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Mittwoch, 8. November 2017

Vier Meister-Schachzüge von Vlady Putin im Iran


Alfredo Jalife

5. November 2017


Aus dem Spanischen: Einar Schlereth




In der Phase der post-Wahrheit, der gefälschten Nachrichten
und des Propagandakrieges werden die transzendentalen Nachrichten heute absichtlich von der freien Presse (sic) des Westens boykottiert, wie es mit dem geostrategischen eintägigen Besuch von Zar Vlady Putin im Iran geschah.



Reagiert der russische Zar auf Donald Trumps andere folgenschwere Asienreise?

Meiner Meinung nach ist der vorzeitige Besuch des Zaren im Iran einer der drei Größen, die Russland zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der großen Schachpartie eingeführt hat und die die neue Weltordnung bestimmen werden: zwingend und notwendigerweise multipolar, optimal dreipolig.

Die beiden anderen Vektoren, die Russland aufgestellt hat, sind: 1. Die Festigung seiner Küstendominanz entlang des Arktischen Pols (https://goo.gl/hi3QfC): die am nächsten gelegene Region, um einem Atomangriff der EU oder auch von Trump, ausgedacht von Nixon/Kissinger, eine Theorie der Verrückten (https://goo.gl/6tejM5) zu begegnen; und 2. die Rückkehr Russlands in den Indischen Ozean (https://goo.gl/B3B7ZG), um die einseitigen maritimen Operationen der USA und ihrer Verbündeten zu neutralisieren.

Für den russischen Geostrategen Andrew Korybko von OrientalReview.org, hat der erstaunliche Energie-Vertrag Russlands mit dem Iran über 30 Milliarden Dollar vier Fliegen mit einem Schlag erwischt (https://goo.gl/FYcQtx), die die wichtigsten strategischen Ziele Moskaus erreichen, das sich als die stärkste Kraft des Gleichgewichts auf dem eurasischen Superkontinent positioniert, was den Übergang zu einer multipolaren Weltordnung beschleunigt.

Korybkos Ansicht nach wäre das kolossale Energieabkommen zwischen Russland und dem Iran - wo die diplomatische Fähigkeit von Igor Sechin, dem großen Verbündeten des Zaren und Rosneft's Herrscher, glänzte - nicht möglich gewesen. ohne die von Trump produzierte Angst bei den westlichen Investoren, im Iran zu investieren, das damit in die Arme Russlands getrieben wurde.


Die vier Schachzüge sind:

1. Die drei-Parteien Gaspipeline zwischen Russland, Iran und Aserbaidschan am Kaspischen Meer. Der Zar traf sich mit den iranischen Präsidenten Hasan Rouhani und Ilham Aliev auf einem Dreier-Gipfel der Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres in Teheran.

2. Der Baubeginn von Russland der unvorstellbaren drei IPI Länder (Iran, Pakistan, Indien) Gaspipeline von 1.200 km. In diesem Zusammenhang meint der Analytiker Tom Luongo, dass dieses Schlüssel-Projekt 20 Jahre Anstrengungen der US-Außenpolitik kostete, um es zu blockieren (https://goo.gl/Nn8AVB).

3. Neutralisierung des Iran als Wettbewerber auf dem europäischen Markt und

4. Beruhigung des Iran wegen der Annäherung Russlands und Saudi-Arabiens (SA).

Wenn Trumps Sanktionen gegen den Iran, die von seinem Schwiegersohn Jared Kushner - dem großen israelisch-amerikanischen Verbündeten des Premierministers Benjamin Netanjahu - angeheizt wurden und damit Russland dem Iran näher brachten, so haben die anderen gezielten US-Sanktionen gegen Russland Moskau Deutschland und Frankreich näher gebracht.

Die libanesische Webseite LorientleJour.com, die Frankreich nahesteht, urteilt, dass Russland und der Iran, einst Antagonisten (https://goo.gl/Sr69a2), eine klare Annäherung aufgrund gemeinsamer geopolitischer Interessen erreichten, wobei der Bau von AKWs eine überragende Rolle spielt

Vorerst hat Russland mit dem Bau von zwei Kernkraftwerken im Iran für 10 Milliarden Dollar begonnen (https://goo.gl/raoB4S), was die große Judoca-Fertigkeit von Zar Wlady durch den russischen Staat Rosatom nicht daran hindert, sich für den Bau der kerntechnischen AS-Infrastruktur von 16 Kernkraftwerken zu interessieren (https://goo.gl/MNb3Ua).

Der tüchtige Analytiker Luongo erklärt, dass Trump lernen muss, nicht gegen die Perser Schach zu spielen (https://goo.gl/s7rJrL), als Präsident Hassan Rouhani die Trump-Regierung lächerlich machte, indem er einen geheimen UN-Gipfel durch Vermittlung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ablehnte, was bedeutet, dass der Iran die USA nicht fürchtet. Er hätte hinzufügen können, dass er weder Trump, noch Jared Kushner oder Netanyahu fürchtet.

So fürchtet auch die persisch-schiitische Theokratie nicht die leeren Drohungen des Dreigespanns Trump/Kushner/ Netanyahu (https://goo.gl/zCSYwV), das sich rühmt, die USA mit Hilfe Russlands (und Chinas?) und einer fliegenden Teppichformel isolieren zu können: durch Abschaffung ihrer Transaktionen in Dollar (https://goo.gl/4kprN2). Diese waghalsige persische Warnung, die keine Bedrohung darstellt, weckte große Aufmerksamkeit bei denjenigen, die die Verwundbarkeit des iranischen Finanzsystems kennen, das von den US-amerikanischen und europäischen Banken völlig isoliert ist.

Wird der Iran die Bankenplattform Russlands, Chinas und Indiens und vielleicht auch Europas nutzen, um seine geofinanzielle Entschlossenheit umzusetzen? Wie auch immer, die wahre Achillesferse der USA wurde entlarvt: ihr zerbrechlicher Dollar.

Der iranische Oberste Führer Ayatollah Khamenei möchte in der geo-ökonomischen Zusammenarbeit mit Russland weiter gehen, indem er die atemberaubende Achse des Hafens von Chabahar (im Golf von Persien) zum Hafen von St. Petersburg vorschlägt. Die Achse Chabahar/Kaspisches Meer/St. Petersburg klingt faszinierend, als Ergänzung zur chinesischen Seidenstraße!

Zeina Karam, von AP, einer angeblichen CIA-Agentur, analysiert von Beirut aus – seltsamerweise von der Times of Israel berichtet - wie sich Putin als Vermittler im Nahen Osten positioniert, während die USA abtreten (https://goo.gl/39JiR8).

Laut dem deutlichen britischen Analytiker Alastair Crooke - ehemaliger MI6-Agent und Berater des ehemaligen EU-Kanzlers Javier Solana - haben die USA und Israel ihre Kriege in Syrien und Irak verloren und scheiterten auch, Kurdistan im Nordirak zu balkanisieren (https://goo.gl/pMLPii), das insgesamt eher Russland und Iran bevorzugt (https://goo.gl/FkFXm6).

Laut Crooke sind wir Zeuge der Auflösung der US-Weltordnung und nach Israels Niederlage gegen die Hisbollah 2006 im Libanon beschreibt er den Triumph in Syrien als "einen historischen Wendepunkt von großer Bedeutung“.

Das unipolare Moment der neokonservativen Straußianer der USA (ohne Russland und China) brach zusammen und das Projekt des Großen Nahen Ostens der beiden Bush wurde mit der russischen Intervention in Syrien abgeschlossen, die mit dem Triumph der C4+1 – der zunehmende shiitsche Halbmond Iran/Irak/Syrisch-Alawiten/Libanesischen Hisbollah plus Russland (https://goo.gl/ZKN3CX) - neue Verschiebungen in der Region hervorrief.

Die Grenze zwischen dem Irak und dem Iran ist offen; die Grenze zwischen Syrien und dem Irak ist geöffnet; die direkte Handelsroute zwischen dem Irak und der Türkei ist geöffnet; die Grenze zwischen Syrien und dem Libanon ist geöffnet.
Eine ganze kritische Masse neuer geopolitischer Konstellationen ist entstanden! Doch Crooke spricht nicht von der vertikalen Achse Chabahar/Kaspisches Meer/Saint Petersburg.

Der irdischen Erschütterungen des Besuchs von Zar Vlady Putin im Iran wirkte sich unmittelbar durch den Rücktritt Saad Hariris aus, des in der AS geborenen libanesischen Premiers, als Netanjahu sich auf seinen x-ten Grenzkrieg vorbereitete: diesmal gegen den Iran, auf den Kriegsschauplätzen von Syrien und dem Libanon.

Ideal für das Netanyahu/Kushner-Duo wäre, dass Trump Israels Krieg gegen den Iran bis zum letzten amerikanischen Soldaten führt.

Nur müssen die USA jetzt allein mit der russischen Präsenz am Horizont fertig werden.

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Quelle - källa - source

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