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Mittwoch, 15. Juli 2020

Die leidgeprüften Zivilisten Syriens sind das Hauptziel


Eva Bartlett
14. Juli 2020


Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Flüchtlinge kehren zurück

Die US-Sanktionen sind Teil eines Mehrfrontenkrieges gegen Syrien, und die leidgeprüfte Zivilbevölkerung Syriens ist das Hauptziel.

Die USA führen an mehreren Fronten Krieg gegen Syrien, einschließlich brutaler Sanktionen, und machen sich gleichzeitig Sorgen um das Wohlergehen der syrischen Zivilbevölkerung - die überwiegende Mehrheit von ihnen leidet als direkte Folge der US-Politik.

Am 17. Juni führten die USA das Cäsar-Gesetz ein, Amerikas jüngste Runde drakonischer Sanktionen gegen das syrische Volk, um es zu "schützen", behauptet Amerika. Dies, nachdem jahrelang Zivilisten bombardiert und regierungsfeindliche Kämpfer unterstützt wurden, führte zur Verbreitung von Terroristen, die genau diese syrischen Zivilisten entführen, einsperren, foltern, verstümmeln und ermorden.

Nur wenige Wochen nach der Durchsetzung dieser barbarischen Sanktionen kommen amerikanische Krokodilstränen über das Leiden Syriens und behaupten, dass Moskau und Damaskus angeblich die Lieferung humanitärer Hilfe verhindern. Noch mehr heiße Luft von heuchlerischen amerikanischen Quatschköpfen, denen das Wohlergehen der Syrer eigentlich egal ist.

Das schießfreudige Amerika sanktioniert viele Länder oder Gebiete, die es wagen, sich seinem hegemonialen Diktat zu widersetzen. Das Wort "Sanktionen" klingt viel zu sanft- die Realität ist ein umfassender Wirtschaftskrieg gegen die Menschen in den Zielländern.

Die Sanktionen haben, wie ich im Dezember vergangenen Jahres schrieb, Syriens Fähigkeit beeinträchtigt, Medikamente oder die zu ihrer Herstellung benötigten Rohstoffe, medizinische Ausrüstung sowie Maschinen und Materialien, die unter anderem zur Herstellung von Prothesen benötigt werden, zu importieren.

Syrien berichtet, dass die jüngsten Sanktionen bereits die Zivilbevölkerung daran hindern, "Medikamente, vor allem Antibiotika, zu erwerben, da einigen Unternehmen wegen der Sanktionen die Produktions-Lizenzen entzogen wurden".

Wenn ich in Apotheken in Damaskus fragte, was einige der begehrtesten Medikamente sind, stehen die Medikamente gegen Bluthochdruck an der Spitze.
Aber die Sanktionen haben noch eine weitere brutale Wirkung: Sie richten verheerende Schäden in der Wirtschaft an.

Die Zerstörung der syrischen Wirtschaft ist etwas, womit sich der US-Gesandte für Syrien, James Jeffrey, brüstete, der angeblich sagte, dass die Sanktionen "zum Zusammenbruch des Wertes des syrischen Pfundes beigetragen haben".
Die Website Sanctions Killnotes:
"Währungen werden abgewertet und aufgebläht, wenn Sanktionen verhängt werden. Die Länder werden unter Druck gesetzt, keine Geschäfte mehr mit den Zielländern zu machen. Sanktionen verstoßen gegen das Völkerrecht, die UN-Charta, die Genfer und Nürnberger Konventionen, weil sie die Zivilbevölkerung durch wirtschaftliche Strangulierung, Hungersnöte, lebensbedrohliche Verknappung und wirtschaftliches Chaos ins Visier nehmen.

Da gibt es also westliche heuchlerische Quatschköpfe, die so tun, als wollten sie der syrischen Zivilbevölkerung Hilfe zukommen lassen, sie aber gleichzeitig buchstäblich von Medikamenten und der Möglichkeit, Lebensmittel zu kaufen, abschneiden.

Ressourcendiebstahl und Brandstiftung

Aber diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit reichen Amerika nicht. Die US-Besatzungstruppen und ihre kurdischen Stellvertreter (die SDF) plündern nach Schätzungen des russischen Militärs seit Oktober letzten Jahres Syriens Ölvorkommen in Höhe von 30 Millionen Dollar monatlich.

Anfang Juli meldete SANA einen weiteren Konvoi, der Syrien in Richtung Irak verließ, beladen mit Öl, das aus Gebieten unter US-Besatzung gestohlen wurde.

Terroristen und US-Stellvertretergruppen stehlen auch die Baumwolle, Oliven, Weizen und das Mehl Syriens.

Darüber hinaus beschuldigt Syrien die USA, mit Apache- Kampfhubschraubern Thermoballons abzuwerfen, um die Ernten in Brand setzen.
Zivilisten aus den betroffenen Gebieten in der Nähe der türkischen Besatzungsposten beschuldigen die türkischen Streitkräfte, Brände zu legen und mit scharfer Munition auf Leute zu schießen, die versuchen, die Brände zu löschen, wobei die Bauern buchstäblich zusehen müssen, wie ihre Lebensgrundlage in Flammen aufgeht. Auch der Direktor der Hasaka-Landwirtschaftsdirektion gibt der Türkei die Schuld an der Ernte-Brandstiftung.

Die türkischen Besatzungstruppen werden auch beschuldigt, die Wasserversorgung im Wasserpumpwerk Alouk unterbrochen zu haben, wodurch einer Million Menschen in der Region Hasaka Trinkwasser und landwirtschaftliches Wasser vorenthalten wurde, ohne dass der Sicherheitsrat dies verurteilt hätte.

Die Armut und das Leid, das die Syrer in diesen Tagen ertragen müssen, ist unerträglich. Die Preise für die Basis-Nhrungsmittel haben sich im Vergleich zu vor wenigen Monaten verdoppelt und verdreifacht, wodurch sie zu Luxusgütern wurden, insbesondere für die 7,9 Millionen ärmsten Syrer.

Doch alarm schlagende westliche Medien und Politiker lassen den Kontext außer Acht: der fast zehnjährige Krieg gegen Syrien; die bewusste und gezielte Bekämpfung der syrischen Infrastruktur durch Terroristen sowie durch die US-amerikanischen und türkischen Besatzungstruppen und Israel; die Plünderung von Öl, Weizen und Baumwolle, wobei sogar angeblich Teile eines Kraftwerks in Idlib für den Schrottverkauf in der Türkei gestohlen wurden.

Auch Aleppos Schwerindustrie wurde in den Jahren der Terroristen-Herrschaft gestohlen. Schwere Maschinen sind Berichten zufolge am hellichten Tag in die Türkei geschafft worden. Mit all diesen Faktoren ist es kein Wunder, wenn Armut und eine chaotische Wirtschaft entsteht.


Eine sichere Resolutiion wurde abgelehnt


Vor kurzem hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, um einen humanitären Verbindungspunkt zwischen Türkei und Syrien, Bab al-Hawa, offen zu halten.

Zuvor hatte Russland eine Resolution vorgeschlagen für die sichere Verteilung von humanitärer Hilfe in Syrien.

Am 11. Juli hatte Russlands Permanente Mission bei der UNO eine Erklärung herausgegeben, die erneut die Notwendigkeit forderte, die Grenz-Auslieferungspunkte zu beenden, da die syrische Regierung den größten Teil der Territorien, die zuvor von den Terroristen besetzt waren, wieder zurückgewonnen hat, und somit die Lieferungen innterhalb Syriens vorgenommen werden sollten.

Die verabschiedete Resolution der UNSC jedoch fährt mit der Auslieferung über die Türkei an die Al-Qaida und andre Terroristen-Gruppen fort, die noch in Idlib sitzen. Sie sind es, die die US-Hilfe über die Türkei in ihre Hände bekommen.

Da die USA auch zuvor Waffen an die Extremisten in Syrien geliefert hat, ist nicht auszuschließen, dass sie hoffte, wieder Waffen unter dem Vorwand von “Hilfs”- Lieferungen reinzuschmuggeln.

In der Erklärung Russlands wurde auch auf die fehlende UN-Präsenz in der Deeskalationszone in Idlib verwiesen: "Es ist kein Geheimnis, dass die terroristischen Gruppen, die vom UN-Sicherheitsrat als solche aufgelistet sind, bestimmte Gebiete der Deeskalationszone kontrollieren und die humanitäre Hilfe der UNO als Instrument benutzen, um Druck auf [die Zivil-]Bevölkerung auszuüben und offen von solchen Lieferungen zu profitieren.“ Das ist es, was Russland und China ablehnen, nicht die Lieferung von Hilfe.

Das sind Details, die US-Botschafterin Kelly Craft schlau ausließ, als sie davon sprach, dass Gefühllosigkeit und Unehrlichkeit ein etabliertes Muster seien. Ihre verbalen Munition richtete sie gegen Syrien und Russland, aber ihre Wortwahl beschreibt die US-Politik gegenüber den Syrern perfekt.

Man braucht sich nur die US-Politik gegenüber den vertriebenen Syrern im Lager Rukban anzuschauen, um zu erkennen, dass sich die USA aktiv dafür eingesetzt haben, Hilfslieferungen dorthin zu verhindern und obendrein auch zu verhindern, dass Syrer von dort evakuiert werden. Oder das Ausbleiben eines Aufschreis in den USA, dass die Türkei verhinderte, dass humanitäre Konvois die Gebiete in Idlib erreichten, die zwar für den vergangenen April geplant waren, aber immer noch nicht ankamen.

Andererseits bestätigte die WHO am 4. Juli die syrisch-russische Lieferung von 85 Tonnen an Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern aus Damaskus an Al-Hasaka. Am 9. Juli stellte das russische Versöhnungszentrum fest, dass 500 Lebensmittelpakete (2.424 Tonnen) in die Provinz Idlib und die Provinz Deir-ez-Zor geliefert wurden.
Ich frage mich, wie viele Tonnen an tatsächlicher Hilfe die USA schicken würde...

Es scheint immer noch nicht klar zu sein, dass Amerika seine Hilfe politisiert und mit Waffen vermischt, wie es im vergangenen Jahr in Venezuela versuchte. Amerikanische Vertreter setzen sich in Position und machen ein Geschrei, während Russland in Syrien in aller Still daran geht, echte Hilfe an bedürftige Syrer zu leisten.

In der russischen Erklärung nach der Resolution wurde auch kritisch auf die brutalen Auswirkungen der Sanktionen auf Syrien hingewiesen, die so schädlich für das Wohlergehen der Syrer sind.
In der Erklärung hieß es:

"Diese Zwangsmaßnahmen untergraben nicht nur die sozioökonomische Lage in Syrien ernsthaft, sondern behindern auch die Aktivitäten vieler humanitärer NGOs, die bereit sind, der Bevölkerung in den von den offiziellen syrischen Behörden kontrollierten Gebieten zu helfen.”

Wenn Amerika wirklich das Leiden der Syrer lindern wollte, würden alle Sanktionen gegen das Land und die Bevölkerung sofort aufgehoben.

Eva Bartlett ist eine unabhängige kanadische Journalistin und Aktivistin. Sie war jahrelang vor Ort und berichtete über Konfliktgebiete im Nahen Osten, insbesondere in Syrien und Palästina (wo sie fast vier Jahre lang lebte). Folgen Sie ihr auf Twitter @EvaKBartlett -


Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Der Westen verhält sich im Nahen Osten völlig verbrecherisch - und das seit Jahrzehnten.

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