Stefan Lindgren
Aus dem
Schwedischen: Einar Schlereth
Twitter
Bauchlandung für Russophoben
Twitters Boss Colin Crowell hatte rumgedrönt, dass sie jede Menge
Material hätten über „russische Einmischungen“. Nun hat er vor
dem Kongress ausgesagt, aber einige Senatoren zeigten sich ungeheuer
enttäuscht. Senator Mark Warner sagte: “Aufrichtig gesagt, war
seine Aussage in jeder Hinsicht unzureichend. Die haben überhaupt
keine Ahnung, wie ernst die Bedrohung für die amerikanische
Demokratie eigentlich ist.“
Google sagte, dass es ihnen nicht gelang, irgendwelche Spuren von
sogenannten „Annoncen-Kampagnen“ gefunden habe.
Auch die Story, dass Russland die Wahlstimmen-Auszählung in 21
Teilstaaten beeinflusst haben soll, ist völlig am Zusammenbrechen.
U. a. Haben Kalifornien und Wisconsin kategorisch alle Anklagen
zurückgewiesen.
rt.com 29/9
Putin möbliert um auf dem Lande
Anfang der Woche nahm Präsident Putin die Abschiedsgesuche von den
Gouverneuren in Nischni Nowgorod, Samara und Krasnojarsk entgegen,
sowie die der Chefs von Dagestand und der autonomen Republik
Jamalo-Nenetsk.
Man glaubt, dass bis zu 10 Gouverneure zurücktreten werden, was
wahrscheinlich mit der kommenden Präsidentenwahl 2018 zu tun hat.
Heute, am 2. Oktober kommt die Nachricht, dass auch die Gouverneure
von Omsk, Murmansk und Orjol vorzeitig zurücktreten.
Die Chefin der zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa, brachte
allerdings einige Rücktritte von Gouverneuren mit Übertretungen in
Verbindung, die bei der vergangenen Dumawahl entdeckt wurden.
Ähnliches Großreinemachen hat es schon früher gegeben. Im vorigen
Sommer hat Putin z. B. An einem einzigen Tag vier Regionschefs
ausgewechselt – in Sevastopol, Kaliningrad, Kirow und Jaroslavl.
Seit 2004 werden die Gouverneure nicht mehr direkt gewählt, sondern
der Präsident auf Vorschlag der gesetzgebenden Versammlungen.
Auf einem Regierungstreffen am 27. 9. hat Putin im übrigen offen den
Transportminister Sokolov wegen der Missstände kritisiert, die dazu
führten, dass die Fluggesellschaft VIM.Avia in Konkurs ging und
tausende Reisende liegenblieben.
rt.com, 29/9, kremlin.ru 27/9
Die Rekordernte wird eingefahren
Die Getreideernte wird in diesem
Jahr rekordhoch mit 127 Millionen Tonnen. Das ist überraschend, weil
das Wetter schlecht war im Mai und der Sommer ungewöhnlich kalt.
Einige Wochen stehen noch bevor, aber es sind jetzt schon 12 Prozent
mehr eingefahren worden als im Vorjahr.
Damit bleibt Russland noch ein Jahr
der führende Getreideexporteur. Die Riesenernte und die Tatsache,
dass das Land noch 51 Mill. Tonnen in Reserve hat, führte dazu, dass
die Preise auf dem Binnenmarkt gesunken sind. Die Exporteinnahmen
werden auf 20 Mrd. Geschätzt,
was mehr ist als der Waffenexport und einem Drittel der Öleinnahmen
entspricht.
Intellinews.com 29/9
Putin in Ankara
Am Donnerstag war Putin in Ankara für Gespräche mit Erdogan. Auf
einer Pressekonferenz berichtete Putin über die Fortschritte in
Syrien, um eine friedliche Lösung zusammen mit der Türkei zu
finden. Dass beide Staaten sich auf die Einrichtung von
Deeskalierungszonen einigen konnten, hat Bedingungen geschaffen, um
das Blutvergießen zu beenden.
Erdogan beurteilte auch den syrischen Friedensprozess als positiv und
sagte, dass die Verhandlungen in Astana „den Frieden stärken“.
Beide Führer versprachen auch, verschiedene Hindernisse für den
Handel und Investitionen zu beseitigen. Alle Restriktionen für
türkische Erzeugnisse der Landwirtschaft sind gestrichen worden.
Dieser Export ist um 58 % im ersten Halbjahr 2017 gestiegen.
Außerdem sind die russischen Touristen in die Türkei zurückgekehrt,
sagte Putin, und notierte eine 11-fache Zunahme von Reisenden, was
bedeutet, dass 2.5 Millionen Russen in diesem Jahr die Türkei
besuchten.
Außerdem sei der erste von Russland gebaute Reaktor in Akkuyu fast
fertiggestellt.
Rt.com 29/9
Saudiarabiens König kommt nach Moskau
Saudiarabiens König Salman ben Abdel Aziza al Saud wird Moskau am 5.
Oktober besuchen. Von dem Besuch wird ein starker Impuls für
erweiterte Zusammenarbeit beider Länder erwartet., sagte Putins
Presschef Dmitri Peskow.
König Salman regiert seit 2015. Er ist der erste Monarch, der
Russland besucht.
Die Saudis sehen ein, dass Präsident Donald Trumps Politik im Nahen
Osten unvorhrsehbar ist und wollen sich durch Kontakte mit Russland
absichern. Außerdem gibt es Berührungspunkte – beide Länder
unterstützen zum Beispiel General al-Sisi in Ägypten. Die Saudis
sehen auch, dass Moskau durch ihr hartnäckiges Vorantreiben der
syrischen Friedens-Verhandlungen in Astana zum wichtigsten
Unterhändler im Nahen Osten geworden sind. Im August traf Russlands
Außenminister Lawrow die Führer in Kuweit, UAE und Katar.
Katar kaufte sich kürzlich mit 3 Mrd. Dollar bei der russischen
Rosneft ein. Russland agiert sehr vorsichtig gegenüber den inneren
Konflikten wie der kurdischen Frage im Irak und allem, was mit dem
Sunni-Shia-Zwist zu tun hat.
Rosneft scheint sichere Angebote im Wert von 4 Mrd. Dollar in
Kurdistan erhalten zu haben, aber Russland sprach sich offiziell in
dieser Woche für „einen einheitlichen irakischen Staat“ aus
sowie für eine Verhandlungslösung der kurdischen Selbständigkeit.
Vzgljad.ru 2/10
http://rysk.info
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