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Montag, 6. Juni 2016

Muhammad Ali: anti-Kriegs- und Bürgerrechts-Aktivist


Ich kannte einige seiner anti-Kriegs-Aussagen und seine Verweigerung des Kriegsdienstes, was ihn mir sympathisch machte. Und er ist der einzige Boxer und Sportler überhaupt, von dem ich ein paar Kämpfe gesehen habe. Den Umfang seines Aktivismus hat man ja verschwiegen. Bei uns wurde zwar seine Meisterschaft anerkannt, ansonsten betrachtete man ihn eher als Spinner, was weniger über ihn als die Urheber aussagt.


Muhammad Ali: anti-Kriegs- und Bürgerrechts-Aktivist


Stephen Lendman
4. Juni 2016


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Am Freitag, den 3. Juni, starb der große Boxer Muhammad Ali im Alter von 74 Jahren nach einem langen Kampf gegen die Parkinson'sche Krankheit.

Im Lauf der Zeit erodierten seine motorischen Fähigkeiten und die Fähigkeit, zusammenhängend zu sprechen. Seine Frau Lonnie sagte, dass obwohl seine Sprache beeinträchtigt war, „er zu den Menschen mit den Augen sprach … mit seinem Herzen und sie verbanden sich mit ihm.“

Geboren als Cassius Marcellus Clay Jr. Schloss er sich 1964 der Nation des Islam an und legte seinen „Sklavennamen“, wie er es nannte, ab und ersetzte ihn mit Muhammad Ali. 1975 konvertierte er zum Sunni-Islam, nachdem der Führer der Nation of Islam Elijah Muhammad starb.

Er verweigerte den Kriegsdienst während des Vietnam Krieges, nannte sich öffentlich einen Verweigerer aus Gewissensgründen und sagte die berühmten Worte „Ich habe keinen Streit mit dem Viet Cong. Niemals hat ein Viet Cong mich Nigger genannt.“

Nach seiner Musterung in Houston am 28. April 1967 weigerte er sich dreimal vorzutreten, nachdem er aufgerufen worden war.
Nach der Warnung, dass er ein Verbrechen begänge, rührte er sich nicht. Er wurde verhaftet. Der New Yorker Sportverband entzog ihm seine Boxer-Lizenz und seinen Weltmeisterschaftstitel im Schwergewicht.

Andere US-Boxer-Verbände folgten. Ali konnte drei Jahre nirgends boxen. Am 20. Juni 1967 wurde er von einem Gericht schuldig gesprochen. Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil.
Bis zum Ergebnis des Obersten Gerichtshof blieb Ali frei. Am 28. Juni 11971 stimmte das Oberste Gericht einstimmig zu seinen Gunsten zur Zeit des landesweiten anti-Kriegs-Aktivismus – nicht auf Basis seiner Aussagen, weil das Appellationsgericht keinen Grund für die Verweigerung seines Rechts auf Verweigerung des Kriegsdienstes angab.

Seine Verurteilung wurde aufgehoben. Er inspirierte Martin Luther King, öffentlich gegen den Krieg aufzutreten, der die berühmten Worte sagte „Amerika ist der größte Verüber von Gewalt in der Welt – meine eigene Regierung. Ich kann nicht mehr schweigen.“

Alis anti-Kriegs-Aktivismus „raubte ihm seine besten Jahre, seine wichtigsten Jahre“, erklärte sein Trainer Angelo Dundee.

Vielleicht sind seine berühmtesten Sprüche: „Ich bin der Größte“ und „schweben wie ein Schmetterling, stechen wie eine Biene“.

Weniger bekannt ist, dass er sagte: „Ich weiß, dass ich es machen musste, weil andere schwarze Menschen da draußen in der Hölle lebten; aber so lange sie nicht frei sind, bin ich auch nicht frei.“

Boxen ist ein gewalttätiger Sport, aber Ali unterstützte den Frieden und die Gewaltlosigkeit, war gegen den Militarismu und widersetzte sich rassischer Diskriminierung und Ungerechtigkeit.

Sein Star Status verschaffte seinen Kommentaren Nachdruck. Er haßte die Art, wie Washington die Steuern für Kriege benutzte und sagte einmal:
„Ich kaufe eine Menge Patronen, mindestens drei Jetbomber im Jahr und bezahle den Lohn von 50000 Soldaten mit dem Geld, das sie mir nach meinen Kämpfen abnehmen. Boxen ist nicht wie das Kriegen mit MGs, Bazookas, Handgranaten, Bombern. Mein Wunsch ist es zu boxen und einen ehrlichen Kampf zu gewinnen. Aber im Krieg ist die Absicht zu töten, töten, töten und immer mehr unschuldige Menschen zu töten.“

Alit benutzte seinen Ruhm, außerhalb des Ringes für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Seine Meinung sagte er öffentlich ohne Furcht. Der berühmteste Boxkämpfer der Welt wurde zum anti-Kriegs, Bürgerrechts- und Verfechter der Gewaltlosigkeit.

Eine persönliche Anmerkung: Anfang de 1070-er Jahre, als Ali noch aktiv im Ring war, begegnete ich ihm in der Lobby meines Bürogebäudes. Er war in Begleitung von ein paar anderen Leuten. Im Rückblick wünschte ich, dass ich ihm freundschaftlich die Hand gedrückt hätte.

Und hier lege ich noch ein kleines Video, wie Ali einem Rassisten mit aller Deutlichkeit seine Meinung sagt:

Quelle - källa - source

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