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Dienstag, 20. November 2012

ARGENTINIEN wird nicht die holdout (Geier) – Aktienbesitzer bezahlen


Lest auch den Bericht auf 'Alles Schall und Rauch' aus Argentinien über die Aas-Geier-Fonds (vulture fonds). Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Geschichte nicht richtig und suche immer noch nach einem Artikel, der die Chose auf gut Deutsch mal gründlich erklärt. Vielleicht hat jemand einen Tip.


Reuters
18. November 2012
Argentinien wird nicht Gläubiger bezahlen, die im Besitz von 'nicht bedienten' Obligationen sind, trotz eines US-Gerichtsbeschlusses zugunsten der holdout-Gläubiger (auch Geier genannt), hat der Wirtschaftsminister in einem am Sonntag veröffentlichten Interview gesagt.
Das 2. US-Berufungsgericht in New York urteilte im vergangenen Monat, dass Argentinien Aktienbesitzer diskriminiere, die sich weigerten, an den beiden Schulden-Umstrukturierungen teilzunehmen, als das Land versuchte, sich von der 100 Mrd. Zahlungsunfähigkeit vor einem Jahrzehnt zu erholen. Die Entscheidung bestätigte das Urteil des US-Distrikt-Richters Thomas Griesa.

Das südamerikanische Land legte Berufung ein und am Freitag erklärte Griesa, dass souverände Schulden-Rückzahlungen, die außerhalb der Vereinigten Staaten getätigt wurden, von dem US-Gesetz und Beschlagnahmungen von Holdout Aktienbesitzern geschützt seien.
„Argentinien ist verantwortlich und wird seine Verpflichtungen gegenüber seinen Gläugigern erfüllen … Unsere Gläubiger sind all jene, die an den beiden Umstrukturierungen 2005 und 2010 (swaps) teilgenommen haben“, sagte der Wirtschaftsminister Hernan Lorenzino zu Pagina12.
„Wir werden weiterhin alle Alternativen ablehnen, die darüber hinausgehen. Wir werden weiterhin unsere Haltung darstellen und verteidigen gegenüber jedem Gericht.“
Richter Griesa wird wahrscheinlich eine schnelle Antwort abgeben, da Argentinien am 2. Dezember beginnen wird, 3.3 Mrd. $ an Aktienbesitzer auszuzahlen.
Argentinien und die 'Geier' befinden sich in einem lang andauernden Rechtsstreit wegen der Rückzahlungen. „Argentinien wiederholte gegenüber Richter Griesa, dass die Entscheidung über pari passu (gleiche Behandlung) nicht die Gläubiger beeinträchtigen dürfe, die an den Umstrukturierungen teilgenommen haben“, sagte Lorenzino.
Das Urteil verursachte Befürchtungen, dass US-Gerichte am Ende Schuldenzahlungen an Gläubiger verhindern könne, die an den swaps teilgenommen haben aus Rücksicht auf die Verweigerer.
„Wir werden unsere Position überall verteidigen, selbst vor dem Obersten Gericht der USA“, fügte Lorenzino hinzu.

1 Kommentar:

  1. Warum sollte ein Gläubiger noch bereit sein, einer Reduzierung der ausstehenden Schulden zuzustimmen, wenn er doch sicher sein könnte, irgendwann in einem späteren Gerichtsverfahren den Anspruch auf volle Rückzahlung bestätigt zu bekommen, oder wenn andere Gläubiger mehr von ihren Schulden zurückbekommen?

    Die Herren in Nadelstreifen aus der Finanzbranche mögen den Ausdruck „Geierfonds“ nicht. Etliche folgen jedoch einem Geschäftsmodell, das von Marktversagen profitiert, durch die eigene Spekulation (hier mit alten Schuldtiteln) jedoch zur weiteren Destabilisierung der Märkte beiträgt. Aus diesen Gründen ist es mehr als wünschenswert, dass sich Argentinien durchsetzen kann, wenn es in dieser Woche gegen das besagte New Yorker Urteil in Berufung geht.

    Diese Beispiel beschreibt wie man locker auf „Geierfonds“ kommen kann:
    Die Geierfonds klagen zur Kasse -- diesmal gegen die Demokratische Republik Kongo (DRC)
    Dr. Alexander von Paleske --- 18.11. 2011 ---
    Es geht um ein Gerichtsverfahren, dessen Gegenstand erbärmlicher nicht sein könnte: Sogenannte Geierfonds haben alte Kreditforderungen gegen die DRC aufgekauft. Kredite, die meist noch aus der Zeit des Diktators Mobuto Sese Seko stammen - zum Schnäppchenpreis.. Und die sollen jetzt im Gerichtswege in voller Höhe -- Profitmarge bis zu tausend Prozent - eingetrieben werden. Es geht um 100 Millionen US Dollar, eingeklagt von dem New Yorker Geierfond FG Hemisphere.
    Viel Armut, viele Geier
    Mittlerweile sind auf diesem Geschäftsfeld mehr als zwei Dutzend Geier unterwegs, die es in den vergangenen Jahren geschafft haben, rund eine Milliarde US Dollar von den ärmsten Ländern der Welt einzutreiben. Weitere 1,3 Milliarden sollen folgen, während gleichzeitig diesen armen Ländern in Schuldenabkommen ein Grossteil der staatlichen Kredite erlassen wurde.

    Steinreich aber bettelarm
    Zwar ist die DRC ein potenziell reiches Land - die Rohstoffreserven werden auf 27 Billionen US Dollar geschätzt, - aber es ist ein Land, dessen Bevölkerung am Hungertuch nagt.

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