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Samstag, 26. August 2017

Shia-Aufstand in Saudiarabien; die Schlacht um Awamiya

Thomas C. Mountain
22. August 2017

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Awamiya

Seit Mai 2017 tobt ein Aufstand in der Stadt Awamiya im Herzland der Shia in Ostarabien. Dank einem BBC Team, dem erlaubt wurde, das Gebiet zu betreten und die Zerstörung zu filmen, damit die Welt sehen kann, wie das Haus von Saud jetzt den Krieg gegen die Shia-Bevölkerung im Jemen auch gegen die Shia-Bevölkerung in Saudiarabien fortsetzt.

Der BBC Weltreport, der am Mittwoch, dem 16. August gezeigt wurde, schien aus Syrien zu kommen. Die alte Shia-Hauptstadt al-Zara in der persischen Provinz Bahrain und Awamiya zeigen ein Ausmaß an Zerstörung, die an Syrien erinnert oder die kurdischen Städte, die kürzlich von Erdogans Ottomanischen Janitscharen zerstört wurden.

Die Zerstörung von Block für Block der alten Stadt, ohne ein sichtbares Zeichen der Shia-Bevölkerung, die hier seit Jahrtausenden wohnte. 500 Gebäude sind zerstört und 20 000 Menschen wurden vertrieben durch die saudischen Luftangriffe, durch Artillerie- und Mörserfeuer.

Der BBC-Mannschaft wurde nur erlaubt, in gepanzerten Fahrzeugen im Konvoi hineinzufahren und durch kugelsichere Fenster zu filmen. Nur einmal durften sie die Fahrzeuge verlassen. Dann hörte man Schüsse und ihnen wurde sofort befohlen, wieder in die Fahrzeuge zu klettern.

Dieses kurze Video von einem beinahe unbekannten Krieg inmitten der saudischen Ölfelder, wo 2 Mill. Fässer täglich gepumpt werden allein in Awamiya (20% des saudischen Exports) von den Saudis, die nach Russland die zweitgrößte Ölproduzenten der Welt sind, sollte jenen, die in Ost und West an der Macht sitzen, Schauer über den Rücken jagen.
Wie lange die Shia-Rebellion im Osten Saudiarabiens, Heimat fast aller Ölreserven in Saudiarabien, durchhalten kann, ist die 10-Mill. täglichen Fass mit saudischem Öl Frage.

Der Vorwand, der von den Megaphonen des Saud-Hauses gegeben wird, ist eine „Stadterneuerung“. Spielt keine Rolle, dass die „Erneuerung“ das Weltkulturerbe der Alt-Stadt von al-Zara, der Shia-Hauptstadt, zerstört, die den Shias heilig ist. Die Shia-Bevölkerung soll umgesiedelt werden, so weit weg wie möglich von den saudischen Ölquellen.

Die saudischen Wahabis führen dieselben Verbrechen  wie im Jemen jetzt gegen deren Cousins im saudischen Shia-Gebiet durch. Nur das Schweigen der Medien zusammen mit der UNO ist es möglich, dass dieses Verbrechen nicht bemerkt wird. Der Doppelstandard gegenüber den Verbrechen der Saudis ist alten Datums. Nach den jüngsten Hinrichtungen von protestierenden Shia-Führern wurde das Feuer gegen Awamiya gerichtet, die erste bewaffnete Revolution in Saudi-Arabien.

Die Shia im Osten Saudiarabiens sind die Cousins der eher unorthodoxen Houthi-Nachbarn im Jemen mit einer langen Geschichte gegenseitiger Heiraten und wechselseitigem Handel. Die Flut von Kleinwaffen, die den Jemen seit den vergangenen Jahrzehnten plagte, hat über die Jahre auch die Shia-Bevölkerung inmitten der saudischen Ölfelder erfasst. Während viele vergeblich darauf warteten, dass der bewaffnete Kampf in Bahrain ausbrechen werde, explodierte er stattdessen in dem kulturellen Herzland der einst persischen Provinz in einer strategisch viel empfindlicheren Örtlichkeit, in Awamiya und dem alten al-Zara.

Seit beinahe 4 Monaten scheint der bewaffnete Widerstand in Awamiya die saudische Armee zu einem Patt gezwungen zu haben. Er hat die schweren Luft- und Artillerieangriffe überstanden und schießt, sobald die saudischen Soldaten sich in Reichweite ihrer kleinen Feuerwaffen begeben. Wenn dieser allererste Aufstand fähig ist, seine Entschlossenheit aufrechtzuerhalten, um ein Ende der Unterdrückung ihrer Wahabi-Besatzer zu erleben, ähnlich wie der pausenlose Kampf der Houthis im Jemen, wird die Holle losbrechen.

Der Verlust der Kontrolle über ihre Ölfelder würde das Haus Saud unausweichlich zum Einsturz bringen, das seit seiner Einsetzung durch die Briten nach dem 1. Weltkrieg an der Macht ist.

Wenn der bewaffnete Aufstand den Ansturm der saudischen Armee überlebt und sich auf die Dörfer und Städte im gesamten Shia-Osten von Saudiarabien ausbreitet und die über 3 Millionen starken Shia zu den Waffen greifen gegen das Saud-Regime, dann könnten die Schauder, die Herren in Ost und West den Rücken hinunterlaufen, schnell zu einer Migräne werden, wenn ein großer Teil der westlichen Ölproduktion bedroht und möglicherweise abgeschnitten wird.

Quelle - källa - source

2 Kommentare:

  1. Wo ist das Geld und die Waffen für diese Freiheitskämpfer von China und Russland.
    Wenn man nicht Feuer mit Feuer bekämpft kann man es gleich lassen.
    Erst wenn die Saudis am Ende sind hört der Al Quaida Terror auf.
    Den Ohne ihr Öl auch kein Petro Dollar.

    Gruß

    Kotromanic

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