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Sonntag, 18. Juni 2017

Ohne Putin hätte Syrien aufgehört zu existieren

Interview von Eric van de Beek mit Pater Maes

vom Russian Insider am 13. Juni 2017 veröffentlicht.

Aus dem Englischen: Einar Schlereth


Der Artikel ist viel zu lang. Ich werde ihn etwas kürzen und in eckige Klammern setze ich kurze Zusammenfassungen.

„Teilweise ist es der Hisbollah zu danken, dass so viele Christen und andere Syrer noch am Leben sind. Sie kam uns zu Hilfe in unseren dunkelsten Stunden. Und dasselbe gilt für die Syrische Arme und die Russen. Wenn Putin nicht 2015 gekommen wäre, hätte Syrien sicher aufgehört zu existieren.“
Pater Daniel Maes

Laut dem flämischen Pater Daniel Maes, der seit 2010 in Syrien lebte, basiert die Berichterstattung über Syrien auf Lügen. Präsident Bashar al-Assad ist nicht das Problem, sondern unsere eigenen Politiker, die ISIS und al-Nusrah unterstützen, um die syrische Regierung zu stürzen. „Die wahren Terroristen sitzen im Westen und in Saudiarabien.“

Der 79-jährige Pater Daniel Maes ist wieder in seiner Heimat Belgien. Er lebt in dem Norbertine Kloster im belgischen Dorf Postel, das er 2010 verließ, als noch nicht Krieg in Syrien herrschte. In Qara hat er gefährliche Momente erlebt, als das Dorf von 25 000 Seelen von annähernd 60 000 Mann einer Terroristen-Armee überrannt wurde. Er ist jetzt in Belgien in Ferien, um sich von einer Krankheit in Syrien zu erholen („Ich dachte, das wäre das Ende“) und er nicht mehr die syrische Küche ertrug. Aber er wollte auch den Menschen im Westen „die wahre Story“ über Syrien erzählen, die sie nicht von den Mainstream-Medien hören. Mitte Juni will er nach Syrien zurückkehren mit Koffern mit Dingen gefüllt, die  die syrische Bevölkerung dringend braucht.

Ich traf Vater Maes vergangene Woche in Antwerpe und in dieser Woche fliegt er.
Eric van de Beek (EB): Sie leben in einem Kloster, das aus dem 6. Jhd. stammt. Wie sind Sie dorthin gekommen?

Pater Maes (PM): Ich kam nach Qara auf Einladung von Schwester Agnes-Mariam. Sie ist eine Persönlichkeit. Jahrelang ist sie als Hippie durch die Welt gezogen. Und sie hat die Gabe, das Mönchsleben zu modernisieren und die Authentizität beizubehalten. Im Mar Yakub Kloster fand ich, was ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte: charismatischen Enthusiasmus, ökumenische Öffenheit, Missionsarbeit und Hilfe für die Armen. Das Kloster war eine Ruine, als Schwester Agnes-Mariam darüber stolperte und seit dem Jahr 2000 ist es unter ihrer Leitung wunderschön restauriert worden. Ich kam als Tourist, aber Agnes-Mariam fragte mich, ob ich ein propädeutisches Jahr organisieren wolle, eine Vorbereitung auf ein Priester-Training, das erste katholische Seminar in ganz Syrien und da blieb ich.

EB: Was war ihr Eindruck von Syrien, bevor der Krieg ausbrach?

PM: Es war ein wundervolles Land. Ich erwartete, dass es an politischer Freiheit fehlt. Aber ich war angenehm überrascht. Mir gefiel die östliche  Gastfreundschaft und ich erlebte eine friedliche und geordnete Gesellschaft, wie ich es nie in meinem Land irgendwo erlebt hatte. Diebstahl und Unverschämtheit gab es praktisch nicht. Die vielen verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen lebten harmonisch miteinander.

Die Fotos in des Fotografen Daniel Demeters neuem Buch „Fokus auf Syrien“ zeichnen ein Leben in lebendigem Detail vor dem Bürgerkrieg 2011 

[Wie kann ER von Bürgerkrieg sprechen, wenn er selbst den Einmarsch von 60 000 Terroristen erlebt hat?. d. Ü.]

Das Land hatte keine Auslandsschulden und es gab keine obdachlosen Menschen. Im Gegenteil, über 2 Mill. Menschen aus den benachbarten Ländern, wie dem Irak, waren aufgenommen worden und sie wurden genauso wie die Einheimischen behandelt.

Außerdem war das tägliche Leben, wie die Nahrungsmittel, sehr billig. Schulen, Universitäten und Krankenhäuser waren kostenlos, selbst für uns Ausländer. Ich sprach mit einem französischen Chirurgen, der sagte, dass die Krankenhäuser in Syrien besser als in Frankreich seien.

EB: Wie begann der Konflikt? Die vorherrschende Meinung im Westen ist, dass die ersten Proteste in Homs friedlich begannen und dann eskalierten, weil die Regierung gewalttätig reagierte.

PM: Das ist kompletter Unsinn. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie dieser sogenannte Volks-Aufstand in Qara begann. An einem Freitag Abend im November 2011 sah ich auf meinem Weg in das Vikariat, wo ich eingeladen war, eine Gruppe von ca. 15 jungen Leuten vor der zentralen Moschee. Sie schrien, dass Assad ein Diktator sei und abhauen müsse. Und ich sah andere junge Kerle, die Fotos davon machten. Sie machten einen solche Lärm, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Ich erzählte es dem Vikar, aber er hatte es schon gehört. Er sagte: „Seit einiger Zeit kommen Leute von außerhalb Syriens, um Lärm zu schlagen und sie laden junge Leute ein, Bilder und Videos zu machen. Wenn sie es an Al Dschasira schicken, würden sie Geld erhalten.“

EB: War das etwa zur Zeit, als die Gewalt in Homs begann?

PM: Es muss ungefähr um die Zeit gewesen sein. Der holländische Vater Frans van der Lugt, der in Homs lebte und später dort getötet wurde, hatte auch beobachtet und in seinen Briefen berichtet, dass es nicht die Polizei war, die mit der Schießerei begonnen hatte, sondern Terroristen, die sich zwischen den Demonstranten versteckten.

Der holländische Außenminister Bert Koenders hat erklärt, dass Assad vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haar wegen Kriegsverbrechen gestellt werden müsse.

Koenders ist wie alle anderen sogenannten europäischen Führer. Er ist ein kleiner Junge, der sich wie ein Kaiser aufführt und nicht merkt, dass er keine Kleider anhat. Jeder mit nur einem halben Hirn kann sehen, dass er eine Marionette der Amerikaner ist, die ihm genau sagen, was er zu sagen hat und was nicht.

Jemand, der den Interessen ausländischer Mächte dient und das Leben der Menschen anderer Länder zerstört, ist ein Terroristenführer, nicht wert, Staatsmann genannt zu werden.

EB: Hat Assad keine Fehler begangen?

PM: Schaut euch den Gasangriff in Goutha bei Damaskus 2013 an, für den sofort Assad angeklagt wurde. Ist es so schwer zu verstehen, dass die Terroristen dahinter steckten?

Ein Jahr vor der Giftgas-Attacke sagte Obama: „Die Verwendung von chemischen Waffen ist eine rote Linie.“ In dem Moment genau hätte jeder Journalist denken müssen: „Klingt das nicht genau so wie Präsident Bush, der sagte ‚Innerhalb von 48 Stunden müssen die MSD-Waffen Iraks auftauchen‘?

[Hier erklärt er dieses riesige Betrugsmanöver mit jeder Menge gefälschten Fotos etc., was ich damals schon auf meinem Blog ausführlich behandelt habe. Auch Schwester Mariam hatte sich dazu geäußert. D.Ü.]

EB: Sie glauben, dass von den syrischen Behörden keine Kriegsverbrechen begangen wurden? Im Februar hat AI eine Report über Massen-Erschießungen in einem Gefängnis nahe Damaskus berichtet.

PM: Wenn Sie als Journalist wissen wollen, was genau in Syrien vorgeht, müssen Sie hinfahren, statt AI-Reports zu lesen. Und ich frage Sie: Wie kann ein Präsident, der so viele Verbrechen gegen sein Volk begeht, vermeiden, umgebracht zu werden in einem Land voller Terroristen, die ihn erledigen wollen? Und warum sieht man so viele Leute in Syrien, die Bilder von Assad hinten an ihren Autofenstern haben?

Assad-Portrait im Rückfenster

EB: Vielleicht die Christen, Schiiten, Drusen und die Alawiten. Aber auch die Sunnis?

PM: Absolut. Die große Mehrheit der Sunnis steht hinter Assad. Und wenn Sie nach Tartus kommen, dann werden Sie nicht nur Bilder von Assad sehen, sondern auch von Putin.

EB: Für den Amnesty Report über das Saydbaya Gefängnis wurden Dutzende Zeugen interviewt.

PM: Das ist falsch. Die neueste Story ist, dass Assad dort tausende Leute in dem Gefängnis verbrennen ließ. Das kann nicht stimmen. Das Gefängnis ist so klein, dass so etwas niemals in so kurzer Zeit getan werden konnte.

EB: Amnesty International sagte, dass sie die US-Story der Kremierungen nicht bestätigen können.

PM: Aber sie haben es auch nicht widerrufen. Und mittlerweile haben die Medien diese lächerliche Behauptung so oft wiederholt, dass das Publikum sie als Wahrheit nimmt.

EB: Wie sehen Sie die Rolle des Journalismus? Wie ist es möglich, dass deren Ansicht über Syrien so verschieden von Ihrer ist?

PM erklärt EB die Rolle der Journalisten am Beispiel von Ulfkotte. Und er sagt, er könne nicht verstehen, wie Pax Christi die Ermordung syrischer Christen unterstützt. Auch der Papst hat ja keinen Pieps gesagt. D. Ü.]

EB: Warum glauben Sie, dass so viele Länder Assad los werden wollen?

[EB stellt dämliche Fragen. PM muss ihm die Rolle der Erdöls, der Pipeline und der Politik erklären. Er verweist auch darauf, dass der Krieg schon mit Assads Ablehnung des Vorschlags von Katar mit einer Pipelinee 2009 begann. Und Al Dschasira hat die Hetzkampagne geführt. D. Ü.]

EB nochmals: Und die anderen Länder. Warum behandeln sie Assad mit solcher Feindseligkeit?

PM: Für den Westen ist es unannehmbar, dass Syrien noch eins der wenigen Länder ist mit einer Zentralbank, die wahrhaft unabhängig ist und dass das Land keine Schulden hat und nicht „gerettet“ werden musste.

Und die Türken. Die wollen einfach ihr Ottomanisches Imperium wiederbeleben. Es ist skandalös, was sie mit Aleppo gemacht haben. Die Stadt war das industrielle Herz Syriens. Die Türken hab en alle Fabriken geklaut und abgebaut und in die Türkei gebracht.

Auch Israel ist ein bedeutender Motor in diesem Konflikt. Die Zionisten wollen einen reinrassigen jüdischen Staat vom Nil bis zum Euphrat. Sie wollen Syrien in kleine, schwache Staaten zerhacken, die gegeneinander kämpfen. Ganz nach dem römischen Motto: Divide et impera. Teilen und herrschen. Israelis bombardieren Syrien, sie behandeln verwundete Terroristen und sie liefern Waffen.

Ich denke, dass der Zionismus für den Judaismus genauso schlecht ist, wie die ISIS für den Islam. Aber das darf man nicht laut sagen, weil viele Protestanten dich dann als Teufel ansehen.

EB: Die Israelis sagen, dass sie an dem Konflikt teilnehmen, weil die Hisbollah Milizen dabei sind.

PM: Das stimmt. Aber die Hisbollah ist eine der größten Widerstandsbewegungen dort. Ich sprach mit jungen Männern der Hisbollah und sie sagten: ‚Wir begannen unsere Organisation, als die Zionisten unsere Familien jagten und töteten. Und deshalb helfen wir allen, die auf gleiche Weise unterdrückt werden.‘

EB: Israel betrachtet die Hisbollah als eine Terroristen-Organisation.

PM: Es ist teilweise der Hisbollah zu danken, dass so viele Christen und andere Syrer noch am Leben sind. Sie kam uns zu Hilfe in unseren dunkelsten Stunden. Und dasselbe gilt für die Syrische Arme und die Russen. Wenn Putin nicht 2015 gekommen wäre, hätte Syrien sicher aufgehört zu existieren.“

EB: Man sagt, dass die Russen kamen, um Syrien in ihrem Einflussbereich zu halten.

PM: Sicherlich spielt auch Eigeninteresse eine gewisse Rolle. Aber Putin ist ein wahrer Christ, der das Christenrum verteidigen will. Und er will auch eine multipolare Weltordnung, bei der kein Land die übrigen bevormundet. Es ärgert Putin, dass die Amerikaner nicht nach den internationalen Regeln spielen.

…..

Die Russen wollen nicht noch einen gescheiterten Staat wie Irak und Libyen. Und nicht zu vergessen: die russische Armee ist die einzige ausländische Armee in Syrien mit der Erlaubnis der syrischen Regierung. Was  haben die anderen Länder dort zu suchen? Die Amerikaner, die Franzosen, die Engländer, die Saudis? Sie haben kein Recht, dort zu sein. Sie arbeiten an der Zerstörung Syriens.

EB: Die westlichen Regierungen sagen, sie würden gegen die ISIS kämpfen. Aber sie bezweifeln das?

PM: Erinnern sie sich an diese Hollywood-ähnlichen Bilder von der ISIS, die nach Syrien reinfährt? Eine endlose Kolonne von brandneuen Toyotas. Sie fahren quer durch die Wüste wie Tontauben. Wäre es nicht spielend einfach gewesen, sie vom Angesicht der Erde wegzupusten, wenn der Westen es gewollt hätte? Aber das geschah nicht. Warum? Und woher haben sie die Toyotas erhalten? Wer hat sie ihnen gegeben?

[Sodann beginnt EB eine Diskussion über den Islam und das Christentum, bei der beide – EB und PM – recht unqualifiziert daherreden. Aber am Ende fragt EB ihn, ob er positive Erfahrungen mit Moslems gemacht habe. Antwort:]

PM: Ich bin immer mit derselben Gastfreundschaft von Moslems und Christen behandelt worden. Syrien ist ein säkularer Staat. Die Syrer sehen sich in erster Linie als Syrer an und erst in zweiter Linie als Christen, Sunni, Alawiten oder Shiiten. Es ist auch deutlich an der syrischen Regierung zu sehen. Es gibt Minister der verschiedensten Religionen. Jeder kann er selbst sein. Die harmonische Kooperation der Bevölkerungen ist immer ein Charakteristikum Syriens gewesen. Sie sehen sich als eine Familie. Ich traf sogar einen Oberst der syrischen Armee, der mich bat, ihn zu segnen, bevor er nach Aleppo ging.

EB: Was denken die Christen in Syrien über die Hilfe der westlichen Regierungen für die Dschihadisten?

PM: Sie leiden unter der Tatsache, dass ihre Mit-Christen im Westen sie im Stich lassen. Sie können es einfach nicht verstehen.

EB: Gibt es nicht Christen, die es gut finden, dass der Westen bewaffnete Gruppen unterstützt?

PM: Ich kenne nicht solche Leute. Aber wenn man sucht, findet man vielleicht welche. Es gibt immer Ausnahmen von der Regel, aber der durchschnittliche Syrer ist gegen westliche Hilfe für alle bewaffneten Gruppen.

EB: Haben Sie Kontakt mit irgendwelchen Politikern in der EU?

PM: Ich sprach mit Herman van Rompuy 2012, als er Präsident des Europarates war. Ich hatte den Eindruck, dass er kaum wusste, wo Syrien lag. Alles, was er über Syrien wusste, basierte auf Berichten, die es als die furchtbarste Diktatur der Welt beschrieben. Das Treffen hat mich wirklich enttäuscht. Als ich ihm sagte, dass meiner Erfahrung nach, Assad von einer großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt würde, auch von den Sunnis, schaute er mich an, als hätte ich ein Sakrileg begangen. Es schien mir, dass er hauptsächlich besorgt war, nicht auf irgendwelche der 28 Paar Zehen im Europarat su treten.

EB: Ich habe gelesen, dass in den Niederlanden die christlichen Parteien für einen Vorschlag stimmten, die Hilfe für die Freie Syrische Armee zu stoppen, aber Geert Wilders Freiheitspartei dagegen stimmte. Verstehen Sie das? Ist es, dass sie Zionisten sind? Wenn man gegen den radikalen Islam ist, warum unterstützt man dann islamistische Terroristen in Syrien?

PM: Viele Syrer sind in den Libanon geflohen und in die Gebiete Syriens, die unter Kontrolle der Regierung stehen.

[PM erläutert weiterhin, dass junge Menschen, die in den Westen fliehen, statt ihre Familien zu verteidigen, kritisiert werden, dass viele ältere Menschen sich zur Armee gemeldet haben. Er sagt aber auch, dass viele junge Leute bewusst nach Europa gelockt werden, damit die EU islamisiert wird. D.Ü.]

EB: Der Westen führt einen Boykott gegen Syrien. Wie können die Syrer sich am Leben erhalten?

PM: Eine Menge Hilfe kommt über Hilfsorganisationen ins Land. Aber zu meiner Überraschung sah ich direkt vor meiner Abreise aus Syrien, dass in Aleppo ärztliche Behandlungen durchgeführt wurden. Trotz der Verwüstung dort, hat man einen Neustart machen können.

EB: In einem früheren Interview drückten Sie die Hoffnung aus, dass Präsident Donald Trump die US-Politik ändern würde. Haben Sie immer noch die Hoffnung?

PM: Während seiner Wahlkampagne sagte er, was jeder vernünftige Mensch an seiner Stelle gesagt hätte: „Wir müssen die Lieferung von Waffen an die kämpfenden Gruppen einstellen, weil wir nicht wissen, wer sie sind. Lasst uns aufhören, in souveränden Ländern zu intervenieren. Und lasst uns zusammen mit Russland den Terrorismus gekämpfen.“

Das gab Hoffnung. Aber dann wurde er vom Tiefen Staat attackiert, den wahren Herren des Landes. Er feuerte Raketen auf einen Militär-Flughafen, wahrscheinlich auf Druck des Tiefen Staates. Er informierte immerhin die Syrer, weshalb kein großer Schaden entstand.

……..

EB: Sie sind in Ferien in Belgien. Gehen Sie ruhigen Herzens zurück? Sie  haben unruhige Zeiten erlebt.

PM: 2013, als Qara von einer riesigen Armee von zehntausenden Soldaten eingenommen wurde, rannte sie schießend durch die Straßen. Wir versteckten uns in den Kellergewölben des Klosters. Nach einer Woche wurde die Gegend von der syrischen Armee gesäubert, die nur aus 200 Mann bestand! Sie drängten die Terroristen zurück in den Libanon, eine Gruppe nach der anderen. Das konnten sie, weil die Terroristen keine Einheit darstellten. Sie bekämpften sich gegenseitig. Doch gibt es keine vernünftige Erklärung, weshalb sie bei ihrer Ankunft nicht das Kloster einnahmen.

EB: Hatten Sie keine Angst damals?

PM: Viele von uns hatten keine Angst, auch wenn wir manchmal dachten, ‚das ist das Ende‘. Wir hatten aber auch keine Zeit dafür, weil es Kinder, Frauen und Leute mit Handikaps gab, um die man sich kümmern musste. Es wurde sogar ein Kind geboren in dem Versteck. Alle kümmerten sich um alle. Die Kinder mussten beschäftigt werden. Wir spielten Spiele, wir beteten und sangen. Nach ein paar Tagen hatten wir kein Wasser mehr,  nur noch Milch und am Ende der Woche begann es zu schneien. Das war der Anfang vom Ende der Belagerung.

Quelle - källa - source

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