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Freitag, 26. Juli 2013

Bangladesch: Opfer beim Einsturz der Kleiderfabrik sind vergessen

Kurz nach dem Desaster

Einar Schlereth
26. Juli 2013

Ihr erinnert euch: Vor fast einen Viertel Jahr stürzte ein riesiger Gebäudekomplex zusammen und begrub Tausende Menschen – überwiegend junge Frauen, die für Hungerlöhne arbeiteten - unter sich, von denen über 1100 nur tot geborgen werden konnten. Allerdings werden viele von den Schwerverletzten wohl wünschen, dass sie auch das 'Glück' gehabt hätten.

Wir erinnern uns auch, wie der Besitzer sofort das Weite suchte, aber beim Überqueren der indischen Grenze verhaftet werden konnte. Er war's natürlich nicht, hat auch keine Schuld und keine Verantwortung.

Nun, inzwischen sind fast 3 Monate vergangen und die Opfer haben bisher nicht eine Rupiah an Kompensation erhalten. Weil die ja von ihren Ersparnissen leben können, meinen die Verantwortlichen wohl.
Es wurde jede Menge Versprechungen gemacht und keine wurde gehalten. Das ist der alte Trick. Man will all den Kritikern erst einmal rasch das Maul stopfen und schnell aus den Schlagzeilen der Presse kommen. Und wenn wieder Ruhe einkehrt, dann sind die Versprechen längst vergessen.

Es hat Konferenzen und Treffen von International Labour Organization (ILO), der EU und der Regierung vo Bangladesch Anfang Juli gegeben, auf denen Vorschläge unterbreitet und teilweise angeneommen wurden, aber das sagt ja noch lange nichts über ihre Umsetzung aus.


Bei der Festlegung des neuen Budgets, hat die Regierung leider 'vergessen', irgendwelche Gelder für die Katastrophen-Opfer und die Verbesserung der Kontrollsysteme bereitzustellen.

Am 10. Juli haben siebzehn nordamerikanische Wiederverkäufer und Ketten wie Wal-Mart versprochen, den Unternehmern in Bangladesch Geld für bessere Sicherheitsmaßnahmen zu leihen. Die werden wahrscheinlich das Geld für andere Dinge dringend brauchen.

Und Obama hat das 'Handelsprivileg' für Bangladesh Ende Juni supendiert. Na so etwas. Aber keine Sorge, weder die USA noch die Unternehmer in Bangladesh werden leiden müssen. Denn die New York Times stellte in einem Bericht fest: „ … die Supendierung wird im wesentlich symbolisch sein, weil sie weniger als 1 % von Amerikas Kleider-Importen von 4.9 Mrd. $ betroffen sind.“ Und zudem kam heraus, dass diese Privilegien gar nicht die T-Shirt-Produzenten sondern Spielzeughersteller trifft, über die es bisher keine Klagen gegeben hatte. Nun, das kennt man inzwischen von dem sauberen Herrn Obama – ein großes Maul und nichts dahinter.

Prof. Anu Muhammed von der Uni Jahangimagar schrieb:
„Schließlich haben wir in den vergangenen Tagen viele Versprechen gehört, von vielen Programmen, die auf internationalen Konferenzen angenommen wurden
, aber über Kompensation und notwendige Schritte für die Verletzten und andere Opfer waren nicht dabei.“ 

1 Kommentar:

  1. Eine Schande das die Menschheit von sich behauptet Menschen zu sein ! Von Seiten der Systeme, wird genau das verhindert !
    Wird Zeit das die echten Menschen hier aufräumen !

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