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Donnerstag, 15. Oktober 2015

'Kapitalismus ist der Krebs der Mutter Erde': Der Gipfel der Völker der Welt stellt 12 Forderungen auf


Da wir gerade beim 'Landraub' waren, fahren wir auf der Schiene noch ein bisschen weiter. Hier ein kurzer Bericht zum 'Gipfel der Völker der Welt', der von den  Mainstreammedien ignoriert oder lächerlich gemacht wird.

Gipfel der Völker der Welt in Tiquipaya/Bolivien

Deirdre Fulton
13. Oktober 2015
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Da sie den Kapitalismus als eine „Bedrohung des Lebens“ ansehen, haben sich etwa 7000 Umweltschützer, Bauern und indigene Aktivisten aus 40 Ländern in der bolivianischen Stadt Tiquipaya an diesem Wochenende zur Konferenz der Völker der Welt über den Klimawechsel versammelt, um die Forderungen der sozialen Bewegungen und Entwicklungs-Länder vor den bevorstehenden Klima-Gesprächen der UNO zu formulieren.

„Kapitalismus ist der Krebs der Mutter Erde“, sagte der bolivianische Präsident Evo Morales zu der Menge, was auch auf der drei-Tage-Konferenz der Vereinten Nationen von Generalsekretär Ban ki-Moon und anderen lateinamerikansichen Frührern gehört wurde.

Der Gipfel der Völker, der am Montag nachmittag endete, entwarf eine 12-Punkte-Erklärung (auf Spanisch), die auf der COP21, den Klima-Verhandlungen vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris vorgelegt werden sollen, bei denen 200 Länder versuchen werden, ein Abkommen zu zementieren, um die globale Erwärmung zu senken. Die Tagesordnung der COP21 ist kritisiert worden, weil sie die Rolle des Kapitalismus beim Klimawandel und die starke Beteiligung der Multis bei den Gesprächen umging.

Laut einer Übersetzung fordert die 'Erklärung von Tiquipaya unter anderem:
* Die Schaffung eines internationalen Tribunals mit „bindender legaler Befugnis, um Staaten, die Umwelt verschmutzen und Klimawandel durch Handlungen oder Versäumnis verursachen, daran zu hindern, sie anzuklagen und zu bestrafen“
* Kompensation von reichen Ländern an Entwicklungs-Länder „für soziale, ökologische und Klima-Schulden, die im Laufe der Zeit angefallen sind“
* Eine massive Ablehnung des globalen kapitalistischen und kolonialistischen Systems.

„Wir fordern, dass das Pariser Abkommen die strukturellen Ursachen des Kapitalismus angeht,“ heißt es in der Erklärung. „Es darf kein Abkommen sein, dass das kapitalistische Modell stärkt durch mehr Markt-Mechanismen, durch die Ermutigung des privaten Sektors und Stärkung des Patriarchats und des neo- Kolonialismus.“

Im vorhinein des Bolivien-Gipfels hatte die Webseite der Konferenz der Völker der Welt weiter ausgeführt:
Die Welt wird gebeutelt von einer vielfältigen globalen Krise, die sich äußert in einer Klima, Finanz, Nahrungs, Energie, institutionellen, kulturellen, ethischen und geistigen Krise. Dies sind die Manifestationen eines hemmungslosen Konsums und eines Gesellschaftsmodells, wo der Mensch behauptet, der Mutter Erde überlegen zu sein. Es ist ein System, das charakterisiert wird von der Beherrschung der Ökonomie durch gigantische transnationale Unternehmen, deren Ziele die Akkumulation der Macht und des Reichtums sind und für die Marktwerte wichtiger sind als das Leben der Menschen und der Mutter Erde.

Obwohl die Errichtung eines unabhängigen Klima-Tribunals als zentrales Ziel des Gipfels hervortrat, bemerkte Reuters am Montag, dass diese Idee „eine Totgeburt ist für beinahe jedes andere Land, das zu den Pariser Gesprächen kommt.“

Selbst die Europäische Union, die erst kürzlich im Dezember für einen starken, gesetzlich bindenden Deal eintrat, „spricht immer mehr von einem 'Zusicherungs- und Überarbeitung'-System,“ schrieb Reuters, „bei dem national Verpflichtungen alle fünf Jahre an Hand des Ziels, Welt-Emissionen bis 2050 zu halbieren, überprüft werden.“

Was Bolivien angeht, berichtet teleSUR: „Die südamerikanische Nation hat es auf sich genommen, für Probleme des Klimawandels einzutreten im Namen der Entwicklungs-Länder,“ und der Umweltaktivist Moira Zuaco sagte, dass „70 % des bolivianischen Volkes sagen, dass Entwicklung weniger wichtig ist als Mutter Erde und wir hören auf sie.“

Quelle - källa - source


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