einartysken

Donnerstag, 25. Februar 2021

WE love CHINABASHING ...

WE love CHINABASHING ...

Einar Schlereth
24. Februar 2021

Das waren noch Zeiten!

...........    je mehr desto besser - abwechselnd mal mehr auf die Russen, dann mal mehr auf die Chinesen und dann gleichzeitig auf beide, dann können bei uns alle Rassisten-Einpeitscher, die Kriegstreiber und Kriegsgewinnler, Medienhuren und Politschranzen aufatmen, weil dann alle Glotzen-Abhängigen all den Mist vergessen können, der hier am dampfen ist. Da kann das Merkel-Ungeheuer lässig die Staatskasse um einige hundert Milliarden erleichtern und der nächstbesten EZB-Bank in den Rachen werfen und im Gemauschel mit den netten Herren von der Waffenlobby die Produktion drastisch ankurbeln, da wir uns dringend auf den nächsten Ritt gegen diese Untermenschen im Osten vorbereiten müssen. Tredje gången gillt! sagt man hier in Schweden auch: Aller guten Dinge sind drei! Zweimal ordentliche Prügel erhalten, das reicht nicht. Allerdings wird das 3. Mal für Deutschland das endgültige AUS sein. Dann können die wenigen Überlebenden ihre atomar verseuchten sieben Sachen einsammeln und sich einsargen.
Das hat ihnen Putin deutlich genug vorgerechnet, aber was der sagt, kann man ja vergessen.

Das Genozid-Thema wird besonders gerne gespielt. Von USRAELEU-Experten, die kennen sich da gut aus. Die USA haben es 244 Jahre (abzüglich 17 Friedensjahre) lang eingeübt - so etwa 100-200 Millionen Opfer kommen da zusammen. Prof. Gideon Polya aus Australien hat das exakt ausgerechnet. Die Engländer waren aber noch viel besser, weil die ja mit Hilfe der meisten Kriege das erste echte Weltimperium errichtet hatten. Da ging die Sonne wirklich nicht unter. Da kamen die Spanier und Franzosen nicht richtig mit. Die Spanier waren im Abarbeiten von Genoziden besser. Die schafften in knapp hundert Jahren 60 Millionen Indigene in Südamerika.

Wir haben es jedenfalls hier mit Experten zu tun, die genau wissen, wann und wo echte Genozide stattfinden. Der pompöse US-Pompeo z. B. - eine Mischung aus Dick und Doof - hat auf den letzten Drücker noch beim Räumen seines Büros den Chinesen einen furchtbaren Genozid an den Uighuren angehängt. "Erzwungene Sterilisierung, erzwungener Abort und zwangsweise Familienplanung". Das hat er sich von einem Deutschen - ausgerechnet - "ausgeliehen", einem gewissen Adrian Zenz, ein rechter religiöser Extremist, der im Kampf gegen die Chinesen "von Gott geführt" wird. Und was der in seiner Suppenküche zusammenrührt, wurde dann von Pompeo und allen wahren und guten Medien wie Associated Press, CNN und BBC dankend übernommen (das haben Gareth Porter und Max Blumenthal hier veröffentlicht: http://www.informationclearinghouse.info/56350.htm).

Ach, da haben wir aber ja noch die Tibeter, die auch pausenlos ausgerottet,  unterdrückt, maltraitiert und misshandelt wurden. Ein englisches Journalisten-Ehepaar, Stuart und Roma Gelder, gaben aber bereits 1964 ihr Buch über ihre Reisen in Tibet heraus (The Timely Rain), das ich schon in den 1968-er Jahren als ein wichtiges Argument gegen das damalige China-bashing benutzte. Doch die Hurenbengel. Mit ihm brachten sie die ständigen Stories über Unterdrückung, KZs und Genozid in allen renommierten Medien unter.

Die Chinesen haben also beizeiten Erfahrungen sammeln können, wozu indigene Minderheiten für die Imperialisten gut zu gebrauchen sind. CIA, NED, BND, MI5 und vor allem die Zionisten sind die Elemente gewesen (und sind es noch), die in großen Ländern wie China, Russland, Sudan, Kongo, in Libyen, Iran, Algerien etc. für Spaltung, Aufstände, religiöse Auseinandersetzungen und Kriege gesorgt haben. Deswegen ist schon unter Mao Tse-tung eine vorbildliche Politik auch den kleinsten Minderheiten gegenüber ausgearbeitet worden. Alle konnten ihre Sprache und Kultur benutzen und weiterentwickeln, sie hatten eigene Schulen und Bildungsstätten, Tempel, Kirchen, Moscheen und weitgehende Selbstverwaltung. Was zum Beispiel für Chinesen galt, wurde niemals den indigenen Völkern aufgezwungen. So wurde die 1-Kind respektive die 2-Kind-Politik nicht bei Indigenen eingeführt.
Übrigens ist gerade ein neues Buch von Maxime Vivas «Uiguren – Schluss mit den Fake News» erschienen, das auf eigenen langjährigen Erfahrungen basiert. Außerdem behandelt auch Professor Wolfram Elsner in "56 Ethnien, darunter 55 Minderheiten" in seinem Buch "Das chinesische Jahrhundert"(erschienen 2020 im Westend-Verlag) die Minoritätenfrage.

Es ist schon grotesk, dass die Länder, die ihre Minderheiten grob misshandeln, unterdrücken, sie in die entsetzlichste Armut versetzen, ihnen ihre Reichtümer in und über der Erde stehlen oder boshaft und mutwillig zerstören (denkt nur an die brutale Ausrottung der Bison in Nordamerika) wie die USA, Kanada, Brasilien, Indien, Indonesien (das gerade heftig über die Behandlung der Rohingya in Burma protestierte) etc. sich besonders ihr Maul verreißen über nicht existente Genozide und Misshandlungen von Minderheiten. Selbst das kleine Schweden jodelt kräftig mit, hat aber in dem Trubel vergessen, das Abkommen zum Minderschutz zu unterschreiben.

Aber ich möchte noch auf ein weiteren Punkt kommen, den man unentwegt über China zu hören bekommt: das Terror-Regime mit seiner totalen Überwachung. Die Kameras an allen Ecken und Enden mit Gesichtserkennung. Oh, wie entsetzlich. Seltsamerweise hört man von einem anderen Staat, der eine noch viel stärkere Überwachung eingeführt hat, kaum ein Wort: Großbritannien. Da spricht niemand von einem Terrorregime. Oh Pardon, das ist ja christlich, demokratisch, königlich und kapitalistisch. Und nicht weltlich, undemokratisch, sozialistisch und kommunistisch.

Kann es etwa sein, dass China, das nicht auf dem Boden abendländisch-christlicher Kultur steht, sondern dessen Staatsräson eine ethische ist, also weltlich, 1000 Jahre keine Kriege geführt hat, um andere Völker zu unterwerfen, auszubeuten, millionenfach zu ermorden, sondern sich in den eignen Grenzen gehalten hat und seine riesige Bevölkerung auf einem eigentlich viel zu kleinen Ackerland gesund zu ernähren gewusst hat? Ein Land, das trotzdem die größte Wirtschafts- und am meisten fortgeschrittene Industriemacht der Welt war, bis vor 200 Jahren die Imperialisten geschlossen einmarschierten, um Ordnung zu schaffen, will sagen, um alles kurz und klein zu schlagen und alles zu stehlen, was nicht niet-  und nagelfest war. Ja, es folgten "100 Jahre der Erniedrigung", wie es in China genannt wird. Aber es ist dabei, in wenigen Jahren wieder die größte Macht zu werden in jeder Hinsicht - Wirtschaft, Technik, Medizin, Kultur, Ökologie, Gesundheit.

  Und was hat es denn eigentlich mit den Kameras auf sich. Ich habe dazu nochmals das ausführliche Kapitel im oben genannten Buch von Wolfram Elsner gelesen. Aber da muss ich passen. Teilweise verstehe ich es noch. Es geht z. B. um Umweltvergehen, was bei uns allenfalls ein Kavaliersdelikt ist, das ist in China ein Vergehen und "Dann wird kontrolliert, stillgelegt und bestraft." Im Kleinen wie im Großen. In China können die Schiffe auch nicht mehr mit dem dreckigsten und billigsten Öl über die Weltmeere schippern. Bei uns dürfen das die Luxus-Liner-Kreuzfahrtschiffe unter grïmer Flagge mit tonnenschwerem Schwanz von hochgiftigen Abgasen. Das sind die kleinen, feinen Unterschiede. Oder man kann inzwischen auch gefahrlos bei GRÜN die Straße überqueren. Und man darf nicht mehr auf die Straße spucken, was das Prärogativ der Chinesen war und was unsere Damen und Herren ja immer als so eklig empfanden. Aber es hat eben auch mit Ansteckungsgefahr zu tun.

Das sind die Dinge, die ich noch verstanden habe, aber dann geht es zur Cyber-Technik über und da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Hier ein Abschnitt:
"Die Albträume kapitalistischer Megastädte, in Südostasien etwa, mit ihren explodierenden Slums, ihrer Unregierbarkeit und ihrer teils völlig fehlenden Lebensqualität  kann die chinesische Stadt-politik jedenfalls verhindern. Daher werden chinesische Städte zu intelligenten, elektronisch verkehrsgesteuerten »Smart Citys« ausgebaut, in denen durchschnittliche Bewegungen der Menschen registriert und ausgewertet werden. Die ­entsprechende Cyber-Infrastruktur ist eingebettet in zahlreiche interdisziplinäre Forschungsprojekte zur Ermittlung der Raum-Zeit-Wahrnehmungen und entsprechenden Verhaltensweisen der Menschen. Erklärte Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität, des sozialen Zusammenhalts und der urbanen Governance.
All diese Dinge werden in China in öffentlichen Debatten, wissenschaftlichen Konferenzen, öffentlich zugänglicher Literatur und bei konkreten Maßnahmen breit und kritisch diskutiert.(Von mir hervorgehoben. D. V.) Dennoch glauben westliche Medien offensichtlich die chinesische Wahrheit besser zu kennen und genau zu wissen, dass in China nur eine neue Überwachungsdiktatur beabsichtigt ist." (Elsner, S. 189)

Prof. Elsner hat seinem Buch noch einen Artikel von Madeleine Genzsch »Sozio-ökologische Transformation durch Sozialpunkte?« beigelegt. Genzsch erforscht darin die Gestaltung, Wirkungen und Diskussion der verschiedenen regionalen und lokalen Punktesysteme in China.
(Es kann hier runtergeladen werden: www.westendverlag.de/china)

Und noch ein Punkt fällt mir ein, der mir nie richtig klar war, aber hier in einem Artikel einleuchtend dargelegt und nicht mit Diktatur verknüpft wird,  und zwar die Nachbarschafts-Komitees, die auch einen großen Anteil an der schnellen Lösung des Corona-Problems hatten.
"Die Nachbarschaftskomitees begannen in den 1950er Jahren als städtische Graswurzeln. Als Selbstverwaltungseinheiten des Volkes wurden sie auf Anregung von Mao Tse-tung, dem Gründer des sozialistischen Chinas, institutionalisiert.
Dieses erste Nachbarschaftskomitee waren die 200, die sich kurz nach der Gründung der Volksrepublik China am 23. Oktober 1949 in der Shangyangshi-Straße von Hangzhou eintrugen und alle zur Wahl des Vorsitzenden des Nachbarschaftskomitees gingen. Ende der 1980er Jahre wurden in allen Städten Chinas Nachbarschaftskomitees gegründet. Die Mitglieder der Komitees werden von den registrierten Haushalten für drei Jahre gewählt. Der gewählte Vorsitzende und Sekretär wird von den lokalen Regierungen bestätigt. Früher wurden oft Rentner für diese Aufgabe gewählt, heute gibt es sogar Vorsitzende, die einen Doktortitel haben. Das niedrigste Bildungsniveau ist ein Bachelor-Abschluss. Teenager werden oft für verschiedene Projekte eingesetzt. Die wichtigste menschliche Quelle sind die registrierten Freiwilligen.

Die Aufgaben der Nachbarschaftskomitees sind:

-Die Anwohner über die Verfassung, Richtlinien und Gesetze zu informieren,
-das Einsammeln der Abonnements für das Wohnhaus und die Baustelle und die Kennzeichnung der    Dokumente,
-Zur Unterstützung der legitimen Rechte der Bewohner beizutragen,
-Zum Schutz des öffentlichen Eigentums,
-Organisation von Gemeinschaftsveranstaltungen und Unterhaltung,
-Friedensstiftende Maßnahmen bei geringfügigen Meinungsverschiedenheiten,
-Zur öffentlichen Sicherheit beitragen,
-Hygiene in Gemeinschaftsräumen zu regeln,
-Pflege der älteren und behinderten Menschen, Erziehung der Jugend und Verbesserung der sozialen Sicherheit,
-Vorschläge der Bürger an die Regierung heranzutragen.
Der Vorsitzende des Komitees ist für die Koordination verantwortlich. In jedem Komitee gibt es einen stellvertretenden Vorsitzenden. Jedes Mitglied des Komitees ist für einen bestimmten Bereich zuständig. Diejenigen, die mit diesen Aufgaben betraut sind, werden für die zivile Regierung, die soziale Wohlfahrt und die soziale Unterstützung angewiesen."
"Das Geheimnis von Chinas Erfolg: Nachbarschaftskomitees"
übersetzt von Adnan Akfırat - http://www.defenddemocracy.press/

Zum Schluss noch eine interessante Beobachtung meines kürzlich verstorbenen Freundes André Vltchek, die er auf seinen vielen Reisen, Reportagen und Vorträgen in China machte: "Viele Weiße kommen in China an und werden wütend. Das Land ist ja schöner und sauberer und gepflegter und die Städte sind auch unvergleichlich schöner und grüner und blühender und die Menschen scheinen glücklicher zu sein. Das haben die uns abgeguckt und gestohlen." Darüber kann man ja nur lachen. Das hat den Amerikanern immerhin ihr vormaliger Präsident erzählt. Wie hieß er denn nur schnell wieder?
 

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Es ist beruhigend und ermutigend zwischen dieser grossen Menge an Falsch- und Desinformation im Netz auch Stimmen Wie Deine zu vernehmen lieber Einar.
    Voller Sympathie und Dankbarkeit, Andreas.

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  2. Was China betrifft wäre ich etwas vorsichtiger und nicht ganz so blauäugig.
    Einar, schaue dir mal bitte diesen Artikel an:
    https://demokratischerwiderstand.de/artikel/158/china-und-der-great-reset

    Das sieht nicht so toll aus. Ich vertraue denen keinen Mikrometer. Aber auch unseren westlichen, dystopisch orientierten Transhumanisten nicht. Übrigens: Es ist empfehlenswert, sich mal eingehend mit Transhumanismus zu beschäftigen. Das ist Klaus Schwabs(Great Reset) Ideologie. Hier kommt man sehr schnell zu Huxley, Darwin, Fabian Society, Eugenik, etc.

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    1. >Sehr richtig - immer auf dem laufenden bleiben. Ich habe zwar nicht viel zu sagen und meine Meinung kann ich für mich behalten - aber es ist manchmal haarsträubend was so passiert.

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