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Mittwoch, 28. November 2018

Nur ein einziger Weg kann den Faschismus vermeiden: Sozialismus


Einar Schlereth

28. November 2018

 
Der neoliberale Kapitalismus (Photo: Mr. Fish / Truthdig))

Der kluge und aufrechte Journalist Chris Hedges hat einen guten Artikel geschrieben unter dem Titel «Der dunkle Weg des Neoliberalismus zum Faschismus». Dort schreibt er, dass die Ideologie als ökonomische Theorie immer eine Absurdität gewesen sei, so wie das göttliche Recht der Könige oder der Glaube des Faschismus an den Übermenschen. Und wörtlich sagt er: «Die Konzentration des Reichtums in den Händen einer globalen oligarchischen Elite – acht Familien haben 50 Prozent des Reichtums der Weltbevölkerung – bewirkt die Zerstörung der Regierungs-Kontrollen und Regulierungen, was immer massive Einkommensungleichheit schafft und Macht der Monopole stärkt, was politischen Extremismus bewirkt und Demokratie zerstört.» Das ist ein schwammiger Satz. Schuld daran ist, dass Chris Hedges versäumt hat, den Marx zu lesen oder nicht richtig verstanden hat.

Marx hat vor 150 JAHREN vorausgesagt, dass am Ende das gesamte Kapital in den Händen weniger zusammenfließen wird. Woher konnte er das wissen? Weil er das Gesetz der bürgerlichen Ökonomie gründlich erforscht hat und herausfand, dass sie allein durch Gewalt möglich ist, weshalb er zu Recht die bürgerliche Demokratie als die DIKTATUR DER BOURGEOISIE bezeichnete. Der Volksmund hat bereits das Wesen der Demokratier erfasst mit dem Spruch: Würden Wahlen zu Gerechtigkeit führen, wären sie schon längst verboten worden.

Marx und Engels haben doch genau beschrieben, wie die Macht der Industrie und des Handels entstanden ist: durch pure und reine Gewalt. Die Freiheit der Bauern auf Basis der Allmende wurde durch Polizei und Armee geraubt, die Allmende eignete sich der Staat an, der sie untereinander aufteilte, denn der Staat waren ja damals auch schon die Besitzenden. Und mit dieser Maßnahme zwangen sie gleichzeitig die ohne jeden Besitz Dastehenden in ihre Betriebe und ihre Fabriken, wo sie gezwungen waren für Löhne zu arbeiten, die von den Herren festgelegt wurden. Der gesamte Arbeitsprozess beruhte von Anfang an auf extremer Gewalt, genau wie der Reichtum aus dem Handel zum größten Teil aus extremem Diebstahl, Plünderei und Ausbeutung in den Kolonien (die ursprüngliche Akkumaltion).

Weil die Reichen immer mit rücksichtsloser Gewalt vorgingen und die Arbeiter und das ganze Volk bis auf das Blut ausquetschten, kam es immer wieder zu Ausbrüchen der Wut und Raserei und zu Aufständen, die aber in den meisten Fällen ungeplant und ohne Führung stattfanden, weshalb sie in Blut erstickt werden konnten. Obendrein führte das entsetzliche Elend und die Armut zu Krankheiten und Seuchen, die natürlich auch auf die besitzenden Schichten übergriffen. Aus reinem Selbsterhaltungswillen wurde von diesen dann zu «Reformen» gegriffen. Kinderarbeit wurde eingeschränkt, Grundlagen der Gesundheitsfürsorge wurden entwickelt, die Löhne mussten erhöht werden. Alle diese Fortschritte wurden unter dem politischen Begriff der Demokratie eingeordnet. Dabei handelte es sich lediglich um Maßnahmen zur Erhaltung des Proletariats, d. h. der Menschen, die schließlich den Reichtum und den Profit schufen. Die Maßnahmen wurden langsam auch politisch ausgeweitet: allgemeines Wahlrecht, das Wahlrecht für Frauen, parlamentarische Vertretung wurden eingeführt. Aber die bürgerliche (Miss)Wirtschaft geriet regelmäßig in die Krise und musste immer wieder «ver- und ausgebessert» werden - die Reformen von John Keynes sollten die Krisen für immer beheben – es wurden kleine und große Kriege in Gang gebracht. Es half alles nichts, die Diktatur der Bourgeoisie blieb sich immer gleich.

Die Bolschewistische Revolution war die erste große erfolgreiche Revolution, die völlig neue Wege aufzeigte. Das wurde von der Internationale der Oligarchen auf der Stelle erfasst. Deshalb organisierte sie eine gewaltige Streitmacht von 14 Ländern, die das Kind in der Wiege ersticken sollte. Es misslang, denn wirklich revolutionäre Armeen sind allemal besser als die konventionellen ‘Legionärs-Armeen’ des Kapitals. Aber um welchen Preis gewann die Revolution? Mit 13 Millionen Toten. Unter ihnen wie immer die besten und glühendsten Verteidiger der neu gewonnenen Freiheit.

Aber die Bürgerliche Diktatur gab sich nicht geschlagen. Mit Bergen von Lügen, von Hass- und Hetzpropaganda im Verein mit allen bürgerlichen Staaten und vom Staat kontrollierten Medien, mit Infiltration, Unterminierung, Diversion und Sabotage hat man es geschafft, die Sowjetunion zu kippen. Vorher schon wurde im Westen die 68er Studentenrevolution durch den Dritten Weg, durch die Friedliche Revolution à la Chruschtschow und am Ende den neo-Liberalismus in die rechten Bahnen gelenkt. Es gab einen gewaltigen back-lash, den wir uns nicht in den wildesten Träumen hätten vorstellen können. Nu wenige merkten, dass es nur eine weitere Reparatur-Aktion am Kapitalismus werden sollte, die im Grunde an die primitivsten Gefühle und Denkvorstellungen appellierte. Soziales Denken und Handeln wurde verteufelt,
Gewerkschaften und linke Organisationen wurden zerschmettert, es galt nur noch die individuelle Freiheit, der freie Markt, freies Unternehmertum, freies Fließen der Geldströme, Freiheit, Freiheit, allenthalben Revolutionen, grüne Revolution, Mode-Revolution, die Landwirtschafts-Revolution und was weiß der Teufel noch alles. Alles wurde revolutioniert - all dies sieht auch Chris - allein die Diktatur der Bourgeosie blieb unverändert erhalten - das sieht Chris nicht. Der Kreis schließt sich und sie kam an ihren Ausgangspunkt der extremen Gewalt zurück – den FASCHISMUS.

Vor knapp 50 Jahren hatte ich mit meinem Freund, dem englischen Professor Malcolm Caldwell an der School of Economics in London eine lange Diskussion über das Schicksal der PKI in Indonesien – die auf die Chruschtschow-Doktrin hereinfiel – und die Revolution der Roten Khmer in Kambodscha, die ebenfalls von Anfang an verteufelt wurde. Wir beide waren der Meinung, dass sie auf dem rechten Weg war. Ich meinte dann, dass England auch so etwas brauchen könnte, was er vehement verneinte und sagte, das würde man durch die Demokratie schaffen. Kurz danach reiste er nach Kambodscha, nach dem Einmarsch der Vietnamesen, um die Wahrheit herauszufinden, die ihn dann brutal in der Hauptstadt Pnom Penh ermordeten.
Selbst kluge Leute fallen auf die Demokratie-Schimäre herein.



5 Kommentare:

  1. Siehe auch die Doku "100 Jahre Oktoberrevolution" auf dem yt Kanal KIDeutschland. Evtl kennst du auch den blog sascha313.wordpress.com ? Rotfront, Genosse!

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  2. Natürlich kenne ich Saschas Blog. Aber er will mich nicht mehr kennen.
    Bestens!

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    1. Sozialismus in den Farben von Soros

      https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-tuttlingen/tuttlingen_artikel,-asylbewerber-greift-mitarbeiter-an-weil-er-keine-frau-bekommt-_arid,10959231.html

      Mit Holzlatten geht er im Mai auf Mitarbeiter des Landratsamtes und Passanten los, bis ihn der Sozialdezernent des Landkreises Tuttlingen zu Boden ringt. Unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung musste sich am Montag nun der 48-jährige abgelehnte Asylbewerber vor dem Tuttlinger Amtsgericht verantworten. Einer der Gründe für seine Aggressionen: Der deutsche Staat habe ihm keine Frau zur Heirat zur Verfügung gestellt.

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  3. Besten Dank für diesen Bericht.Genau so ist die heutige Situation entstanden.Die Reichen Schmarotzer mit dem Gross Kapital schreiten zum Krieg gegen die Länder die den Sotzialismus wiederum erneuern könnten.

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  4. 'Alter Schwede', was soll ich mit so einem Bericht anfangen? Dieser Gewalttätet ist von einem mutigen Mann niedergerungen worden und ist nun verurteilt worden. Völlig korrekt. Nur die Notiz am Ende, "dass er nicht ausgewiesen werden kann" gefällt mir nicht. Das wäre der falsche Weg.

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