einartysken

Montag, 22. Dezember 2014

RÜCKSCHAU AUF DIE 51. WOCHE

Liebe Leser/innen,
nun bin ich wieder voll im Einsatz, nachdem in der vergangenen Woche ein Freund aus Deutschland mit seinem Tonstudio angereist kam und wir 12 meiner Sendungen im NDR und Radio Bremen digitalisierten. Wenn sie fertig bearbeitet sind, dann lege ich sie auf meinen Youtube-Channel. 1 1/2 Tage brauchte ich jetzt, um mein Mailbox zu leeren, wobei mein Desktop wieder voll wurde. Daher gibt es jetzt eine Rückschau auf die 51. Woche. Vorab möchte ich all den treuen Lesern und auch zufälligen Gästen geruhsame Feiertage und ein
Gutes Neues Jahr 
wünschen.
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Ein paar gute NACHRICHTEN zuerst. Die US-Ölgiganten Chevron und Shell haben sich aus ihren so viel versprechenden großen Gas-Deals mit der Ukraine sang- und klanglos zurückgezogen. Shell Oil hatte im Osten gebohrt - dazu wurden erst einmal alle Bewohner verjagt oder erschossen, die sich gegen das Fracking wehrten - und Chevron hatte im Westen gebohrt und hat den 10 Mrd. $ Deal ohne jeden Kommentar aufgegeben. Als wahre Ursache wird angegeben, dass man sich bei den Gewinnen sehr  verrechnet habe. An den Geschäften war der ukrainische Gasspekulant und Multi-Mrd-Verbrecher Ihor Kolomoysky, Joe Bidens Sohn und Kerrys Freund Devon Archer beteiligt.
Zweitens habe Putin, unbestätigten Meldungen zufolge, abgewartet, bis die Aktien westlicher Energiganten, die zusammen mit Gazprom Öldeals gemacht und nun durch die Sanktionen blockiert wurden, im Keller waren, um sie auf einen Schlag zurückzukaufen, wobei er einen Schnitt von 20 Mrd. $ gemacht habe.

Und drittens war Putin ja in Indien, was bei uns wirklich nicht an die große Glocke gehängt wurde, wo er erneut große langfristige Energiedeals abgeschlossen hat. Mitglieder von seiner Delegation waren Sergej Aksionow, Führer der Krimrepublik und Igor Setjin, Vize-Premierminister und Chef von Rosneft. Beide Personen stehen auf der US-Liste mit Leuten, die Reiseverbot haben. Die USA protestierten, was aber auf taube Ohren stieß. Als Obama Indien im Januar besuchte, machte der neue Premier Modi ihm klar, dass er nur Hindi sprechen werde. Da hätte ich gerne das Gesicht Obamas gesehen. 
Außerdem ist der Rubel um 15% wieder angestiegen und auch der Ölpreis ist etwas mehr als einen Dollar auf 63 $ gestiegen. Und Putins Einladung an die Oligarchen, ihr Geld wieder nach Russland zu bringen, zeigt erste Erfolge. Der reichste von allen ist mit seinen 17 Mrd $ zurückgekehrt.
Da hat der 'böse' Putin insgesamt gesehen einen schönen Schnitt gemacht. Es ist einfach schön zuzuschauen, wie sich der Westen pausenlos in den eigenen Fuß schießt.
Im übrigen ist  in Russland im allgemeinen, aber auch in Tschetschenien besonders der Terrorismus dramatisch gesunken. Ach und hier kommt noch etwas Schönes: Putin zeigt sich erstaunt über den gewachsenen Handelsumsatz mit den USA. Ach ja?
Das pfeifen doch die Spatzen schon von den Dächern, dass die USA den Reibach machen und ihre 'Freunde und Alliierten' die Kosten tragen.

Doch die EU mit der Merkelthatcher voran marschieren unbekümmert auf dem ihnen vorgeschriebenen Weg weiter voran. Noch mehr Sanktionen wurden in Brüssel beschlossen, obwohl Italien und Frankreich, selbst Steinmeier und der Deutsche Industrie und Handelsverband entschieden dagegen waren. Sie mussten mit ihrem Beschluss schnell machen und durch die Hintertür verschwinden, denn vor dem Eingang warteten ein paar tausend wütende Bauern mit Traktoren und Mistgabeln.

Der nächste Punkt ist China. Da gibt es auf der Revue de Presse Internationale du 20 Décembre 2014 einen schönen Bericht über die Erfolge des chinesischen Ministerpräsidenten Xi Jinping bei der Bekämpfung der Korruption. Er hatte klar und deutlich versprochen, sowohl 'die Tiger als auch die Mücken' zu fangen. 3200 sehr große und kleine dieser korrupten Verbrecher hat man bereits erwischt. Die hatten zum Teil eine interessante Variante entwickelt: sie schickten Familie, Onkel, Tanten ins Ausland, die dort Konten anlegten, auf die der zurückgebliebene Teil dann die Gelder schaufelte. Diese Leute hat man vor die Alternative gestellt, entweder ihre Familienmitglieder zurückzuholen oder degradiert und sanktioniert zu werden.  Da könnten sich die Europäer doch mal ein Beispiel nehmen. Aber nein, hier beredet man die Korruption nur mit Handauflegen und so.

Eine Nachricht, die hier wohl auch nicht groß beachtet und nicht geschätzt wurde, ist, dass China jetzt bei den Patentanmeldungen führend in der Welt ist. Der General- Direktor der WIPO (World Intellectual Property Organization) Francis Garry sagte: "Strategisch macht das Land eine Reise von 'Made in China' zu 'Created in China'." So schade, dass man nicht mehr sagen kann, dass die Chinesen (früher die Japsen) alles klauen.

Außenpolitisch hat die EU ausnahmsweise und anscheinend durch das Engagement der italienischen außenpolitischen EU-Vertreterin Federica Mogherini eine wichtige diplomatische Frage in Bezug auf Syrien vorangetrieben. Mit Hilfe Russlands und der UNO sollen Vertreter Syriens, des Iran, der Türkei, des Libanon und der Hisbollah an einen Tisch gebracht werden. Nach einem Treffen mit dem türkischenAußenminister Mevlut Cavusoglu am 17. Dezember in Teheran sagte Ministerpräsident Rouhani, dass "Iran, Türkei, Syrien und Irak vier wichtige Staaten in der Region seien" und dass "Teheran und Ankara gemeinsame Ansichten in Bezug auf die Kampagne gegen den Terrorismus und die territoriale Integrität der Nachbarn haben." Möglicherweise ist dies ein Nebenprodukt von den jüngsten Gesprächen Putins in Ankara.

Zum Abschluss noch etwas zu einem weiteren ungeheuren Verbrechen seitens des religiösen Fanatismus und Extremismus - das Massaker der Taliban an 132 Kindern und 16 Lehrern in Peshawar (im Norden Pakistans). Doch in diesem Artikel heißt es, dass "das Peshawar Masaker zu einem Wendepunkt gegen die Kräfte des religiösen Extremismus, des Terrors und der anglo-zionistischen Kriegsmaschine geworden ist ... Die gläubigen Menschen müssen einen gemeinsamen Kampf führen, um den Kern ihres Glauben neu zu definieren und zurückzugewinnen, der auf den Werten der Liebe, des Mitgefühls und einer fürsorglichen und einfühlsamen Gesellschaft basiert."
Es hat nach diesem Massaker einen regelrechten Aufruhr der Menschen gegen die Taliban und andere religiöse Extremisten gegeben. In allen großen Städten fanden Massenveranstaltungen statt, auch in Indien wurden viel Solidaritätsveranstaltungen durchgeführt, und Menschenmassen belagerten die berüchtigte Moschee Lal Masjid in Islamabad, wo sich der fanatische Imam Abdul Aziz weigerte, das Massaker klar zu verurteilen. Die Menge verlangte von der Polizei, ihn zu verhaften und ihm den Prozess zu machen.

Es hat sich ein Konsens zwischen dem politischen und militärischen Establishment gebildet, dass man die Geschichte von "guten und bösen Terroristen" beenden müsse. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass es eine tiefe Beziehung zwischen den Kräften des Imperialismus, Zionismus und religiösem Extremismus und Fanatismus gibt. Und man hat sich solidarisiert mit säkularen Kräften wie den Männern UND FRAUEN, die ihre kurdische Stadt Kobane gegen die ISIS verteidigten und für Bashar al-Assad, der eindeutig ein säkularer Führer ist, der von allen Sektionen der syrischen Gesellschaft akzeptiert wird. Der Autor Feroze Mithiborwala sieht hier einen neuen Geist des Widerstandes im Entstehen, der über Pakistan hinaus von Bedeutung werden könnte

2 Kommentare:

  1. Dass in einem Selbstversorgerland mit Energie bis zum Abwinken wie Russland eine Rubelabwertung nur nutzt um die einheimische Industrie / Realwirtschaft zu stärken undnutzlose ausländische Exporte zu minimieren, ist VWL für Hauptschüler. Das würde auch für die usa GELTEN: Aber die netten DWN oder der Schülerzeitungsschreiber Jens Berger von den systemgläubigen Nachdenkseiten sind ratlos und täuschen als Dumpfbacken weiterhin Kernkompetenz vor. Die verdrängen, dass obwohl die Ölpreise fielen, der Dollar
    stieg, der saudische Riad, aber glleichzeitig Aktien westlicher Ölfirmen kaum litten oder sogar ebenfalls stiegen. Also widersprüchlich bis zum geht nicht mehr. Wer hält den Dollar, die westlichen Ölaktien die saudische Währung KÜNSTLICH hoch ? Wer schmeißt Rubel zu Schleuderpreisen auf den Markt ? Evgeni Fedorov hat im November gesagt, dass dieser Blödsinn nur ca. 6 Monate vom Westen (ja auch die Saudis) durchzuhalten wäre.

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  2. So viel Intelligenz, humane Einsicht und haarscharfe Cleverness an derart vielen Fronten und in so vielen Hirnen - da muss eine geistige Invasion der Engel stattgefunden haben! Danke für diesen Bericht, danke und nochmals danke! Es ist das erste Mal nach vielen Monaten dass ich endlich einmal wieder LACHEN konnte.

    Nun noch einen kleinen Tanz um den Küchentisch und dann zurück zum Ernst des Lebens an den Schreibtisch...
    Ich wünsche Dir, lieber Einar, und allen regelmässig hier Mitlesenden entspannte Weihnachtstage sowie Kraft und Esprit für das kommende Jahr!

    nemi,

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