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Samstag, 14. Mai 2016

Mehr zum russischen Konzert in Palmyra



Einar Schlereth
14. Mai 2016

In den russischen Nachrichten, die ich heute aus dem Schwedischen übersetzte, steht auch ein kurzer Artikel über das Konzert eines russischen Weltorchesters, das unter Leitung des russischen Weltdirigenten Waleri Gergijew in dem kürzlich von syrischen Soldaten befreiten uralten Stadt Palmyra stattfand.
Das russische Orchester auf der Bühne des Amphitheaters in Palmyra.

Dazu fielen mir ein paar Sachen ein, die ich in einem kleinen extra Artikel schreiben wollte. Aber gerade merke ich, dass Saker mir zuvorgekommen ist mit seinem Artikel 'In Syria, Russia Defends Civilization - the West, Sides with Barbarism' (Russland verteidigt in Syrien die Zivilisation - der West steht auf der Seite der Barbarei).  Er hat aber nur teilweise dieselben Gedanken wie ich.

Saker betont, dass Russland mitgeholfen hat, Palmyra zu retten und damit nicht nur Syrien, sondern die gesamte Zivilisation. Das halte ich nun für leicht übertrieben. Mir war eine andere Tatsache sofort aufgefallen: Die Russen haben nicht an erste Stelle eine russische Komposition gespielt, sondern eins der großen Meisterwerke der Musik von einem der größten Meister - nämlich Johann Sebastian Bach, gespielt und dirigiert von Russlands besten Musikern und Dirigenten. Damit wollten sie der Welt nach Meinung von Saker sagen: Ihr wollt die Zivilisation zerstören und sogar die Schönheit - und wir bringen euch Bach! Und er fügt hinzu: "Es ist ironisch, dass Russland, das niemals wirklich Teil der "westlichen Welt" war, das Land war, dass Bach nach Palmyra brachte. ... Hätten die Amerikaner so etwas organisiert, hätten sie Toby Keith vor den US-Marinern auf einer US-Militärbasis spielen lassen."


Nun, auch da stimme ich dem Saker nicht zu, dass Russland "nie wirklich Teil der westlichen Welt gewesen sei". Das ist eher das Vorurteil westlicher strategischer Politik und ein Minderwertigkeitskomplex gewisser russischer Kreise; denn alle wirklich großen Geister zählten Russland durchaus stets zum westlichen Kulturkreis.

Das Wichtige an dieser Tatsache war für mich, dass die Russen nicht mit russischem Chauvinismus auftrumpften, sondern bescheiden zurücktreten können. Gleichzeitig stellten SIE damit unter Beweis, dass sie Bestandteil und Träger der Kultur-Werte des Westens sind.

Zum zweiten. Heute früh hörte ich in den Nachrichten, dass alle Führer nordischer Länder in Washington von Obama zu einem Gala-Empfang gebeten worden sind. Und ihren Dank erstatteten sie damit, dass sie eine Breitseite gegen Russland abfeuerten.

Nach dem Primus der Arschkriecher - England, womit ich Merkel und Hollande nicht auf die Füße treten will -  war nun die zweite Kategorie an der Reihe. Eine Reihe von Vollidioten, die nicht für 5 Pfennig geostrategischen Verstand haben. Wie denn sollen die Amerikaner den Norden verteidigen können, wo sie weit ab vom Schuss sind und mitlitärtechnisch gewaltig ins Hintertreffen geraten sind. Das fragt sich von unseren Leuchten hier wohl niemand.
Dabei ist das einzige Land, dass den Norden effektiv schützen könnte, nur Russland
(schon zu Hitlers Zeiten hat Stalin Schweden unter seinen Schutz gestellt, wofür sich Schweden offiziell bedankte): Russland  hat den Stab von der Bandung-Konferenz aufgenommen, auf der unter der geistigen Führung von Tschou En-lai die Prinzipien friedlicher Koexistenz festgelegt wurden. Russland hält dafür, dass kleine Staaten ebenso viel Rechte haben wie die großen. Und in Syrien verteidigt Russland auch die kleinen nordischen Länder. Recht hat Saker darin, enn er sagt, dass Russland für die Zivilisation steht und der Westen für die Barbarei.

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