einartysken

Sonntag, 27. Januar 2013

Frankreich schickt Truppen in den Niger zur Sicherung der Uranminen


Die Arroganz und der Rassismus Frankreichs sind schwer zu übertreffen. Offenbar wurde die Regierung des Niger nicht einmal über die Truppenentsendung informiert, geschweige denn, mit ihr abgesprochen. Und dann das Argument der Clinton am Ende des Artikels: Sie haben uns zwar nichts getan, aber sie könnten uns was tun, deswegen hauen wir am besten gleich einmal drauf. 
Es ist gut für die ganze Welt zu wissen, dass es völlig in Ordnung ist, eigene Truppen oder Terroristen in jedes beliebige Land zu schicken. Im Moment ist es zwar noch nicht aktuell, aber der Tag wird sicher kommen, wo andere Länder die USA genau so behandeln werden: Sanktionen verhängen, Terrorkommandos ins Land schicken, Truppen und jede Menge staatliche NGOs, bis man die gewünschte Regierung in Washington platziert hat.

Bill Van Auken
25. Januar 2013


Kaum zwei Wochen nach der Invasion von Mali mit 2000 Fremdenlegion-Truppen   hat Frankreich Spezialeinheiten in den benachbarten Niger geschickt, um die Uranminen im Besitz des staatlichen Atomunternehmens Areva zu schützen.

Die neue französische Intervention wurde zuerst vom Wochenmagazin Le Point gemeldet und bestätigt von Armee Quellen. Le Point berichtete, dass der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian Anfang der Woche einer „großen Neuerung“ schnell zustimmte, Spezialtruppen zu schicken, um die Uranproduktionsstätten Arevas in Imouraren, 80 km von Arlit entfernt zu schützen. Das Magazin bemerkte, dass dies das erste Mal ist, dass französische Kommandos den Besitz eines Unternehmens direkt verteidigen.

Das Magazin schrieb auch, dass französische Beamte diese Entscheidung getroffen hätten als Ergebnis des gescheiterten Versuchs, die französische Geisel Denis Allex in Somalia zu retten sowie die blutige Geiselnahme im Amenas-Gasunternehmen in Algerien, wo über 80 Menschen getötet wurden.

Diese beiden Ereignisse „sowie die zusätzliche Operation 'Serval' in Mali haben erheblich die Risikofaktoren für französische Einrichtungen wie etwa Industrie- und Bergwerkunternehmen in der Region erhöht“, schreibt das Magazin.


In Wirklichkeit unterstreicht die Ensendung französischer Kommandos zu den Uranminen im Niger die vorrangigen ökonomischen und geostrategischen Motive hinter der militärischen Intervention in Mali. Unter dem Deckmantel eines angeblichen Krieges gegen islamistische „Terroristen“ und der Verteidigung der Zentralregierung Malis, benutzt der französische Imperialismus seine militärische Macht, den Griff um seine ressourcenreichen ehemaligen Kolonien zu festigen.

Offizielle Sprecher sowohl von Areva als auch des französischen Verteidigungsministeriums weigern sich, die neue Truppenentsendung zu diskutieren, indem sie sich auf Sicherheitsbedenken berufen.

Im Niger verneinten Beamte jede Kenntnis der Entsendung von Spezialeinheiten. „Es stimmt, dass die terroristische Bedrohung größer geworden ist, aber so viel ich weiß, gibt es kein solches Abkommen“, sagte ein Beamter zu Reuters.

Ein Armeeoffizier im Niger sagte der Nachrichtenagentur, dass bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien, die mit Frankreich abgesprochen waren und nach der Entführung von 10 Areva-Angestellten und einem Lieferanten in Arlit im September 2010 umgesetzt wurden.


Wir haben auch Konter-Terrorismus-Einheiten in der Agadez Region“, sagte der Offizier. „Jetzt kenne ich keine Entscheidung der Niger-Regierung, französischen Spezialeinheiten zu erlauben, sich im Norden zu installieren.“

Ein Versäumnis, die Regierung von Niger von ihren Plänen zu berichten, kann nicht ausgeschlossen werden. Seit der Unabhängigkeit des Landes 1960 hat Frankreich, das Niger 60 Jahre als Kolonie hatte, das Land immer als eine Halb-Kolonie behandelt.

Dem Uran aus den Minen im Niger ist von allen französische Regierungen immer große strategische Bedeutung beigemessen worden. Es ist benutzt worden, um Fankreichs Atombomben herzustellen und den Brennstoff für seine Atomreaktoren, die 75 % der Elektrizität des Landes erzeugen.

Während Nigers Uran enorme Profite abwarf, hat der Abbau nur einer dünnen Schicht der einheimischen Bourgeoisie Nutzen gebracht. Laut UN-Index für menschliche Entwicklung ist der Niger das drittärmste Land der Welt, wo 70 % der Bevölkerung von weniger als einem Dollar pro Tag leben bei einer Lebenserwartung von 45 Jahren.

Außerdem hat der Uran-Abbau hat auch ethnische und regionale Spannungen verschärft. Die Produktion ist auf den Norden des Landes, der Heimat der nomadischen Touareg-Minorität, konzentriert, die wiederholt wegen der Tatsache revoltierten, dass alle Einnahmen aus den Bergwerken in die Hauptstadt Niamey im Süden flossen. Eine der Hauptforderungen der Niger Mouvement pour la Justice (Niger Bewegung für Gerechtigkeit (MNJ), eine vor allem aus Touaregs bestehenden Miliz, ist die gerechtere Verteilung der Uran-Einkünfte gewesen.

Außerdem hat der Uranabbau der Areva zu einer  Gesundheits- und
Umwelt- Katastrophe geführt. Die Umweltorganisation Greenpeace schrieb 2010 in einem Bericht, dass die Brunnen in der Umgebung mit einer 500-fachen Radioaktivität über dem normalen Niveau verseucht seien. In Arlit, Hauptort der Areva-Bergwerke sind Todesursachen durch Krankheiten der Atemwege doppelt so hoch wie normal.

Frankreich hat genügend Gründe zu fürchten, dass seine Intervention in Mali, wo es bereits Bombardierung von Zivilisten gab sowie Folter und Exekution der von Frankreich unterstützten Armee Malis in den von Touaregs bewohnten Gebieten, den bewaffneten Konflikt über die Grenze nach Niger bringen könnte.

Doch außer der Sicherung seiner profitablen Unternehmen vor dem „Terrorismus“ oder Volksrevolten, hat Frankreich noch weitere Gründe, im Niger seine militärischen Muskeln spielen zu lassen. Mit einem Versuch, ihren Anteil an den Profiten zu erhöhen, hat die Regierung von Niger kürzlich Abbaugenehmigungen an chinesische und indische Unternehmen vergeben. Durch Entsendung von bewaffneten Kommandos bekräftigt Paris seine Hegemonie in seiner früheren Kolonie als Teil seiner afrikanischen Einflußsphäre.

Während Frankreich seine afrikanische Intervention verstärkte, hat die US-Außenministerin Clinton vor einem Senatskomitee am Mittwoch die Entschlossenheit Washingtons bekräftigt, seine eigenen Interventionen in der Region auch zu verstärken.


Wir befinden uns im Kampf, aber es ist ein notwendiger Kampf,“ sagte Clinton. „Wir können nicht erlauben, dass der Norden Malis zu einem sicheren Hafen der Terroristen wird.“

Clinton räumte ein, dass die Rebellion in Mali und auch die Geiselnahme in der Gasanlage in Algerien in starkem Maße durch den US-NATO-Sturz Gaddafis erzeugt wurden, wo Washington und seine Alliierten islamistische Milizen bewaffnet und unterstützt hatten, um einen Regimewechsel zu erreichen.


Es gibt keinen Zweifel, dass die algerischen Terroristen Waffen aus Libyen hatten“, sagte sie. „Es gibt auch keinen Zweifel,
 dass die malischen Überreste der AQIM [Al Qaida im Maghreb] Waffen aus Libyen haben.“

Sie argumentierte, dass es zwar keine Beweise gäbe, dass irgendwelche dieser Kräfte in Nordafrika eine direkte Bedrohung für die USA seien, so sollte Washington dennoch einen vorbeugenden Kampf gegen sie führen. „Man kann nicht sagen, weil sie nichts getan haben, sie nicht doch etwas tun könnten“, meinte sie.



Quelle – källa – source


Sehr empfehlenswerte Lektüre über das Zsuammenspiel von Bouteflika und seinem gefürchteten Geheimdienst DRS mit Bush und CIA. Der DRS (Algier), CIA (Washington) und Mali wollten einen unabhängigen AZAWAD Staat der Touareg mit allen Mitteln verhindern. Spezialeinheiten des DRS halfen daher islamistischen Splittergruppen bei der Zerstörung des gerade geborenen Staates Azawad.

4 Kommentare:

  1. Habe ich heute zusammengeklebt. Das Video beleuchtet den krieg in Mali, die Kopf/Handabschneider und die Touareg:

    http://www.youtube.com/watch?v=cXuOr8HtF-w

    Real wird diese wahhabitische Jihadistenbrut wie ein Heuschreckenschwarm aus dem Land getrieben um die Nachbarländer zu befallen.
    Ich wäre ja auch schön blöd, als Islamist, mich der militärischen Übermacht zu stellen. Da hau ich doch besser ab! Die Touareg können das nicht da sie heimisch sind. Sie haben sich inzwischen auch gründlich von den Steinzeitklerikalen distanziert und dem Terrorismus abgeschworen.

    Ich denke die Ereignisse in Mali werden sich noch zur “Islamistenklippe” entwickeln, wo sich der heuchlerische Westen endlich stellen muss!

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Badx, prima gearbeitet. Ich empfehle allen, sich dieses Video anzusehen. Außer dem Abschnitt vom Deutschen (?) Fernsehen - das war nur
    blödes Geschwafel. Aber gut, vielleicht meinst du, dass es eine Funktion haben kann. Eine abschreckende?

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe viel von Rudolf Steiner gelesen. Besonders sein Buch "Philosophie der Freiheit".
    Mit seinem ganz speziellen Stil des schreibens zwingt er den Leser selber zu denken und nach zu denken. ICH vermute DAS IST DAS WAS ICH MACHE UND VORAUSSETZE, BEIM ZUSEHER.
    Man kann darüber lange lamentieren, am Ende läuft es immer auf das Selbe hinaus: Selber denken lernen und immer kritisch zu bleiben, gegen alles und jeden.
    Und du (Lob) schaffst das in meinen Augen mühelos! :)

    PS: der kleine Einschub vom ERSTEN, was für eine Anmaßung, der Erste?
    Zielte darauf ab das Handabschneiden zu dokumentieren.

    AntwortenLöschen
  4. Überdem fallen da auch Sätze wie: "Mali sei der Hinterhof Europas".
    Also ich muss mir da, nach 500 Jahren Kolonialismus an den Kopf greifen.
    Wie das andern geht will ich gar nicht beurteilen.

    AntwortenLöschen