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Montag, 18. März 2019

Macrons Sorge wegen Chinas Anwesenheit in Afrika dreht sich um die Beibehaltung der Reichtümer im Westen



Simon Rite
15. März 2019


Aus dem Englischen: Einar Schlereth


Macron inspeziert seine Truppen in Afrika.
Wenn ich westliche Führer lächeln sehe, Hände schütteln und kluge und von Herzen kommende Ratschläge verteilen sehe, kann ich nicht anders, als mich in die show zu versetzen, weil ich weiß, dass eine Heuchelei erster Güte im Gange ist.

Mein absoluter Favorit in der Politik ist es zuzusehen, wie die Praktizierenden auf höchster Ebene alles an unbequemen Fakten aus der Vergangenheit ignorieren, was dem eklatanten Eigeninteresse der Gegenwart im Weg steht. Der französische Führer zu Besuch in Afrika? Nun, du weißt, dass dies spannend sein wird.

Afrika ist voller Elefanten, und viele von ihnen sind politisch, sitzen in den Ecken der Räume und trompeten fröhlich Emmanuel Macron zu. Seine Fähigkeit, das Gewicht der Geschichte zu ignorieren, hat sich als lobenswert erwiesen.

Macron war auf einer Tour durch Ostafrika, insbesondere Dschibuti, Äthiopien und Kenia. Er ist nicht da, um die Welt zu verbessern, sondern weil in Afrika die Wirtschaft so schnell wächst, gibt es dort sechs der zehn am schnellsten wachsenden Wirtschaften der Welt.

Eins der Abkommen, das Macron auf seiner Reise getroffen hat, betrifft den Bau einer Bahnlinie in Nairobi. Wenn du Zweifel hattest, ob die kolonialen Instinkte tief liegen, dann sollte diese Explosion aus der Vergangenheit sie beseitigen.

Nichts bewegt die europäischen Kolonialmächte so sehr wie der Gedanke an den Reichtum, den man sich in Afrika schnappen kann, ganz abgesehen von dem Gedanken, dass jemand anderes ihn zuerst schnappen könnte.

Es war viel einfacher, mit Zerstörung und Raubzügen in Afrika durchzukommen, als es keine Konkurrenten gab, aber nun gibt es einen neuen Typ in der Stadt, der den Namen China trägt. Frankreich mag die Idee nicht, dass China sich in einem Teil der Welt engagiert, wo man sich frei bewegen konnte, eigentlich seit Jahrhunderten, und Macron reiste mit schrecklichen Warnungen, Peking ins Haus reinzulassen.

Das Problem ist, dass Frankreich die Eingangstür schon aus den Angeln gerissen, das Sofa gestohlen und die dort lebenden Leute in der Küche einquartiert hat. Historisch gesprochen natürlich.

Macron warnte vor Chinas wachsender Anwesenheit in Afrika und sagte: «Ich hätte nicht gerne eine neue Generation internationaler Investitionen, die die Souveränität unserer historischen Partner beeinträchtigen oder ihre Wirtschaften schwächen.»

«Was zu Anfang kurzfristig gut aussieht ... kann oft mittel- oder langfristig böse enden,» sagte er.
Um dieses Kleinod in einen Kontext zu bringen, hat Macron auch etwas Zeit dem Besuch der französischen Truppen in Djibouti gewidmet, weil die französischen Truppen dort stationiert sind, seit es 1977 von französischer Herrschaft befreit wurde. Ich persönlich würde das langfristig nennen.

Frankreich mag es nicht, dass China dort 2017 eine eigene Militärbasis gebaut hat. Aber andererseits bauten die USA dort 2002 auch eine Militärbasis. Darin liegt das Dilemma, denn jede westliche Warnung vor Chinas Präsenz in Afrika wird für jeden mit der geringsten Vorstellung von Geschichte oder Augen im Kopf schwer zu ertragen sein.

Für noch mehr von dieser Heuchelei auf höchster Ebene, von der ich gesprochen habe, halten Sie einfach Ausschau nach der Art und Weise, wie sich Macrons Melodie ändern wird, wenn Chinas Präsident Xi in ein paar Wochen in Paris ist. Ich wette, er ist offen für eine langfristige chinesische Investition zu Hause.

Bieten die alten Kolonialisten also etwas Besseres an als die neuen aus dem Osten? China gibt viel für die Infrastruktur aus, buchstäblich Milliarden und Abermilliarden Dollar für Häfen und Kraftwerke, Straßenbrücken und Fabriken in ganz Afrika. Weder Frankreich noch sonst jemand kann das erreichen. Seien wir ehrlich, ob sie aus dem Osten oder Westen kommen, sie sind immer noch raubgierige Kapitalisten, also kannst du auch denjenigen mit den tiefsten Taschen wählen. Nicht nur China schnüffelt herum, auch Russland, die Türkei und Indien sind es. Tatsächlich ist Indien heute der viertgrößte Handelspartner Afrikas.

Was kann der Westen also bieten? Nun, der Krieg gegen Terror und Luftangriffe sind immer noch ein Wachstumsgeschäft. Libyen bleibt im Chaos gefangen, nachdem es bereits 2011 gezwungen wurde, einen Überschuss an westlichen Luftangriffen zu importieren, und in Somalia wurden Hunderttausende von Menschen aus ihren Häusern vertrieben, was nicht zuletzt auf einen Anstieg des von der Drohne geführten Krieges gegen den Terror zurückzuführen ist, der unter dem Radar fliegt. Sie hätten Schwierigkeiten, sich daran zu erinnern, wann China das letzte Mal Luftangriffe in Afrika durchgeführt hat.

In der gegenwärtigen Welt der Realpolitik, in der die Fassade der moralischen Autorität der alten Kolonialisten längst zerbrochen ist, können afrikanische Nationen genauso gut einfach das Geld nehmen, denn das Problem mit dem Teufel, den Sie kennen, ist, dass Sie ihn kennen.

Simon Rite ist ein in London ansässiger Schriftsteller für RT, der für mehrere Projekte verantwortlich ist, darunter die Polit-Satire-Gruppe #ICYMI. Folgt ihm auf Twitter @SiWrites


Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Ja ja, die Franzosen. Die leben auf Kosten Afrikas und müssen doch gegen ihre eigene Regierung demonstrieren. Wo geht denn das ganze Geld hin, dass die französischen Politiker sich in Afrika kriminell aneignen? Und dennoch gibt es arme Franzosen in Frankreich. Wie würde denn dann Frankreich aussehen, ohne die erbeuteten Ressourcen? Die Franzosen würden sicherlich auf ein altes Handwerk zurückgreifen und noch einmal das bauen einer Guillotine erlernen.

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