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Dienstag, 26. September 2017

Neue Post aus Russland vom 25. September 2017


Stefan Lindgren

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


Putin trifft die Geschäftswelt

In dieser Woche traf Putin eine Delegation von etwa 50 Vertretern russischer privater Unternehmen und Unternehmen mit staatlicher Beteiligung, Banken und öffentlicher Organisationen.

„Ich muss sagen, dass die russische Ökonomie sich stabilisiert, hat trotz gewisser Begrenzungen, auch äußerer Begrenzungen. Wie Sie wissen, haben wir nun offenbar die Niedrigkonjunktur überwunden“, begann Putin und verwies darauf, dass das BNP in mehreren Quartalen gestiegen ist.

Im 1. Quartal 2017 stieg es um 0.5 %, aber im zweiten ist es um 2.5% gestiegen. Die Investitionen stiegen mit 6.3 %, was die höchste Ziffer seit dem 2. Quartal 2012 ist. Die Inflation beträgt weniger als 4 % und die Industrie-Produktion wuchs mit 2 % im 2. Quartal.

Putin betonte insbesondere, dass die Produktion von Halbleitern mit mehr als 24 % stieg, Komputer mit 64.2 %, Erntemaschinen mit 31 %, Autos mit 21.5 %, Busse mit 16%, Güterwagen mit 78.5 %, Sonnenblumenöl um beinahe 20 % und Trikots um 23.5 %. Gleichzeitig stiegen die Reallöhne um 3.4 % im August verglichen mit dem gleichen Monat im Vorjahr. Und die Arbeitslosigkeit sank auf 4.9 %.
Dies ist das erste Mal seit 2014, dass sie unter 5 % liegt.

kremlin.ru, intellinews 21/9


Die Allee der Führer


Sieben Büsten sowjetischer Führer, einschließlich Joseph Stalin und Wladimir Lenin, wurden in der „Alle der Führer“ am Freitag enthüllt im zentralen Moskau.

Chruschtschow, Breschnew, Andropow, Tjemenko und Gorbatschow sind auch von dem georgisch-russischen Bildhauer und Maler Zurab Tsereteli abgebildet worden, der Vorsitzende der russischen Kunstakademie.

„Die Allee der Führer“ ist ein Symbol für die Kontinuität und die Reihenfolge in unserer Geschichte, sagte der Vize-Kulturminister Alexander Zjuravskij bei der Enthüllung. „Es gibt gewiss unterschiedliche Beurteilungen dieser Führer, aber sie repräsentieren unsere Geschichte, die nicht vergessen werden soll. Es ist absolut sinnlos, gegen Monumente zu kämpfen. Wir müssen die Geschichte in all ihrer Mannigfaltigkeit kennen, sagte Zjuravskij.

Der Bildhauer Tsereteli sagte, dass er bei der Arbeit danach strebte, alle Führer mit gleichem Respekt zu behandeln. Der „Weg der Führer“ wurde von der militärhistorischen Gesellschaft in der Petroverigskij-Gasse in Moskau geschaffen. Früher schon wurden Büsten von 33 historischen Personen, die Russland zu unterschiedlichen Zeitpunkten lenkten – von Rurik bis Alexander Kerenskij – dort plaziert. Im nächsten Jahr wird eine Büste vom ersten russischen Präsidenten Boris Jetsin aufgestellt.

rt.com 21/9


87 % Syriens befreit, meldet das russische Verteidigungsministerium
87 % Syriens sind befreit

Syriens Regierungsstreitkräfte haben mit Unterstützung der russischen Luftwaffe die Kontrolle über 87.4 % des Landes zurukgewonnen, berichtet die eigene Zeitung der russischen Verteidigung ‚Krasnaja Zvezda (Roter Stern).

Russische Flugzeuge haben über 30 000 Aufträge ausgeführt und 96 000 feindliche Ziele ausgeschaltet in den zwei Jahren, in denen sie in Syrien operierten. Insgesamt sind 212 Ölfelder und 184 Ölanlagen und Raffinerien, die in die Hände der IS fielen, von der russischen Luftwaffe zerstört worden.

Die Operation begann am 30. September 2015, als Russland Präsident Wladimir Putin den Einsatz russischer Jets und Helikopter befahl auf Bitte der syrischen Regierung. In dem Maß, wie Gebiete befreit wurden, bestand der russische Einsatz vor allem in der Minenräumung. Über 5300 Hektar, vor allem in Palmyra und Aleppo sind von russischen Minensuchern gesichert worden. Gleichzeitig haben russische Minenräumer 580 syrische Minenräumer ausgebildet.

Am Donnerstag teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow mit, dass die russischen Streitkräfte gezwungen sein könnten, Angriffe von den US-gestützten sogenannten syrischen demokratischen Kräften (SDF) zurückzuschlagen, die in der Hauptsache aus kurdischen Gruppen bestehen, aber auch aus Arabern, Turkmenen, Tschetschenen und anderen.

Laut Konaschenkow hat die SDF die Belagerung von Raqqa abgebrochen, um stattdessen den Vormarsche der syrischen Truppen nach Deir Ez-Zor aufzuhalten. Es scheint, als ob „die SDF-Militanten dasselbe Ziel haben wie die IS-Terroristen“, sagte Konaschenkow.

rt.com 22/9



Tiere sind wichtiger als Nikolai II

Die Tierschutzproteste, die in Russland in dieser Woche stattfanden, haben mindestens 50 mal so viele Teilnehmer angezogen als die Proteste gegen den Film „Mathilda“, von dem behauptet wird, dass er den heiligerklärten Zaren Nikolai II profanisiert, berichtet die Novyje Izvestija.

Erstere sammelten 107 000 Teilnehmer und letztere nur etwa 2000. Aber die Medienberichterstattung stand im umgekehrten Verhältnis. "Vielleicht warten die Medien, bis die Tierrechtsaktivisten sich genauso aufführen wie die eifrigen Verfechter, die Poklonskaja, Sjevkunov und Tjaplin unterstützen“, kommentiert die Zeitung.

Poklonskaja ist ein Duma-Abgeordneter, Sjevkunov ist der zivile Name des Archimandrits [eine Art Abt in der orthodoxen Kirche. D. Ü.] Tichon und Tjaplin hatte einen hohen Posten in der Heiligen Synode, bevor er im Dezember 2015 wegen seiner extremen Ansichten gefeuert wurde. Die drei stehen hinter der Forderung, den Film „Mathilda“ zu verbieten.

newizv.ru 20/9



Russische Verbrechenszentren


Die russische Behörde der Reichsankläger hat Statistiken veröffentlicht, die zeigen, dass Moskau mit 71691 registrierten Verbrechen im 1. Halbjahr den Spitzenplatz unter den russischen Verbrechenszentren beibehält. Auf dem zweiten Platz kommt die Moskau Provinz, wo 43 668 Verbrechen registriert wurden. Auf dem 3. Platz kommt Krasnodar mit 33492 Verbrechen, auf dem vierten Tjeljabinsk und dem fünften Platz Baskortostan.
In der Liste der zehn schlimmsten Verbrechenszentren finden sich auch die Regionen Rostow am Don, Tiumen, Swerdlowsk, Kemerovo und Tatarstan.

Insgesamt wurden 1,03 Millionen Verbrechen im ersten Halbjahr registriert, was 12.9 % weniger sind, als in derselben Periode 2016. Laut dem Reichsankläger Jurij Tjajka verringerten sich auch die registrierten Korruptionsverbrechen um 13.9 %.

vzgljad.ru 25/9

Finnland feiert den 100 Jahrestag der Anerkennung seiner Unabhängigkeit durch Russland.

Russland gratulierte Finnland

Der Staatsminister Juha Sipilä nahm Russlands offiziellen Glückwünsche zu Finnlands 100-jährigem Jubiläum der Unabhängigkeit entgegen, als er am 25. September seinen russischen Kollegen Dmitrij Medwedew traf.

„Ich möchte persönlich dem ganzen finnischen Volk gratulieren, wo es jetzt dieses 100-Jahrs-Jubliäum feiert,“ sagte Medwedew, als er die Pressekonferenz in St. Petersburg einleitete.
„Danke,“ antwortete der offenbar zufriedene Juha Sipilä. Russland hat bislang nicht offiiell seine Glückwünsche ausgesprochen. Bei Präsident Putins Besuch in Finnland im Sommer wurde die Sache nicht aufgegriffen.

„Wir als Nachbarn haben versucht, mit Eigenem zu eurem Jubiläum beizutragen und da denke ich vor allem an die Konzerte, die unsere Oper in Finnland aufführte,“ sagte Medwedew.

Die 2 Stunden dauernden Verhandlungen in der Jeltsin-Bibliothek drehten sich vor allem um die ökonomische Beziehung.

„Es ist angenehm, dass wir diesmal auch positive Trends zu diskutieren haben, weil sowohl der Export als auch der Import steigt,“ sagte der Premier Juha Sipilä.
Der Handel zwischen Finnland und Russland verringerte sich kräftig nach 2013, aber der Trend hat sich jetzt gewendet. Im 1. Halbjahr dieses Jahres nahm das Volumen um 47 % zu und erreichte 5.9 Mrd. $.

Die russische Regierung konstatiert, dass die finnischen Investitionen in Russland sich jetzt auf einem „stabilen“ Niveau befinden. Bislang haben finnische Unternehmen 12 Mrd. Euro in die russische Ökonomie investiert. Die beiden Regierungschefs diskutierten auch NordStream2 sowie das Atomkraftwerk in Hanhijoki und Fortums Investitionen in russischer Windkraft.

Das Energie-Unternehmen Fortum plant 47 % des deutschen Energie-Unternehmens Unipec zu kaufen. Wenn der Handel zustandekommt, ist er Finnlands größter aller Zeiten. Die gesamten Aktien von Unipec kosten 8 Mrd. Euro und Unipecs Umsatz beträgt 67 Mrd. Euro.

Der Kauf würde auch den russischen Energiemarkt beeinflussen. In Russland hat Unipec fünf Gaswerke und dank dem Verkauf würde Fortum einer der größten Akteure auf dem Energiemarkt mit 8 % sein. Der Verkauf würde Fortum auch zu Gazproms Partner machen und die Gasleitung NordStream 2 beeinflussen. Gazprom ist im Besitz des russischen Staates. Unipec nimmt mit vier anderen europäischen Energie-Unternehmen an der Finanzierung von NordStream 2 teil.

Der Grenzverkehr hat sich auch erhöht. Im Rekordjahr betrugen die Gremzübergänge 13 Millionen und im Vorjahr waren es 9 Millionen. Doch dieses Jahr werden es mehr sein.

Yle 21/9

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