ist neu in Damascus?
Ein Artikel von Jean Aziz berichtet über einige einschneidende Änderungen in dem neuen Kabinett von dem mit großer Mehrheit wiedergewählten Präsidenten Bashar al-Assad. Wie ihr wisst, ist er ja ein Diktator, der sein Volk grausam unterdrückt. Das berichten jedenfalls unsere Medien, weshalb sie die demokratischen Wahlen und die große Beliebtheit Assads halt einfach unterschlagen. Aber die Realität sieht jedoch immer anders aus.
Assad hat vor allem starke Veränderungen in Ministerien für Wirtschaft und Soziale Dienstleistung vorgenommen und strenge Maßnahmen gegen die Korruption nicht nur versprochen, sondern auch bereits durchgeführt, wobei ein paar große Hechte ins Netz gegangen sind. In der Wirtschaft hat er selbstkritisch eine Wendung weg von der liberalen Wirtschaftspolitik vollzogen, die von ihm selbst vor 4 Jahren eingeführt wurde und für den Ausbruch der friedlichen Proteste verantwortlich war - im Teil zumindest - die dann von Terroristen in einen blutigen Krieg verwandelt wurden.
Quelle - källa - source
III. Das Kastensystem in Indien - Indiens verborgene Apartheid
Indiens Kastensystem gehört wirklich zu einem der abscheulichsen und gemeinsten Unterdrückungs-Systemen auf der Welt. Dies ist ein längerer Essay, dessen Link ich nicht auflege, weil der Text auf schwedisch ist, was wohl den meisten nicht sehr dienlich wäre. Aber ich gebe allen jenen unter euch, die sich für die Thematik interessieren, die Quellen, die durch die Bank auf Englisch sind. Zusätzlich würde ich euch allen gerne den Roman von Arundhati Roy 'Der Gott der kleinen Dinge' empfehlen, den viele der Frauen unter euch sicherlich schon kennen, das aber für jedermann ein MUSS ist, der die Mechanismen des Kastensystems verstehen möchte.
Ambedkar, B. R., Writing and Speeches, Vol. 1, Annihilation of Caste, Government of Maharashtra 1989 (1979);
Ambedkar, B. R., Writing and Speeches, Vol. 7, The Untouchables – Who were they and why they became untouchables, Government of Maharashtra 1990;
Chakravarti, Uma, Conceptualizing Brahmanical Patriarchy in Early India: Gender, caste, Class and State, 1993; in Manoranjan Mohanty, ed. Class, Caste, Gender, Sage Publication, Delhi 2004;
The Constitution of India, 26th January 1950, as amended up to and including the Constitution Amendments Act 1992; Constitutions of the countries of the world, ed. A:P: Blaustein, G.H.Flang; Ocean Publications Inc., New York, September 1994;
Shakuntala Devi; Caste System in India, Pointer Publ., Jaipur (1999)
Dumont, Louis, Homo Hierarchicus, The Caste System and its Implications, Chicago and London, The University of Chicago Press, 1980 (1966);
Hardtmann, Eva-Maria, Our Fury is Burning, Local Practice and Global Connections in the Dalit Movement, Stockholm 2003; 2009;
Irudayam, Aloysius s.j., Jayshree P. Mangubhai, Joeö G. Lee Dalit Women Speak Out – violence against Dalit women in India, National Campaign on Dalit Human Rights, New Delhi, 2006;
Jaffrelot, Christophe, India’s Silent Revolution; the Rise of the Low Castes in North Indian Politics, Hurst and Company, London, 2003;
Omvedt, Gail, The UN, Racism and Caste, The Hindu, 9&10 April, 2001 (Caste, Race and Discrimination, ed. Thorat S. K. and Umakant, Rawat Publications, Delhi 2004);
-------------- Dalits and the Democratic Revolution, Delhi 2003;
-------------- Ambedkar – Towards an Enlightened India, Penguin Books India, 2004;
-------------- Ambedkar and After: The Dalit Movement in India; G. Shah, ed. Dalit Identity and Politics, Sage Publ., New Delhi, 2001;
-------------- The Anti-caste Movement and the Discourse of Power; N. G. Jayal, ed. Democracy in India, Oxford University Press, New Delhi, 2001;
Shah, Ghanshyam, Dalit Identity and Politics, Sage Publ., New Delhi, 2001;
Romila Thapar, Early India; From the origins to ad 1300; Penguin Books; New Delhi 2002;
-------------------The Aryan Question Revisited; Lecture delivered on 11th October 1999 at the Academic Staff College, Jawaharlal Nehru University.
Thorat, Sukhadeo and Eva-Maria Hardtmann, Religious Duties of Economic Ostracism: The Difficulties of Implementing Indian Law, Delhi 2002;
Thorat, Sukhadeo, Oppression and Denial; Dalit Discrimination in the 1990s, Economic and Political Weekly, No. 6, February 2002;
-------------------- Hindu Social Order and Human Rights of Dalits, (undated but no later than 1999);
--------------------- Caste, Economic Exclusion and Poverty – Dalit Depravation in India, New delhi 2002;
Zelliot, Eleanor, From Untouchable to Dalit, Essays on the Ambedkar Movement, Ajay Kumar Jain for Manohar Publishers & Distributors, Delhi, 2001 (1992);
IV. Russland konzentriert sich auf die Eliminierung der terroristischen Bedrohung im Nahen Osten
Dr. Vitaly Naumkin schreibt in diesem Artikel:
Mit der ukrainischen Krise und der starken Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in den vergangenen Monaten ist auch der Nahe Osten wieder zu einer Priorität der russischen Außenpolitik geworden. Durch die ersten Anzeichen einer Beruhigung in der Ukraine wächst auch die Zuversicht Moskaus, die Sanktionen des Westens in eine nützliche heimisch Mobilisierung von Ressourcen verwandeln zu können.
Doch die Bedenken über den Nahen Osten wachsen. Das betrifft Russlands Beziehungen zur arabischen Welt und mit nicht-arabischen Ländern wie der Türkei und Iran. Sehr bedeutend war das Treffen der Arabischen Liga am 7. September, auf dem die Bildung einer Koalition arabischer Regime beschlossen wurde, um gemeinsam der Gefahr fundamentalistischer Kräfte zu begegnen. Im Kreml ist man gespannt, wie eine solche Koalition aussehen wird. Ob sie sich auch nicht-arabischen Ländern öffnen wird. Ob diese Kräfte nicht nur gegen die ISIS im Irak, sondern auch z. B. in Libyen, Somalia oder Jemen eingesetzt werden könnten. Vor allem aber will man die Beziehungen zu dem Iran verstärken.
Quelle - källa - source
V. Russische Marine errichtet Stützpunkt nahe Alaska
Ein Artikel auf deutsch. Er beginnt mit der unheilschwangeren Meldung, dass die russische Kriegsmarine näher an die USA heranrückt. Und dass die Amerikaner die Aktion als Provokation werten könnten. Soso. Und wo ist bitte dieser Stützpunkt? Auf der Insel Wrangel hisste das Kriegsschiff 'Marschall Gelowani" die Flagge der Flotte und der Marinsprecher Roman Martow sagte: "Damit ist auf der Arktis-Insel der erste Stützpunkt der Pazifikflotte Russlands gegründet." Und wenn ihr die Karte mal zur Hand nehmt, werdet ihr vergeblich in der Nähe der USA suchen, sondern ihr müsst euch ca. 500 km von der US-Küste entfernen. Aber wenn die Amerikaner 500 m vor der russischen Haustür ihre Basen und Truppen aufstellen, dann dürfen die Russen das nicht als Provokation verstehen!
Quelle - källa - source
Nun ist es wieder 23 Uhr geworden und mehr schaffe ich heute nicht mehr. Ein guten Abend!
Schottland: alles richtig, was geschrieben wurde. Das bedingt aber auch gerade für diese Bürger eine ungeheure Anstrengung. Viele Schotten fühlen sich Clans und deren Chefs zugehörig. Und diese sind wieder oftmals durch Kreuz- und Querheirat mit dem zionistischen Adel aus England verschwippt und verschwägert. D.h. sie müssten eventuell gegen die Interessen ihres Clan-Chefs stimmen.
AntwortenLöschenOb sie das Rückgrat haben, ist fraglich. Wenn ja, könnte Schottland eine glänzende Zukunft bevorstehen. Besser als vielen anderen Ländern in Westeuropa.
Ich wünsche den Schotten alles Gute auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit, auch wenn nicht unbedingt klar ist, dass sie es mit dieser Abstimmung schaffen!
AntwortenLöschenIch hoffe, dass die Schotten ein Signal setzen, was für die Selbstbestimmung der Völker spricht. Denn dieses scheint ja auch immer nur dann gültig zu sein, wenn es bestimmten Kreisen genehm ist.
AntwortenLöschenWenn man sich anschaut, wie die Londoner Zentralregierung gerade trommelt und - Vorsicht Aluhut. - die Bekanntgabe der 2. Schwangerschaft von Herzogin Kate so gewaltig platziert erscheint, riecht man den Angstschweiß davor, dass die Schotten mehrheitlich mit YES stimmen könnten.