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Montag, 14. November 2016
Die positiven Seiten von Trumps Sieg
Einar Schlereth
14. November 2016
Darüber habe ich ha schon einiges geschrieben. Also lasse ich mal jemand anderes zu Wort kommen. Die Journalistin Rachel Olivia O'Connor schreibt auf Countercurrents, dass „es eine gute Sache ist, dass die erste weibliche Präsidentin nicht Hillary geworden ist“, da das für junge Mädchen ein schlechtes Rollenbild gewesen wäre, eine „Frau“ wie Madeleine Albright. Und so wenig wie Obama das Vorbild eines authentischen Schwarzen geworden ist, der Empathie für seine schwarzen Brüder und Schwestern empfunden hat.
Zweitens, schreibt Rachel, sind NAFTA und TPP unterminiert worden. Richtig. Und mehr noch. Diese „Handelsabkommen“, die Obama hoffte, noch rasch vor Ende seiner Amtszeit durchboxen zu können, sind mausetot.
Drittens gibt Donald uns vielleicht die Chance, in Frieden mit Russland zu leben. Die hätten wir mit Hillary nie gehabt, milde ausgedrückt, sagt Rachel.Recht hat sie.
Viertens. In seiner Antrittsrede „schien Donald aufrichtig zu sein in seinem Interesse, andere Länder mit Respekt zu behandeln und ihnen gegenüber „fair“ zu sein. Tja, das wäre ja wirklich ein Novum in der amerikanischen Außenpolitik, wo es ja meist nur um „Fuck Europe!“, um „Daumenschrauben anziehen“, „Lektionen erteilen“ und – naja das Übliche – um Drohnen und Bomben ging. „Respekt“ und „fair“ waren seit lange aus deren Vokabular gestrichen.
Fünftens. Keine Verschleierung bei Donald, da „er immer ziemlich deutlich ist. Jeder kann natürlich eine verborgene Agenda haben. Aber seine Worte werden nie bemäntelt mit taktvollen Äußerungen, um es allen recht zu machen. Ich bezweifle, dass er eine private und eine öffentliche Meinung hat ...“
Sechstens nennt sie Vorteile für Aktivisten. Was Klima-Fragen angeht, Rassismus und alles andere, was anständige Bürger betrifft, „würde ich sagen, dass die Leute jetzt eher in die Gänge kommen … um mit den Bedrohungen klar zu kommen, die Donald darstellt; mit Clinton wäre alles wie bei Obama eingeschlafen.“
Siebtens die NATO. „Ich habe in dieser Woche mehr als einen Kommentator gehört, der Donald als Bedrohung für die NATO ansieht.“ Ja, wir konnten ja eben auch hier Stoltenberg hören, der „Trump warnte“, die NATO aufzugeben, weil es doch schade um das nette Spielzeug wäre.
Achtens OBAMACARE. „Lasst uns hoffen, dass er sein Versprechen hält, es besser als Obama zu machen.“ Sie meint, vielleicht zu Recht, dass die Aktivisten ihrem Namen Ehre machen und laut und deutlich ihre Meinung sagen werden. Der ersten weiblichen Präsidentin hätten sie nicht weh tun wollen, so wenig, wie es sinnvolle Oppostion gegen den ersten schwarzen Präsidenten gab.
Neuntens. Das Wahlkollegium. „Das System gefällt mir nicht und die Tatsache, dass Hillary die Popularitäts-Abstimmung gewonnen hat, könnte die Bürger dazu bewegen, es ernsthaft zu überdenken.“
Zehntens. Empathie. Es könnte eine Chance geben, so meint Rachel, dass jetzt die privilegierten „Opfer“ in unserer elitistischen Kultur zugeben müssen, dass sie nicht besser als gewöhnliche Arbeiter sind und daher zum ersten Mal humaner sein werden gegenüber den einfachen Leuten, die selten im Rampenlicht stehen. Na, da träumt sie wohl, die gute Rachel.
Elftens. „UNTERHALTUNG. Lies Spaß. Im Gegensatz zu dem langweiligen, vorhersehbaren Blah-blah der Hillary“ werden wir jetzt öfters was zum Lachen haben. Es wäre ein schrecklicher Gedanke, weiter den Einheitsbrei von den Clintons zu hören „und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir dreht sich immer der Magen um, wenn ich den Bill nur sehe“. Da gebe ich ihr auch recht.
Zwölftens. „Ich habe noch einen Punkt, aber ich dachte, dass ich euch um den letzten Punkt bitte. Seht zu, dass ihr aktiv werdet. Versucht herauszufinden, wo ihr eingreifen könnt und mitwirken könnt, „Brücken zu bauen, eine historische Wasserscheide zu schaffen, die jetzt notwendig wäre“.
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