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Montag, 9. Januar 2017

Ditt und Datt aus Russland

Russische Post, Nr. 1 vom 9. Januar 2017

Stefan Lindgren

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Weihnacht auf dem Roten Platz in Moskau

Kälteste Weihnacht in Moskau in 120 Jahren

Am 7. Januar, der Weihnacht in Russland wurde das kälteste Wetter in 120 Jahren gemessen, berichtet Ria Novosti. In Moskau sank die Temperatur auf ca. -30°C, außerhalb von Moskau waren es -32°. In Sibirien und Jakutien wurden - 40 Grad notiert.

Kälteeinbrüche von -30 und -40° C sind in Moskau nicht ungewöhnlich. Wie jeder Besucher versichern kann, geht sogar der Verkauf von Eis auf den Straßen weiter bei diesen Temperaturen. Aber da ungewöhnlich viele in der Weihnachtsnacht unterwegs waren, wurden 200 Zelte organisiert, wo man warme Mahlzeiten bekommen konnte. 

Die orthodoxe Kirche folgt nicht dem julianischen Kalender, der 13. Tage hinter dem gregorianischen Kalender zurückliegt, der von der katholischen Kirche im 15. Jahrhundert angenommen wurde. Daher feiern die orthodoxen Christen Weihnachten am 7. Januar und nicht am 25. Dezember.

rt.com 7/1

Selbst 500 Radfahrer ließen sich nicht abschrecken.

Das BNP wächst 2017

Bereits im 2. Halbjahr 2017 kann Russlands BNP auf 2 % wachsen, sagt Maxim Oreshkin, der neue Minister für wirtschaftliche Entwicklung (nach dem abgesetzten Uljukajew).


Laut Interview, das der Minister der 'Komersant' gab, haben sowohl das BNP und die Industrieproduktion zu wachsen begonnen nach dem Resultat des 4. Quartals 2016. Für 2016 lag das Gesamtresultat 0.8 % geringer. Die offizielle Prognose für 2017-19 liegt noch bei mäßigen 2.4 %.

Der Minister meint, dass der Kampf gegen die Armut jetzt die größte Herausforderung für die Ökonomie des Landes ist,  wichtiger als die Frage der wachsenden Kluft zwischen denen, die sich schon auf der richtigen Seite der Armuts-Grenze befinden. Die Armut ist ernst, nicht zuletzt wegen der hohen Anzahl von kinderreichen Familien.

Laut Oreshkin wird die Stabilität beibehalten werden so lange der Ölpreis über 40 Dollar pro Fass liegt. D. h. wenn die USA mit ihrer Fracking-Technik eine neue Welle von Ölproduktionserhöhung erlebt, wird Russland den Anstrengungen gewachsen sein. Man hofft natürlich, dass die Beschlüsse der OPEC zu den Produktionsminderungen, denen sich Russland angeschlossen hat, ausreichen werden, um die Preise stabil zu halten.

Ein wichtiges Ziel für 2017 ist, die Größe der Schatten-Ökonomie zu senken, denn wenn sie sehr groß ist, werden Investoren abgeschreckt.

War & Peace 9/1


76 Tote durch Schnapsvergiftung

Bis jetzt sind 76 Personen in der Irkutsk-Region an den Folgen giftiger Präparate gestorben im Glauben, dass sie ungefährlich seien. Es handelt sich um Gesichtslotion, die „Bojarysjnik“ (Rotdorn), aber auch um eine Reihe anderer kosmetischer Produkte.

Die Katastrophe brach vor Neujahr aus und führte dazu, dass mehr als 120 Personen krank wurden und 76 starben.

Die Behörden führten einen Ausnahmezustand ein, unterbrachen sämtlichen Handel mit alkoholhaltigen Produkten und führten Kontrollen in 245 Geschäften in den Städten Arsenjev, Vladivostok, Artjom, Nachodka, Ussurijsk Spassk-Dalnyi, Dalnegorsk, Dalneretjensk, Lesozavodsk und Partizansk durch sowie in den Regionen Anutjinskkij, Krasnoarmejsk, Oktjoabrsk, Spasskij, Tjernigov und Tjugujevsk.

Bei den Kontrollen wurden 1749 Flaschen verschiedener Mittel beschlagnahmt, samt dem üblen „Rotdorn“ sowie ein Desinfektionsmittel „Vita-Sept“ mit 95 % Alkohol, die Patentlösung „Clean-On“ und andere Präparate, insgesamt 188 Liter. In vielen Fällen verkauften die Geschäfte alkoholhaltige Präparate ohne dazugehörige Inhaltsangaben und ein Teil verkauften Alkohol ohne Erlaubnis.

Die Tragödie hat zu unterschiedlichen Reaktionen geführt und ein Teil, z. B. der bekannte Journalist Alexander Newzorow hat die Gelegenheit ergriffen, seinem Zynismus freien Lauf zu lassen, was von vielen als Gleichgültigkeit für das Unglück anderer Leute und als Sozialdarwinismus und Nazismus aufgefasst wurde.

rg.ru 9/1

[Einschub vom Übersetzer: Genau dasselbe haben wir im Jahrhundertwinter in Stockholm 1968 erlebt, als das Thermometer auf -32 ° sank. An den Tankstellen wurden Benzin-Kanister verkauft, wo vergällter Akohol zugesetzt wurde. Aber damals herrschte noch die Alkohol-Rationierung, weshalb die richtigen Säufer
sich die Kanister besorgten und dann fand man in Parks und Wäldern eine große Zahl Leichen. Und alkoholhaltige Kosmetika waren damals auch beliebt. Mit häufigem Tod als Folge.]


Das Wissenschaftsjahr 2017

Ein internationales Forscherteam plant im April das erste Foto von einem „schwarzen Loch“ im Universum aufnehmen zu können und zwar innerhalb des Projektes Event Horizon Telescope. Ein „Schwarzes Loch“ ist eine Grenze, die Materie und Strahlung absorbiert und als Punkt ohne Wiederkehr fungiert.

Die Astronomen werden neun Radioteleskope rund um in der Welt integrieren und versuchen, Sagittarius A – ein „schwarzes Loch“ zu ermitteln, das vermutlich im Zentrum unserer Galaxie in 25 000 Lichtjahren entfernt liegt.

Eine andere wissenschaftliche Aufgabe im Jahr 2017 wird sein, gegen Ende des Jahres das Modul Nauka (Wissenschaft) an das russische Segment der internationalen Raumstation ISS anzuschließen, um neue wissenschaftliche Ausrüstung installieren zu können. Insgesamt plant Russland, vier bemannte Reisen mit dem Raumfahrtschiff Soyuz MS zur ISS im nächsten Jahr zu realisieren (am 27. März, 29. Mai, 12. September und 26. Oktober) und sogar drei Reisen mit dem Frachtfahrzeug Progress (am 2. Februar, 14. Juni und den 12. Oktober).

Im Verlauf des kommenden Jahres wird auch der Forschungs-Reaktor PIK in Gattji außerhalb von St. Petersburg voll hochgefahren. Mit dem Bau des Reaktors wurde schon 1976 begonnen, aber er wurde abgebrochen wegen der Tschernobyl-Katastrophe. Erst 2007 wurde beschlossen, den Bau zu Ende zu führen. Seit 2011 ist er mit minimaler Kapazität gelaufen und jetzt soll er auf die volle Kapazität gefahren werden.

Von einer anderen Forschungsfront wird berichtet, dass Versuche mit fahrerlosen LKWs in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg und Krasnodar in diesem Jahr durchgeführt werden sollen.

Tass 1/1


Quelle - källa - source

2 Kommentare:

  1. Lieber Einar. Lieben Glückwunsch zu Deinen hohen Aufrufzahlen. Was macht Deine Hüfte ? Ich kenne - wie geschrieben - nur Leute, die von einer künstlichen Hüfte rpofitiert haben. Was macht Linux als Betriebssystem ? Frage : Könntest Du auch mal Videos von Volker Pispers oder Prof/Dr Heiner Flassbeck in Deinem Blog einstellen ?

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  2. Lieber Kurt, ich danke dir. Der Hüfte geht es sehr gut. Ich laufe seit einiger Zeit schon ohne Krücken. Nach 2 km wird das Bein dann etwas müde, tut auch ein bisschen weh, aber das sei normal sagte de Arzt. Das ist klar bei so einem Eingriff. Komisch, beim 1. Mal (nach dem Bruch), gabs nur einen 5 cm Schnitt und diesmal 30 cm. Aber so etwas heilt immer blitzartig bei mir. Tja Volker Pispers schau ich gerne zwischendurch, aber Heiner Flassbeck sagt mir gar nichts. Wahrscheinlich eine Lücke. Aber wir haben so viele Lücken. Ich weiß nicht recht, ob es hier auf dem Blog so angebracht ist (es könnte auch falsch aufgefasst werden), aber ich denke, dass es auf Google+ besser passt. Und den Heiner schau ich mir an. Vielen Dank. Mit herzlichem Gruß
    Einar

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