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Mittwoch, 19. September 2018

Ein tragischer Vorfall zur Verwischung eines Verbrechens?


Einar Schlereth

19. September 2018


Der russische Präsident nennt den Abschuss seiner Il-20 «eine Kette tragischer Umstände». Tragik wird laut Meyers «im Walten eines unentrinnbaren tragischen Schicksals» bzw in einem «tragischen Konflikt» gesehen. Und davon kann in diesem Fall keine Rede sein. Zuallererst muss man hier doch die Frage stellen, was der plötzliche Bombenregen auf Latakia zu bedeuten hatte, von dem die Bewohner berichten: Vier israelische F-16 US-Jets griffen Syrien an, was «sie mehr als einmal in den vergangenen Tagen machten», wobei 8 Menschen verwundet wurden. Was hatten die Flugzeuge dort zu suchen und mit welchem Recht bombten sie ein fremdes Land? Ach so, weil die zionistische Entität immer bomben kann, wann und wo es ihr beliebt? Ob im Sudan, dem Iran oder im Irak oder nun in Syrien. Immer feige aus dem Hinterhalt bombt, da sie ja unterm Schutzschirm des großen Bruders steht. Und deswegen in dem gestohlenen Land Palästina die Menschen, darunter auch Kinder einsperren, ermorden, foltern kann, wie es ihm beliebt, und gerne Babies im Leib werdender Mütter verrecken lässt. Und das seit 70 Jahren, wofür es von der westlichen Werte-Gemeinschaft auch noch gelobt, geehrt und belohnt wird!

Das syrische Nachrichtenbüro SANA berichtete aus Moskau gestern, dass Russlands Sprecher des Verteidigungsministeriums Generalmajor Igor Konaschenkow sagte, dass «Israelische Piloten das russische Flugzeug als Schutz benutzten und es zum Ziel der syrischen Luftabwehr machten», was zur Folge hatte, dass die Il-20, die eine größere Radarsektion einnimmt als eine F-16, von der syrischen Luftabwehr abgeschossen wurde, wobei 15 russische Soldaten ums Leben kamen.» Er hob hervor, dass die israelischen Luftkontrollsysteme und die Piloten wussten, dass das russische Flugzeug in der Gegend anwesend war.

Als die IL-20 im Landeanflug
auf die Basis Humaymim war, kam es bei der syrischen Luftabwehr, die den Bombenregen abzuwehren versuchte, zu dem fatalen Missverständnis, dass mit veralteten russischen S-200 Raketen das Flugzeug des engsten Bündnispartners getroffen wurde. Heuchlerisch bedauern die Zionisten den Tod der Russen, aber insgeheim reiben sie sich die Hände. Denn sie wünschen ja nichts lieber, als ein Zerwürfnis zwischen Syrien und Russland. Deswegen versuchen alle Westmädchen jeden Vorfall – wie die Drohnenangriffe der Halsabschneider auf Humaymim – eine falsche Wendung zu geben oder die schwierigen Diskussionen in Astana zwischen Wladimir Putin, Rouhani und Erdogan als Beginn eines Bruches dieser Allianz zu deuten. Dazu empfehle ich, den vorzüglichen Artikel von Murat Kılıç in RussiaToday zu lesen. Er schreibt:

«Der letzte Gipfel in Teheran, mit den Garantiemächten Türkei, Russland und Iran im Rahmen des Astana-Abkommens, wird von Verfechtern des "transatlantischen Bündnisses" als gescheitert bewertet. Doch das ist vielmehr ein Wunschdenken bestimmter Kreise.»

Der tri-laterale Gipfel in Astana von Iran-Russland-Türkei

Wie desparat der Westen auf die Annäherung der Türkei an Russland und Eurasien reagiert hat, ließ sich an der wirren Reaktion der Trump-Verwaltung ablesen. Es begann mit der scheinbar harmlosen Bestellung der Türkei von ein paar S-400 Luftabwehrraketen. Erst bettelten die Amerikaner, dann drohten sie mit dem einen und dem anderen. Dann stornierten sie die Lieferung ihrer modernsten Kampfflugzeuge. Na, das kam ja den Türken gerade gelegen. Wahrscheinlich hat es sich in Ankara auch herumgesprochen, dass US-Abfangjäger oder Abfang-Raketen in dem Fall, dass der Käufer von den USA angegriffen wird, nicht funktionieren.

Allerdings bezweifle ich, dass Putin diese Provokation der Zionisten zum Anlass nimmt, denen mal den Marsch zu blasen. Dies hat er bislang immer sorgfältig vermieden. Wer die Geschichte genauer studiert, wird auch wissen, aus welchen Gründen.

4 Kommentare:

  1. Ich gebe zu, auch ich war sehr irrtiert über die Reaktion Putins, allerdings gibt es hier eine mögliche Erklärung.......

    https://linkezeitung.de/2018/09/21/entschluesselung-der-reaktion-putins-auf-den-angriff-in-syrien/

    https://www.fort-russ.com/2018/09/full-analysis-russian-disinfo-campaign-blames-israel-for-il-20-plane-downing-yet-exonerates-france/

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  2. Ja. Peter, danke. Das ist einigermaßen schlüssig. Weiß der Henker, wie es ausgehen wird. Du, dieses Fort Russ ist ja sehr gut. Aber das mitderen RSS verstehe ich nicht. Man soll es abonnieren? Wo liegt denn der feed code, dass ich den bei mir reinlegen kann? Kannst du auf die Schnelle was sagen, wer dahinter steckt und wo?
    Mit bestem Gruß Einar

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  3. Danke für die Antwort, also Peter bin ich nicht, sondern Helga, macht aber nichts.
    Was Deine Frage betrifft, so bin ich leider ein totaler Laie, da kann ich Dir nicht helfen, ich habe mir für FortRuss ein Lesezeichen gemacht, es gehört mit einer Menge anderen zu meiner täglichen Lektüre, ebenso wie Deine Seite, an dieser Stelle auch vielen Dank für die unendliche Mühe, die Du Dir machst.
    liebe Grüße
    Helga

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    1. Ach wie wunderbar, Helga. Peter hat mir auch gerade gesagt, dass er das nicht war. Natürlich war ich schon öfters auf FortRuss gestoßen, habe mir aber nie die Mühe gemacht, mal nachzuforschen, wer die Leute sind. Undnun habe ich den Newsletter von ihnen bestellt. Finde ich prima, wenn man sich auf diese Weise austauschen kann. Und danke für dein liebes Kompliment.

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