Russische Post
Stefan Lindgren
26. September 2016
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
Kennzeichen der Krise
Russlands Premierminister Dmitri
Medwedew hat in einem Artikel in der „Voprosy ekonomiki“ die zehn
Kennzeichen der gegenwärtigen Krise in Russland analysiert:
1. Russland ökonomische Probleme sind ein Teil der globalen Krise, die seit 2008 stattfindet und die zu wachsender Instabilität auf dem Weltmarkt führte. Es hat sich ein globaler Finanzmarkt gebildet, der im Stande ist, enorme Geldsummen fast augenblicklich zu überführen. Politische Erwägungen spielen eine immer größere Rolle in der ökonomischen Politik, zuweilen in dem Maße, dass sie die Konkurrenz auf dem Markt ersetzen.
1. Russland ökonomische Probleme sind ein Teil der globalen Krise, die seit 2008 stattfindet und die zu wachsender Instabilität auf dem Weltmarkt führte. Es hat sich ein globaler Finanzmarkt gebildet, der im Stande ist, enorme Geldsummen fast augenblicklich zu überführen. Politische Erwägungen spielen eine immer größere Rolle in der ökonomischen Politik, zuweilen in dem Maße, dass sie die Konkurrenz auf dem Markt ersetzen.
Zu diesem Foto schrieb Stefan: Diesen Mann muss man im Auge behalten - Wjatscheslaw Wolodin (52), neuer Sprecher der Duma. Russlands neuer Präsident? |
2. Die russische Ökonomie wird nicht
in erster Linie vom Ölpreis und den westlichen Sanktionen
beeinflusst, sondern durch Strukturprobleme. Im Jahr 2015 ist der
Ölpreis um die Hälfte gefallen im Laufe von 6 Monaten, was
beispiellos ist in der modernen ökonomischen Geschichte. Aber
gleichwohl sind der wichtigste Faktor die strukturellen Probleme in
der russischen Ökonomie. Das Wachstum fing an zu sinken bereits vor
dem Fall des Ölpreises.
3. Russland ist eine Marktwirtchaft
geblieben trotz äußerer Bedrohung. Ende 2014 sagte man eine
Katastrophe für Russland voraus. Das hätte geschehen können, wenn
die russische Regierung beschlossen hätte, den Wechselkurs
festzulegen, die Ausgaben zu erhöhen und die Preise einzufrieren.
Stattdessen zogen die Behörden es vor, nicht einzugreifen, sondern
sich darauf zu beschränken, die Stöße zu dämpfen. Das Resultat
wurde besser als die meisten Prognosen.
4. Die Abhängigkeit vom Öl wird geringer. Öl und Gas spielen eine immer kleinere Rolle in der Ökonomie. Die übrigen Sektoren stehen für 60% des nationalen Einkommens. Die Inflation sinkt stetig und wird nicht 6 % übersteigen in diesem Jahr.
5. Das Bankensystem ist stabil gewesen, trotz der Krise. Die russische Zentralbank hat 48 Banken in den ersten sechs Monaten von 2016 geschlossen und 2015 sogar 93. Diese Maßnahmen haben keinen Ansturm auf Banken verursacht. 2015 nahmen die Bankeinlagen von Privatpersonen um 25% zu und bei Unternehmenskonten mit 20%.
6. Die Kapitalflucht aus Russland ist gesunken. Im Jahr 2015 fiel die Kapitalflucht von 153 Mrd. Dollar auf 58 Mrd. Dollar. In den ersten sechs Monaten von 2016 belief sie sich auf 10.5 Mrd. Dollar, verglichen mit 51.5 Mrd. in derselben Periode von 2015. Russlands gesame Auslandsschuld ist von dem Maximum Mitte 2014 mit 733 Mrd. Dollar auf 516 Mrd. Dollar Mitte 2016 gesunken.
7. Es gibt Anzeichen für ein industrielles Wachstum. Die Abwertung des Rubels hat ein industrielles Wachstum verursacht. 2015 wuchs die Lebensmittelindustrie mit 2%, die Chemie-Produktion mit 6.3% und die petrochemische Produktion um 0.3%. Die Produktion von Arzneimitteln stieg um 26%. Die Landwirtschaft zeigt einen stetigen Zuwachs – 2015 mit 3% und in den ersten 7 Monaten 2016 um 3.2%.
8. Unternhmen und Privatpersonen kaufen mehr russische Waren. Durch die Bildung von joint ventures (Unternehmen im gemeinsamen Besitz) konnte der Importanteil neu registrierter Autos um 22.5 % gesenkt werden. Der Trend ist derselbe in einer Reihe anderer Betriebe, wenn auch nicht so stark.
9. Die Unternehmen haben besser abgeschnitten als der Haushalt. Disponible Einkommen und Reallöhne sind gesunken. Gleichzeitig haben russische Unternehmen über 21 Mrd. Rubel (ca. 1300 Mrd. Kronen) auf ihren Konten.
10. Die Regierung hofft auf einen Aufschwung bei den Investitionen. Damit ein Wachstum geschehen kann, ist eine bedeutende Zunahme von Investitionen erforderlich, von gegenwärtigen 20% auf 22-24% des BNP.
4. Die Abhängigkeit vom Öl wird geringer. Öl und Gas spielen eine immer kleinere Rolle in der Ökonomie. Die übrigen Sektoren stehen für 60% des nationalen Einkommens. Die Inflation sinkt stetig und wird nicht 6 % übersteigen in diesem Jahr.
5. Das Bankensystem ist stabil gewesen, trotz der Krise. Die russische Zentralbank hat 48 Banken in den ersten sechs Monaten von 2016 geschlossen und 2015 sogar 93. Diese Maßnahmen haben keinen Ansturm auf Banken verursacht. 2015 nahmen die Bankeinlagen von Privatpersonen um 25% zu und bei Unternehmenskonten mit 20%.
6. Die Kapitalflucht aus Russland ist gesunken. Im Jahr 2015 fiel die Kapitalflucht von 153 Mrd. Dollar auf 58 Mrd. Dollar. In den ersten sechs Monaten von 2016 belief sie sich auf 10.5 Mrd. Dollar, verglichen mit 51.5 Mrd. in derselben Periode von 2015. Russlands gesame Auslandsschuld ist von dem Maximum Mitte 2014 mit 733 Mrd. Dollar auf 516 Mrd. Dollar Mitte 2016 gesunken.
7. Es gibt Anzeichen für ein industrielles Wachstum. Die Abwertung des Rubels hat ein industrielles Wachstum verursacht. 2015 wuchs die Lebensmittelindustrie mit 2%, die Chemie-Produktion mit 6.3% und die petrochemische Produktion um 0.3%. Die Produktion von Arzneimitteln stieg um 26%. Die Landwirtschaft zeigt einen stetigen Zuwachs – 2015 mit 3% und in den ersten 7 Monaten 2016 um 3.2%.
8. Unternhmen und Privatpersonen kaufen mehr russische Waren. Durch die Bildung von joint ventures (Unternehmen im gemeinsamen Besitz) konnte der Importanteil neu registrierter Autos um 22.5 % gesenkt werden. Der Trend ist derselbe in einer Reihe anderer Betriebe, wenn auch nicht so stark.
9. Die Unternehmen haben besser abgeschnitten als der Haushalt. Disponible Einkommen und Reallöhne sind gesunken. Gleichzeitig haben russische Unternehmen über 21 Mrd. Rubel (ca. 1300 Mrd. Kronen) auf ihren Konten.
10. Die Regierung hofft auf einen Aufschwung bei den Investitionen. Damit ein Wachstum geschehen kann, ist eine bedeutende Zunahme von Investitionen erforderlich, von gegenwärtigen 20% auf 22-24% des BNP.
rbth.ru 23/9,
vopreco.ru/rus/redaction.files/10-16.pdf
Arbeitslosigkeit ist immer noch niedrig.
Die Arbeitslosigkeit in Russland ist immer noch stabil und ist nicht über eine Million hinausgegangen, erklärte Vize-Premierministerin Olga Goldets.
Sie sagte auch, dass alle freien Arbeitsplätze, die auf Rabota.ru notiert sind normale Löhne angeben und den Arbeitsvorschriften entsprechen.
Laut dem Statistischen Dienst Rostat sank die Arbeitslosigkeit im August mit 0.1 % verglichen mit dem vorigen Monaten mit 5.2%.
Russlands ökonomisch aktive Bevölkerung wird auf 77.5 Millionen Menschen oder 53% der Bevölkerung des Landes geschätzt.
Die Arbeitslosigkeit in Russland ist immer noch stabil und ist nicht über eine Million hinausgegangen, erklärte Vize-Premierministerin Olga Goldets.
Sie sagte auch, dass alle freien Arbeitsplätze, die auf Rabota.ru notiert sind normale Löhne angeben und den Arbeitsvorschriften entsprechen.
Laut dem Statistischen Dienst Rostat sank die Arbeitslosigkeit im August mit 0.1 % verglichen mit dem vorigen Monaten mit 5.2%.
Russlands ökonomisch aktive Bevölkerung wird auf 77.5 Millionen Menschen oder 53% der Bevölkerung des Landes geschätzt.
Ria-novosti 21/9
Quelle - källa - source
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