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Dienstag, 31. Januar 2017

Relevante Ereignisse aus Russland


Russische Post nr. 4/2017


Stefan Lindgren
29. Januar 2017

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


Das Gespräch Trump-Putin

Das lang erwartete erste längere Telefon-Gespräch zwischen Trump und Putin fand am Samstag statt.
Was von dem einstündigen Gespräch bekannt ist, so ging es um die Situation im Nahen Osten und Irans Kernwaffen-Program, die Situation auf der koreanischen Halbinsel sowie die Krise in der Ukraine.
Eine Frage, die nicht berührt wurde, war die Frage der US-Sanktionen gegen Russland. Der Sprecher des Weißen Hauses Sean Spicer erklärte, dass Trump noch keinen Beschluss in puncto Sanktionen getroffen habe. Trumps Kandidat als Außenminister Rex Tillerson ist noch nicht vom Kongress anerkannt worden.
Vzgljad vom 29. Januar

MIG-35 übertrifft die F-35

Mit Putins bekanntem Gefühl für timing nahm er am Tag vor seinem Gespräch mit Trump an der Vorführung des neuen russischen Kampfflugzeuges MIG-35 teil. Dieses Flugzeug hat eine unübertroffene Manövrierfähigkeit und eine Spitzengeschwindigkeit von 2400 km/Std. Im Vergleich hat Lockheed Martins F-35, das teuerste Flugzeug der Welt  eine Spitzengeschwindigkeit von 2000 km/Std. Es befindet sich noch in der Entwicklung.
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Putin gratulierte nach der Vorführung den Konstrukteuren, Arbeitern und Piloten, die weiterhin an diesem wichtigen und ernsten Projekt arbeiten werden. Die amerikanische Entsprechung F-35 kostet 159 Millionen Dollar pro Stück und der gesamte Entwicklungszyklus wird den amerikanischen Steuerzahler 1.3 Billionen Dollar kosten. US-Präsident Donald Trump hat gelobt, den Preis zu drücken, weil er ihn für aufgeblasen hält. Diese Erklärung brachte Lockheed Martin bereits dazu, die Rechnung um 2 Mrd. Dollar zu senken.
https://youtu.be/YKFDqqGTftY


Wie geht es in Russland?

In den Westmedien gibt es diametral entgegengesetzte Auffassungen von der Entwicklung der russischen Ökonomie.

Reuters berichtete in dieser Woche, dass die russische Industrie-Produktion überraschend positiv ausfalle (3,5 % gestiegen von Dezember 2015 bis Dezember 2016), während der Detailhandel um 5.9 % gesunken sei. Die Arbeitslosigkeit ist seit November von 5.3 auf 5.4 % gestiegen.

Aber die Zeitschrift Forbes sprudelt über von Optimismus. „Tut uns leid, alle Russlandhasser!“, schreibt die Zeitschrift, „Russland hat die Sanktionen überlebt, es hat den Öl-Dollar-Preis von 35 Dollar überlebt. Und es hat zwei Jahre Rezession überlebt. Man kann sagen, was man will über Putin, aber Russlands ökonomische Führung ist auf dem richtigen Weg.“

Und deshalb empfiehlt der Fond-Verwalter Black-Rock, der auf mehr als einer Milliarde Dollar sitzt, dass russische Aktien vorteilhaft sind.

„Stärkere Produktion und steigende Reallöhne haben Russland zu einer breiten Erholung geführt,“ sagen die Rennaissance-Analytiker.


Forbes vom 02. 01. und reuters vom 28. 01.17



JAMAL wirft die Energie der Welt über den Haufen

Der Beginn der Verschiffung von LNG, dem flüssigen Naturgas, von den Anlagen auf der Jamal-Halbinsel in Sibirien ist dabei, die internationalen Energie-Märkte umzustoßen.

Novatek, der russische Gasproduzent, baut die größten LNG-Anlagen bisher in Zusammenarbeit mit TOTAL aus Frankreich und Chinas CNPC.

Da die Nordostpassage jetzt ganzjährig befahrbar ist, können LNG-Fahrzeuge aus Jamal sowohl ost- als auch westwärts liefern. Daewoo in Südkorea soll auf russische Bestellung 15 Tankschiffe der EIS-Klasse bauen, die 300 m lang sind. Die Fahrzeuge gehören der neuen Klasse ARC 7 an, woran u. a. schwedische und französische Konstrukteure mitgearbeitet haben. Auf Sicht werden sie Russlands Abhängigkeit von der Belieferung Europas via Rohrleitungen vermindern. Das erste LNG-Fahrzeug vom neuen Typ im Besitz von Sovkomflot, der führenden russischen Reederei, kann Temperaturen bis minus 50 ° C verkraften und kann 1,5 m Eis brechen. Das 1. Fahrzeug wurde Christophe de Margarie getauft, nach dem Total-Direktor, der 2014 bei einem Flugzeugunfall in Moskau umkam.

Im Sommer wird die Reise nach Japan und China 14 -16 Tage dauern, während im Winter, wenn das Eis dicker ist, die Lieferung vor allem über den kürzeren Weg nach Zeebrugge in Belgien gehen wird, wo das Gas auf konventionelle Fahrzeuge verladen wird für eine 25-tägige Reise durch den Suezkanal nach Ostasien.

Man rechnet, dass Jamal nach dem fertigen Ausbau Russlands Anteil am globalen LNG-Markt verdoppelt. 16.5 Millionen Tonen pro Jahr entsprechen 80 % von Chinas Jahresbedarf im Jahr 2021.

Mehr als 95 % der zu erwartenden Produktion Jamals ist bereits durch Jahresverträge von 15 bis 20 Jahren an Kunden in Asien und Europa verkauft.

ft.com vom 22. Januar



Selbstversorgung mit Schweinefleisch

In nur einem Jahrzehnt hat Russland seine einheimische Schweinezucht verdoppelt. Russlands Ziel ist es, bis 2020 selbstversorgend zu sein. Und dass dieses Ziel erreicht wird, ist nicht ausgeschlossen. Nur zwischen 2013 und 2016 ist der Bedarf des Landes für importiertes Schweinefleisch von 40 auf 10 % des Konsums gesunken.

Der Zuwachs wird vor allem durch riesige internationale Schweine-Aufzucht-Unternehmen geschaffen. Das größte ist Miratorg mit beinahe 385 000 Tonnen Lebendgewicht jährlich. Die Aufzucht von sogenannten Hinterhof-Schweinen ist dagegen von 70 % der gesamten Schweinezucht des Landes auf 20 % gesunken. Eine beitragende Ursache ist die afrikanische Schweinepest, die hart auf diese Kategorie der Aufzucht eingewirkt hat.

Russland kann in den nächsten 5 Jahren ein bedeutender Faktor auf dem Exportmarkt für Schweinefleisch werden, wo China der größte Käufer sein wird.

Jordbruksaktuellt vom 25. Januar


Minenräumung geht weiter in Aleppo

In der vergangenen Woche haben russische Minenräumer über 1000 explosive Gegenstände im befreiten Aleppo beseitigt. 75 km Wege und über 360 Hektar Gelände ist mit Hunden und Metalldetektoren durchsucht worden.

Über 12 000 Menschen konnten nun mit Hilfe u. a. einer tschetschenischen Brigade der russischen Föderationsarmee zurück in das östliche Aleppo ziehen.

rt.com vom 30. Januar
http://rysk.info

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