Ein Interview aus Neues Deutschland, das ich dankend übernehme. Ich kann mich dunkel an die Story erinnern, aber nun erfahren wir aus seinem Mund, was sich wirklich zugetragen hat. Welch ein Skandal! Einen Mann zu verurteilen, der die Welt gerettet hat, der außerdem zur Tatzeit in einem anderen Land lebte und nach dessen Gesetzen kein Verbrechen begangen hatte. Aber was kann man von des westdeutschen Gangstern erwarten, die sich das 'Bruderland' buchstäblich einverleibten und alles, was ihnen nicht passte, liqidierten! |
26.09.2015 Er war Anfang der 1990er Jahre der meistgesuchte Mann; der damalige Bundesanwalt sprach von der ›größten Suchaktion der Dienste in der Nachkriegszeit‹. Rainer Rupp, der unter dem Decknamen ›Topas‹ hochbrisante Informationen aus dem Hauptquartier der NATO in Brüssel an die HVA, die ›Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit, der Auslandsnachrichtendienst der DDR, lieferte, wurde 1993 verhaftet und vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu 12 Jahren Haft verurteilt; er kam im Jahr 2000 frei. Mit dem Superspion, heute einer der Redaktoren der jungen Welt, der am 22. September 70 Jahre alt wurde, sprach Karlen Vesper. Herr Rupp, drohte 1983 wirklich ein Dritter Weltkrieg? Und waren es tatsächlich Sie, der ihn verhinderte? Das habe ich nie gesagt, und werde das auch nie behaupten. So vermessen bin ich nicht. Ich kann dazu nur andere zitieren. Milton Bearden, ehemaliger Chef der CIA-Abteilung für die Sowjetunion und Osteuropa, ist davon überzeugt und äußerte dies auch öffentlich, so auf der Internationalen Spionagekonferenz am 7. Mai 2004 in Berlin. Auch Benjamin Fisher, langjähriger Mitarbeiter und Chefhistoriker des CIA, ist dieser Ansicht. Ebenso würdigte Vojtech Mastny, Professor für Strategie an der Kriegsakademie der US-Marine, in seiner Schrift »Did East German Spies Prevent a Nuclear War?« meine Rolle in der Krise 1983. Ähnliches kann man in Publikationen des »Parallel History Project on Cooperative Security« nachlesen, einem in Zürich ansässigen internationalen Forschungsprogramm zu Sicherheitsfragen, nicht nur während des Kalten Krieges. Und auch Wladimir Krjutschkow, der KGB-Chef in jener kritischen Zeit, hat 2005 in einem Interview mit einem deutschen Fernsehsender speziell meinen Beitrag herausgestellt, daß der Konflikt 1983 nicht eskalierte und explodierte. Last but not least bejahte eine preisgekrönte deutsche Fernseh-Dokumentation die Frage des Sprechers aus dem Off: »Hat Rainer Rupp womöglich den Dritten Weltkrieg verhindert?« Wie kam es dazu, daß im November 1983 die Welt, wie bei der Kuba-Krise 1962, wieder am Rand eines Nuklearkriegs stand? Und was konkret war Ihr Beitrag, ihn zu verhindern? |
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Nachträglichen Glückwunsch an R. Rupp. Ich wünsche ihm noch viele Jahre Gesundheit.
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