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Freitag, 13. Dezember 2013

Offener Brief an UN-Generalsekretär gegen Eritrea-Sanktionen

Zur Problematik Eritrea und Äthiopien muss ich diesen Link hinzufügen, der einen eindeutigen Beweis liefert, von wessen Seite die ständigen Invasionen und Überfälle an der äthiopisch-eritreischen Grenze ausgehen, nämlich von Äthiopien, das sich, mit den USA im Rücken den Teufel um internationale Verträge kümmert. Dennoch wird in allen westlichen Mainstreammedien ständig Eritrea verteufelt.

Einar Schlereth
13. Dezember 2013
Kidane Eyob, britischer Staatsbürger eritreischer Herkunft, hat am 12. Dezember 2013 einen offenen Brief an den UN-Generalsekretär geschrieben, in dem er ihn aufforderte, „die politisch motivierten, unfairen und ungerechten Sanktionen, die Eritrea auferlegt wurden, unverzüglich aufzuheben“.

Er begründet es folgendermaßen: „Indem der US-Regierung erlaubt wird, ständig die grundlegenden Menschenrechte des eritreischen Volkes seit 1950 zu verletzen, handelt die UN wie eine hilflose Mutter, die ihrem gewalttätigen und ausfälligen Mann erlaubt, ständig und gnadenlos ihre Tochter zu verprügeln“.

Dies erfordert eine kurzen historischen Rückblick. Laut Wikipedia – in der deutschen Version, aber die englische ist genauer – war es zusammen mit Teilen des heutigen Somalias, Äthiopiens und Dschibouti wahrscheinlich identisch mit Punt, wie es von den Ägyptern genannt und erstmals 2500 v. u. Z. erwähnt wurde. 500 v. u. Z. zerfiel es in mehrere kleine Länder und entstand im 1. Jahrhundert u. Z. neu im Königreich Aksum, dessen christliche Teile im Laufe der Zeit von Abessinien erobert wurden. Doch 1554 wurde ganz Eritrea von den Türken erobert und für 300 Jahre war es Teil des Osmanischen Weltreichs. 1890 eroberten es die Italiener und machten es zu ihrer Colonia Eritrea. Im 2. Weltkrieg verjagte England die Italiener aus Eritrea. Es wurde der britischen Militärverwaltung unterstellt und nach dem Krieg in ein Mandatsgebiet umgewandelt.
Eritrea wurde 1952 von der UNO  an Abessinien zwangsangeschlossen als autonome Region. Dahinter steckte die USA und in diesem Zusamenhang lieferte Dulles ein Glanzstück amerikanischer Logik und Diplomatie: 

„Vom Gesichtspunkt der Gerechtigkeit aus müssen die Meinungen des eritreischen Volkes berücksichtigt werden. Nichtsdestoweniger machen die strategischen Interessen der Vereinigten Staaten im Becken des Roten Meers, die Sicherheitserwägungen und  der Weltfrieden es notwendig, dass das Land mit unserem Alliierten Äthiopien verbunden werden muss.“   

Die Amis hatten damals schon das Ding mit dem Frieden drauf. Haile Selassie hat sodann die politischen Rechte der Eritreer systematisch beschnitten, den Unterricht in ihrer Sprache verboten, das Volk unterdrückt und 1961 das Land annektiert. Daraufhin haben die Eritreer zu den Waffen gegriffen und in einem 30-jährigen Krieg 1991 die Unabhängigkeit erkämpft, die von der Revolutionsregierung Athiopiens auch anerkannt wurde. 1993 gab es eine von der UNO überwachte Volksabstimmung, in der die Eritreer zu 99.83% für die Unabhängigkeit stimmten.

Äthiopien hat nach dem Sturz von Haile Selassie eine sehr wechselreiche Geschichte durchgemacht. 1973 stürzte das Militär den Kaiser Haile Selassi und das Land in eine „sozialistische Revolution“, die in eine blutige Diktatur und den „Roten Terror“ von 1977/78 mündete, dem auch einige meiner Freunde zum Opfer fielen (siehe Lexikon der Dritten Welt, rororo 2002, Hgg. Dieter Nohlen, der es tatsächlich fertigbringt, im ganzen Artikel nicht mit einem Wort den verheerenden Einfluss der USA  zu erwähnen).

Das ganze Land geriet in Aufruhr – in Eritrea unter der EPLF, in Tigray die TPLF und im Südosten kämpften die Oromo in der OLF- Befreiungsfront (bis heute im übrigen). Das Regime in Addis Abeba wurde anfangs von der Sowjetunion gestützt und später von den USA. 1991 ergriff eine Koalition von Befreiungsgruppen die Macht unter der Führung von Meles Zenawi von der TPLF, der zu einem der übelsten Schlächter in Afrika heranreifte als bedingungslose Marionette Washingtons.

Washington hatte natürlich Eritrea, Dschibouti, Somalia und Oromoland nicht vergessen und wollte Athiopiens wieder einen Zugang zum Meer verschaffen, natürlich auch aus den oben von Dulles genannten Eigeninteressen. Daher wurde Äthiopiens Armee auf das modernste ausgerüstet und von einer Schlacht in die nächste geschickt – gegen Eritrea mehrere Male, ebenso gegen Somalia – aus beiden Ländern musste sie jedesmal unter enormen Verlusten abziehen – und gegen die Oromo, wo sie immer noch ist und mit denselben Methoden der Amis in Vietnam probiert,  das Volk zu dezimieren und zu endgültig zu unterwerfen.

Auf Grund dieser permanenten Kriege und trotz enormer Summen an „Hilfe“ sowohl seitens der USA als auch anderer westlicher Länder ist Äthiopien nach wie vor eines der allerärmsten Länder der Welt. Gesundheit, Babysterblichkeit sowie Erziehung und Lebenserwartung, ja in allen Bereichen nimmt Äthiopien einen der letzten Plätze ein.

Im krassen Gegensatz hierzu muss man sich Eritrea ansehen, das jede westliche „Hilfe“ verweigert und sich hauptsächlich auf die eigenen Kräfte stützt. Dadurch hat es Stabilität und ein erstaunliches Wirtschaftswachstum erreicht. Ich habe hierzu mehrere Artikel von Thomas C. Mountain übersetzt. Gebt bitte den Namen oben in die Suchmaschine und seht euch vor allem diesen Artikel mit einem ausgezeichneten Video-Dokumentarfilm über Eritrea an.

Zurück zu Kidane Eyobs Brief, der also absolut Recht hat, wenn er von der US- Schikane gegen sein Land spricht. Er verlangt von der UNO weiterhin, dass die ungerechten Sanktionen  der UNSC Resolutionen 1907 und 2023 aufgehoben werden müssen, die vor Weihnachten 2009 und 2011 respektive in Kraft traten. Und dies obwohl die SEMG (Somalia-Eritrea-Monitoring-Group) zugab, dass es keinen Beweis gäbe, dass Eritrea die al-Shabaab oder sonstige Widerstandskämpfer unterstütze. Selbst die Regierung von Somalia hat zugegeben, dass es keinen Beweis für ein Unterstützung oder Bewaffnung der al-Shabaab oder der Kriegsherren durch den eritreischen Staat gäbe.

Auch Eyob verweist darauf, dass die USA schwelende Grenzkonflikte zwischen Eritrea und Äthiopien als Vorwand benutzen (da das unter Mitwirkung derAU geschlossene Abkommen beider Länder von Äthiopien sofort gebrochen wurde), um einen Regime-Wechsel in Eritrea zustande zu bringen.

Und er verweist ferner auf die Erfolge Eritreas: das Land sei dabei die meisten Ziele der Millennium Development zu erreichen, weil es einem unabhängigen sozialen, politischen und ökonomischem Weg folge, der auf zivilisierten afrikanischen kulturellen Werten beruhe.

Kidane Eyob betont noch einen wichtigen Punkt. Vor den kolonialen und imperialen Einmischungen in die gesamte Region hätten die Menschen unterschiedlichster Rassen und Glaubensrichtungen im wesentlich friedlich miteinander gelebt. Aber die „geostrategischen Interessen“ mit ihren dahinterliegenden Ressourceninteressen haben das Horn von Afrika in eine Zone des Krieges, des Hungers und allgemeinen Elends verwandelt.  Und er schließt mit den Worten:

„Die Völker von Eritrea, Äthiopien, Sudan, Djibouti und Somalia haben viele Generationen lang Seite an Seite gelebt in einer brüderlichen und friedlichen Umgebung und haben selbstlos ihre natürlichen Ressourcen geteilt. Irgendwann werden ihre jeweiligen Regierungen einen Weg aus dieser Sackgasse und diesem Durcheinander finden, weil ihre gemeinsamen Werte und Träume, die Beförderung des Friedens und sozialer Gerechtigkeit deutlich die momentanen Differenzen überwiegen, die von bösartigen und gierigen Fremden aus weit entfernten Ländern aufgebauscht und angefeuert wurden, deren einziger Wunsch es ist, die Träume in Alpträume zu verwandeln.

Ich vertraue darauf, dass die UNO die politisch motivierten, unfairen und ungerechten Sanktionen, die Eritrea auferlegt wurden, aufhebt und sich auf das große Ganze konzentrieren wird, nämlich den Völkern am Horn von Afrika zu helfen, seine Träume zu realisieren.“


Ihr ergebener

Kidane Eyob


London, UK
Kidaneyob@yahoo.uk

3 Kommentare:

  1. Der Link zu chidioparareports funktioniert wohl, aber der Artikel ist nicht da. Es erscheint der Hinweis " Sorry, the page you were looking for in this blog does not exist." Das gleiche Ergebnis bei eingabe des Atikels in die interne Suchmaschine der Seite. Beim ansehen der Seite habe ich in den Twitter-Kommentaren aber einen Kommentar zu dem Artikel "13 Years After The Algiers Agreements Ethiopia Still occupies Eritrea " gefunden. Eigenartig.

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    1. Bei mir kommt der Artikel resp. die Webseite von Chidi Opera in einer Zehntel Sekunde hoch. Was hast du für eine alte Gurek? Hahaha. Aber arbeitest du vielleicht noch mit Steinzeit-Windows ohne Firefox oder so? Probiers mal mit dem Link direkt reinlegen: http://chidioparareports.blogspot.se/2013/12/open-letter-letter-to-un-sec-gen-on.html

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    2. Pardon - nicht Gurek sonder Gurke!

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