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Sonntag, 6. Mai 2018

Deutschland, Marx'ens 200. Geburtstag, 1. Mai Demo in Bremen und Besuche

Die 4000 km Reise selbst war ein Horror, der schon mit der Fahrt von Trelleborg anfing, weiterging in den verstopften Autobahnen in Deutschland, dann mit der miserablen Beschilderung in den Großstädten (man geht wohl davon aus, dass alle jetzt ihr Navi (GPS) haben - auch ich habe auf Empfehlung eines Freundes eins gekauft, das auf der Heimfahrt gut gemeinte Dienste leistete, aber mitschuldig wurde, dass ich zu spät zur Fähre kam. Wegen des Brandes im Elbtunnel wurden die Automassen alle um Hamburgs Süden gelenkt, ich wurde vom Navi in weitem Kreis aufs Elbufer dirigiert Die Fahrt bis Geesthacht war schön - rechts der Fluss und links die Elbauen, in denen es noch seltene Vogelarten gibt, wie etwa den Pirol - den ich noch nie zu Gesicht bekommen habe.
Aber dann lösten sich die Baustellen ab und das Navi musste mich ständig in andre Richtungen dirigieren. Eine gute halbe Stunde mussten alle 30 km/h fahren. Kein Wunder also, dass ich zu spät kam. Das nächste Schiff war komplett ausgebucht, das übernächste ging um Mitternacht - mit Verspätung - und ich musste die Fahrt zum 2. Mal bezahlen (weil ich offenbar am Feuer im Elbtunnel Schuld hatte, aber ich weiß genau, dass es der Putin war!). Und dann hat die Stena-Line das Ticket also zum 3. Mal verkauft. Großartig. Aber ich habe ihnen einen sauberen Brief geschrieben.
Dritter von LINKS Vorsitzender des Freidenkeverbandes Klaus Hartmann und am Telefon sein Stellvertreter Sebastian.

Der Marx-Kongress war sehr interessant Er brachte einem nicht nur Vergessenes in Erinnerung, sondern gab auch Impulse für die Zukunft. Ich werde noch einmal darauf zurückkommen, wenn der Reader mit den Reden vorliegt. Einweilen gibt es nur mein Grußwort an die Leser der Neuen Rheinischen Zeitung hier zu sehen, das Anneliese Fikentscher ad hoc am Ende aufnahm:



Hierzu passt ein Artikel, den Brigitte Queck  zu Karl Marx geschrieben hat, der uns einige wichtige Daten und Fakten aus seinem kämpferischen Leben in Erinnerung ruft. Brigitte hat die Organisation "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg" in das Leben gerufen und nimmt kontinuierlich an den Mahnwachen teil, weswegen sie reichlich mit Dreck beworfen wird. Aber das sind wir alle ja gewohnt.
Hier folgt der Text von Brigitte Queck:
Karl Marx zum 200. Geburtstag-dem größten Philosophen
und Vorkämpfer für die Befreiung der Arbeiterklasse auf der ganzen Welt
Brigitte Queck, 5.5.2018

Karl Marx, geboren 1818 in Trier, hat sich dem Studium der Rechtswissenschaften sowie der Geschichte und Philosophiegewidmet und wurde kurz vor seiner Habilitation zum Doktor der Philosophie mit der nach dem Tode des deutschen Kaisers Friedrich Wilhelm III. sich herausbildenden politischen Bewegung des liberalen Bürgertums bekannt, die mit der Gründung der „Neuen Rheinischen Zeitung“, der Karl Marx bald vorstand, den Unterdrückungsapparat der preußischen Regierung offen anprangerte.
Dies führte letztendlich zum Verbot dieser Zeitung und dem Ausreisen der jungen Familie Marx nach Frankreich.
Dort wurde der junge Karl Marx mit vielen gleichgesinnten Demokraten, wie A. Ruge, der zusammen mit ihm die “Deutsch-Französischen Jahrbücher“ herausgab, in der u.a. die Hegelsche Rechtsphilosophie erörtert wurde und dem jungen Friedrich Engels bekannt, mit dem er fortan eng befreundet war und politische Schriften verfasste.
Die preußische Regierung verfolgte Karl Marx mit seinen Aktivitäten sogar in Frankreich und erwirkte schließlich seine Ausweisung.
In Brüssel, dem nächsten Wohnsitz der Marx-Familie trat Karl Marx mit dem von ihm und seinen Freunden gegründeten Bund der Kommunisten in die praktische Umsetzung seiner Gedanken, der Befreiung der Arbeiterklasse von Unterdrückung und Ausbeutung, ein.
Arbeitervereine in Deutschland und anderen Städten Europas wurden fortan meistens von Angehörigen des Bundes der Kommunisten geleitet.
Auf 2 gemeinsamen Kongressen des Bundes der Kommunisten wurden schließlich 1847 die Parteigrundsätze in einem von Marx und Engels redigierten Manifest beschlossen, das seither als „Manifest der Kommunistischen Partei“ bekannt ist und in viele Sprachen der Welt übersetzt wurde.
Die bekanntesten Sätze dieses Manifestes, die seither um die Welt flogen, viele Menschen in ihrem Denken und Handeln beeinflusst haben, zur siegreichen sozialistischen Oktoberrevolution 1917 in Russland, sowie nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus in ganz Europa durch die Sowjetarmee, zur Herausbildung des sozialistischen Weltsystems geführt haben, heißen:

Die Proletarier dieser Welt haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

Der Einfluss von Karl Marx auf die Arbeiterbewegung war enorm und nachdem es in Brüssel 1847 zu ersten Volksbewegungen kam, verhaftete die belgische Regierung Karl Marx und wies ihn aus.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich und der sich in Deutschland formierenden revolutionären Bewegung dort ging Marx nach Köln und gründete dort die „Neue Rheinische Zeitung“, die vom 1. Juni 1848 bis zum 19.Mai 1849 bestand und als einzige Zeitung der damaligen demokratischen Bewegung den Standpunkt des Proletariats vertrat.
Als im November 1848 der preußische Staatsstreich erfolgte, rief die „Neue Rheinische Zeitung“ in jeder Nummer das Volk dazu auf, die Steuern zu verweigern und der Gewalt mit Gewalt zu begegnen.
Nach Niederschlagung der Maiaufstände 1849 in Dresden und der Rheinprovinz durch Konzentration und Mobilmachung bedeutender Truppenteile ging man auch gegen die „Neue Rheinische Zeitung“ vor.
Wieder musste die junge Familie Marx fliehen. Nach der Teilnahme von Marx an einer Demonstration vom 13. Juni 1849 in Paris wurde ihm wieder der Aufenthalt in Frankreich verwehrt. Karl Marx und seine Familie zogen schließlich nach England, wo sie seither ununterbrochen wohnten.
Nach der Verurteilung der Mitglieder des Bundes der Kommunisten in Köln zog sich Karl Marx von der politischen Agitation zurück und verlegte sich wieder stärker auf seine wissenschaftliche Arbeit.
1859 erschien seine Schrift “Zur Kritik der Politischen Ökonomie“, in der Karl Marx die erste zusammenhängende Darstellung der Marxschen Werttheorie, einschließlich der Lehre vom Gelde gab. Während des italienischen Krieges bekämpft Marx in der in London erscheinenden deutschen Zeitung „Das Volk“ den damals sich liberal gebenden `Befreier der unterdrückten Nationalitäten Bonapart, sowie die preußische Politik, die unter dem Deckel der Neutralität im trüben zu fischen suchte.
1867 erschien in Hamburg „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band“-das Hauptwerk von Karl Marx und die Hauptzüge seiner Kritik an der bestehenden Gesellschaft und seiner kapitalistischen Produktionsweise, sowie ihrer Folgen.
Inzwischen war in verschiedenen Ländern Europas die Arbeiterbewegung wieder so weit erstarkt, dass Karl Marx beschloss, in den fortgeschrittensten Ländern Europas und Amerikas eine Arbeiterassoziation zu gründen.
Die Internationale Arbeiter-Assoziation mit einem provisorischen Generalrat und Sitz in London wurde gegründet.
Die Seele aller folgenden Generalräte bis zum Haager Kongress war Karl Marx.
Alle vom Generalrat der Internationale erlassenen Schriftstücke wurden von Karl Marx redigiert, von der Inauguraladresse bis zum Bürgerkrieg in Frankreich 1871.
Der Fall der Pariser Kommune war ein herber Schlag für die Arbeiterbewegung.
Gleichzeitig führte die Niederlage der Pariser Kommune die Arbeiterklasse zu wichtigen Erkenntnissen weltweit. Nämlich die, dass eine sozialistische Revolution-- wenn sie siegreich bleiben will -- auch den alten Staatsapparat zerschlagen und durch eine Diktatur des Proletariats ersetzen muss !
Diese Lehre wurde 1917 in Russland erstmals in der Welt durch solche Arbeiterführer wie Lenin und Stalin erfolgreich umgesetzt !!

Der engste politische Weg –und Kampfgefährte , Friedrich Engels, würdigte in seiner Rede auf dem Friedhof zu Highgate, wo Karl Marx seine letzte Ruhestätte fand, diesen weltbekannten Philosophen und Vorkämpfer für die Befreiung der Arbeiterklasse weltweit folgendermaßen:


Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, dass die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können; dass also die Produktion der unmittelbaren materiellen Lebensmittel und damit die jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder eines Zeitabschnitts die Grundlage bildet, aus der sich die Staatseinrichtungen, die Rechtsanschauungen, die Kunst und selbst die religiösen Vorstellungen der
betreffenden Menschen entwickelt haben, und aus der sie daher auch
erklärt werden müssen – nicht, wie bisher geschehen, umgekehrt.

Damit nicht genug.
Marx entdeckte auch das spezielle Bewegungsgesetz der heutigen kapitalistischen Produktionsweise und der von ihr erzeugten bürgerlichen Gesellschaft.
Mit der Entdeckung des Mehrwerts war hier plötzlich Licht geschaffen, während alle früheren Untersuchungen, sowohl der bürgerlichen Ökonomen wie der sozialistischen Kritiker, im Dunkel sich verirrt hatten.

Zwei solche Entdeckungen sollten für ein Leben genügen. Glücklich schon der, dem es vergönnt ist, nur eine solche zu machen. Aber auf jedem einzelnen Gebiet, das Marx der Untersuchung unterwarf, und dieser Gebiete waren sehr viele und keines hat er bloß flüchtig berührt – auf jedem, selbst auf dem der Mathematik, hat er selbständige Entdeckungen gemacht.

So war der Mann der Wissenschaft. Aber das war noch lange nicht der halbe Mann. Die Wissenschaft war für Marx eine geschichtlich bewegende, eine revolutionäre Kraft. So reine Freude er haben konnte an einer neuen Entdeckung in irgendeiner theoretischen Wissenschaft, deren praktische Anwendung vielleicht noch gar nicht abzusehen – eine ganz andere Freude empfand er, wenn es sich um eine Entdeckung handelte, die sofort revolutionär eingriff in die Industrie, in die geschichtliche Entwicklung überhaupt.

So hat er die Entwicklung der Entdeckungen auf dem Gebiet der Elektrizität und zuletzt noch die von Marc Deprez genau verfolgt.
Denn Marx war vor allem Revolutionär.
Mitzuwirken, in dieser oder jener Weise, am Sturz der kapitalistischen Gesellschaft und der durch sie geschaffenen Staatseinrichtun-
gen, mitzuwirken an der Befreiung des modernen Proletariats, dem er
zuerst das Bewusstsein seiner eigenen Lage und seiner Bedürfnisse, das Bewusstsein der Bedingungen seiner Emanzipation gegeben hatte – das war sein wirklicher Lebensberuf.
Der Kampf war sein Element. Und er hat gekämpft mit einer Leidenschaft, einer Zähigkeit, einem Erfolg wie wenige. Erste „Rheinische Zeitung“ 1842, Pariser „Vorwärts!“1844, „Brüsseler Deutsche Zeitung“ 1847, „Neue Rheinische Zeitung“ 1848/49, „New-York Tribune“ 1852–1861 – dazu
Kampfbroschüren die Menge, Arbeit in Vereinen in Paris, Brüssel und London, bis endlich die große Internationale Arbeiterassoziation als Krönung
des Ganzen entstand – wahrlich, das war wieder ein Resultat, worauf sein Urheber stolz sein konnte, hätte er sonst auch nichts geleistet.

Und deswegen war Marx der bestgehasste und bestverleumdete Mann seiner Zeit.
Regierungen, absolute wie republikanische, wiesen ihn aus, Bourgeois, konservative wie extrem-demokratische, logen ihm um die Wette Verlästerungen nach. Er schob das alles beiseite wie Spinnweb, achtete dessen nicht, antwortete nur, wenn äußerster Zwang da war. Und er ist gestorben, verehrt, geliebt, betrauert von Millionen revolutionärer Mitarbeiter, die von den sibirischen Bergwerken an über ganz Europa und Amerika bis Kalifornien hin wohnen, und ich kann es kühn sagen: Er mochte noch manchen Gegner haben, aber kaum einen persönlichen Feind.
Sein Name wird durch die Jahrhunderte fortleben und so auch sein Werk!“
(Engels Rede erschienen in der Zeitung „Der Sozialdemokrat“Nr.13 vom 22.März 1883)



3 Kommentare:

  1. Ein judische kapitalisten-analfabet Kissel Mordekay, als "Karl Marx", presentiert wie ein "philosof"! In diese judische Holokau$t-Diktatur, genant "bundes republik" ist alles möglich!

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  2. "Marx lesen is geil"

    Wer kann sich wohl nachhaltiger daran erinnern als ich. Als politisch dummes Kindchen wollte ich den Spinner mal widerlegen und begann, ihn zu lesen. Scheiße. Habe mich später nie wieder so blamiert wie bei dieser misslungenen Attacke. Aber ich hatte ja auch vorher Gedichte geschrieben, gegen den DDR-Staat. An der Penne, meiner EOS (Erweiterte Oberschule) in Fürstenwalde. Vielleicht sollten meine Berliner Linken, die im Luxemburg - Haus und die im Reichstagsgebäude ihn auch wieder mal lesen. Damit nicht der philosophierende Spötter Ulli Gellermann Recht behält: http://www.rationalgalerie.de/home/abschied-von-links.html

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  3. So ehrlich können nur aufrechte Menschen sein. Unser hervorragender Englisch-Lehrer wurde deshalb so innig geliebt, weil er sagen konnte: Aber Kinder, ich kann doch nicht alles wissen. Es gibt doch auch Nachschlagwerke. Und der Prof. Petrocon, Chef des Romanistischen Seminars legte uns immer ans Herz: Geht zu den Quellen und lasst euch nicht irgendetwas über jemanden erzählen.
    Was soll ich mit dem obigen Rindvieh machen? Rauswerfen oder?

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