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Mittwoch, 26. Oktober 2011

Die Zerstörung Libyens und der Mord an Muammar Gaddafi


Auch wenn dieser Artikel von Ngigi Njoroge, Universitätslektor in Kenia, in gewisser Weise naiv ist und mit Fehlern behaftet ist, habe ich ihn übersetzt (mit ein paar Korrekturen), da er ja damit gerade das aufzeigt, was er angreift, nämlich die enorme Macht und damit Desinformation durch die westlichen Medien auf dem afrikanischen Kontinent. Und auch, wie verzweifelt und wütend sich viele Afrikaner angesichts dieser Situation fühlen. Das Original vom 23. Oktober liegt hier.


In bin sehr betroffen von der Art, wie sich die Dinge jetzt entwickelt haben und gestehe, das ich nicht in der Lage bin, objektiv zu sein.
Aber wir müssen ein paar wichtige Fakten im Auge behalten, wenn wir nicht durchdrehen wollen und auf die kriminelle europäische und amerikanische Aggression gegen uns eine entsprechende Antwort ausarbeiten wollen, und zwar die folgenden.
Muammar Gaddafi kommt aus aus einem arabischen Stamm aus Libyen. Er gehörte zu einer Kultrur, die vollständig verschieden von der amerikanischen oder europäischen Kultur ist. Deshalb ist er nicht – hat es niemals vorgegeben - ein Vertreter der westlichen Werte von der sogenannten „Demokratie“ und „Freiheit“ gewesen. Das hat ihn jedoch nicht daran gehindert, eine gute Kraft für sein Volk und für einige andere afrikanische Völker zu sein. Als er vor 42 Jahren die Macht in einem UNBLUTIGEN Staatsstreich übernahm – man beachte: er hat nicht sein eigenes Volk abgechlachtet, um die Regierung von König Idris zu stürzen (eine lethargische Regierung, die dem libyschen Volk erlaubte, in Armut und Unterentwicklung zu leben), ergriff er Maßnahmen sicherzustellen, dass Libyens Ölreichtum zum Wohle des libyschen Volkes verwendet wurde. In Jahrzehnten schuf er einen echten Wohlfahrtsstaat mit modernen medizinischen Einrichtungen, die allen Libyern zugänglich waren, mit einem vom Staat finanzierten Erziehungssystem, begann die Aufforstung großer Gebiete in Libyen und hob Libyens Status auf eine Wirtschaft mit mittleren Einkommen. Schwarzafrikaner drängten nach Libyen, um Arbeit zu suchen. Ein Kenianer, der in einem libyschen Unternehmen arbeitete, war, als die Europäer im März mit dem Ärger begannen, betrübt. Er erzählte von dem hohen Lebensstandard in Libyen und seinem angehmen Leben, wo man Benzin für 10 kenianische Schillinge den Liter kaufen konnte (= 10 US cents).
Gaddafi war nicht ein moderner Europäer oder Amerikaner, der arrogant und dumm glaubte, eine gute Regierung bestehe nur darin, regelmäßige Wahlen abzuhalten und Führer auf begrenzte Zeit zu wählen. Wie ein Kommentator aus Ghana dieser Tage sagte: Gaddafi glaubte, dass er diese 42 Jahre seiner Herrschaft der Wohlfahrt seines Volkes gewidmet habe. Es ist lächerlich, dass die Westler glauben, dass nur Regierungssysteme, die von ihnen selbst entwickelt wurden, angenommen werden müssten. Die Leute vergessen, dass es gute alternative Systeme gibt, die von anderen mit eigener Kraft entwickelt wurden.
Zum Beispiel haben die Agikuyu (das größte Volk Kenias) Demokratie praktiziert, bevor sie das Unglück hatten, von den weißen Räubern erobert zu werden; sie hatten einen 35-jährigen Zyklus, nach dem die Macht friedlich an die nächste Generation übergeben wurde.
Gaddafi stand den Befreiungsbewegungen in anderen Ländern Afrikas bei, vor allem in Südafrika. Er bewaffnete und finanzierte den African National Congress von Nelson Mandela, als die Westmächte mit den von Weißen beherrschtem Apartheid-Regime Geschäfte wie immer machten. Als Bill Clinton das gerade unabhängige Südafrika besuchte und Libyen unter Gaddafi kritisierte, wies Nelson Mandela ihn mit den folgenden Worten zurecht: „Wir können Ihnen nicht zustimmen, Leute zu kritisieren, die uns in unseren dunkelsten Stunden beigestanden haben.“
Es ist eine absolute Schande zu sehen, wie die Mainstream- Medien, einschließlich der kenianischen Medien, Klischees über „den Diktator Gaddafi“, den „Despoten Gaddafi“ und die „Tyrannei“, die die Leute unter Gaddafi erlitten, von sich geben. Kürzlich hat eine örtliche Zeitung einen geschmacklosen, sehr beleidigenden Cartoon von Gaddafi veröffentlicht. Dies alles ist der Ignoranz und der Gehirnwäsche der westlichen Medien-Dampfwalze zu verdanken. Man kann solche Leute mentale und geistige Sklaven nennen. Diesen Leuten entgeht ein Aspekt von Gaddafis Charakter und seinen Idealen. Gaddafi glaubte, dass die Araber Abkömmlinge der Schwarzafrikaner waren und lehrte seine Leute, dass sie den Schwarzen besonderen Respekt erweisen sollten. (Einer seiner Söhne, Hannibal, wurde nach einem berühmten schwarzfrikanischen General genannt, der Soldaten auf Elephanten benutzte, um die römische Armee um die Zeit von Christus bekämpfte; Hannibal diente dem Staat Karthago, der geograhisch in Libyen gelegen war.) [Hannibal starb schon 183 v. u. Z. und das Zentrum des karthagischen Reiches lag im heutigen Tunesien; es erstreckte sich aber im Osten bis etwa zum heutigen Sirte in Libyen und im Westen entlang der ganzen nordafrikanischen Küste, umfasste in etwa das heutige Andalusien und im Norden Korsika, Sardinien sowie Teile Siziliens. D.Ü.] Und Gaddafi setzte eine Politik durch, mit der Schwarzafrikaner in Libyen willkommen geheißen wurden, als Arbeiter, aber auch als Mitglieder der libyschen Armee. Außerdem setzte sich Gaddifi für die Idee der Afrikanischen Union mit den Arabern Nordafrikas und den Schwarzen der sub-Sahara-Länder ein. Es heisst, dass er kurz vor seinem Tod die Idee von einer afrikanischen Bank hatte, die mit der von Weißen dominierten Weltbank in Konkurrenz treten sollte. [Es war nicht nur eine Idee, sondern sie war schon in großen Teilen praktisch umgesetzt worden. D. Ü.]
Natürlich sind diese mentalen Sklaven nicht in der Lage, die enorme Schande, den Schrecken und die Irreführung der Kampagne des Westens gegen Gaddafi zu begreifen. Die Große Lüge ist, dass es einen Volksaufstand gegen Gaddafi gegeben habe. Es war eher eine bewaffnete Rebellion, die in Paris und anderen westlichen Hauptstädten ausgeheckt wurde und deren Erfolg durch die Verwendung modernster Waffen der Massenzerstörung aus den USA. Frankreich und England garantiert wurde. EINE SACHE IST KLAR: GADDAFI HATTE DIE MASSIVE UNTERSTÜTZUNG DES VOLKES UND DER ARMEE. Und er hätte die Rebellen vernichtet, wenn von den Amerikanern, Franzosen und Engländern nicht massive Raketen- und Luftwaffenbombardierungen durchgeführt worden wären. Er hat mehr als sechs Monate [fast 8 Monate. D. Ü.] ausgehalten, ein Mann, der ein Land mit nur 6.5 Millionen Menschen führte gegen eine Allianz von Ländern mit beinahe 500 Millionen Menschen. Meiner Meinung nach war Gaddafi eine Figur wie ein Löwe, der gegen schamlose Rüpel, denen jede Ehre abging, kämpfte: Barrack Obama, David Cameron und Nicholas Sarkozy. Diese Mörder gehen mit ihren brutalen und schändlichen Taten in die Geschichte ein.
Die Lektion für uns Afrikaner mit Selbstachtung? Wir können mehr Gräuel von diesen Leuten erwarten, die über eine enorme militärische Macht verfügen. Aber wir haben eine starke Waffe gegen sie: ein Bewusstsein von ihren Absichten schaffen, laut das Groteske und Untaugliche an der Behauptung anprangern, dass sie das Recht auf die Führung der Welt haben. Wir müssen sie beim rechten Namen nennen: Rüpel, gierige Diebe und Räuber der Ressourcen anderer Völker, Betrüger und große Lügenerzähler. Und natürlich kann ich sehen, wie sich der Rest der Welt zur gegenseitigen Selbstverteidigung zusammenschließt: Afrika, Indien, Brasilien und andere südamerikanische Länder, Russland und China. Die Tage dieser üblen Machthaber sind gezählt.


Ja, das musste ich sagen!

1 Kommentar:

  1. Ich habe gehört das der präsident Nelson Mandela um der erste Staatsbesuch machen sollte ausgewahlte Libyen. Gross-Britania und Margret Thatcher was nicht zufrieden mit diese Sache und rekommendierte Mandela nicht so tun...

    Kjell Martinsson

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