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Mittwoch, 12. August 2020

Zur erneuten Wahl von Lukaschenko als Präsidenten von Belarus

Es ist vollkommen richtig, keine 'Wahlbeobachter' zuzulassen. solange die USA, die 

Bundesrepublik etc. keine zulassen. Von diesen geifernden Kriegshetzern hat man 

wahrlich genug Lügen gehört. Die sollen sich lieber um ihre eigenen Misthaufen in 

ihren Ländern kümmern.


Zur erneuten Wahl von Lukaschenko als Präsidenten von Belarus

am 9.8.2020

Wahlleitung von Belarus: 80,2 Prozent für Lukaschenko - 9,9 für Tichanowskaja

von Brigitte Queck, Diplomstaatswissenschaftlerin Außenpolitik


Am 9.8.2020 fanden in der ehemaligen Sowjetrepublik – Belarus--Präsidentschaftswahlen statt.

Diese Wahl hatten die Medien der NATO-Länder allesamt hämisch begleitet und räumten den Vertretern der Opposition—vor allem Frau Tichanowskaja—einen überproportional großen Raum in ihrer Berichterstattung ein.


Bei diesen Wahlen waren in Belarus keine Wahlbeobachter aus anderen Ländern zugelassen.


Zurecht!

Wie war das doch gleich bei den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2000 nach dem NATO-Bombardement auf den souveränen Staat Jugoslawien?

Der damalige jugoslawische Präsident Milosevic genoss—wie seinerzeit der Präsident von Belarus, Lukaschenko—das überaus große Vertrauen der Bevölkerung.


Aber die US/NATO hatten mit List und Tücke schon im VORHINEIN viele westliche Politiker und Journalisten vor Ort postiert, die genau wie später in Libyen, der Ukraine und anderen Ländern, einige Menschen mit unverhältnismäßig hohen Geldern bestochen hatten, die schon Tage vorher Tausende von Plakaten in Umlauf gebracht hatten und nun schrien:


Er (Milosevic) muss weg!“


Bekannt sind die internationalen Aktionen der US-Untergrundorganisation OTPOR—jetzt CANVAS-- die in allen den US- und NATO unliebsamen Ländern Regime-Changes durchführen im Auftrage von International Republican Institute IRI (seit 2002), das National Democratic Institute NDI (seit 2002), Freedom House (seit 2004), USAID (seit 2002), NED und dem Open Society Institute seit 2006), die wiederum von der US-Regierung, dem Pentagon und dem US-Außenministerium jährlich Milliardenbeträge bekommen, um ihren „Way of life“-- in den westlichen Ländern unter dem Begriff „westliche Werte“ bekannt-- ideologisch und auch militärisch durchzusetzen versuchen!

Siehe dazu auch Peter Scholl Latour „Russland im Zangengriff“, ISBN-13:978-3-549-07265-3, S.384 und folgende Seiten)

Als Dank für ihren Anteil am Systemwechsel in Jugoslawien bekam die Studentenorganisation OTPOR seitens der Friedrich Ebert- Stiftung 1 Jahr nach dem verbrecherischen NATO-Bombardement Jugoslawiens im Jahre 1999 sogar den Menschenrechtspreis 2001 !!!


Da die Oppositionellen in Belarus—flankiert von den US/NATO-Staaten-- jetzt unken, die Wahlen in Belarus seien gefälscht worden, schauen wir uns mal die wirtschaftliche Situation im Lande an.


Die Daten der Wirtschaftsentwicklung von Belarus sahen im Jahre

2019-- ein halbes Jahr vor der Corona-Pandemie-- wie folgt aus:


- die Arbeitslosenquote war bis Ende 2019 auf 0,31 % kontinuierlich gesunken;

- das Bruttoinlandprodukt im Jahre 2019 betrug total 56,35 Mrd. Euro;

- das Bruttoinlandprodukt pro Kopf lag bei 5,952 Euro.


https://www.laenderdaten.info/Europa/Belarus/wirtschaft.php



Das monatliche Durchschnittseinkommen in Belarus lag im Juni 2020 durchschnittlich bei 524 US $ !

https://www.ceicdata.com/de/indicator/belarus/monthly-earnings


Dabei besteht der gegenwärtige Umtauschsatz von belorussischen Rubeln zum Dollar 2,463 und zum Euro 2,8935


Vergleichen wir nun die Lebenshaltungskosten in Belarus:


Lebenshaltungskosten in Weißrussland



Formularbeginn


Formularende

Index


Lebenshaltungskosten-Index (ohne Miete):

33,04

Miet-Index:

8,79

Lebensmittel-Index:

28,90

Gaststätten-Index:

32,33

Index Lebenshaltungskosten + Miete:

20,90

Örtliche Kaufkraft:

35,19


Formularbeginn


Formularende

Mahlzeit in preiswertem Restaurant

20,00 BYN


Drei Gänge für zwei Personen in Mittelklasse-Restaurant

61,43 BYN


Menü bei McDonald‘s (oder vergleichbares Kombi-Menü)

10,00 BYN


Heimisches Bier (0,5 Liter, gezapft)

4,15 BYN


Importiertes Bier (0,33-Liter-Flasche)

7,37 BYN


Cappuccino (normal)

3,78 BYN


Coke/Pepsi (0,33-Liter-Flasche)

1,66 BYN


Wasser (0,33-Liter-Flasche)

1,08 BYN


Lebensmittel



Milch (gewöhnliche), 1 Liter

1,70 BYN


Frisches Weißbrot (500 g)

1,38 BYN


Reis (weiß), (1 kg)

2,55 BYN


Eier (mittelgroß), (12 Stück)

2,99 BYN


Heimischer Käse (1 kg)

14,76 BYN


Hähnchenfilets (1kg)

8,68 BYN


Rinderkeule (1 kg) (oder vergleichbares rotes Fleisch)

15,57 BYN


Äpfel (1 kg)

3,14 BYN


Bananen (1 kg)

3,12 BYN


Orangen (1 kg)

4,14 BYN


Tomaten (1 kg)

4,62 BYN


Kartoffeln (1 kg)

1,20 BYN


Zwiebeln (1 kg)

1,44 BYN


Kopfsalat (1 Stück)

2,30 BYN


Wasser (1,5-Liter-Flasche)

1,49 BYN


Wein (1 Flasche, mittelpreisig)

19,16 BYN


Heimisches Bier (0,5 Liter-Flasche)

2,16 BYN


Importiertes Bier (0,33-Liter-Flasche)

4,38 BYN


Zigaretten 20 Pack (Marlboro)

3,81 BYN


Fortbewegung



Einfache Fahrt im ÖPNV

0,70 BYN


Monatskarte (regulärer Preis)

36,00 BYN


Taxi Grundtarif (Normaler Tarif)

3,56 BYN


1 Kilometer im Taxi (Normaler Tarif)

0,61 BYN


Wartegebühren fürs Taxi (Normaler Tarif)

6,76 BYN


Benzin (1 Liter)

1,82 BYN


Volkswagen Golf Trendline, 1.4, 90 kW (oder vergleichbarer Neuwagen)

38.000,00 BYN


Toyota Corolla Limousine Comfort, 1.6, 97 kW (oder vergleichbarer Neuwagen)

45.457,88 BYN


Nebenkosten und Kommunikation (pro Monat)



Nebenkosten (Strom, Heizung, Klimaanlage, Wasser, Müll) für eine Wohnung mit 85 m²

129,66 BYN


1 Prepaid-Handyminute ohne Vertrag oder Sonderangebote

0,12 BYN


Internet (Kabel-/ADSL-Flatrate mit 60 Mbit/s oder mehr)

30,87 BYN


Sport und Freizeit



Mitgliedsbeitrag fürs Fitnessstudio (monatlich)

74,63 BYN


Miete für Tennisplatz (1 Stunde am Wochenende)

37,73 BYN


Kinokarte, Hollywood-Produktion oder vergleichbar

9,83 BYN


Schulen und Kindergärten



Private Kindertagesstätte oder Vorschule mit Ganztagsbetreuung pro Monat und Kind

1.119,32 BYN


Internationale Grundschule pro Jahr und Kind

14.603,30 BYN


Kleidung



1 Jeans (Levis 501 oder vergleichbar)

147,66 BYN


1 Sommerkleid aus einer Modekette (z. B. Zara, H&M usw.)

89,56 BYN


1 Paar Nike-Turnschuhe (mittleres Preissegment)

211,18 BYN


1 Paar Leder-Business-Schuhe für Männer

191,52 BYN


Monatliche Mieten



Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern

791,71 BYN


Zwei-Zimmer-Wohnung außerhalb des Stadtkerns

532,53 BYN


Vier-Zimmer-Wohnung im Stadtkern

1.379,37 BYN


Vier-Zimmer-Wohnung außerhalb des Stadtkerns

895,58 BYN


Kaufpreise für Wohnungen



Preis pro Quadratmeter einer Wohnung im Stadtkern

3.636,02 BYN


Preis pro Quadratmeter einer Wohnung außerhalb des Stadtkerns

2.605,87 BYN


Gehälter



DAS DURCHSCHNITTLICHE MONATLICHE NETTOEINKOMMEN IN BELARUS BETRÄGT

1.031,53 BYN



Quelle: https://de.numbeo.com/lebenshaltungskosten/land/Wei%C3%9Frussland


Dazu kommt, dass 1989 die Belorussen—genau wie die Russen-- ihre Wohnung für wenig Geld kaufen konnten—was auch die meisten Belorussen damals getan haben !!

Das heißt :VIELE BELORUSSEN VERFÜGEN ÜBER EINE EIGENE WOHNUNG !!


Wir sehen, dass es der belorussischen Bevölkerung gar nicht so schlecht geht, wenn man bedenkt, dass dort die Arbeitslosenquote nur bei 0,31 % liegt!


Dadurch scheint das Wahlergebnis in Belarus am 10.8.2020, bei dem 80,2 % der Bevölkerung für den weiteren Verbleib Lukaschenkos an der Spitze von Belarus als Präsident stimmten, völlig nachvollziehbar !


Vielleicht ziehen ja viele Deutsche bei der derzeitigen hohen Arbeitslosigkeit hier, sogar eine Übersiedlung nach Belarus in Betracht ?

Kleiner Scherz !


Auf jeden Fall beglückwünschen die „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ die belorussische Bevölkerung zu ihrer Präsidentenwahl 2020 !!


www.muetter-gegen-den-krieg-berlin.de


1 Kommentar:

  1. Das Problem dürfte auch darin bestehen, daß Lukaschenko, ähnlich wie Janukowitsch, auf zwei Hochzeiten tanzt.
    Während Letzterem da wohl wenig Spielraum blieb, angesichts dieser Dreiteilung des Landes in einen polnisch-litauisch-galizisch-katholischen Westens, eines ukrainisch-othodoxen Kerns und eines russisch-orthodoxen Südens/ Ostens erscheint die Lage in Belorußland etwas anders.
    Wenn es stimmt, daß die Bevölkerung überwiegend prorussisch, die politisch und wirtschaftlich Mächtigen eher prowestlich orientiert sind, dann haben wir dort das gleiche Problem, an dem letztendlich auch Rußland noch scheitern kann.
    Mit dieser westlichen Art zu wirtschaften, läßt sich sicher viel Geld verdienen, daß sie tendenziell die Mehrheit zurückläßt, übersieht man nur zu gern, zumal das in den westlichen Kernländern im weltweiten Vergleich auch noch nicht so deutlich wird - aus bekannten Gründen.
    Und wenn sich Lukaschenko tatsächlich auf den IWF einlassen sollte, ist Unappetitliches absehbar.
    Denn genau das hat Jugoslawien getan, es hat sich in "Dollar" verschuldet und war 1988 bereits zahlungsunfähig.
    Daß die Rezepte des IWF in einem Land, das in solchen diffusen Grenzregionen zwischen verschiedenen, historisch gewachsenen Kutlurkreisen, hier der zwischen Okzident und Orient, liegt, zur Katastorphe führen mußten, wird weithin übersehen.

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