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Freitag, 17. Mai 2013

Pakistan: Die Elite bleibt an der Macht - plus update am 22. Mai

Einar Schlereth
17. Mai 2013

Hier ein kleiner update: Hier unten schrieb, dass man nichts von Einmischungen gehört habe. Nun hier kommt doch etwas: Seite einem Monat hat es keine Drohnen- Attacken in Pakistan gebeben. Dieser Artikel deutet an, dass dies eine Hilfe zur Wiederwahl von Nawaz Sharif war.


 Nawaz Sharif, leader of political party Pakistan Muslim League-N (PMLN), addresses supporters during an election campaign rally on May 03, 2013 in Multan, Pakistan.
Großes Maul und große Gesten - ob das reicht?
Nun muss ich doch wenigstens einen kurzen Kommentar zu den Wahlen in Pakistan abgeben. Dass Nawaz Sharif ca. 114 Sitze gewonnen hat, haben die Spatzen ja von den Dächern gepfiffen. Sein Lob haben sie auch gesungen, denn die USA sind SEHR ZUFRIEDEN mit dem Ergebnis. Er ist einer der reichsten - wenn nicht der reichste - Männer in Pakistan, dreimal am Ruder gewesen, in dicke Korruptionsskandale verwickelt und - ganz wichtig - ein dicker Freund der Saudis. Kurz und gut - er gehört zum inner circle und solche Leute liebt die USA.

Man kann sich nur wundern, dass so eine Figur vom Volk gewählt wird. Je ärmer es ist, desto mehr wird es wohl vom Duft des Geldes angezogen. Indem man den allerreichsten wählt, wird man ja quasi sein Kumpel, der einem helfen kann, ja muss,
wenn man tief im Schlamassel steckt. Nur das hat er ja schon dreimal bewiesen, dass ihm danach nicht der Sinn steht.
Und Imran Khan ist mit seiner PTI und 38 Sitzen auf den zweiten Platz gekommen nach einem schweren Unfall bei einer Wahlveranstaltung. Von seinem Bett aus im Krankenhaus zweifelte er die Wahlen in gewissen Punkten an, hat aber Sharif zum Wahlsieg beglückwünscht. Und man wundert sich abermals, warum dieser Mann, der durch sein Leben und sein Beispiel gezeigt hat, dass ihm das Land und die Leute am Herzen liegen, nicht die Mehrheit errungen hat. In Peshawar wird aber wohl er die Regierung bilden und er wird außerdem eine starke Opposition darstellen.


Aber man versteht, dass den USA ein Stein vom Herzen gefallen ist, nachdem Imran Khan nicht gewählt wurde. Von Einmischungen hat man bislang nichts gehört. Auch der Unfall scheint ein echter und kein gefixter Unfall gewesen zu sein. Khan hatte ja versprochen, die Drohnen vom Himmel zu holen, und da wären die USA in eine sehr unangenehme Situation geraten. Bis jetzt hat Pakistan immer nur kläglich protestiert mit 'Das dürft ihr nicht tun!', was die USA einen Dreck gekümmert hat.

Eins steht jedenfalls jetzt schon fest: Sharif ist kein Mann, der Pakistan auf einen neuen Weg führen kann, wie er ankündigte. Das ist ein Mann, für den die eigenen Interessen an erster Stelle kommen. Dann lange nichts. Sodann die Familie und die Kumpane und am Schluss, wenn es auf den Straßen zu laut wird, fällt ihm noch ein, dass es das Volk gibt.

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