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Donnerstag, 18. August 2016

Westliche Werte … machen wir ein Mord-Geschäft im Jemen

Finian und ich haben schon öfter über Jemen geschrieben und er ist ebenso empört wie ich auch. Über jeden Krieg, aber in diesem Fall besonders, weil unser Teil der Welt mal wieder schweigt, dass einem die Ohren dröhnen. Und weil wieder einmal eins der ärmsten Länder überfallen wurde, das keinem von uns nur das Geringste angetan hat. Da ich schon viel geschrieben habe (hier und hier und hier), fasse ich den Artikel etwas zusammen.

Westliche Werte … machen wir ein Mord-Geschäft im Jemen

Finian Cunningham
18. August 2016

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Das wahre Gesicht des Krieges





Das Gemetzel im Jemen wird schlimmer, wie immer vor allem an Zivilisten. Aber schändlicherweise gibt es in den westlichen Medien keinen Aufschrei. Man schweigt, obwohl die westlichen Regierungen enorme Profite einheimsen, da sie die saudische Aggression gegen ihren südlichen Nachbarn unterstützen. Wo bleibt der edle westliche Journalismus, um diesen Horror zu untersuchen?

Die neueste Gräueltat vom Montag sind 10 tote zivile Patienten und ein Mitarbeiter des Hospitals, das von den Saudis zusammengebombt wurde. [Kleine Anmerkung: das können die Saudis gar nicht alleine machen, weil sie erstens die Kampfbomber von den USA erhalten und zweitens alle Koordinaten für ihre Angriffe ebenfalls von den USA erhalten. D. Ü.] Der Angriff wurde bestätigt von der französischen Hilfsorganisation 'Ärzte ohne Grenzen' (DSF). Dies war das 4. Mal, dass eine Anlage der DSF im Jemen in diesem Jahr bombardiert wurde.
Und nur Tage zuvor wurde eine Schule bombardiert, wobei 10 Kinder getötet wurden.



Die Amerikaner verurteilten den Angriff auf das Hospital und die Saudis leugneten, dass sie eine Schule bombardiert haben. Die Verurteilung der Amerikaner ist nur leere Rhetorik. Sie haben selbst im vergangenen Oktober in Afghanistan eine Klinik mehrfach bombardiert, wobei es 30 Tote gab.

Wäre Washington wirklich daran gelegen, die Vernichtung von Hospitälern und den „kolateralen Schaden“ an Zivilisten zu stoppen, warum fahren sie dann fort, den Saudis ihre volle militärische und politische Unterstützung im Jemen zu geben, wo Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser ständig bombardiert werden?

Vergangene Woche hat Obama einen neuen 1.5 Mrd. Dollar Waffen-Deal mit Saudiarabien abgeschlossen. Laut Washington Post haben die USA im vergangenen Jahr den Saudis für 20 Mrd. Dollar Waffen verkauft.

England, Frankreich und Deutschland haben auch ein 'Mords'-Geschäft am Verkauf von Waffen an die Saudis 2015 bis heute gemacht. England allein hat beinahe für 4 Mrd. Dollar Waffen an das ölreiche Königreich verkauft.

Abgesehen von gelegentlicher verbaler „Sorge“ wegen der zivilen Toten, haben die westlichen Regierungen geschwiegen.

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Was im Grunde im Jemen passiert, ist eine durch-und-durch ausländische Aggression – nach Nürnberger Standard ein Kapitalverbrechen – an dem alle westlichen Länder mitschuldig sind.

Der offizielle Grund ist, dass die Houthi-Rebellen den Präsidenten Mansour Hadi gestürzt haben. Die Saudis und der Westen bezeichnen das Hadi-Regime als „international anerkannt“, womit impliziert wird, dass der Houthi-Aufstand illegitim ist. Doch der gestürzte Hadi wird von den meisten Jemeniten als eine korrupte Marionette der Saudis und Washingtons angesehen.

Außerdem wiederholen die Westmedien die Saudi-Behauptung, dass die Houthis vom Iran unterstützt werden, natürlich ohne den geringsten Beweis. [Was dem Westen gelegen kommt, um auf den Iran immer noch mehr einschlagen zu können. D. Ü.]

Seit März 2015 sind 10 000 Jemeniten getötet worden. Die UNO beklagte, dass so viele Kinder darunter sind. Aber das hat auch kein großes Gewicht. Wo sind denn die UNO-Sanktionen gegen Saudiarabien und ihre Unterstützer in Washington, London und Paris?

Es gibt deswegen keine, weil die UNO ein Werkzeug der westlichen Geopolitik ist. Eine frühere Verurteilung von UN-Chef Ban Ki-moon wurde schnell zurückgenommen, weil die Saudis drohten, nicht mehr ihre Mitgliedsbeiträge an die UNO zu zahlen.

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Im Jemen [im Unterschied zu Syrien, wo man einen nicht passenden gewählten Präsidenten stürzen will. D. Ü.] will der Westen eine korrupte Marionette wieder zu Amt und Würden bringen. Nach mehr als 18 Monaten non-stop Bombardements, die mehr als 80 % von Jemens 24 Millionen Menschen in furchtbares Elend stürzten, sind die Saudis und ihre westlichen Alliierten nicht im entferntesten in der Lage, ihre Kanaille wieder einsetzen zu können. So viel zur „international anerkannter Regierung“!

Washington und London überhäufen nicht nur die Saudis mit Waffen aller Art, um Jemeniten en masse zu töten … sondern es gibt auch glaubwürdige Berichte, dass US – und britische Spezialeinheiten und von den Saudis bezahlte Söldner zusammen mit Dschihadisten im Jemen auf westlicher [demokratischer!] Seite kämpfen.

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Im Jemen werden ganze Familien in ihren Häusern abgeschlachtet von Flugzeugen, die vom Westen geliefert und dirigiert werden und gleichzeitig gibt es in unseren Medien einen blackout.

Der einzige westliche „Wert“, der Bedeutung hat, ist das Geld, das durch
Menschenleben gemacht werden kann. Jemen demonstriert, wie diese boshafte räuberische Logik funktioniert: Menschen töten, samt Frauen und Kindern, bedeutet mehr Profit, was seinerseits mehr Mord bedeutet.  Diese schändliche Logik des westlichen Kapitalismus muss aber mit allen Mitteln geheimgehalten werden. Daher das westliche Medien-Schweigen und die Blindheit in Bezug auf den Jemen.

Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Es handelt sich um einen dreifach pragmatischen Krieg. Schließlich müssen die Saudis das ganze Kriegsmaterial welches sie von den globalen Megaverbrechern erhalten, auch mal im praktischen Einsatz testen. Und für die Mördersoldaten ist es auch sinnvoll wenn sie ihr erlerntes Mordhandwerk auch mal anwenden können. Wer rastet der rostet gilt auch für Flieger, Panzer usw. Das Dreckszeug steht sich sonst nur kaputt.

    Zum Zweiten müssen die ganzen Bomben, die Munition auch mal verbraucht werden, bevor das Verfallsdatum einsetzt.

    Zum Dritten können die globalen Megaverbrecher die Saudis nun auch weiter Auf und Nachrüsten. Das bringt jede Menge Blut-Geld.

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