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Freitag, 28. Mai 2021

'Minsker Vorfall'

Hallo allerseits, es geht um den (vielen DanK, Harry!)


Prokassovitsch in der weißrussischen Fahne, die Hitlerkollaborateure im 2. Weltkrieg verwendeten.

'Minsker Vorfall'


zu dem ich nun in den vergangenen Tagen mehrere Artikel, also der angeblich erzwungenen Landung der Ryan-Air-Maschine aus Athen, rumgeschickt habe, will aber niemand zu sehr mit Lesefutter belasten. Deshalb nur ein kleines Resümee:

In den ersten hiesigen Meldungen sah es so aus, als wenn der weißrussische Präsident Lukaschenko mit Gewalt in der Gestalt einer MiG 29 ein überfliegendes Ryan-Air-Flugzeug, das von Athen nach Vilnius unterwegs war, zum Landen gezwungen hätte. So schrieb es vor allem die künstlich erregte westliche Mainstreampresse - mein Gott, diese Leute überbieten sich ja im Gackern, widerlich. Die Politik musste gar nicht viel tun, um die "freie Presse" auf Trab zu bringen bei ihren Attacken Richtung Osten. ARD, ZDF, Stern, Spiegel, Focus, Süddeutsche, TAZ, FAZ, Tagesspiegel u. Bild sind sich alle einig: Lukaschenko ist ein Monster. Es gibt bestenfalls Unterschiede in den Formulierungen. Das ist die Erzählung für die Dummen u. die Linksliberalen, denen die ausgehöhlten westlichen Werte Maß aller Dinge sind. Dass der "Freie Westen" schon mehrfach Gleiches praktiziert hat, dass sogar die Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales 2013 auf US-Druck in Wien zwangslanden musste, all das ist freilich dem Gedächtnis der Freiheitskrieger der Westpresse nicht erinnerlich.

Natürlich liegen die Dinge anders. Das kann man schon sehen, wenn man sich an die inzwischen freigegebenen Dialoge zwischen Ryan-Air-Piloten u. dem Minsker Tower macht, die inzwischen vom Anti-Spiegel übersetzt worden sind (siehe hier: https://www.anti-spiegel.ru/2021/kompletter-funkverkehr-veroeffentlicht-ryanair-piloten-haben-selbst-entschieden-in-minsk-zu-landen/). Natürlich kann auch hier nicht die Frage geklärt werden, ob der Bombenalarm gefakt oder echt war.

Nun haben aber z.B. Reiner Lauterbach (JW) u. Thomas Röper (Ant-Spiegel) u.a., Leute, die auch die Tätigkeit der "Dienste", sowohl Ost wie West, so gut es geht analysieren, erhebliche Zweifel an der von der West-Presse gelieferten Version. Nach Meinung einiger ist Lukaschenko gar in eine Falle des Westens geraten. Demnach hätte man von Seiten der englischen, polnischen u. US-Dienste diesen kleinen als "Blogger" u. "Journalist" firmierenden Prokassewitsch (der eigentlich ein ausgewiesener Nazi u. Maidan-Aktivist ist) bewusst geopfert, und zwar um Lukaschenko zu verführen, die Ryan-Air-Maschine aufzuhalten. Das war wohl nötig geworden, um verschärfte Sanktionen gegen Weißrussland zu verhängen (man erinnere sich: die sog. Opposition unter der Führung der Tichanowskaja hatte vor Monaten in Minsk Unruhen angezettelt, um eine Art Maidan, also einen Regime-Change, herbeizuführen, der aber komplett scheiterte - ja, Farbrevolutionen werden immer schwieriger -; dann folgte vor einigen Wochen das im Westen fast gänzlich verschwiegene Mordkomplott gegen Lukaschenko u. Familie, das vorzeitig aufgedeckt wurde - es hätte bei der Siegesparade in Minsk am 9. Mai stattfinden sollen).Wenn der "freie Werte-Westen" allerdings glaubt, Lukaschenko zu irgendetwas zwingen zu können, dann hat er sich m.E. sehr getäuscht. Die Einkünfte aus den Überflugrechten dürften unbedeutend genug sein, der Handel mit der EU beträgt knapp 1 Milliarde Euro pro Jahr, das ist ein Nichts. Der Handel mit Russland u. China macht dagegen den Hauptteil des weißrussischen Handels aus. Die Turbinen, die deutsche Firmen liefern sollten, werden leicht durch chinesische ersetzbar sein. Schlecht für Deutschland. Nein, ich glaube, dass da ein dummer Plan ausgeheckt wurde. Vielleicht war er auch nicht dumm, denn möglicherweise gilt es, so viel Unruhe zu stiften wie möglich u. das Bild des "hässlichen Weißrussen" bzw. Russen zu malen, um die europäischen Linksliberalen anzufüttern? Jedenfalls sind diese Unruhen nicht gut für eine künftige Vereinigung der beiden Staaten Weißrussland u. Russland, weil auch zunehmend Spannungen in die weißrussische Gesellschaft getragen werden.

Früher erfreute sich Lukaschenko in Brüssel eines bestimmten Wohlwollens, weil er eine kleine Schaukelpolitik zwischen Brüssel u. Moskau veranstaltete, schmutzige Geschäfte mit Polen u. Litauen machte, alles auf Kosten Russlands (Umdeklarierung von Waren, schmutzige kleine Öldeals, etc.). Putin war "not amused". Man muss dazu wissen, dass Weißrussland trotzdem ein gut geführter Staat ist, also besser als das riesige Russland, wo es mehr Korruption u. immer noch schlimme kapitalistische Auswüchse gibt. Das liegt v.a. daran, dass Lukaschenko schon 1994 dem Ausverkauf des Staatseigentums einen Riegel vorschieben konnte, während es in Russland erst nach knapp einem Jahrzehnt wildem Kapitalismus dazu kam, dass die Oligarchen gezähmt wurden. 

Minsk profitiert im übrigen enorm in der Sicherheitspolitik von Russland: dieses spannt seinen beachtlichen Atomschirm auch über Weißrussland aus u. drückte - bislang - viele Augen zu. Schließlich bilden die beiden Staaten immer noch eine "Union", die ja langfristig eine Vereinigung der beiden Staaten anstrebt (für das neurotische Polen ein Albtraum: es würde dann im nördlichen Osten direkt an Russland grenzen).

Nun ist Lukaschenko also in einer dummen Lage: er ist nicht mehr der heimliche Liebling Brüssels. Ihm bleibt nur die rapide Annäherung an Moskau übrig. Von daher erlaube ich mir zu spekulieren, ob nicht die russischen Dienste die Minsker Affäre eingefädelt haben, um Lukaschenko zur Räson zu bringen u. im Westen in Misskredit zu bringen. Tatsächlich mögen sich wohl Lukaschenko u. Putin nicht besonders. Das war auf den letzten Siegesparaden in Moskau zu sehen, wo Lukaschenko zwar immer auftrat, aber von Putin doch eher links liegen gelassen wurde. Putin ist offensichtlich immer noch von den Alleingängen der weißrussischen Regierung, ihren Annäherungsversuchen an Brüssel, ihren vorübergehenden Flirts mit Kiew u. den Betrügereien mit polnischem Apfelsaft verärgert. Zwar hätte Putin seinem weißrussischen Amtskollegen geholfen, den widerlichen Prokassewitsch aus dem Weg zu schaffen (durchaus eine Schlüsselfigur der "Opposition" u. Hauptorganisator von Nexta), aber dafür müsste Lukaschenko teuer bezahlen: mit dem völligen Verlust seiner Manövrierfähigkeit gegenüber Brüssel oder anderen Playern. So wie die Lage ist, dürfte für viele Jahre Weißrusslands Schicksal an das Russlands gekettet sein. 

Im Übrigen frage ich mich, unabhängig davon, wer das "Minsker Ereignis" zu verantworten hat, was sich der "freie WerteWesten" wohl davon versprochen hat, mit seiner Polit- u. Presse-Hetze den Lukaschenko immer weiter in die Arme Putins zu treiben?

... Fragen über Fragen ...


 

Prokassovitsch in der Uniform der Hitlerkollaborateure.

Übrigens gab es auf Facebook viele Fotos von dem unseligen Prokassewitsch. Es gab einige, die zeigten ihn als Ritter, der gegen den Kommunismus kämpft, als St. Georg, als Maidanaktivist, der bei der Zerstörung der Kiewer Leninstatue 2014 den Hammer schwingt, dann war er auch mal unter der Schwarzen Sonne der SS oder unter SS-Runen zu sehen. Inzwischen ist alles gelöscht. Leider habe ich es versäumt, die Bilder zu speichern, sonst hätte ich sie angehängt. Ich habe aber noch die beiden hier angehängten Bilder gefunden: 

Das erste Bild oben zeigt R. Prokassewitsch in der Montur des faschistischen ukrainischen Azov-Bataillons, das zweite zeigt ihn mit der Fahne, die weißrussische Hitlerkollaborateure im 2. Weltkrieg  verwendeten. Diese Fahne ist heute noch die der sog. "Opposition" in Weißrussland. Sie wurde aber schon im 1. Weltkrieg von pro-deutschen weißrussischen Kollaborateuren benutzt.


Gruß von harrisürth



2 Kommentare:

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